Zum Inhalt springen

24.03.2015 | GWI9525 D-AIPX | A320 | Absturz in der Nähe von Dignes (FR)


eldior

Empfohlene Beiträge

Ihr glaubt offenbar nicht dass jeder der beruflich vorne im Flugzeug sitzt auf der ganzen Welt sich zu 100% einen Dreck um des Täters Persönlichkeitsrechte schert, und zwar aus dem guten Grund dass ihre Rechte nach einem Zwischenfall auch erlöschen. Das einzig Besondere an diesem Fall ist dass die Presse den Typ namentlich nennt und viele versuchen zu Lasten der Angehörigen sich ein Schnaäppchen zu verdienen, aber das tun sie genauso bei den Opfern. Dafür können die Flugprofis aber nichts.

 

Jeder Unfall löst in Flight-Ops und Maintenance - Kreisen Diskussionen aus, insbesondere wenn es sich klar um den Faktor Mensch als Ursache handelt. Diese Diskussion ist gesund für den Erhalt des Flight Safety, solange sie professionell geführt wird, und da bin ich mir sicher dass die Damen und Herren dies auch so tun. Als Luftfahrtforum sind wir hier nichts anderes als eine Erweiterung dieser Diskussion.

 

Der beste Beitrag zur Flight Safety ist immer noch alles immer möglichst gleich zu tun, und das gilt auch für jede Kommunikation: klar, offen, ehrlich und auf den bekannten Faktoren basiert. Und genau dies haben alle Profis hier getan, auch wenn Offenheit dem einen oder anderen vielleicht nicht gefällt.

Bearbeitet von Hunter58
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Aber über den Attentäter selber möchte ich gerne informiert werden, wie sein Leben verlief, was seine Motive gewesen sein könnten, wie es dazu kam. Es interessiert mich eben, so wie Millionen andere Menschen auch. Täterschutz halte ich hier auch für fehl am Platz. Er hat jegliche Rechte verwirkt.

Über viele Massenmörder in der Geschichte sind Studien angefertigt worden, Berichte und Bücher geschrieben worden, ihr Leben ist im Detail exerziert worden, um versuchen zu verstehen, was einen solchen Menschen von normalen Menschen unterscheidet und ob dies "angeboren" ist oder durch den Lebensweg entstanden ist.

Zumindest der Vater eines der Opfer sieht das anders:

http://news.sky.com/story/1454565/crash-victims-father-pilot-motive-irrelevant

Philip Bramley, whose 27-year-old son Paul was among 150 people who died in the French Alps tragedy, said his focus was on seeing that "this never happens again".

Mr Bramley said: "What happened on the morning of 24 March was the act of a person who at the very least was ill.
"If there was a motive or reason we don't want to hear it, it's not relevant.
"What is relevant is this should never happen again. My son and everyone on that plane should not be forgotten ever."

Wie ich viele, viele Beiträge weiter oben schon einmal schrieb: Es muss für die Angehörigen der Opfer sehr belastend sein, wenn ihnen wochenlang die Hackfresse des Mörders ihrer Angehörigen von sämtlichen Nachrichtenseiten und Zeitungen entgegenblickt. Wozu muss auch jetzt noch jeder Artikel auf 20minuten mit dem joggenden Mörder bebildert werden? Das ist reine Sensationsgier der Medien.

 

Leider macht man den Copiloten damit so berühmt, dass man konstatieren muss, dass er eines seiner Ziele bereits erreicht hat: "eines Tages werden alle meinen Namen kennen". Damit könnten möglicherweise Menschen mit ähnlich gelagerter Persönlichkeit animiert werden, ihm nachzueifern.

 

Die wenigsten hier sind Psychiater, und selbst die würden sich ohne eine ausführliche Anamnese an der lebenden Person kein abschliessendes Urteil über Motive, Beweggründe etc. erlauben. Daher können wir noch so viel aus dem Leben des Herrn L. erfahren, es wird diese Tat nicht erklären und wir werden nie in seinen Kopf schauen können. Daher sind diese Informationen auch für die künftige Unfallverhütung nicht wichtig. Amateurpsychologische, vereinfachende Erklärungsversuche dienen höchstens dazu, das Misstrauen der Crews untereinander zu verstärken (L. war depressiv? plötzlich misstraut man seinem Kollegen, weil der heute etwas ruhig oder niedergeschlagen wirkt, etc. Er war Fliegerfan? Man fliegt mit einem begeisterten Piloten und denkt plötzlich, das könnte vielleicht Zeichen einer Gefährlichkeit sein...).

 

Zwar aus einem anderen Forum geklaut, aber eine wirklich lesenswerte Stellungnahme eines Verbandes von Psychiatern:

http://www.dgppn.de/publikationen/stellungnahmen/detailansicht/article//stellungnahm-38.html

Die DGPPN als wissenschaftliche Fachgesellschaft hält es für unangemessen, auf der Basis unvollständiger Informationen die mögliche Rolle einer psychischen Erkrankung bei dem mutmaßlichen Entschluss des Co-Piloten, die Maschine zum Absturz zu bringen, zu diskutieren.

 

Und ebenfalls ein geklauter Link, aber noch viel lesenswerter ist dieser Artikel in der ZEIT:

Mit der Katastrophe betritt eine Gestalt die Bühne, deren Identifizierung die Aufmerksamkeit fesselt und die Angst mindert. Es ist "der Schuldige": Er hat den einen Fehler gemacht, der nie hätte geschehen dürfen. Er ist auf schreckliche Weise anders als wir: krank, fremd, außenstehend, feindlich.

 
Erstaunlich gleichförmig sind die Beschreibungen bei der Annäherung: Er habe "fast keine Spuren" hinterlassen, hören wir; er sei ein "unbeschriebenes Blatt"; er habe "ein unauffälliges Leben" mitten unter uns geführt. Diese Erkenntnisse kommen daher wie die Ergebnisse einer ganz speziellen Forschung: Ein gerade eben noch Unbekannter hat sich als Quelle größtmöglicher Gefahr erwiesen. Tatsächlich ist es viel banaler: Es handelt sich um die Beschreibung unserer selbst, um das Stammdatenblatt eines Jedermann.
 
Nun gilt es, in diesem Niemand etwas zu finden, das ihn anders gemacht hat: gefährlicher, schuldiger. Irgendeine Eigenschaft muss aufgespürt werden, in welcher das Unheil der Tat dem nachträglich Kundigen schon früh sich hätte enthüllt haben müssen. Etwas Fremdes, unmerklich zunächst, dann immer stärker, bis dahin, wo "die Verantwortlichen" es hätten bemerken müssen.

 

Friedrich

Bearbeitet von F-LSZH
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Christian, ich (sowie viele andere hier) brauchen hier keine Belehrungen ueber Privatsphaere etc. Fakt ist, bei einem solchen "Unfall" hast Du kein Privatleben mehr. Wer dies im Zeitalter von Internet etc. immer noch nicht begreift, dem kann ich nicht mehr helfen. Und btw, was ich hier geschrieben habe steht ganz offiziell im Internet und ist mit etwas Recherche ganz einfach zu finden. Da kam rein gar nichts von irgendwelchen privaten Quellen (denn DAS wuerde ich nicht schreiben...). Mein "hab ich so gehoert" ist manchmal nicht ganz woertlich zu nehmen....

 

Mich kotzt das teilweise schon sowas von an, wie hier dauernd diese Oberlehrerschei**e abgeht. Dauernd irgendwelche Belehrungen ueber was man schreiben soll etc bla bla. Fakt, es kotzt nicht nur mich an. Man gibt was rein und schon hagelts wieder Kommentare. Es scheint fast schon ein Zwangsverhalten zu sein, umbedingt den Moralapostel zu spielen.

 

So long, Iris

 

... lange Zeit war ich der Meinung, Airline Piloten / Pilotinnen seien was besonderes.

 

Von dieser Vorstellung muss man sich als erwachsener Mensch trennen, will man nicht realitätsfremd sein.

 

Gruss Robert

 

.

Bearbeitet von JMLAB
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

... lange Zeit war ich der Meinung, Airline Piloten / Pilotinnen seien was besonderes.

Von dieser Vorstellung muss man sich als erwachsener Mensch trennen, will man nicht realitätsfremd sein.

Das ist doch auch schon mal eine wichtige Erkenntnis: Auch Piloten sind Menschen.

 

Friedrich

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es ist noch viel schlimmer: Piloten können sogar böse sein und hie und da einen Fehler machen!  :o

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es ist noch viel schlimmer: Piloten können sogar böse sein und hie und da einen Fehler machen!  :o

Bist du da sicher? Wenn man hier im FF einige (zum Glück sehr wenige) Piloten ( und andere "Profis") so reden hört (Texte liest) hab ich da doch meine Zweifel!!

Bearbeitet von Andreas S
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es gibt natürlich seeeehr wenige Piloten die Fehler machen (und es sind immer die anderen)  ;)  :D

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Pilot begeht Massenselbstmord mit 150 Opfern

 

Der Begriff "Massenselbstmord" suggeriert, dass auch die anderen 149 Menschen im Flugzeug zusammen mit dem Co-Piloten Selbstmord begangen haben. So war das aber nicht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Korrekter wäre wohl 'Pilot begibt Massenmord AN 149 Opfern'.

Bearbeitet von Hunter58
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo,

 

stimmt natürlich, in diesem Zusammenhang sind viele Begrifflichkeiten die man oft liest, nicht ganz korrekt, so auch Massenselbstmord, erweiterter Suizid etc. - es handelt sich quasi um einen Amoklauf respektive Massenmord, wenn auch keinen "typischen".

 

 


Zumindest der Vater eines der Opfer sieht das anders:

http://news.sky.com/...tive-irrelevant

 

Dabei handelt es sich aber um einen Ausnahmefall. Menschen wollen bei traumatischen Erlebnissen, die ihre Angehörigen betreffen, meistens wissen, wieso das passiert ist. Dies hilft bei der Verarbeitung, man möchte für alles eine Begründung haben. Eine schlimme Tat, ein Unfall oder Unglück, welches völlig grundlos passiert ist, trifft uns härter als wenn es eine Erklärung dafür gibt. Ich halte die Aussagen dieses einen Vaters für eine anfängliche Schutzreaktion, wahrscheinlich denkt er dass es ihm jetzt erstmal noch schlechter gehen wird wenn er die Hintergründe recherchiert. Er blockt daher erst komplett ab. Denn jeder geht mit so etwas anders um. Irgendwann, wenn er soweit ist, wird er sich sicher auch damit beschäftigen. Es ist menschenuntypisch, so ein Ereignis ohne Hinterfragen der Ursache vollständig abzuhaken und sich damit abzufinden.

 

Dass A.L. nun seinen letzten Willen, alles zu verändern bekommen hat und dass die ganze Welt seinen Namen (und sein Gesicht) kennt, ist leider ein unvermeidlicher Nebeneffekt unserer vernetzten Gesellschaft, die immer aktuell und schnell sein muss. Es ist einfach heutzutage unmöglich, dass so ein Ereignis nicht wochenlang bis aufs kleinste Detail durchseziert wird. Twitter, Facebook, online Feeds und Newsticker sei "Dank". Es ist ein nicht rückkehrbarer Trend und wir alle als Mitglied dieser Gesellschaftsform sind mitschuldig daran.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

... lange Zeit war ich der Meinung, Airline Piloten / Pilotinnen seien was besonderes..

 

So "besonders" wie Busfahrer, Zugfahrer... Menschen wie Du und ich mit individuellen Staerken und Schwaechen...

 

 

Chris

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

So "besonders" wie Busfahrer, Zugfahrer... Menschen wie Du und ich mit individuellen Staerken und Schwaechen...

 

 

Chris

 

Zwar OT, aber nein. Piloten sind nicht "Menschen wie Du und ich". Ganz ehrlich, mir geht dieses Wischiwaschi-Wir-sind-alle-gleich-Pestalozzi-Geschwätz auf den Senkel. Sind wir nicht, wir sind nicht alle gleich und das ist auch gut so. Und ja, die Mehrheit von uns würde eine Ausbildung zum Piloten nicht durchstehen, erst recht nicht die Ausbildung zu einem Militärpiloten. Und das nicht nur aus körperlichen Gründen. Ergo sind Piloten schon "etwas Besonderes". Das Problem hier ist lediglich, dass heutzutage die Menschen "besonders" und "besser" nicht mehr trennen können und Egoismus sowie Neid einen viel zu hohen Stellenwert in der Gesellschaft eingenommen hat. Tschuldigung, aber das musste gerade mal raus...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Zwar OT, aber nein. Piloten sind nicht "Menschen wie Du und ich". Ganz ehrlich, mir geht dieses Wischiwaschi-Wir-sind-alle-gleich-Pestalozzi-Geschwätz auf den Senkel. Sind wir nicht, wir sind nicht alle gleich und das ist auch gut so. Und ja, die Mehrheit von uns würde eine Ausbildung zum Piloten nicht durchstehen, erst recht nicht die Ausbildung zu einem Militärpiloten. Und das nicht nur aus körperlichen Gründen. Ergo sind Piloten schon "etwas Besonderes". Das Problem hier ist lediglich, dass heutzutage die Menschen "besonders" und "besser" nicht mehr trennen können und Egoismus sowie Neid einen viel zu hohen Stellenwert in der Gesellschaft eingenommen hat. Tschuldigung, aber das musste gerade mal raus...

Ja. Andere würden ein Studium nicht packen und wieder andere schaffen's nicht 5km zu Fuss. Dafür halten sie vielleicht eine Staffel 'Bachelor' oder 'Verdachtsfälle' durch, ohne dass der Kopf explodiert. Also, wir sind aaaaalle was besonderes. Schön!

Bearbeitet von sirdir
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Sind wir nicht, wir sind nicht alle gleich und das ist auch gut so.

Es kommt einfach immer darauf, was man vergleicht!

Ich behaupte einfach mal, dass es eben in jeder Gruppe, die eine bestimmte Größe hat, das ganze Spektrum von menschlichen Stärken und Schwächen existiert. Da sind die Piloten eben genau so "menschelnd" wie Manager, IT Fachleute oder Bäcker. Sie haben zwar besondere berufsbezogene Fähigkeiten, diese haben aber z.B. Atomphysiker auch!

Gruss, René

Bearbeitet von ReneD
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Zwar OT, aber nein. Piloten sind nicht "Menschen wie Du und ich". Ganz ehrlich, mir geht dieses Wischiwaschi-Wir-sind-alle-gleich-Pestalozzi-Geschwätz auf den Senkel. Sind wir nicht, wir sind nicht alle gleich und das ist auch gut so. Und ja, die Mehrheit von uns würde eine Ausbildung zum Piloten nicht durchstehen, erst recht nicht die Ausbildung zu einem Militärpiloten. Und das nicht nur aus körperlichen Gründen. Ergo sind Piloten schon "etwas Besonderes". Das Problem hier ist lediglich, dass heutzutage die Menschen "besonders" und "besser" nicht mehr trennen können und Egoismus sowie Neid einen viel zu hohen Stellenwert in der Gesellschaft eingenommen hat. Tschuldigung, aber das musste gerade mal raus...

 

Vor 35 Jahren war man mit Matura / Abitur in der Gesellschaft ein Intellektueller.

 

Der Bachelor war vor 35 Jahren lächerliches akademisches Beiwerk, also kaum erwähnenswert.

 

Nach der Einführung von Berufsreifeprüfungen, B-Matura und Lehre mit Matura verkam die Matura auf Ramschniveau.

 

Dafür wurde die Hauptschule zur neuen Mittelschule / NMS ernannt.

 

Das gleiche passiert in den letzten Jahren drastisch zunehmend mit dem akademischen Niveau, es verkommt von Jahr zu Jahr.

 

Volksschullehrer/Innen, Kindergärtnerinnen und Pflegepersonal werden demnächst Akademiker sein müssen, um Ihren Beruf ausüben zu dürfen.

 

Wir dürfen uns freuen bis auch Reinigungskräfte in den akademischen Olymp emporsteigen.

 

Eine eitle Degeneration unserer Gesellschaft, oder die Neuorientierung der Hackordnung.

 

 

Bester Gruss

Robert

 

.

Bearbeitet von JMLAB
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Als Pilot eignet man sich natürlich nur wenn man ein paar Voraussetzungen erfüllt, aber generell kann das fast jeder, der einigermassen normal ist. In den USA machen viele Menschen das PPL, die eigentlich nichts mit Fliegerei am Hut haben, Schauspieler, Handwerker und Gewerbetreibende.

 

Militärpilot kann natürlich nicht jeder werden, weil da werden nur die allerbesten ausgesiebt. Logischerweise sind dann halt nur ganz wenige dafür geeignet. In der 3. Welt oder in Königshäusern wird aber auch jeder (mit Beziehungen oder Verwandtschaft) Militärpilot. Ob sie dann auch gut genug wären für einen Ernstfall, da hege ich auch meine Zweifel, man kennt so ein paar Beispiele (Prince Charles auf seiner BAe 146 oder Militärpiloten, die eingesteckt sind, bevor sie den Feind gesehen haben).

 

Dani

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und ja, die Mehrheit von uns würde eine Ausbildung zum Piloten nicht durchstehen, .

Unsinn. Wer will und das Geld aufbringen kann, kann vom PPL bis ATPL alles machen und auch schaffen. Machen wir uns doch nichts vor...

 

 

Chris

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wer will [...] kann alles machen und auch schaffen.

 

 

 

 

Wer wirklich will, besteht auch die Selektionen der großen Airlines! So wird eher ein Schuh draus. Wer nur Geld hat, wird sicher den ATPL privat machen können, aber im Cockpit kommt es dann doch auf andere Dinge als "Geld haben" an und jetzt kommt mir bitte keiner mit Pay2Fly- das ist Schwachsinn!

 

Liebe Grüße

 

Julian

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Richtig, einen Job zu finden ist nicht leicht, es gibt einfach viel mehr Piloten als freie Cockpits, weswegen selektioniert wird.

Wegen P2F: Das ist leider kein Schwachsinn, sondern ein Weg, um die Selektion zu umgehen.

 

Aber die Aussage, die Mehrheit hier wuerde die Ausbildung nicht schaffen, ist einfach Kaese.

 

 

Chris

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Zwar OT, aber nein. Piloten sind nicht "Menschen wie Du und ich". Ganz ehrlich, mir geht dieses Wischiwaschi-Wir-sind-alle-gleich-Pestalozzi-Geschwätz auf den Senkel. Sind wir nicht, wir sind nicht alle gleich und das ist auch gut so. 

 

Natürlich hast Du Recht. Piloten sind nicht "Menschen wie Du und ich", weil es Manschen wie Dich und mich eben nur genau einmal gibt. Es gibt - Deiner Logik folgend - eben gar keinen Menschen wie "Dich und mich". 

 

Dieser Vergleich von einem Job mit einem anderen Job ist am Ende in beiden Richtungen immer ziemlich schief. Jeder Job stellt besondere Anforderungen und jeder Mensch ist wahrscheinlich nicht besonders gut geeignet, 90% aller denkbaren Berufe auszuüben. 

 

Und zu dem Können muss ja auch immer noch das Wollen kommen. Auch wenn es für viele von uns schwer vorstellbar ist, weil wir unseren Beruf total klasse finden: Die meisten anderen Menschen wollen den gar nicht machen! Es gibt eben Menschen, die gerne viel und unmittelbar mit vielen Kunden interagieren und es gibt Menschen, die lieber eine Büro- (oder Cockpit-)Türe zwischen sich und den Kunden haben. Es gibt Menschen, die lieber eine relativ begrenzte Tätigkeit in Perfektion beherrschen und es gibt Menschen die lieber sehr viele Dinge dafür nicht ganz so perfekt machen. Es gibt Menschen, die lieber abstrakte Konzepte entwickeln und Menschen, die lieber etwas praktisches Herstellen.

 

All das macht jeden Menschen anders, aber keinen besonders (oder wie andere das Gleiche ausdrücken würden: Jeden besonders).

 

Daher hast Du eben doch nicht Recht: Auch Piloten sind "Menschen wie Du und ich" - genauso individuell mit genauso vielen Stärken und Schwächen, Eigenheiten und Besonderheiten. 

 

Florian

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Florian, es ist schön wie einer mit glasklarer Logik hier im Forum dabei ist. Dankeschön.

 

Allerdings:

 

 

jeder Mensch ist wahrscheinlich nicht besonders gut geeignet, 90% aller denkbaren Berufe auszuüben. 

Ich behaupte, dass es gerade umgekehrt ist: Jeder Mensch kann 90% aller denkbaren Berufe ausüben. Ob er das dann auch will, ist eine andere Frage. Aber können jederzeit. Deshalb finde ich auch das Geschwätz von gut bezahlten Managerlöhnen, von gut verlinkten  Verwaltungsräten und ehrbaren Politikern auch hohl, weil diesen Job (fast) jeder machen könnte.

 

Es lohnt sich hier ein Blick nach China: Da werden Piloten, aber auch Spitzensportler, Politiker, Uniabgänger nicht einfach so zugelassen, sondern ausgewählt. Nicht ich kann entscheiden, ob ich mich als Pilot bewerbe, sondern die Partei (oder ein Parteiorgan, ich weiss es nicht) kommt zu mir und sagt mir: Du wirst jetzt Pilot. Natürlich muss ich dann noch alle Tests bestehen, aber so läuft das. Man erinnere sich an den Film "Maos letzter Tänzer". Ich kenne Chinesische Piloten, die sagen "ich wollte nie Pilot werden, eigentlich interessiert es mich nicht, und ich möchte lieber bei meiner Familie sein".

 

Dani

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Ich behaupte, dass es gerade umgekehrt ist: Jeder Mensch kann 90% aller denkbaren Berufe ausüben. 

 

Das vielleicht - aber werden sie es deswegen gut machen?

 

Ich selber wäre wahrscheinlich ein völlig unbrauchbarer Kindergärtner, ein lausiger Handwerker, ein bestenfalls mittelmäßiger Bus-, Zug- oder Flugzeugführer, ein ungeeigneter Lehrer, ein völlig deplatzierter Krankenpfleger, ... 

Auch als Politiker wäre ich ne absolute Niete (weil ich bei der Jahreshauptversammlung des Kleitierzuchtvereins weder Begeisterung empfinden würde, noch diesen glaubhaft heucheln kann).

 

Könnte ich all diese Berufe ausüben (nach der entsprechenden Ausbildung)? Wahrscheinlich schon irgendwie! Wäre ich gut darin? Sicher nicht.

 

Florian

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich würde wieder anders formulieren:

 

Wärst du gut darin: Ja. Wärst du glücklich: Nein.

 

Das Problem ist nicht, dass du es nicht können würdest, sondern dass du dich nicht dafür interessierst. Ich bin überzeugt, dass du es könntest, wenn du motiviert wärst. Motiviert wärst du spätestens, wenn du keine andere Möglichkeit hättest, einen dir lieberen Job auszuüben.

 

Menschen sind erstaunlich flexibel, wenn sie müssen. Und sehr motiviert, wenn sie etwas dafür bekommen. Wir alle würden staunen, wenn unsere hocharbeitsteilige Gesellschaft wieder in unsere ursprüngliche Form zurückfallen würde: Das nackte Überleben. Jede Krise zeigt, dass fast jeder fähig ist, jede Aufgabe zu lösen, wenn er muss.

 

Dani

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Unsinn. Wer will und das Geld aufbringen kann, kann vom PPL bis ATPL alles machen und auch schaffen. Machen wir uns doch nichts vor...

 

 

Chris

Ich denke, hier bist du allein derjenige, der sich was vor macht :o Mit Geld kann man zwar sicher vieles 'regeln', aber nicht alles kaufen!  :) Räumliches Vorstellungsvermögen oder feine Physiomotorik beispielsweise. Ein Flugzeug und seine Physik sind unbestechliche Prüfer bzw. 'Schiedsrichter', und mit Geld nicht zu beeindrucken (solange keine künstlichen 'protections' die Wahrheit verschleiern) ;)

Deine Auffassung wird u.a. auch dadurch widerlegt, daß schon während der PPL-Ausbildung mal einer  mit der offen-ehrlichen Begründung "ich schaff das nicht " das Handtuch wirft, der im normalen Leben als smarter und erfolgreicher Unternehmer gutes Geld verdient, oder mit akademischen Titeln versehen in Forschung oder Industrie anerkannt-wertvolle Arbeit leistet.

Andere haben diverese Flieger-Zertifikate bis rauf zur ATPL, und inklusive Lehrberechtigungen in der Tasche, und hören trotzdem mit dem Fliegen auf,  weil sie plötzlich Zweifel bekommen, ob sie in einer unvorhergesehenen Situation auch optimal reagieren würden, oder weil sie vielleicht gerade den (Flieger-)Tod eines Kollegen erleben mußten, den sie für kompetenter als sich selbst eingeschätzt hatten. Fliegen verlangt eben auch eine Art mentale Stärke oder Robustheit, die sonst - außer vielleicht bei Extremsportarten - weniger gebraucht wird, oder - falls nicht vorhanden - taktisch überspielt werden kann.

Man braucht also m.E. zum Fliegen unter normalen Bedingungen (nicht Militär-, Busch- oder Kunstflugpilot) keine überragenden körperlich-geistigen Fähigkeiten, sollte aber im Gegenzug dazu auch nirgends ausgeprägte Schwächen haben.

 

Gruß

Manfred

Bearbeitet von DaMane
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...