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24.03.2015 | GWI9525 D-AIPX | A320 | Absturz in der Nähe von Dignes (FR)


Empfohlene Beiträge

Geschrieben (bearbeitet)

Abseits der Diskussion über Schnellschüsse etc.: Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat gerade bestätigt, dass der FO während seiner Ausbildung in psychiatrischer Behandlung war, damals sei Selbstmordgefahr festgestellt und dokumentiert worden. Von wem auch immer und wo auch immer genau, das wurde nicht gesagt. Körperliche Probleme seien bis zuletzt nicht diagnostiziert worden.

 

EDIT: Quelle: http://www.sta-duesseldorf.nrw.de/behoerde/presse/Pressemitt/2015-03-30-PE-Flugabsturz.pdf

 

 

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Andreas

Bearbeitet von Andreas83
Geschrieben (bearbeitet)

Ich finde es schlecht - wirklich schlecht! -, dass wir uns im Jahr 2015 lediglich auf die "Signalfarbe" bzw. auf einen ULB (der in den letzten Abstürzen wie AF447, MH370) nicht funktioniert hat oder ob seiner geringen Reichweite nutzlos war, verlassen. Bei 4U9525 ist man über Tage/Wochen nicht in der Lage den FDR in einem eng begrenzten Radius zu finden. Wenn das nun nicht die absolute Kapitualtion darstellt, weiß ich auch nicht. Die verdammten Hersteller sollen die Daten über einen Uplink streamen und als Backup die gehabte Lösung aus FDR/CVR beibehalten. Das sollte von sämlichten Entscheidungsstellen, ICAO, IATA, FAA; EASA etc... per sofortiger Wirkung vorgeschrieben werden. Die jetzte Lösung ist in meinen Augen eine Farce, bei der die Gesundheit der Rettungskräfte noch gefährdert wird und die Millionen von Euros kostet (vgl. MH370).

 

Schon interessant, dass sich da nach AF447 und MH370 so gut wie nichts(!!) getan hat. Als wäre es allen egal... mehr gibt es dazu nicht zu sagen! Ich würde mir fast wünschen, dass der FDR von 4U9525 nie gefunden wird oder so beschädigt ist, dass es nicht mehr auslesbar ist. Das würde vielleicht zu einem Umdenken bewegen - obwohl ich auch das nicht glaube...

Bearbeitet von Marc_H
Geschrieben

Abseits der Diskussion über Schnellschüsse etc.: Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat gerade bestätigt, dass der FO während seiner Ausbildung in psychiatrischer Behandlung war, damals sei Selbstmordgefahr festgestellt und dokumentiert worden. Von wem auch immer und wo auch immer genau, das wurde nicht gesagt. Körperliche Probleme seien bis zuletzt nicht diagnostiziert worden.

 

EDIT: Quelle: http://www.sta-duesseldorf.nrw.de/behoerde/presse/Pressemitt/2015-03-30-PE-Flugabsturz.pdf

 

Mit der Quelle nun steht also fest, dass der F/O suizidal war. Ein weiteres Puzzleteil... Sehr, sehr düster diese ganze Geschichte. 

Geschrieben (bearbeitet)

Am besten gleich einsperren und Schlüssel wegwerfen? Zurück zu den Zeiten wo ein Depressiver Mensch in die Gummizelle gesperrt und vergessen wurde? Oder gleich "unwertes Leben" darstellte und dann....

 

Wieviele Leute haben Drohungen wie diese erst in die Depressionen getrieben?

 

Alles was diese Hexenjagd jetzt anrichten wird ist, dass wir diese Leute in den Untergrund treiben. Wer wird schon noch freiwillig zum Psychiater gehen, wenn er weiss, dass das gleich das Ende all seiner Menschenrechte bedeutet?

 

Dieser Typ hier ist offenbar durch die Maschen gefallen und konnte sich irgendwie durch die ganzen DLR/ZüP/Medical Checks durchmogeln und hatte dabei noch nachsichtige Leute, die gehofft haben diesen jungen Mann mit genügend Unterstützung und Hilfe aufzubauen. Dass er es diesen Leuten jetzt so dankt ist besonders tragisch.

 

Klar, der Ruf kommt jetzt, jeder der mal eine depressive Phase hatte im Leben ist gleich einzukerkern, seine Lizenzen, Fahrausweis, Wahlberechtigung was sonst wegzunehmen und fertig ist. Wollen wir wirklich eine solche Gesellschaft? Ich definitiv nicht. Die hatten wir lange genug bis sie in den 1930ern ihren unschönen Höhepunkt fand.

 

 

Urs Wildermuth bringt es auf den Punkt. Merci, Urs. Es ist schon erstaunlich, wie emsig man in diesem Forum blättern muss, um derartigem common sense zu begegnen. Echt, dieser Thread offenbart teilweise Abgründe, die man eigentlich eher dem Hauptprotagonisten, nämlich dem FO A. Lubitz, zubilligen würde. Dänu

Bearbeitet von danlu
Geschrieben

ad 1. Ist das Cockpit nicht das Flugzeug !?

 

ad 2. Was willst Du denn anderes sehen während eines 12 Stunden Fluges als das Cockpit, den F/O und die Toilette, die überwiegend schlafenden Gesichter der Passagiere kann ich mir nicht gut vorstellen. Und fesche Flugbegleiterinnen kannst Du zur Abwechslung auf einen langen Flug auch vorübergehend in das Cockpit holen für ein freundliches Gespräch.

 

ad 3. Ja, das Problem liegt definitiv wo anderes wie man bei diesem Unglück gesehen hat, Du kommst in Dein Cockpit nicht mehr hinein wenn es die Umstände so wollen, möchtest Du das auch einmal erleben !? , ich denke nicht.

 

Und was machst Du bei einem Terror Fall bei verriegelter Cockpit Türe wenn Du Notdurft verspürst oder/und Dich übergeben musst !? In's Cockpit machen !?

 

Daher meine Forderung an die Flugzeug Konstrukteure den Zugang zu der Toilette direkt vom Cockpit zu ermöglichen !

 

Dann sind wir schon einen grossen Schritt weiter in die richtige Richtung.

 

Und wir ersparen uns Diskussionen über weitere Geisselungen der Piloten in der zivilen Luftfahrt.

 

Gruss Robert

 

.

Hi Robert

 

Da du auf eine Antwort zu deiner Cockpit toilette bestehst, auch wenn es nichts direkt mit dem Thema zu tuen hat:

 

1. Deiner Idee nach möchtest du den Zugang der Piloten zu ihrer Kabine verbieten. Nicht realisierbar meiner meinung nach.

 

2. Das ist jetzt mein persöhnliches Empfinden: ich stehe oft auf um gegen Müdigkeit anzukämpfen, hilft mir sehr viel wenn ich auch nur eine halbe Minute aufstehe, Kaffee mache und den PFD mal nicht anschauen muss. Das kannst du dir vielleicht nicht vorstellen...

 

3. Deine Idee nützt nur bei einem Fall wo man Zeit hat. Will sich einer umbringen stellt er den Flieger halt auf den Kopf. Ohne Vertrauen in meinen Kollegen kann ich nicht arbeiten.

 

Im Terrorfall habe ich, man glaubts kaum, andere Probleme als meine Blase.....

Geschrieben (bearbeitet)

Das wäre dann wieder ne noch schwierigere Geschichte, das Innenleben inmitten den zigtausenden Platinen, Kabeln usw. zu finden.

 

Gruß Tobias

Zumal das Teil was sie jetzt suchen, nur in etwa Faustgröße haben soll!

 

Dass der FDR nicht unmittelbar neben dem CVR gefunden wurde, hat bereits die Verschwörungsfreaks auf den Plan gerufen!

Gruss, René

Bearbeitet von ReneD
Geschrieben (bearbeitet)

Ich denke Viele hier im Forum, welche die bisherigen Vermutungen energisch kritisieren, müssen die gesammelten Erkenntnisse langsam akzeptieren. Ich bin auch kein Fan von schnellen Verurteilungen, sondern lese lieber den Schlussbericht der Unfallexperten. Aber hier gibt es doch klare Anzeichen, welche sich mit dem heute präsentierten Puzzleteil weiter erhärten.

Bei SWR111 waren viele Experten der Ansicht, dass es im Innern eines Flugzeugs niemals brennen kann. 2001 (bzw. bis heute) waren viele der Ansicht, dass Terroristen auf keinen Fall in Gebäude fliegen können. Und anscheinend kann es auch so was geben wie beim Germangwings-accident, obwohl es eigentlich sozusagen unvorstellbar ist.

Ich glaube immer mehr daran, dass Germanwings und Lufthansa viel mehr über die Vergangenheit bzw. den aktuellen Zustand des FO gewusst haben, als sie selber preisgeben. Und wenn sich der Verdacht tatsächlich erhärten sollte, dass Lufthansa einen einst suizidgefährdeten Menschen auf einen Cockpitsitz gelassen hat, dann müssen sich die Chefs m.E. einige Fragen gefallen lassen.

 

Viele Grüsse, Stefan

Bearbeitet von HB-MAI
Geschrieben

Der Jet hatte keine Chance auch nur in die Nähe zu kommen...

Vom Moment des Absinkens bis zum Aufschlag vergingen ca. 9 Minuten. Der Jet ist auf einer Base ca. 100km entfernt gestartet. Du kannst in Gedanken alle Schritte durchgehen die bei so einem Ereignis gemacht würden.

....

 Die Zeit ist schon Lange abgelaufen...

 

siehe den Bericht dazu: http://www.aerotelegraph.com/franzoesischer-kampfjet-germanwings-absturz-4u9525-resultate 

 

Das Flugzeug der französischen Luftwaffe gehört zum Jagdgeschwader 2/5 Ile-de-France. Dieses ist an der Basis 115 Orange-Caritat in der Provence stationiert, wie der Fachblog Lignes de Défense schreibt. Am Dienstag hatte es Einsatzdienst. Kurz nachdem der Kontakt zu Flug 4U9525 abbrach, stieg die Mirage auf und machte sich auf in Richtung A320. Doch sie kam zu spät. Wie Quellen nun erklären, sah der Pilot der Mirage gar nichts mehr.

Geschrieben (bearbeitet)

Ich finde es schlecht - wirklich schlecht! -, dass wir uns im Jahr 2015 lediglich auf die "Signalfarbe" bzw. auf einen ULB (der in den letzten Abstürzen wie AF447, MH370) nicht funktioniert hat oder ob seiner geringen Reichweite nutzlos war, verlassen. Bei 4U9525 ist man über Tage/Wochen nicht in der Lage den FDR in einem eng begrenzten Radius zu finden. Wenn das nun nicht die absolute Kapitualtion darstellt, weiß ich auch nicht. Die verdammten Hersteller sollen die Daten über einen Uplink streamen und als Backup die gehabte Lösung aus FDR/CVR beibehalten. Das sollte von sämlichten Entscheidungsstellen, ICAO, IATA, FAA; EASA etc... per sofortiger Wirkung vorgeschrieben werden. Die jetzte Lösung ist in meinen Augen eine Farce, bei der die Gesundheit der Rettungskräfte noch gefährdert wird und die Millionen von Euros kostet (vgl. MH370).

 

Schon interessant, dass sich da nach AF447 und MH370 so gut wie nichts(!!) getan hat. Als wäre es allen egal... mehr gibt es dazu nicht zu sagen! Ich würde mir fast wünschen, dass der FDR von 4U9525 nie gefunden wird oder so beschädigt ist, dass es nicht mehr auslesbar ist. Das würde vielleicht zu einem Umdenken bewegen - obwohl ich auch das nicht glaube...

Wieso? Der von AF-447 wurde doch gefunden. Es hat nur gedauert, weil er tief im Atlantik lag. Wie willst du das zuverlässig verhindern?

Ich habe jetzt natürlich keine gesicherten Zahlen zur Hand, aber wieviele FDRs blieben denn unauffindbar? Vielleicht reden wir tatsächlich über die ersten zwei in den Jahrzehnten nach der Einführung (wenn es dabei bliebe)?

 

Gruß

Manfred

Bearbeitet von DaMane
Geschrieben (bearbeitet)

Streaming muss und wird sicher irgendwann kommen. Alles andere ist echt nicht zeitgemäss. Aber selbst wenn es mal kommt, hoffentlich doch nicht als Pflicht für alle Flieger auf einmal. Einzuführen innert 20 Jahre oder so...

 

PS: Was die Augenprobleme des Copis angeht, bis zum Beweis des Gegenteils gehe ich davon aus, dass die mehr seinen Depressionen geschuldet waren als echten körperlichen Beschwerden.

Bearbeitet von sirdir
Geschrieben (bearbeitet)

Ich glaube immer mehr daran, dass Germanwings und Lufthansa viel mehr über die Vergangenheit bzw. den aktuellen Zustand des FO gewusst haben, als sie selber preisgeben. Und wenn sich der Verdacht tatsächlich erhärten sollte, dass Lufthansa einen einst suizidgefährdeten Menschen auf einen Cockpitsitz gelassen hat, dann müssen sich die Chefs m.E. einige Fragen gefallen lassen.

 

Dass sie über die Vergangenheit bescheid wussten, ist doch bekannt. Sonst hätte der F/O 2009 nicht seine Ausbildung unterbrochen. Natürlich wussten die das. Jedoch sind Airlines im Endeffekt auf die diagnostische Kompetenz von Fliegerärzten angewiesen. Der F/O wurde ja irgendwann wieder "gesund geschrieben", weshalb er seine Ausbildung fortsetzen und abschließen konnte. Jetzt, im Nachgang, können wir unsere Urteile sprechen und sagen: der ist durchs Raster gefallen, die Tests sind nicht ausreichend, wir erkennen Massenmörder nicht usw. usf. Vielleicht ist aber die menschliche Psychologie doch etwas komplexer als hier einige annehmen. Depressiver Mensch = potentieller Massenmörder ist ein Trugschluss, alleine wenn wir mal unsere Gesellschaft ansehen. Dann hätten wir nämlich (zumindest in DE) aktuell 3,1 Mio. potentielle Massenmörder (http://www.deutsche-depressionshilfe.de/stiftung/volkskrankheit-depression.php?r=p#Volkskrankheit). Und das sind nur die tatsächlich diagnostizierten Fälle. Es gibt sehr, sehr viele depressive Menschen. Wenn nur ein Promille davon tatsächlich gefährlich ist, so hätten wir 3100 potentielle Amokläufer. Dafür ist ganz schön wenig los, oder nicht? Depressive als potentiell gefährlich einzustufen ist einfach, sorry für den Ausdruck, hirnlos. (Das hat zwar hier niemand explizit gesagt, aber im Subtext schwingt das immer irgendwie mit.)

 

Fakt ist, dass sich aus einer Depression nicht die Bereitschaft zu einem solchen "Selbstmordattentat" schließen lässt. Und das wissen auch Psychologen. Wäre es so, so hätte man diesen F/O niemals seine Ausbildung abschließen lassen. Dass es zu diesem Unglück kam, kann nicht an einer Depression festgenagelt werden. Da steckt mehr dahinter. Seien es familiäre Umstände, sei es der möglicherweise bevorstehende Verlust des Pilotenscheins, sei es eine psychotische Persönlichkeitsstörung, oder sonstwas. Hier muss tiefer gegraben werden. Eine Depression allein macht einen Menschen nicht zum Mörder. Wobei es für einige Westentaschenpsychologen natürlich eine total griffige Erklärung ist. 

 

Meiner Meinung nach wäre es hochgradig stigmatisierend und diskriminierend, depressive Menschen als potentiell gefährlich einzustufen. Wir tun damit unserer Gesellschaft und den Erkrankten keinen Gefallen, sondern schotten uns nur weiter ab. Wir sollten für einen offenen Umgang mit Depressionen einstehen.

 

Ein größerer Edit hinterher: Wenn ich schon lese, dass einige Politiker und Käseblätter nun die Lockerung der ärztlichen Schweigepflicht fordern, kriege ich das kalte Kotzen. Wo soll das denn hinführen? Kennt ihr den Film Gatacca? Da gehts darum, dass nur genetisch perfekte Menschen Karrieren machen dürfen. Wollen wir da wirklich hin? Dass nur noch Menschen mit dem richtigen Persönlichkeitsprofil diesen und jenen Job machen dürfen? Sowas öffnet auch Manipulation Tür und Tor. Das ist doch alles viel zu kurz gedacht! Vernunft über Bord schmeißen, Hauptsache irgendwelche aktionistischen Forderungen in die Medien gekackt.

 

Gruß

Stefan

Bearbeitet von stumcm
Geschrieben

Zumal das Teil was sie jetzt suchen, nur in etwa Faustgröße haben soll!

 

Dass der FDR nicht unmittelbar neben dem CVR gefunden wurde, hat bereits die Verschwörungsfreak auf den Plan gerufen!

Gruss, René

Klar, er wurde längst geklaut, und kann deshalb gar nicht mehr gefunden werden. :o Zumindest nicht am Unfallort.  B)

 

Gruß

Manfred

Geschrieben (bearbeitet)

Dass sie über die Vergangenheit bescheid wussten, ist doch bekannt. Sonst hätte der F/O 2009 nicht seine Ausbildung unterbrochen. Natürlich wussten die das. ......

Die Unterbrechung der Ausbildung kann auch ganz andere Gründe gehabt haben. Vielleicht hatte LH als Folge der Weltwirtschaftkrise plötzlich keinen, oder nur stark verminderten Pilotenbedarf. Dann ist es m.W. durchaus üblich, daß Kandidaten in die 'Warteschleife' geschickt werden und beispielsweise als FA arbeiten.

 

Gruß

Manfred

Bearbeitet von DaMane
Geschrieben

Auch wenn FDR und VCR im Flugzeug dicht beieinander montiert sind, heißt das ja nicht zwangsläufig, das sie nach einem Absturz räumlich nah aufzufinden sind.

Insbesondere, wenn man mal diesen Vorfall betrachtet. Der A320 prallt mit 700km/h gegen eine Felswand. Nun brauch ja der FDR dabei bloß eine Felsvorsprung tuschiert haben, von dem er mit, mal rein fiktiv, 30° nach oben abprallt. Wie weit wird der dann wohl fliegen, bei ca 700km/h Anfangsgeschwindigkeiz?

Geschrieben

Die Unterbrechung der Ausbildung kann auch ganz andere Gründe gehabt haben. Vielleicht hatte LH als Folge der Weltwirtschaftkrise plötzlich keinen, oder nur stark verminderten Pilotenbedarf. Dann ist es m.W. durchaus üblich, daß Kandidaten in die 'Warteschleife' geschickt werden und beispielsweise als FA arbeiten.

 

Gruß

Manfred

 

Das kam doch heute erst heraus, dass er wegen einer Depression unterbrochen hatte: http://www.sta-duesseldorf.nrw.de/behoerde/presse/Pressemitt/2015-03-30-PE-Flugabsturz.pdf

 

Möglicherweise war die in dem Papier genannte Behandlung auch zu einem anderen Zeitpunkt.

Geschrieben (bearbeitet)

Dass sie über die Vergangenheit bescheid wussten, ist doch bekannt. Sonst hätte der F/O 2009 nicht seine Ausbildung unterbrochen. Natürlich wussten die das. Jedoch sind Airlines im Endeffekt auf die diagnostische Kompetenz von Fliegerärzten angewiesen. Der F/O wurde ja irgendwann wieder "gesund geschrieben", weshalb er seine Ausbildung fortsetzen und abschließen konnte. Jetzt, im Nachgang, können wir unsere Urteile sprechen und sagen: der ist durchs Raster gefallen, die Tests sind nicht ausreichend, wir erkennen Massenmörder nicht usw. usf. Vielleicht ist aber die menschliche Psychologie doch etwas komplexer als hier einige annehmen. Depressiver Mensch = potentieller Massenmörder ist ein Trugschluss, alleine wenn wir mal unsere Gesellschaft ansehen. Dann hätten wir nämlich (zumindest in DE) aktuell 3,1 Mio. potentielle Massenmörder (http://www.deutsche-depressionshilfe.de/stiftung/volkskrankheit-depression.php?r=p#Volkskrankheit). Und das sind nur die tatsächlich diagnostizierten Fälle. Es gibt sehr, sehr viele depressive Menschen.

Ich bin mit dir vollkommen einverstanden, übrigens sehe ich den FO nicht als Massenmörder, sondern primär als arme Sau. Er ist auf keinen Fall Täter. Wenn mögliche Schuldige dann ist es sein Arbeitgeber, welcher ihm zum Job zugelassen hat. Depression und Selbstmordabsichten sind m.E. zwei sehr verschiedene Befunde.

Viele Grüsse, Stefan

Bearbeitet von HB-MAI
Geschrieben

Ich bin mit dir vollkommen einverstanden, übrigens sehe ich den FO nicht als Massenmörder, sondern primär als arme Sau. Er ist auf keinen Fall Täter. Wenn mögliche Schuldige dann ist es sein Arbeitgeber, welcher ihm zum Job zugelassen hat. Depression und Selbstmordabsichten sind m.E. zwei sehr verschiedene Befunde.

Cool. Ich kann schon verstehen wenn man nicht unbedingt einen Schuldigen braucht. Aber jetzt den Arbeitgeber dafür verantwortlich zu machen, dass er dem Typen seinen Lebenstraum ermöglicht hat... Schweine das.

Geschrieben (bearbeitet)

Liebe Freunde: Es sind jetzt dann bald 1000 Posts zu diesem tragischen Absturz geschrieben.. Es sieht so aus, dass es

vielen Schreiber langweilig in ihren Zuhause ist. . Und so richtig auf ein solches Drama gewartet haben.

 

Man zähle nur die neu Angemeldeten!

 

Geschätzte Besserwisser: Kümmert euch doch einmal besser um eure Frauen und Kinder. Die wären sicher froh, wenn der Vater, der vielleicht ein bisschen unter Narzissmus leidet, sich anstatt am Compi seiner Familie widmen

würde.

 

Mein Post ist aber absolut keine Aufforderung dass ihr eure Tinten sparen könnt! (Höchstens der Server wird

wegen nichtssagendem Geschwätz, entlastet...)

 

Also, postet doch weiter_: Aber nur wenn es etwas neues gibt und wenn es etwas zur Klärung dieser Tragödie

hilft.

Bearbeitet von Ted
Geschrieben (bearbeitet)

Hi Robert

 

Da du auf eine Antwort zu deiner Cockpit Toilette bestehst, auch wenn es nichts direkt mit dem Thema zu tuen hat:

 

1. Deiner Idee nach möchtest du den Zugang der Piloten zu ihrer Kabine verbieten. Nicht realisierbar meiner meinung nach.

 

2. Das ist jetzt mein persöhnliches Empfinden: ich stehe oft auf um gegen Müdigkeit anzukämpfen, hilft mir sehr viel wenn ich auch nur eine halbe Minute aufstehe, Kaffee mache und den PFD mal nicht anschauen muss. Das kannst du dir vielleicht nicht vorstellen...

 

3. Deine Idee nützt nur bei einem Fall wo man Zeit hat. Will sich einer umbringen stellt er den Flieger halt auf den Kopf. Ohne Vertrauen in meinen Kollegen kann ich nicht arbeiten.

 

Im Terrorfall habe ich, man glaubts kaum, andere Probleme als meine Blase.....

 

Was ich realisiert haben will ist die grösstmögliche Bewegungsfreiheit für die Piloten. Wir sind uns glaube ich darüber einig, dass die seit dem 9/11 geltende Cockpit Tür Verriegelungs-Philosophie in diesem Fall vollkommen versagt hat, ergo muss dahingehend etwas unternommen werden. Die Piloten müssen zu jeder Zeit aus dem Cockpit herauskommen können und zu jeder Zeit in das Cockpit hinein kommen können und das sofort ohne Verzögerungen. Aber wenn die EASA und ihre Verbündeten weiterhin auf diese Verriegelungs-Philosophie auch nach dieser Katastrophe besteht, müsst Ihr Airliner Piloten ein großes Interesse daran haben, Herr über Euer Flugzeug zu sein. Du hast recht dass man sich auf seinen zweiten Piloten verlassen können muss um in grösstmöglichen Vertrauen seine eigene Arbeit zu verrichteten. Ein direkter Zugang zur Toilette vom Cockpit aus wäre aus meiner Sicht ein Schritt in die richtige Richtung. Es wäre vermutlich in diesem speziellen Fall eine Hemmnisschwelle für den F/O gewesen, das Flugzeug aus derzeitigen Ermittlungsstand zum Absturz zu bringen, wenn der Captain mit einem Satz von der Toilette in's Cockpit gesprungen wäre und Gegenmassnahmen ergriffen hätte.

 

Gruss Robert

 

.

Bearbeitet von JMLAB
Geschrieben

PS: Was die Augenprobleme des Copis angeht, bis zum Beweis des Gegenteils gehe ich davon aus, dass die mehr seinen Depressionen geschuldet waren als echten körperlichen Beschwerden.

Er hatte wohl Anfang März eine Netzhautablösung, was häufig stressbedingt auftritt. Insofern ist es ein klassisches psychosomatisches Leiden: Die Ursache ist psychisch, die Konsequenz eine körperliche Krankheit. Ich verstehe daher nicht, warum der Lufthansa-Chef in seiner Pressekonferenz behauptet, weil der Pilot ein gültiges Medical hatte waren körperliche Beeinträchtigungen zum Unfallzeitpunkt ausgeschlossen. Es wäre durchaus möglich, dass er seine Netzhautablösung nicht wie gefordert einem AME gemeldet hat (wie auch schon seine psychiatrischen Behandlungen); in dem Moment hat er zwar noch ein Stück Papier auf dem "Class 1" steht, aber kein gültiges Medical mehr. Woher die LH-Führung das jetzt so genau wissen will?

 

Auch folgendem Beitrag liegt ein falsches Verständnis von "psychosomatischen" Leiden zu Grunde:

Dierk, ich sprach von einer chronischen Depression, also einer die immer wiederkehrt. Das hat meistens genetische oder psychosomatische Gründe und ist logischerweise nicht heilbar. Solche Menschen sind krank, chronisch krank, und deshalb nicht voll lebensfähig.

Denn eine Depression (psychisches Leiden) kann keine "psychosomatischen Gründe" haben. Denkbar als Auslöser einer Depression wäre ein somatopsychischer Zusammenhang, also dass jemand aufgrund seiner körperlichen Leiden ein seelisches Leiden entwickelt.

 

Friedrich

Geschrieben

Er hatte wohl Anfang März eine Netzhautablösung, was häufig stressbedingt auftritt.

Das kann doch fast nicht sein. Gut, wenn es ein leichter Fall ist der gelasert werden kann oder so. Aber so nach einer klassischen Netzhaut-OP hätte man ihm doch wohl Ende März noch angesehen, dass er ganz und gar nicht tauglich ist.

Geschrieben (bearbeitet)

Er hatte wohl Anfang März eine Netzhautablösung, was häufig stressbedingt auftritt. 

 

Ohne dass ich jetzt irgendetwas über diesen konkreten Fall weiss: Die stressbedingte Krankheit, die Du vermutlich ansprichst, heisst Chorioretinopathia Centralis Serosa und ist keine Netzhautablösung, sondern eine Flüssigkeitseinlagerung in die Netzhaut. Man vermutet Stress als einen möglichen Auslöser (via Cortison- und/oder Adrenalinspiegel), dieser Zusammenhang ist aber zur Zeit noch nicht wirklich erhärtet. Wie weit diese Krankheit die Flugtauglichkeit beeinträchtigt weiss ich nicht und kommt wohl auch auf das Ausmass an, aber es ist nicht so, dass man gleich halbblind ist. Die übliche Behandlung besteht darin, zuerst mal überhaupt nichts zu tun und abzuwarten und dabei zu versuchen, den Grund des Stresses zu eliminieren. Erst wenn sich die Einlagerung nach ein paar Monaten nicht von selbst zurückgebildet hat, lasert man. (Ich weiss das so genau, weil vor zwei Jahren eine Freundin genau das hatte.)

Bearbeitet von fm70
Geschrieben (bearbeitet)

Ich glaube, der FDR wird keinerlei Hinweise auf die Ursache liefern können. Wir werden darin sehen: Reiseflughöhe FL380, Input FL100 (oder so), ALT pull (Open Descent), Flugzeug beginnt mit vorgebener Machzahl zu sinken, Triebwerke gehen in Leerlauf, ein bisschen später Eingabe 100ft (dies alles wissen wir bereits von ADS-B von Flightradar24.com). Paar Mal Overspeed, Pull Pull, Terrain, Pull Pull, fertig.

 

Was genau sollte der FDR liefern? Die Gedanken des Copis?

 

Zum Finden: In einem Artikel wird ein Suchretter zitiert, dass ein Triebwerk 400m weit weggespickt wurde. Bei dieser enormen Aufprallenergie kann so ein Teil locker noch weiter fliegen, und dann gibt es beim Aufschlag in weichen Boden einen kleinen Krater, auf den dann ein Teil der aufgewirbelten Erde wieder zurückfällt. Sehr schwierig zu finden. Ob dann in ein paar Wochen die Daten noch zu lesen sein werden (Einwirkung von Wasser, Eis, Kälte, Einschlagbeschädigung) ist nicht sicher, zumal die schützende Hülle ja abgefallen ist.

 

Dani

Bearbeitet von Danix
Geschrieben

Ich bin mit dir vollkommen einverstanden, übrigens sehe ich den FO nicht als Massenmörder, sondern primär als arme Sau. Er ist auf keinen Fall Täter. ...

Ich beurteile das genau gegenteilig. Er ist Täter und zwar Amokläufer. Wie einer der in eine Hotelhalle (oder Schule) geht und dort wahllos Leute erschießt, bevor er sich selbst tötet.
Geschrieben (bearbeitet)

Ob dann in ein paar Wochen die Daten noch zu lesen sein werden (Einwirkung von Wasser, Eis, Kälte, Einschlagbeschädigung) ist nicht sicher, zumal die schützende Hülle ja abgefallen ist.

Wenn ich das richtig interpretiert habe ist nur die Orange Box herum gefunden worden, das heisst die schützende Hülle an sich ist noch dran.

 

Ich verstehe eh nicht warum man jetzt alles noch streamen soll. Um den Massenmedien sofort ein Resultat zu liefern? Das wird eh nie gehen, denn ein Teil der Untersuchung liest die Daten bit für bit und muss sie zuerst validieren. Das ist auch beim CVR so. Das heutige System hat bisher ohne echte Probleme geholfen die heutige Flugsicherheit zu gewährleisten. ich sehe nicht ein warum man dies nur für die Gaffer am Rande ändern soll.

Bearbeitet von Hunter58

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