Kuno Geschrieben 4. April 2015 Geschrieben 4. April 2015 Was mich jetzt etwas erstaunt ist, dass die Diskussion wieder auf die "Pilotenopfer" wegen der geizigen Passagiere hinausgedrückt wird. Es ist eigentlich klar, dass es auch im Kreise der Piloten einen guten Prozentsatz "Gestörte" gibt; wie in jeder anderen Berufsgruppe auch. Dummerweise sind die Konsequenzen bei einem Ausraster eines Piloten halt einfach um einiges schlimmer, als wenn ein Lagerist mit dem Hubstapler gegen das Regal fährt. Die Lösung liegt aber kaum darin, die Ticketpreise zu erhöhen - wenn der Flug nach Mallorca 1000 Euro kosten würde, dann würden sich das weniger Leute leisten können - ergo gäbe es weniger Flüge und in letzter Konsequenz brächte es sehrwahrscheinlich auch den einen oder anderen Piloten nicht mehr. ...und vielleicht geht es nur mir so: In der Werbung sehe ich den Flug nachh X "ab EUR 49.-"... wenn ich dann aber konkret etwas buchen will, dann ist es doch so, dass dieser Flug dann eine zusätzliche Übernachtung unterwegs mit sich bringt, dass das Gepäck separat berechnet wird und dass er zu Unzeiten geht und auch noch so gelegen ist, dass ich einen zusätzlichen Tag Ferien nehmen muss. Oder anders gesagt: Ich habe es noch nie geschafft, einen solchen "Schnäppchenflug" zu buchen. 5 Zitieren
Pioneer300 Geschrieben 4. April 2015 Geschrieben 4. April 2015 Wenn die unmenschlichen Arbeitsbedingungen bei LH Schuld sein sollen, muessten taeglich 20 andere Maschinen anderer Gesellschaften vor irgendwelche Felswaende knallen... Es gibt in allen Berufsgruppen Idioten. Und es gibt ebenfalls Berufsgruppen, wo jemand Verantwortung fuer hunderte und sogar tausende Menschen treagt. Der Pilotenjob ist nichts besonderes in dieser Beziehung und die Tatsache, dass es LH und dessen Passagiere getroffen hat sollte jedem deutlich zeigen, dass es wirklich ueberall passieren kann. Chris 7 Zitieren
Luftkutscher Geschrieben 4. April 2015 Geschrieben 4. April 2015 (bearbeitet) ...Wenn die unmenschlichen Arbeitsbedingungen bei LH Schuld sein sollen, muessten taeglich 20 andere Maschinen anderer Gesellschaften vor irgendwelche Felswaende knallen... Chris ...unter welchen unmenschlichen und unzumutbaren Bedingungen Piloten arbeiten müssen.Frank (claudiprien) Ich habe nie von unmenschlichen Bedingungen gesprochen. Wir Piloten sehen, wo der Schuh drückt in Sachen Flugsicherheit. Als Passagiere könnt ihr davon gar nichts mitkriegen. Das ist von den Airlines so gewollt. Von Verschwörungstheorien halte ich allerdings nicht viel. Der Flug-Preis ist ein wichtiger Faktor in der Berechnung der Flugsicherheit. Wer das ausblenden will, darf das natürlich. Warum möchten die meisten Billigflug-Piloten wohl zu einer grossen Airline? Ich rede von den allermeisten. Weil sie wissen, wo der Schuh bei den Billigfliegern drückt. Wir haben jedes Jahr etwa 200 Bewerber aus Europa, welche weg wollen von der Aldi-Fliegerei. Ganz wenige schaffen es. Gruss Renato Bearbeitet 4. April 2015 von Luftkutscher Zitieren
sirdir Geschrieben 4. April 2015 Geschrieben 4. April 2015 Sollte es tatsächlich sein, dass ein angehender Copilot mit bekannten psychischen Problemen (Besuche beim Psychiater vor einer Anstellung bei LH..) die doch einigermassen restriktiven Tests der LH-Berwerbung durchlaufen konnte und danach immer noch psychologische Beratung in Anspruch nehmen musste, dann hat Lufthansa ein ganz gewaltiges Problem. Sollte dies der Wahrheit entsprechen, und das ist im Moment wirklich die wahrscheinlichste These, dann kann man als logische Konsequenz für eine geforderte Erhöhung der Flugsicherheit nur eines sagen: Weiter machen wie bisher! Dieses Restrisiko lässt sich niemals verringern. Wie diese beiden Aussagen zusammenpassen, versteht wohl wieder nur ein 'echter' Pilot. 1 Zitieren
F-LSZH Geschrieben 4. April 2015 Geschrieben 4. April 2015 (bearbeitet) Der Flug-Preis ist ein wichtiger Faktor in der Berechnung der Flugsicherheit. Wer das ausblenden will, darf das natürlich. Warum möchten die meisten Billigflug-Piloten wohl zu einer grossen Airline? Ich rede von den allermeisten. Weil sie wissen, wo der Schuh bei den Billigfliegern drückt. Wahrscheinlich, weil jeder gerne mehr Geld verdient als weniger? Könnte evtl. auch ein Grund sein? Ich finde, dieses Unglück eignet sich nicht für eine Gehaltsdiskussion, allein schon weil es eben nicht einen Billigflieger betrifft, der seine Piloten schlechter behandelt als andere. Man stelle sich die Diskussion hier vor, Herr L. wäre aus Versehen bei Reierair oder Sleazyjet durchgerutscht. Es wäre dann übrigens genauso unangebracht, da eine Kausalität herzustellen. Vielleicht ist es sogar umgekehrt: Wer befürchtet, seine Karriere im LH-Konzern sei bald beendet, der steht wirklich vor dem Nichts. Wer bei einem Arbeitgeber rauszufallen droht, wo er sich ohnehin schlecht behandelt fühlt, weint dem wohl keine Träne nach. Was übrigens alles nicht heisst, dass ich gegen eine anständige Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen von Piloten wäre. Es ist hier nur meiner Meinung nach nicht der richtige Ort für diese Diskussion. Friedrich Bearbeitet 4. April 2015 von F-LSZH 2 Zitieren
Hunter58 Geschrieben 4. April 2015 Geschrieben 4. April 2015 Die Verbilligung der Flugtarife hat viel mehr mit einer Erhöhung von Sitzzahl und durchschnittlicher Flugdauer pro Tag zu tun als mit irgend etwas anderem. Wenn dieselbe Maschine statt 120 neu 156 Personen transportiert und dies statt bisher auf 6 Flügen am Tag mit 8 längeren oder 10 kürzeren so hat das auf die Kosten pro Sitz enormsten Einfluss. Da werden weder Maintenancekosten noch Personalkosten verändert. Die Sitzzahl reduziert die Fixkosten um ca 25%, die Mehrflüge nochmals um bis zu 40%. Wenn man dann weiss dass die Fixkosten bei der traditionellen Airlines weit über 50% liegen, und die Kosten ohnehin höher sind als bei den Günstigen, da braucht es kein Rechengenie um zu erkennen dass das nichts mit einer Reduktion der Flugsicherheit zu tun hat, aber mit einer erhöhung der Produktivität und einer massiven Verringerung der Bürokratie! 5 Zitieren
onLoad Geschrieben 4. April 2015 Geschrieben 4. April 2015 Nein im Unglück sehe ich auch keinen Zusammenhang mit Billigfliegern Übrigens ist eine Germanwingsmaschine abgestürzt, das ist nicht die gleiche Airline wie LH... Scheinen einige hier vergessen zu haben. Ab Herbst soll Germanwings eh verschwinden und der Eurowings platz machen die nochmals 40% tiefere Personalkosten hat. Richi, meinst du ernsthaft das Billigflieger a la Ryanair einen Cent mehr in Sicherheit stecken als sie gesetzlich müssen? Hast du schon mal gelesen wie die Leute dort beschäftigt werden? Natürlich wird an den Personalkosten gespart und zwar ganz massiv! Wer bei Ryanair über drittfirmen angestellt ist verdient nur Geld wenn er fliegt... Wer z.b. krank ist hat keinen Lohn, wer die Base nicht wechselt hat keinen Lohn, wer sich gegen etwas wehrt hat keinen Job mehr... Wenn in Valencia innerhalb einer Viertelstunde gleich 3 Ryanairmaschinen MAYDAY rufen wegen fuelemergency stelle ich mir schon ein paar fragen. Sorry war jetzt Offtopic, aber ich bin sehr erstaunt über einige Ansichten hier. Simon 3 Zitieren
Niko Geschrieben 4. April 2015 Geschrieben 4. April 2015 (bearbeitet) Frank (claudiprien)Ich habe nie von unmenschlichen Bedingungen gesprochen.Wir Piloten sehen, wo der Schuh drückt in Sachen Flugsicherheit. Als Passagiere könnt ihr davon gar nichts mitkriegen. Das ist von den Airlines so gewollt.Von Verschwörungstheorien halte ich allerdings nicht viel.Der Flug-Preis ist ein wichtiger Faktor in der Berechnung der Flugsicherheit.Wer das ausblenden will, darf das natürlich. Warum möchten die meisten Billigflug-Piloten wohl zu einer grossen Airline? Ich rede von den allermeisten. Weil sie wissen, wo der Schuh bei den Billigfliegern drückt.Wir haben jedes Jahr etwa 200 Bewerber aus Europa, welche weg wollen von der Aldi-Fliegerei. Ganz wenige schaffen es.GrussRenatoDann erklär doch bitte dies im Zusammenhang, dass der CoPilot wie auch der CP T unter dem KTV der LH Stand, welche Belastung Germanwings da genau gespielt haben muss?!Als ob es da einen Unterschied macht, ob ich A319/ A320 Base im DUS mache, oder A319 bis A321 in MUC oder FRA. Die Stundenbelastung, das Geld, die Vorsorge sind exakt die gleichen wie bei der Mutter Lufthansa, dank KTV Bearbeitet 4. April 2015 von Niko 2 Zitieren
sirdir Geschrieben 4. April 2015 Geschrieben 4. April 2015 Schon lustig, wie manche aus nem Typen, für den Fliegen wohl der einzige Lebenszweck war ein durch die Fliegerei geschundenes Wrack machen können. 4 Zitieren
DaMane Geschrieben 4. April 2015 Geschrieben 4. April 2015 (bearbeitet) Ich stimme mit deinem post im Wesentlichen überein. Nur zu dem Punkt .......Und es gibt ebenfalls Berufsgruppen, wo jemand Verantwortung fuer hunderte und sogar tausende Menschen treagt. .........Chris gibt es einen kleinen, nicht ganz unwesentlichen Unterschied zu beachten: Jedem kann im Moment eines seine Möglichkeiten übersteigendem Problems - Extrembeispiele (beinahe an den Haaren herbeigezogen :o): ein Gehirn- oder Herzchirurg, dem eine OP aus dem Ruder zu laufen droht, die Steuermannschaft eines Kernkraftwerkes bei einem "ernsten Störfall" - zumindest theoretisch zu Hilfe gekommen werden. Der Lokführer im ICE oder ein Busfahrer kann anhalten. Jeder in Not befindliche kann von so gut wie jedem Punkt der Erde - ob auf dem Mt. Everest, im Mariannengraben, 1000 m unter der Erdoberfläche, im Dschungel oder in der größten Wüste, Nord- oder Südpol - mit entsprechendem Aufwand therotisch gerettet werden. Die einzige Ausnahme sind, und bleiben bis auf weiteres, die Insassen im fliegenden Flugzeug, bevor es nicht wieder heil am Boden ist. Und das kann den Piloten keiner abnehmen, . Das nur, um das Thema von allen Seiten zu beleuchten, und die Dinge "ins rechte Licht" zu rücken. Gruß Manfred (der nie eine Uniform mit 4 Streifen getragen hat) Bearbeitet 4. April 2015 von DaMane Zitieren
claudiprien Geschrieben 4. April 2015 Geschrieben 4. April 2015 Der Flug-Preis ist ein wichtiger Faktor in der Berechnung der Flugsicherheit. Wer das ausblenden will, darf das natürlich. Warum möchten die meisten Billigflug-Piloten wohl zu einer grossen Airline? Ich rede von den allermeisten. Weil sie wissen, wo der Schuh bei den Billigfliegern drückt. Wir haben jedes Jahr etwa 200 Bewerber aus Europa, welche weg wollen von der Aldi-Fliegerei. Ganz wenige schaffen es. Gruss Renato ..das mag ja alles sein Renato. Aber erstens hat dies nix damit zu tun das der Spinner den Jet in den Dreck gerammt hat und zweitens habe ich noch keinen Piloten gesehen der nebenbei noch bei den Tafeln ansteht oder Sozialzuschuss zur Miete bezieht....bleibt doch mal bitte auf dem Teppich. Auf welchen Niveau gerade in Deutschland gejammert und gestreikt wird entzieht sich komplett meinem Verständnis. Hier leben selbst Hartz 4 Empfänger besser als Kinder in anderen Gegenden des Planeten. 1 Zitieren
Hunter58 Geschrieben 4. April 2015 Geschrieben 4. April 2015 (bearbeitet) Simon alle Billigheimer mit Ryanair gleichzustellen ist ebenso falsch wie so zu tun als seien traditionelle Flaggennetzwerker das Gelbe vom Ei. Von EasyJet hört man praktisch keine Klagen, dafür aber von Fünfsternecarriern wie Qatar zuhauf. Bei Lufthansa wird sogar massenhaft gestreikt! Vom billigsten Carrier der Welt hört man auch keine Klagen von seiten der Crews (Spirit, btw). Sicherheit ist nicht korreliert mit dem Pilotenlohn oder dem Ticketpreis sondern mit den Köpfen des Chef Operations und dem Chef der Maintenance. Bearbeitet 4. April 2015 von Hunter58 5 Zitieren
horst1 Geschrieben 4. April 2015 Geschrieben 4. April 2015 (bearbeitet) Nach den Medienberichten gibt es sehr wenige ähnliche Fälle wie hier bei Germanwings beschrieben, das sich ein Pilot im Cockpit einschliesst und das Flugzeug in den Boden rammt. Die gängigen psychologische Auswahlverfahren, wie Schuhfried Test, sind ungeeignet, das böse im Gehirn zu erkennen. Genau genommen kann das eigentlich auch kein forensischer Psychiater und forensischer Psychologe. Es fehlt einfach an wissenschaftlich erforschten und aussagefähige Nachweisverfahren. Das bisherige angewendete Abfragen und Ankreuzen, ob eine Depression jemals vorlag, oder Selbstmordabsicht jemals vorlag, wird wohl selten ein hochmotovierter Einsteiger zum Pilotenberuf ankreuzen. Da ist das Problem. Das bestätigen alle, auch Psychologen welche jahrelang im Auswahlverfahren von Militär und Fluggesellschaften gearbeitet haben. Ich habe mich seit längerer Zeit für fliegerpsychologische Grundlagenforschung eingesetzt, und die EU hat mein Vorschlag in vollen Umfang angenommen. Jetzt kommt dieser Fall Lubitz dazu. Dieser Lubitz wird nun auch wegen hohen öffentlichen Aufklärungsdruck bis in seine abgelegensten Ecken seiner neuronalen Vernetzung analysiert. Ich habe im tschechischen Vrchlabi selber einen Fall erlebt, wo ein deutscher Segelflieger aufgrund seiner fliegerischen Auffälligkeit von allen Fluglehrern regelrecht umlagert wurde, bis der ereignisreichste Vorfall - F Schlepp in das beinahe Verderben erfolgte. Ich habe die Flugschule daraufhin angesprochen und um Überprüfung durch das Luftfahrtbundesamt gebeten. Die Antwort, deutsches Medical und tschechische Lizenz, da können wir wenig machen. Der Pilot wurde in Tschechien gegroundet, nicht aber in Deutschland, wo sein eigenes motorisiertes Flugzeug stand. Nach längeren Abwägen habe ich das LBA informiert.Danach stellte sich bei der Untersuchung in Fürstenfeldbruck heraus, das eine narzistisch akzentuierte Persönlichkeitsstörung vorlag. Im Vorfeld hatte ich mich stundenlang unterhalten, sein Vertrauen gewinnen können, und er hatte mir seine vielzähligen Arztunterlagen gezeigt. Ich hatte ihn gesagt, er solle sich psychiatrisch untersuchen lassen. Erst nach den beinahe verhängnisvollen F Schlepp, der beinahe in die Stadt Vrchlabi hineingeknallt währe, wurde gehandelt. Die deutsche Flugmedizin hatte trotz Auffälligkeiten bei den Untersuchungen keine psychiatrische Untersuchung eingefordert. Nun möchte ich wissen, wer hat wann was bei diesen Lubitz etwas wissen können und müssen? Natürlich belastet es mich mein Leben lang, einen Segelfliegerkollegen beim LBA verpfiffen zu haben. Aber angesichts der Aussage des Segelfliegers, der F Schlepppilot habe ihn wahrscheinlich ärgern wollen, und das Schleppflugzeug absichtlich nach unten gedrückt, 2 Tage später seine Vermutung, das F Schlepppilot wollte ihn ärgern, indem er das Schleppseil extra kurz gemacht hatte, war für mich klar, hier kann nur etwas mit der Psyche nicht stimmen. Diese Aussage wusste sonst keiner, am wenigsten der Schlepppilot, welcher den Sensenmann in die Augen schauen musste. Immer waren die Anderen schuld. Wenn die drei Faktoren zusammen kommen": eigenes motorisiertes Flugzeug, keine Vereinsbindung und beratungsresistent", dann wird es gefährlich. Auffällige Piloten erkennen, das hat mit Billigfliegern nicht das geringste zu tun. Bearbeitet 4. April 2015 von horst1 4 Zitieren
onLoad Geschrieben 4. April 2015 Geschrieben 4. April 2015 Claudiprien, in den USA gibt es ganz dunkle beispiele wo Piloten tatsächlich foodstamps benötigen um genug essen zu haben, siehe hier Simon alle Billigheimer mit Ryanair gleichzustellen ist ebenso falsch wie so zu tun als seien traditionelle Flaggennetzwerker das Gelbe vom Ei. Von EasyJet hört man praktisch keine Klagen, dafür aber von Fünfsternecarriern wie Qatar zuhauf. Bei Lufthansa wird sogar massenhaft gestreikt! Vom billigsten Carrier der Welt hört man auch keine Klagen von seiten der Crews (Spirit, btw). Sicherheit ist nicht korreliert mit dem Pilotenlohn oder dem Ticketpreis sondern mit den Köpfen des Chef Operations und dem Chef der Maintenance. Da bin ich einverstanden, wobei "keine klagen" und "sie streiken nicht" natürlich nicht ansatzweise bedeuted, dass die mitarbeiter gut behandelt werden. Wenn für dich bedeuted: alle Gesetze eingehalten und keinen Milimeter mehr = zufriedenstellende Sicherheit, dann stimmt deine Aussage... 1 Zitieren
Danix Geschrieben 4. April 2015 Geschrieben 4. April 2015 eben, sie werden nicht gut behandelt, und genau deshalb wissen sie, dass sie für ihr Überleben kämpfen müssen. Von denen käme keiner auf die Idee sich umzubringen. 2 Zitieren
danlu Geschrieben 4. April 2015 Geschrieben 4. April 2015 (bearbeitet) http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/pilot-der-alptraumberuf-a-1026534.html Na Jungs, was meint Ihr (insbesondere die Profis, die es ja angeht, please, wenns geht) - und dabei vielleicht nicht sofort dem mittlerweile hier gern zelebrierten SPON-Bashing anheimfallen? Würde mich sehr interessieren, wie unsere Linienpiloten hier im FF das sehen. Gruss. Daniel Bearbeitet 4. April 2015 von danlu Zitieren
stumcm Geschrieben 4. April 2015 Geschrieben 4. April 2015 (bearbeitet) Ab wann ist eine Airline eigentlich ein "Billigheimer"? Meine Freundin flog zB vor ein paar Wochen von Hamburg nach Stockholm Arlanda mit SAS, jew. pro Flug 70€. Wir beide fliegen nun Ende Mai mit Easyjet von Hamburg nach Mailand Malpensa. Ähnliche Flugstrecke (ähnliche Distanz), jedoch ist der Flug mit Easyjet mit jew. ~80€ sogar etwas teurer. Ist jetzt SAS der Billigheimer? Oder ist das nur RYR weil die Flüge für 20€ anbieten? Ist zwar OT (wie mittlerweile die gesamte Diskussion), aber irgendwie ist mir einfach nicht klar, was den klassischen "Billigheimer" nun ausmacht. Bearbeitet 4. April 2015 von stumcm Zitieren
Danix Geschrieben 4. April 2015 Geschrieben 4. April 2015 (bearbeitet) Würde mich sehr interessieren, wie unsere Linienpiloten hier im FF das sehen. Habe den Artikel nur überflogen. Ich sage es halt immer wieder: Es wird auf hohem Niveau geklagt. Ich wünsche den lieben Piloten mal ein paar Monate LCC oder ACMI fliegen, dann landen sie wieder auf dem Boden der Realität. Oder ganz einfach mal im Büro arbeiten. Airline-Pilot ist mit Sicherheit eine Beschäftigung mit den besten Anstellungsbedingungen. Es gibt da zwar auch Hochs und Tiefs, es gibt Sachen die einem ärgern und Menschen die blöd tun. Aber alles in allem ist es grand luxe. Dani Bearbeitet 4. April 2015 von Danix 3 Zitieren
Wingman340 Geschrieben 4. April 2015 Geschrieben 4. April 2015 http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/pilot-der-alptraumberuf-a-1026534.html Na Jungs, was meint Ihr (insbesondere die Profis, die es ja angeht, please, wenns geht) - und dabei vielleicht nicht sofort dem mittlerweile hier gern zelebrierten SPON-Bashing anheimfallen? Würde mich sehr interessieren, wie unsere Linienpiloten hier im FF das sehen. Gruss. Daniel Hallo Daniel ein Beitrag, welcher nicht zu 100% die Realität wieder spiegelt. Kommt ganz drauf an, bei welcher Airline diese Herren fliegen. Nichtsdestotrotz gibt es Problemfelder im Beruf Linienpilot, welche jedoch gerne tot geschwiegen werden. Von der Politik, von der Luftfahrtindustrie, von den Medien, auch von Berufskollegen. Über dieses Thema wurde und wird weiter viel diskutiert. Möchte jedoch erwähnen, dass diese Diskussion nicht vor dem Hintergrund des tragischen Unfalls der Germanwings geführt werden sollte. Gruss Patrick 7 Zitieren
Flydawg Geschrieben 4. April 2015 Geschrieben 4. April 2015 (bearbeitet) Ab wann ist eine Airline eigentlich ein "Billigheimer"? Ist zwar OT (wie mittlerweile die gesamte Diskussion), aber irgendwie ist mir einfach nicht klar, was den klassischen "Billigheimer" nun ausmacht. Ja das ist eine interessante Frage, und ich glaube Renato hat hier versucht etwas aufzuzeigen was eben nicht gut laeuft in der Branche. Ich wuerde Airlines etwa so einteilen: Flaggen Airlines: Lufthansa, Swiss, American, Air France, British etc Diese Airlines sind eigentlich fuer jeden Piloten am interessantesten da sie gut bis sehr gut bezahlen, Job Sicherheit geben, gute Sozial Leistungen, Seniority System, IATA Sby Tickets etc und alle haben einen Piloten Verband die ihre Interessen vertreten gegenueber dem Management. Low Cost Carrier: In guten low cost Airlines koennen die Arbeits Bedingungen ebenfalls gut sein und das Salaer fast gleich wie bei den Majors, zb Southwest, Jetblue, easyJet, Virgin Atlantic etc. Auch die Airlines haben Piloten Gewerkschaften. Die eigentlichen Billigcarrier sind diejenigen die dann ueberall sparen, nicht nur effizient sondern eben biilig Loehne , keine Sozial Leistungen, Minimal Training (nur gesetzliches Minimum) , Flght Duty Times ausnuetzen bis zur letzten Minute, Uniform selber bezahlen, Temporaer Vertraege, etc, etc.Und natuerlich keinen Piloten Verband. Ryan Air ist da so dazwischen, zwar zahlen sie relativ gut aber die Arbeitsbedingungen sind einfach unmoeglich. Dann an unterster Stelle ein neues Phenomen die Pay to fly Airlines wo die Copiloten noch bezahlen muessen zum arbeiten. Wo jetzt da German Wings hineinpasst weiss ich nicht, aber sicher kann man sie keineswegs gleichsetzen mit Lufthansa. Es wird sich auch kein Pilotenanwaerter vornehmen German Wings Kapitaen zu werden, irgendwo hat was in der LH Selektion nicht geklappt und man endet halt dort. In der Selektion war wohl auch das groesste Problem dass man einen Psychopathen wie Lubitz nicht erfasst hat. Falls das alles stimmt mit der Psycho Vergangenheit und dem Training Abruch scheint da aber tatsaechlich ein Problem zu bestehen bei der German Wings Selektion. Bearbeitet 4. April 2015 von Flydawg 2 Zitieren
Pioneer300 Geschrieben 4. April 2015 Geschrieben 4. April 2015 Jedem kann im Moment eines seine Möglichkeiten übersteigendem Problems - Extrembeispiele (beinahe an den Haaren herbeigezogen :o): ein Gehirn- oder Herzchirurg, dem eine OP aus dem Ruder zu laufen droht, die Steuermannschaft eines Kernkraftwerkes bei einem "ernsten Störfall" - zumindest theoretisch zu Hilfe gekommen werden. Der Lokführer im ICE oder ein Busfahrer kann anhalten. Jeder in Not befindliche kann von so gut wie jedem Punkt der Erde - ob auf dem Mt. Everest, im Mariannengraben, 1000 m unter der Erdoberfläche, im Dschungel oder in der größten Wüste, Nord- oder Südpol - mit entsprechendem Aufwand therotisch gerettet werden. Die einzige Ausnahme sind, und bleiben bis auf weiteres, die Insassen im fliegenden Flugzeug, bevor es nicht wieder heil am Boden ist. Und das kann den Piloten keiner abnehmenWenn bei den genannten Berufsgruppen der/die Verantwortliche(n) einen Fehler macht, gibt es u.U. sehr viele Tote. Ob Luftkutscher oder z.B. Kapitaen eines Kreufahrtschiffes. Da hat niemand mehr oder weniger Verantwortung als der andere. Chris Zitieren
simones Geschrieben 4. April 2015 Geschrieben 4. April 2015 Mal abgesehen von dem Unfall : Ich sehe die Entwicklung für die Piloten und auch im allgemeinen für die Luftfahrt in den letzten 30 Jahren als sehr negativ an. Eigendlich wäre der Idealfall EINE Crew, die für EIN Flugzeug verantwortlich ist (inkl. Ersatzpersonal) und ordendlich bezahlt wird. Das ist natürlich vollkommen utopisch, wäre der Flieger länger am Boden und alles viel teurer. Aber gesünder! Zitieren
Hunter58 Geschrieben 4. April 2015 Geschrieben 4. April 2015 (bearbeitet) Man spricht immer wieder von der ach somteuren Ausbildung der Piloten. In Europa wo üblicherweise die Ausbildung als solche gratismist, ja, das ist ein Brocken. In sehr vielen Teilen der Welt ist das allerdings für praktisch jeden Beruf üblich und im Vergleich zum Teil noch teurer. Man darf zum Beispiel davon ausgehen dass in Lateinamerika jeder Arzt einen Kredit stemmen muss der bei uns relativ gerechnet über 200k ausmacht, aber ohne die sehr grosszügigen Verdienstmöglichkeiten die bei und herrschen, es sei denn sie seien von 30 Jahren in die platische Chirurgie eingestiegen. Heute ist das selbst dort für Einsteiger nicht mehr einfach. Ärzte verdienen dann so umgerechnet auf unsere Verhältnisse dann etwas zwischen 50 und 70k pro Jahr, immer unter der Annahme dass auch bezahlt wird. Und letzteres ist nicht gegeben, da kann der Lohn schon mal 3 bis 4 Monate zu spät kommen und nur zu 75% ausbezahlt werden. Bearbeitet 4. April 2015 von Hunter58 1 Zitieren
Flydawg Geschrieben 4. April 2015 Geschrieben 4. April 2015 Man spricht immer wieder von der ach somteuren Ausbildung der Piloten. In Europa wo üblicherweise die Ausbildung als solche gratismist, ja, das ist ein Brocken. In sehr vielen Teilen der Welt ist das allerdings für praktisch jeden Beruf üblich und im Vergleich zum Teil noch teurer. "gratismist"? Verstehe ich richtig dass Du meinst die Pilotenausbildung ist gratis in Europa? Keineswegs, das ist ja das Traurige. Frueher konnte man eine Selektion bestehen bei der Swissair und der Bund hat die ganze Ausbildung der SLS bezahlt. Das waren 200'000 Fr wenn ich mich richtig erinnere. Der Deal war gut fuer Piloten und Firma wo man dann einen Bond hatte. Heute muss ein junger Pilotenanwaerter 150'000 Euro bei einer Bank aufnehmen und hofft dann spaeter auf eine Anstellung, im schlimmsten fall sogar Pay2fly und zahlt dann 10 Jahre den verzinsten Kredit ab, wenn er Pech hat in einer schlechtbezahlten Billig Airline. Kein Wunder interessieren sich immer weniger junge Leute fuer unseren Piloten Beruf. 1 Zitieren
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