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24.03.2015 | GWI9525 D-AIPX | A320 | Absturz in der Nähe von Dignes (FR)


eldior

Empfohlene Beiträge

 

 

Wer wirklich will, besteht auch die Selektionen der großen Airlines! So wird eher ein Schuh draus.

Ich glaube nicht, daß der Wille da das einzige Kriterium ist.

Und ist das zu sehr zu wollen nicht auch eher unerwünscht.

Macht der Wunschkanditat das nicht mehr so alles easy...

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  • 2 Monate später...

Hallo, wo ist hierzu eigentlich die Quelle, ich kann das nirgends finden?

 

Eine Frage an die Piloten:

 

Was hat es eigentlich hiermit auf sich:

"Low amplitude inputs on the co-pilot’s sidestick were recorded between 9 h 39 min 33 and 9 h 40 min 07."

 

Also 1,5 - 1 Minuten vor dem Aufprall.

Hat er nochmal etwas navigiert um ggf. eine bestimmte Stelle für den Aufschlag anzupeilen?

Einige Medien mutmaßen auch er hätte es sich evtl. noch mal anders überlegt und wollte es doch noch abwenden, das passt dann aber nicht zum ruhigen Atmen und außerdem hätte er dann mehr unternommen als diese leichten Inputs?

 

Gruß Tobias

http://www.bea.aero/docspa/2015/d-px150324.de/pdf/d-px150324.de.pdf  Seite 12 und Seite 29, da steht eigentlich alles wesentliche drin.

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  • 4 Wochen später...

Hallo Zusammen, ich bin schon länger Mitleser hier in diesem Forum und finde die Beiträge hier sehr interessant und spannend!

 

Nichts hat gerade Deutschand und die ganze Flugindustrie bis heute so erschüttert wie dieser German Wings Absturz. Ich glaube durch diesen "Unfall" gab es ein grosses Umdenken, sowohl bei den Passagieren, wie auch bei den Crews. Man hört teilweise das die Leichtigkeit weg ist, das Vertrauen erst langsam wieder aufgebaut werden muss. Die PAX jetzt anders uns skeptischer in ein Flugzeug steigen als früher , wo man einfach drauf vertraut hat dass die Piloten das gleiche Ziel haben wie auch die Passagiere , heil nach Hause zu kommen.

Früher war ein Flug über die Alpen schön und jetzt hat man ein komisches Gefühl, das kommt selbst aus dem Munde von Crews.

 

Mich selbst hat dieser Absturz sehr beschäftigt und ich denke ganz oft daran, ich glaube der Absturz ist um einiges schwerer, für alle, auch für die Angehörigen zu verarbeiten und zu verstehen, als wenn dieser Absturz durch einen technischen Defekt passiert wäre. Aber diese Vorstellung dass der Pilot nicht mehr ins Cockpit konnte und am Ende dieser hoffnungslose Kampf dass ist fast nicht zu begreifen. Auch das die Passagiere irgendwann ihre aussichtslose Lage begriffen haben ist fast nicht auszuhalten. Uberhaupt das jemand, der eigentlich das Fliegen liebte und alles für ihn war, so etwas tut. Die Menschen umbringen die er kannte. Er war schön öfter mit einem Teil der Crew geflogen...

 

Die Airlines haben ja gleich danach reagiert und das Vieraugenprinzip im Cockpit eingführt. Wie denken nun die Crews darüber und vor allem die Piloten hier, über dieses Prinzip? Hat das ein Gefühl von Misstrauen gegenseitig verursacht?

 

Teilweise haben Airlines nach dem Absturz einführt, dass die Piloten beim Boarding persönlich an der Türe stehen und die Passagiere begrüssen, man also als Passagier ein Gesicht vor Augen hat wer einen fliegt, was sicher eine gute Idee ist um Vertrauen aufzubauen und eine gute Flugatmosphäre zu schaffen. Gleichzeitig sehen die Piloten oder der Pilot meist ist nur einer zu sehen, wer einsteigt.

 

Ich selbst hatte ein gutes Gefühl bei meinem Flug in die Türkei im Mai, vorher hatte ich etwas Sorge vor dem Flug, aber als ich den sehr freundlichen Piloten an der Türe stehen sah, der souverän und vertrauenswürdig rüberkam und die Passagiere begrüsst hat konnte ich doch den Flug geniessen.

Diese schweizer Airline hatte es geschafft , wieder etwas Vertrauen der Passagiere aufzubauen. Es war eine angenehme Atmospäre.

 

Viele Grüsse Heike

 

Bearbeitet von B777 Fan
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Danke Heike, das hast du sehr überzeugend ausgedrückt. Ein Unfall ist immer schwer zu verkraften, und je näher man dazu steht desto schlimmer ist es. 

 

Ich habe übrigens kürzlich einen TV-Beitrag gesehen, in dem von einem heute üblichen Depressions-Medikament gesprochen wurde, das plötzliche Suizidtriebe auslöst. Es verringert bei gewissen Patienten die der Depression eigenen Antriebslosigkeit, ohne jedoch die negative Grundhaltung auszuschalten, so dass die Depression in eine Aktion führen kann, welche im Selbstmord endet. Spontan. Es sind schon mehrere Fälle beschrieben worden.

 

Müsste man jetzt natürlich herausfinden ob der Copilot so was genommen hat.

Bearbeitet von Danix
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Müsste man jetzt natürlich herausfinden ob der Copilot so was genommen hat.

 

Ich denke das wird man nie herrausfinden, was der Auslöser war und ob er etwas eingenommen hat. Gegen Depressionen auf jeden Fall, das ist ja bekannt aber inwieweit sich das auswirkt weiss keiner. Klar ist dass er fluguntauglich war an diesem Tag und es allen verheimlicht hat.

 

Aber ich glaube dennoch nicht ,dass das eine Spontantat war, ich glaube eher das war von langer Hand geplant und man wartete nur auf den günstigen Augenblick. Warum er aber diese Form wählte und noch so viele Menschen, unschuldige lebensfrohe und hoffnungsfrohe Menschen , die ihm anvertraut waren mitnahm, wird keiner je verstehen. Für die Angehörigen ist das ganz schwer zu verstehen.

Für mich ist sein Wunsch zu Sterben dann noch mit Grössenwahn gepaart gewesen, evtl um es allen zu zeigen, um im Gespräch zu sein und eigentlich das "einzige Gesicht " was präsent ist, der Katastrophe bis jetzt zu sein. Ich denke er war auf einem totalen Egotripp und nur noch von Hass erfüllt sonst könnte man sowas nicht tun. Seinen Kapitän mit dem er zuvor noch ganz normal gesprochen hat aussperren und sowas straight durchziehen. Da ist man für mich nicht nur depressiv. Es ist viel mehr dahinter. Wie hier auch schon gesagt wurde denke ich Neid und auch Hass. Sonst ginge das nicht.

 

Das Schlimme ist ja er hat ja erreicht hat was er wollte. Etwas Grosses zu machen, wovon die ganze Welt spricht oder so ähnlich hat er ja anscheinend einer Ex- Freunding gegenüber geäussert. Ja er hat es geschafft, Deutschland  ist immer noch gelähmt von einer der grössten Flugzeugkatastrophen die das Land je getroffen hat.

 

Ich kenne eine Stewardess von German Wings die sagte , dass sie die Lust am Fliegen verloren hat und es ihr alles keinen Spass mehr macht.

Einen Beruf den sie vorher so geliebt  hat, sie früher gerne über die Berge geflogen ist und alles so friedlich war aber jetzt denkt sie immer an ihre Kollegen und deren letzte Minuten. Das einzig Positive sei aber, dass das Bewusstsein der Passagiere anders ist, sie mehr die Arbeit von ihnen schätzen und auch auf rücksichtsvoller sind als früher. Auch gab es ganz viel Anteilnahme der Passagiere kurz nach dem Absturz und die Wochen danach. Liebe Worte und Gesten. Das tat gut.

 

Ich denke es braucht lange bis die Menschen überhaupt über diesen Absturz hinweggkommen. Auch ist auf der Sonderseite (indeepsorrow) die die Lufthansa auf Ihrer FB Seite nach der grossen Anteilnahme ins Leben gerufen hat, noch täglich Posts bis heute.

 

Und es gibt so viele Fragen die noch offen sind. Die grösste ist wahrscheinlich die nach dem Warum??

 

Gruss Heike

 

 

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  • 2 Wochen später...

ja, schon wieder eindrücklich drüber nachzudenken.

 

 

Retrospektiv muss ich auch sagen, dass die Sicherheitstüre rein gar nichts zu diesem Unfall beigetragen hat. Wenn sich ein Pilot umbringen will, dann kann er das immer und jederzeit. So gab es die meisten Selbstmordunfälle bereits vor den Panzertüren. Man kann den anderen einfach niederschlagen oder man bringt das Flugzeug zum Absturz (am besten in Zeitnot, damit der andere nichts mehr korrigieren kann).

 

Die Diskussion ist ähnlich wie die der Sicherheitskontrolle vor dem Flug, wo wir auf alle möglichen Waffen untersucht werden.

 

Man würde sich besser das Geld und die Zeit sparen und die Piloten genauer unter die Lupe nehmen.

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Danke für diesen Beitrag Dani.

Ich glaube diese Art von Unfall wird man nie ausschliessen können. Die totale Sicherheit die uns von so vielen Stellen vorgegaukelt wird gibt es nicht. Vielleicht ist es genau das was dieser Vorfall für uns so aufwühlend macht.

 

Sara

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Ja ich denke auch die totale Sicherheit gibt es nirgends und da bringt auch das Vieraugenprinzip nichts oder die Sicherheitskontrollen am Flughafen . Ich hoffe nur dass sich so etwas in dieser Form nicht mehr wiederholt. Ich bin heute noch total schockiert darüber.  Denn jeder von uns hätte in diesem Flugzeug sitzen können. Das ist ja das Unfassbare und das was einen so ein Gefühl der Machtlosigkeit gibt.

Ich finde es einfach unvorstellbar dass jemand so handelt oder dazu getrieben wurde der ja auch einen Berufsethos gelebt hat, das Fliegen liebte und dem nachher dann alles egal war. Vor allem dass keiner etwas bemerkt hat. Das ist unvorstellbar, er hat ja nicht nur die 149 unschuldigen Leute mitgenommen sondern auch darüber hinaus viele Familien zerstört die mit dieser Katastrophe leben müssen und damit fast nicht klar kommen mit dem "Wie" und dem "Warum"...

 

Danix Du sagst es in Deinem letzten Satz, den ich sehr gut finde. Da frage ich mich warum wurde dieser Co Pilot nicht besser überwacht bzw kontrolliert, denn man kannte die Vorgeschichte. Er hatte glaube sogar einen Vermerk in seiner Pilotenlizenz dass er besonders medizinisch überwacht werden muss. Ich verstehe eh nicht bei den strengen Auswahlkriterien bei der LH dass so jemand trotzdem die Ausbildung beenden durfte und es dann sogar auf den rechten Platz in einem Cockpit geschafft hat wo so viele an diesen strengen Auswahl und dann auch Ausbildungskriterien scheitern...

 

Heike

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Danke Sara, ja der Artikel ist schon sehr interessant und gut. Es gibt einige Artikel dieser Art die versuchen, das was in ihm vorging irgendwie  zu verstehen und zu erläutern, sowie seine diversen Krankheiten aufzurollen und eine annehmbare Erklärung dafür zu suchen.

Ein Opfer seiner Krankheiten ja. Aber ich tue mich nach wie vor schwer ihn als 150 Opfer des Absturzes zu sehen.

 

Heike

Bearbeitet von B777 Fan
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Heike,zum Thema was in dem Piloten vorgegangen sein könnte gibts in der LA Times einen guten Artikel: http://www.latimes.com/opinion/op-ed/la-oe-sapolsky-lubitz-germanwings-depression-20150402-story.html

 

Sara

Ich finde diesen Artikel eher wenig hilfreich. Eine schwere Depression erklärt nicht, wieso es so wichtig war, gerade auf diese Weise zu enden, wieso es so wichtig war, allein die Macht im Cockpit zu haben und den Kapitän, die Crew und die Passagiere hinter die Cockpittür auszugrenzen, wieso die Tat anscheinend akribisch geplant wurde inkl. Internetrecherche zum Verschlussmechanismuss, wieso bereits beim Hinflug die Durchführbarkeit getestet wurde, wieso bereits viel früher sinngemäß Andeutungen gemacht wurden, dass einmal etwas passieren würde, vor allem aber erklärt es nicht, wieso scheinbar niemandem sein psychischer Zustand aufgefallen ist.

 

Bei einer Depression hätte er auch einfach von der Brücke springen oder um Hilfe bitten können.

 

Meine Hypothese ist, er hat sich über seinen Job definiert ("Flying Andy") und war in sich selbst verliebt. D.h. die Persönlichkeitsstruktur war ausschlaggebend.

Vielleicht fallen Narzissten im Flugbetrieb nicht weiter auf. Wobei man noch zwischen kompensiertem und pathologischem Narzissmus unterscheidem muss. Letzterer zeigt sich in einer unreifen Persönlichkeit, welche bei Infragestellung ihrer selbst (z.B. Flugtauglichkeit, medizinische Probleme) nicht über adäquate Copingstrategien verfügt. Eine gewisse Sturheit muss auch vorhanden sein, wenn man auf diese Weise bis zum Äussersten geht. Das Äusserste war hier nicht der einfache Suizid, sondern der eher einem Amok-Attentat ähnelnde Massenmord. Passagiere und Kollegen waren ihm scheissegal, umso wichtiger war es, als Alleinherrscher im Cockpit ungestört die Katastrophe herbeiführen zu können.

Bearbeitet von Dierk
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Es gibt nach solchen Katastrophen immer versuche "Täter" und "Opfer" miteinander zu verbinden, das sind Kennzeichen einer klassischen Tragödie, in diesem Fall geht es nicht! Mag sein, dass es Opferaspekte in der Biographie von A.L gab, am 24.3.2015 war er jedoch alleiniger Täter, ein mordender Selbstmörder der eine Katastrophe verursachte. Damit ist seine Biographie nicht mehr interessant, auch wenn sich einige Leute aus professionellen Gründen bei der Aufarbeitung noch damit befassen müssen. Als Fallbeispiel in der Depressions-Forschung mag er vielleicht einmal von Interesse sein, wenn aber aus diesen Kreisen jetzt schon Artikel in allgemeinen Medien wie der L.A.-Times auftauchen, finde ich das pures Geschwätz. Diesbezüglich sind doch noch nicht ausreichend Fakten bekannt, der abschliessende Unfallbericht ist ja auch noch nicht herausgegeben. Was bisher noch nicht thematisiert wurde ist die unrühmliche Rolle die die Lufthansa Pilotenschule in Bremen gespielt haben dürfte. Nach deren bisher kommunizierten Ansprüchen und Kriterien hätte er dort niemals seine Ausbildung beenden dürfen. Meine Vermutung ist, in gewisser Weise hat er das Ende der Pilotenausbildung an dieser Schule in der bisherigen Form beschleunigt.

 

Bernhard (LSZH)

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Ich finde diesen Artikel eher wenig hilfreich. Eine schwere Depression erklärt nicht, wieso es so wichtig war, gerade auf diese Weise zu enden, wieso es so wichtig war, allein die Macht im Cockpit zu haben und den Kapitän, die Crew und die Passagiere hinter die Cockpittür auszugrenzen, wieso die Tat anscheinend akribisch geplant wurde inkl. Internetrecherche zum Verschlussmechanismuss, wieso bereits beim Hinflug die Durchführbarkeit getestet wurde, wieso bereits viel früher sinngemäß Andeutungen gemacht wurden, dass einmal etwas passieren würde, vor allem aber erklärt es nicht, wieso scheinbar niemandem sein psychischer Zustand aufgefallen ist.

 

Bei einer Depression hätte er auch einfach von der Brücke springen oder um Hilfe bitten können.

 

Meine Hypothese ist, er hat sich über seinen Job definiert ("Flying Andy") und war in sich selbst verliebt. D.h. die Persönlichkeitsstruktur war ausschlaggebend.

Vielleicht fallen Narzissten im Flugbetrieb nicht weiter auf. Wobei man noch zwischen kompensiertem und pathologischem Narzissmus unterscheidem muss. Letzterer zeigt sich in einer unreifen Persönlichkeit, welche bei Infragestellung ihrer selbst (z.B. Flugtauglichkeit, medizinische Probleme) nicht über adäquate Copingstrategien verfügt. Eine gewisse Sturheit muss auch vorhanden sein, wenn man auf diese Weise bis zum Äussersten geht. Das Äusserste war hier nicht der einfache Suizid, sondern der eher einem Amok-Attentat ähnelnde Massenmord. Passagiere und Kollegen waren ihm scheissegal, umso wichtiger war es, als Alleinherrscher im Cockpit ungestört die Katastrophe herbeiführen zu können.

 

Vielen Dank für diese guten letzten Beiträge. Ja ich sehe das eigentlich auch so, bisher habe ich mir aber oft eine blutige Nase eingeholt wenn ich so Gedanken hatte,  besonders bei den "L Anhängern" die seine Tat noch schön reden wollen und ihn als das arme Opfer sehen. Was ich nicht nachvollziehen kann.

Er kannte mindestens zwei Crewmitglieder besser. Einer hat ihn sogar wahrscheinlich bewundert und sicher vertraut,  weil der das schon erreicht hat was er werden wollte... Co Pilot. Es gehört auch eine Portion Hass dazu evtl auch auf den Kapitän, die Fluggesellschaft und alles um ihn herum weil er wusste dass er evtl nicht mehr lange Pilot sein kann und er es nie auf die Langstrecke als Kapitän schafft wovon er immer geträumt hat . Das war ihm bewusst. Für mich spielen da auch ganz andere Faktoren rein als nur eine Psychose, Depression. Ich gehe auch davon aus das das schon länger geplant war und er nur auf eine günstige Gelegenheit wartete.

Am Ende hatte er alles in der Hand und war derjenige der über Leben und Tod entscheidet und da war ihm wirklich alles egal. Auch dass er 149 unschulidge mit in den Tod nimmt.

 

Ich sehe die Piloten, die ich kenne weniger als Narzissten an, sondern eher als fröhliche, hilfsbereite  und aufgeschlossene Menschen die ihren Job lieben und irgendwie jung geblieben sind und voll Begeisterung dabei sind. Das strahlen sie aus und das merkt man ihnen an.

 

Ich denke bei L ist dieser Traum kaputtgegangen aber trotzdem erklärt es das alles nicht.

 

Ja mich würde auch interessieren wieso jemand der schon vorher auffällig war und seine Ausbildung unterbrochen hat, es dennoch geschafft hat in einer Cockpit zu gelangen wenn auch "nur" bei der evtl- etwas weniger angesehenen Tochter der LH, wo so viel vorher "ausgemustert" werden oder schon garnicht diesen anspruchvollen Test schaffen...?

 

Momentan herrscht eher das totale Stillschweigen. Nie wurde in einer Form der übrigen Crew gedacht oder über sie gesprochen. Dabei müssen sie Unmenschliches geleistet und durchgemacht haben in ihren letzten Minuten. Es ist eher so dass über alles der Deckmantel der Verschwiegenheit gelegt wird.

Bearbeitet von B777 Fan
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Ja mich würde auch interessieren wieso jemand der schon vorher auffällig war und seine Ausbildung unterbrochen hat, es dennoch geschafft hat in einer Cockpit zu gelangen wenn auch "nur" bei der evtl- etwas weniger angesehenen Tochter der LH, wo so viel vorher "ausgemustert" werden oder schon garnicht diesen anspruchvollen Test schaffen...?

 

 

Hallo Heike,

es gibt sicher auch viele andere Piloten, die psychische Probleme hatten, und evtl. auch ihre Ausbildung unterbrechen mussten und letztlich abgeschlossen hatten, wenn ihr Zustand wieder stabil war.

Eine Ziffer dazu wird es nicht geben aber keiner von denen fliegt Flugzeuge in den Berg. AL war ein trauriger, sehr seltener Fall den man meiner Meinung nach einfach nicht vorhersehen und daher auch nicht vermeiden konnte. Laut Papieren war er voll flugtauglich.

Um sowas künftig noch sicherer auszuschließen, müsste man allen Piloten, bei denen es jemals einen Hinweis auf eine Depression gab, den Flugbetrieb untersagen. Das kann nicht das sein was wir haben wollen.

Und selbst dann ist es nicht gesichert, dass nicht irgendwann mal ein "Gesunder", oder einer dessen Geisteskrankheit nie ärztlich festgestellt wurde, ein Flugzeug in den Berg fliegt.

Absolute Sicherheit, dass kein Flugzeug mehr abstürzen wird, gibt es nur wenn keines mehr fliegt.

Bearbeitet von Johnny
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Ich gehe auch davon aus das das schon länger geplant war und er nur auf eine günstige Gelegenheit wartete.

Am Ende hatte er alles in der Hand und war derjenige der über Leben und Tod entscheidet und da war ihm wirklich alles egal. Auch dass er 149 unschulidge mit in den Tod nimmt.

Wenn ich die Passagiere Ein- und Aussteigen sehe, Familien, Mütter mit Kindern, Jugendliche oder Geschäftsleute sehe die nach Hause fliegen, dann dreht sich bei mir der Magen um und ein Schauer läuft mir über den Rücken wenn ich daran denke, dass man solche Leute mit Absicht mit sich in den Tod reißt. Die steigen ein und Vertrauen darauf, dass sie eine Stunder später wieder aussteigen werden. Wie man dieses Vertrauen missbrauchen kann verstehe ich nicht. Für mich macht da nur eine Geisteskrankheit Sinn, sonst kann ich mir nicht vorstellen wie einem da solch bösartige Gedanken kommen können, speziell wenn man einen Beruf ausübt den man wirklich mag, was bei den meisten Piloten wohl der Fall ist. Vielleicht bin ich auch einfach nur naiv.

 

Gruß Alex

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es gibt sicher auch viele andere Piloten, die psychische Probleme hatten

Viele gibt es nicht, aber es gab sicher immer wieder hie und da einen. Psychische Probleme müssen ja nicht Depression sein, sondern es kann auch irgendwas anderes sein, und es muss nicht so stark sein wie hier.

 

Früher waren die Sitten bestimmt härter, da wäre ein Mensch, der nur die kleinsten Schwächen zeigte, sofort entfernt worden. Die heutige Gesellschaft nimmt viel mehr Rücksicht auf Schwächere, zeigt Menschlichkeit, ist emphatisch, gibt jedem noch eine Chance... - wie immer man das ausdrücken will.

 

Früher war die Gesellschaft generell härter, es war völlig normal, dass man psychisch unter Druck gerät, ja es wurde sogar extra provoziert (ich erinnere mich da an die harte Schule von damals, die ich noch hie und da erfuhr).

 

Auch war das Selektionssystem früher genau darauf ausgelegt: Man setzte die Leute bewusst unter Druck und schaute dann, wie sie drauf reagierten. Dafür musste nicht jeder genau gleich reagieren und es wurde auch noch die eine oder andere charakterliche Spezialität erlaubt. Dadurch konnte auch immer wieder der eine oder andere "komische Charakter" durchkommen, solange er die Leistungen brachte.

 

Das ist heutzutage viel schwieriger, denn von allen wird eine gewisse Gleichmässigkeit und Geradlinigkeit gefragt. Am Schluss kommen Leute erfolgreich heraus, die sich alle sehr stark ähneln.

 

Das ist weder ein Vor- noch ein Nachteil, das ist einfach heutzutage so.

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Ich denke er hat über seinen Tod hinaus erreicht was er wollte! Aufmerksamkeit um jeden Preis durch seine Tat. Ich glaube auch dass er geisteskrank war und vielleicht unter Wahnvorstellungen und an Grössenwahn litt und nicht nur eine einfache Depression hatte.

Heute hat mir jemand ein wunderschönes Urlaubsvideo gezeigt das er letze  Woche aufgenommen, Anflug über die Schweizer Alpen nach Zürich bei strahlendem Sonnenschein. Was früher einen glücklich gemacht hat zu sehen und es immer ein tolles Erlebnis war, runter auf die Berge zu schauen hat bei mir sofort wieder diesen Absturz projeziert. Man sieht dann die Berge irgendwie in dem Moment bedrohlich an. Eigentlich ist das Wahnsinn was dieser Mensch erreicht hat. Wenn man sich das so überlegt.

Auch wie Du schreibst Alex dass Du auch daran denkst , wenn Du Deine Passagiere einsteigen siehst ,dass dies auch bei Dir die traurigen Gedanken an 4U9525 hervorruft. Ich finde das einfach schlimm und ich hoffe wirklich die Zeit heilt irgendwann mal die Wunden bei den Menschen. Ich denke immer, wir sind nicht direkt betroffen und es beschäftigt uns doch so...ich weiss garnnicht wie die Angehörigen das je verarbeiten können.

 

Ich denke immer wieder daran wie unbeschwert und sicher glücklich die Leute in das Flugzeug gestiegen sind, das sie in die Heimat zurückbringt. Es waren so viel junge und hoffnungsfrohe und talentierte  Leute dabei deren Hoffnungen und Glück er mit einem Schlag zerstört hat. Es ist nur unfassbar traurig.

Keiner weiss genau was sich da oben zugetragen hat aber ich hoffe das evtl die meisten der Passagiere erst im allerletzten Augenblick bemerkt haben was wirklich passiert. Anders als die Crew.

 

Grüsse Heike

Bearbeitet von B777 Fan
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Ich bin da schon pragmatischer. Es war eine Tragödie, ja. Tragödien passieren täglich, überall auf der Welt, Millionenfach. Nur weil's so 'nah' bei uns passiert ist und ein paar Menschen mehr auf einmal erwischt hat wird es nun ganz anders wahrgenommen. Ich lass mir mein Leben davon jedenfalls nicht verändern und ich schau die Berge nicht anders als vorher an. Ich mal mir auch nicht aus wann nun wer wie gemerkt hat, was passieren könnte. Sowas interessiert auch viel mehr wenn jemand überlebt und evtl. ein Trauma davon trägt. Wenn man tot ist, ist man tot. Ob man nun noch 2 Minuten Angst hatte vorher oder nicht, ich denke da wird viel 'über rein gefühlt'... Die meisten Menschen sind gut darin, selbst ausweglose Situationen 'schönzureden', so lange es geht.

Ich denke die meisten, die irgendwann im Krankenhausbett sterben machen jedenfalls Schlimmeres durch.

 

PS: Ich hab's schon mehrmals gesagt, aus meiner Erfahrung gehen schwere Depressionen oft auch mit Verfolgungswahn und anderen Wahnvorstellungen einher.

Bearbeitet von sirdir
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genau. Deshalb geht "uns" das Ereignis nicht so "nah", weil es "nur" in Deutschland passiert ist. Während die Deutschen da natürlich viel stärker zu nagen haben. Dafür hatten wir unsere Tragödien früher, bei SWR111 oder andere Abstürze, oder beim Grounding, wo natürlich niemand ums Leben kam, aber Tausende von Existenzen vernichtet wurden.

 

Ich glaube nicht, dass Lubitschs Geisteskrankheit so weit führte, dass er wirklich etwas böses an anderen Menschen antun wollte. Soweit reichte sein geistiger und emotionaler Horizont gar nicht mehr. Er sass wohl einfach da und sah die ganze Welt trüb und grau. Und die nächste und einfachste Art zu sterben wählte er aus. Ihm war wohl nicht mehr bewusst, wie viele Leute hinter ihm sassen. Es war für ihn die einfachste Lösung: Ein Rädchen drehen und ziehen, und schon war alles ausgeknippst.

 

Erschreckend, aber wohl für ihn die Wahrheit.

Bearbeitet von Danix
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Hoi Patrick, ich gehe mit Dir völlig einig, dass es "nur" ein tragisches Unglück war. Wir müssen uns bewusst sein, dass es qualvollere, weit schmerzvollere Tode gibt. 10 Minuten Todesangst ist "humaner" als mitzuerleben, wie ein Mensch innert 10 Monaten von Krebs zerfressen wird. Letzteres passiert unbemerkt von der Öffentlichkeit täglich in unseren Spitälern. Aber es passiert im Stillen. Täglich.

Berufsbedingt hab ich (auch) mit psychisch Erkrankten zu tun. Mit meinem Laienwissen schliess ich Wahnvorstellungen bei L. aus. Es braucht unmenschliche Disziplin, sich so zu verhalten, dass kein Ausenstehender das mitbekommt. Danix scheint mir da näher dran zu sein. Ein wirklich Depressiver hat den Röhrenblick. Empathie ist ausgeschaltet. Das Schicksal Unbeteiligter ist bedeutungslos.

Ein Depressiver hält fröhliche Menschen, Gelächter, etc. nicht mehr aus. Allenfalls weckt das eher Aggressionen bei ihm, was seine finale Handlung für mich plausibel macht. Aufheitern lässt sich evtl ein depressiver verstimmter Patient, bei einem depressiven Erkrankten kann eineEskalation erfolgen.

 

Gruss Reto

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Hoi Patrick, ich gehe mit Dir völlig einig, dass es "nur" ein tragisches Unglück war. Wir müssen uns bewusst sein, dass es qualvollere, weit schmerzvollere Tode gibt. 10 Minuten Todesangst ist "humaner" als mitzuerleben, wie ein Mensch innert 10 Monaten von Krebs zerfressen wird. Letzteres passiert unbemerkt von der Öffentlichkeit täglich in unseren Spitälern. Aber es passiert im Stillen. Täglich.

Berufsbedingt hab ich (auch) mit psychisch Erkrankten zu tun. Mit meinem Laienwissen schliess ich Wahnvorstellungen bei L. aus. Es braucht unmenschliche Disziplin, sich so zu verhalten, dass kein Ausenstehender das mitbekommt. Danix scheint mir da näher dran zu sein. Ein wirklich Depressiver hat den Röhrenblick. Empathie ist ausgeschaltet. Das Schicksal Unbeteiligter ist bedeutungslos.

Ein Depressiver hält fröhliche Menschen, Gelächter, etc. nicht mehr aus. Allenfalls weckt das eher Aggressionen bei ihm, was seine finale Handlung für mich plausibel macht. Aufheitern lässt sich evtl ein depressiver verstimmter Patient, bei einem depressiven Erkrankten kann eineEskalation erfolgen.

Ich sage auch nicht, dass L. das wegen Wahnvorstellungen getan hat. Wobei ich mir gut vorstellen kann, dass er das Gefühl hatte man habe sich gegen ihn verschworen. Ich hatte auch schon mehr als einmal mit Depressiven zu tun. Dysmorphophobie, Verfolgungswahn, Angst gelyncht zu werden, leider alles schon erlebt. Den Ärzten gegenüber natürlich alles verheimlicht, Medikamente heimlich verweigert, die wurden nämlich als Teil des Problems angesehen. In meinem Fall glaubten die Depressiven auch nicht, dass sie Depressionen hatten. Kann natürlich Zufall sein. Aber ich meine, wer noch nie damit zu tun hatte stellt sich unter Depressionen was Falsches vor.

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Genau. Ich hatte auch schon mehrmals mit depressiven Menschen zu tun. Eine richtig schwere Depression zu haben ist der Horror das kann man sich als Aussenstehender nicht vorstellen. Da gibts keine Lösungen mehr sondern nur noch tiefe, schwarze Hoffnungslosigkeit. Die Krankheit frisst sich in jede Zelle, sie übernimmt das Kommando im Fühlen und Denken. Ein solcher Mensch kann nicht mehr an andere denken.

 

Daher habe ich Empathie mit dem Piloten.

 

Glg Sara

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@iwl. Ja ich kann es wirklich auch nicht verstehen , dass es überall Leute gibt die noch Empathie für diesen Menschen fühlen! Mitleid mit ihm haben.

Das ist fast nicht auszuhalten, vor allem für die Angehörigen. Die können das wirklich nicht verstehen und es erschwert ihre Trauerarbeit ungemein. Das tut nur weh.

 

Ich kenne jemanden der seine Mutter beidem Absturz verloren hat und für sie ist das nicht nachvollziehbar was um diesen Menschen für ein Wesen gemacht wird, auch Posthum.

Schon alleine die Diskussion dass er auch einen Luftballon bekommen sollte an der Trauerfeier im Juli war ein Schlag ins Gesicht für die Angehörigen.  

 

Für mich hat er das eiskalt durchgezogen und er wusste was er tut denn er hat sich ja genaustens über den Türmechanismus informiert und ich schätze es so ein ,

dass er nur auf eine günstige Gelegenheit gewartet hat.  Evtl hat er sogar nachgeholfen. Für mich ist er schon morgens, freundlich seinen Kollegen anlächelnd  ins Flugzeug gestiegen und

wusste genau was er vorhat. Das war keine schnelle Entscheidung, ein Kurzschluss weil es ihm so schlecht ging an dem Tag und er nur noch den Tunnelblick hatte..

 

Es kommt mir eher so vor L ist der einzige der durch diesen Absturz eher von manchen aufgewertet wird. Das ist ja auch das was er wollte, denn seine Tat hatte er ja indirekt schon Wochen vorher angekündigt gegenüber einer Ex Freundin....

 

Er wusste dass sein Traum vom Fliegen platzen würde und er wahrscheinlich  seinen Job verliert, er wollte ein Zeichen setzen und den anderen das nehmen was sie auch liebten.. und er hatte Null Mitgefühl für irgendwen und sah sich als Herrscher über Leben und Tod! und das ist nicht durch seine Krankengeschichte zu entschuldigen für mich.

 

Heike

Bearbeitet von B777 Fan
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