Stubenflieger Geschrieben 28. März 2015 Geschrieben 28. März 2015 Da bekam einer den besten Job der Welt, und als Dank macht er so was. Lufthansa ist ja nicht schuld, dass er depressiv wurde. Nicht nur wegen solcher Aussagen frage ich mich bei Dir oft, ob Du "echt" bist, oder nur ein nett gemachter Foren-Fake. Im Übrigen kenne ich einige Airline Piloten, besonders viele ehemalige Segelflug-Kids, über deren charkterliche Eignung ein Vekehrsflugzeug seriös und strukturiert zu handlen man durchaus zweifeln könnte. Sie machen es, weil sie einen Test bewältigt haben, aber nicht weil sie bessere Menschen geworden wären. Zitieren
Danix Geschrieben 28. März 2015 Geschrieben 28. März 2015 Richi, das mit dem Schlüssel wäre eine gute Idee. Aber nicht dass dann jeder Pilot einen Schlüssel kriegt, sondern der liegt im Cockpit, und er nimmt ihn mit und bringt ihn wieder zurück. Aber auch der kann nachgemacht werden (auch wenn es ein elektronischer ist), und auch das ist wieder ein Procedure, das studiert, auf Schwächen analysiert und schlussendlich überwunden werden kann. Wir müssen uns einfach bewusst sein, dass es niemals komplette Sicherheit gibt. Die 2-Personen-Regel ist nur eine kurzfristige Lösung, bis man das Problem durchdacht hat. Ob es ein neues Procedure braucht oder ob die Regel beibehalten wird, kann jetzt ruhig durchdacht werden. Dani 1 Zitieren
sirdir Geschrieben 28. März 2015 Geschrieben 28. März 2015 Haben nicht WIR, die Leser, die Medien zu dem gemacht, wie sie sich präsentieren? Der Journalist, der Infos hat (z.B. selbst recherchierte Namen von Drew und Paxen) und diese nicht veröffentlicht, bevor die Konkurrenz es tut, ist seinen Job schneller los, als er Zeit zum Denken hat. Und alle spielen wir Abscheu vor BLICK, BILD, und wie diese Boulevard-Pamphlete alle heißen - und Millionen kaufen sie täglich. Und was die Indiskretion betrifft, wie die Infos vorzeitig in US-Medien gelangt sind: Schon mal an NSA gedacht? Ja, ich denke es ist ein Teufelskreis. Sensationsgierige Leser produzieren Sensationen generierende Medien. Das ändert aber nichts daran, dass ich von Journalisten eben nicht mehr viel erwarte. Das ohne Wertung über den Charakter des Journalisten. Zum Thema 2-Personen Cockpit: Ich hatte das mit dem Schultergurt nicht als 'fesseln' des Piloten empfunden, sondern als zusätzliche Sicherheit, damit bei schweren Turbulenzen nichts passiert. Gab's nicht auch Airlines wo der verbleibende Pilot zur Sicherheit die Sauerstoffmaske anziehen muss? Alles nicht ganz von der Hand zu weisen. Zitieren
Michael Briner Geschrieben 28. März 2015 Geschrieben 28. März 2015 (bearbeitet) Wäre es nicht notwendig, dass ein Arzt (in diesem Fall Psychiater) seine Schweigepflicht aufheben und notwendige Instanzen über den möglichen Einfluss einer solchen Erkrankung informieren darf? Bearbeitet 28. März 2015 von Michael Briner Zitieren
Danix Geschrieben 28. März 2015 Geschrieben 28. März 2015 Wäre es nicht notwendig, dass ein Arzt (in diesem Fall Psychiater) seine Schweigepflicht aufheben und notwendige Instanzen über den möglichen Einfluss einer solchen Erkrankung informieren darf? In einem Interview sagte ein Jurist, dass er das machen muss, wenn er sich bewusst ist, dass Leib und Leben bedroht ist. Aber: Evtl wusste der behandelnde Arzt gar nicht, dass er Pilot ist! Oder: Der Psychiater hat es gemeldet, aber die Meldung ist noch nicht bis GWI gedrungen. Deshalb wusste der Pilot ja, dass es langsam zu Ende geht mit seiner Karriere, und dass er damit mit sich selber Schluss machen will. Ein Psychiater sagte am TV, dass es verheerend wäre, wenn die Schweigepflicht aufgehoben würde, denn dann meldet sich keiner mehr, wenn er Hilfe benötigt! Dani 3 Zitieren
sirdir Geschrieben 28. März 2015 Geschrieben 28. März 2015 Wäre es nicht notwendig, dass ein Arzt (in diesem Fall Psychiater) seine Schweigepflicht aufheben und notwendige Instanzen über den möglichen Einfluss einer solchen Erkrankung informieren darf? Ist ja auch lustig, einer hat gestern erzählt bei einem Berufskraftfahrer könnte/müsste er das melden, wenn er eine Gefahr sieht, bei einem Piloten muss er sich erst von der Schweigepflicht entbinden lassen. Aber es ist klar, mehr Druck auf die Piloten wird nicht unbedingt zu mehr Sicherheit führen. 2 Zitieren
Kuno Geschrieben 28. März 2015 Geschrieben 28. März 2015 Zuletzt hat man von ihr gehört, als sie irgend etwas mit ihren Finanzen nicht ganz im Reinen hatte - aber jetzt hat Alice Schwarzer wieder ein Thema gefunden, welches ihr bestimmt die eine oder andere Schlagzeile bringen wird: "Alice Schwarzers Magazin "Emma" hat mit einem Kommentar zum Drama um Flug 4U9525 für Empörung gesorgt. In diesem fordert die Autorin eine höhere Frauenquote im Cockpit. Der Grund: Erweiterte Selbstmorde würden nahezu ausschließlich von Männern begangen." Grad aus dem FOCUS gepflückt: http://www.focus.de/kultur/medien/beitrag-sorgt-fuer-empoerung-schwarzer-magazin-raet-lufthansa-frauen-im-cockpit-reduzieren-selbstmord-risiko_id_4576853.html Zitieren
sirdir Geschrieben 28. März 2015 Geschrieben 28. März 2015 "Alice Schwarzers Magazin "Emma" hat mit einem Kommentar zum Drama um Flug 4U9525 für Empörung gesorgt. In diesem fordert die Autorin eine höhere Frauenquote im Cockpit. Der Grund: Erweiterte Selbstmorde würden nahezu ausschließlich von Männern begangen." Grad aus dem FOCUS gepflückt: http://www.focus.de/kultur/medien/beitrag-sorgt-fuer-empoerung-schwarzer-magazin-raet-lufthansa-frauen-im-cockpit-reduzieren-selbstmord-risiko_id_4576853.html Jaja die Schwarzer. Gerade kürzlich haben sie ne junge Frau gezeigt, die in den Gegenverkehr gerast ist, um sich umzubringen. Umgebracht hat sie damit IIRC nur den Entgegenkommenden. Aber klar, war ja nur ein junges Mädchen das das angerichtet hat, das ist dann halt auch nicht so schlimm. Zitieren
silverchord Geschrieben 28. März 2015 Geschrieben 28. März 2015 (bearbeitet) Zuletzt hat man von ihr gehört, als sie irgend etwas mit ihren Finanzen nicht ganz im Reinen hatte - aber jetzt hat Alice Schwarzer wieder ein Thema gefunden, welches ihr bestimmt die eine oder andere Schlagzeile bringen wird: "Alice Schwarzers Magazin "Emma" hat mit einem Kommentar zum Drama um Flug 4U9525 für Empörung gesorgt. In diesem fordert die Autorin eine höhere Frauenquote im Cockpit. Der Grund: Erweiterte Selbstmorde würden nahezu ausschließlich von Männern begangen." Grad aus dem FOCUS gepflückt: http://www.focus.de/kultur/medien/beitrag-sorgt-fuer-empoerung-schwarzer-magazin-raet-lufthansa-frauen-im-cockpit-reduzieren-selbstmord-risiko_id_4576853.html Dafür gibt's dann die ersten Unfälle wegen erhöhtem Zickenalarm. Herrgottnochmal, das ganze wird immer dämmlicher.... Bearbeitet 28. März 2015 von silverchord 3 Zitieren
Raimund Geschrieben 28. März 2015 Geschrieben 28. März 2015 Sicherheit im Cockpit? wie? Ich könnte mir vorstellen 2 Piloten im Cockpit 2 Chipkarten im Karten-Leser. Wenn einer rausgeht, zieht dieser seine Chipkarte aus dem Slot. Die Aufgabe liegt nun bei der Sicherheitsbehöde, was passieren muß wenn nur eine Chip-Karte im Slot steckt. 1) Entweder die Türverriegelung ist außer Kraft gesetzt 2) Oder das Flightmanagement kann mit nur einer Chip-Karte, nicht um-programmiert werden und so weiter und so weiter... Ich hoffe ich werde richtig verstanden was ich meine... Zitieren
Totaler_Laie Geschrieben 28. März 2015 Geschrieben 28. März 2015 2) Oder das Flightmanagement kann mit nur einer Chip-Karte, nicht um-programmiert werden und so weiter und so weiter... Ich hoffe ich werde richtig verstanden was ich meine... Ist vor allem eine gute Idee, wenn eine Karte und/oder der Leser defekt ist. Pilot hat sich beim K...en auf die Karte gesetzt und sie geknickt, oder, oder, oder. Man sollte doch mal die "Kirche im Dorf lassen": Prinzipiell geht vieles, spannend ist aber die Frage, was eigentlich los ist, wenn solch eine Erfindung mal nicht funktioniert, respektive, selber für Probleme sorgt. Gibt es dann die nächste Erfindung, um das dann auch wieder in den Griff zu bekommen? Keep it simple! Das Einfachste ist doch wirklich die 2-Personen-Regel, wie mir scheint. Ein absolute Sicherheit kann es natürlich auch da nicht geben. Hier gibt es auch wieder Szenarien, was dann passieren könnte. Zitieren
Raimund Geschrieben 28. März 2015 Geschrieben 28. März 2015 Also ich hab noch nie eine BankoMatkarte zum knicken gebracht. Zudem gibt es Plasik-Material (haben wir in der Firma) die kann man knicken und falten da passiert nichts, die funktionieren immer. Von daher ist deine Aussage haltlos !!! Zitieren
Andreas83 Geschrieben 28. März 2015 Geschrieben 28. März 2015 Mein erster Beitrag hier, wenngleich ich seit Jahren ein sehr regelmäßiger Leser bin, der schon vieles gelernt hat. Gleichzeitig gehöre ich zur berichtenden Zunft und verfolge seit Tagen nicht nur Neuigkeiten zum Unglück, sondern auch die Reaktion der Medien. Ich sehe, wie Kollegen übers Ziel hinausschießen, was hier völlig zu recht schon vorgebracht worden ist. Ich sehe aber auch, dass eine scheinheilige Diskussion (erneut) ausbricht. Noch eine Vorbemerkung: Ich bin beruflich in einem völlig anderen Gebiet unterwegs, habe noch nie über die Luftfahrt berichtet, und bin daher nur als Luftfahrt-Interessierter hier. @Urs: Dein NY-Times-Szenario halte ich für ausgeschlossen. Was hätte die Zeitung davon gehabt? Zum Zeitpunkt des Berichtes war die Wahrscheinlichkeit für so ein Szenario viel geringer als andere Möglichkeiten. Einen Versuchsballon starten, um den Fortgang der Geschichte zu beschleunigen, mit großer Wahrscheinlichkeit danach aber selbst mit einer Ente dazustehen? Nein, die hatten ihre Quellen – und damit haben sie entweder gründlich gearbeitet oder zumindest dem richtigen Gerücht geglaubt. Wobei das zu dem Zeitpunkt ja noch nicht auf dem Markt war, von daher glaube ich an Möglichkeit 1. Quellen gibt es viele. Die Sache dabei: Früher waren die auf die klassischen Massenmedien angewiesen, um wahrgenommen (und bestenfalls vorher geprüft) zu werden. Heute können sie sich selbst Aufmerksamkeit verschaffen. Das Problem dabei: Wenn die Medien das sehen, bekommen sie kalte Füße. Die Folge: Die Medien blasen raus und rudern lieber später zurück als mal was zu verpassen. Die Medien können heute nicht schneller sein als die Masse im Netz. Aber sie könnten besser und gründlicher sein. Leider geht das immer öfter in die Hose. Das kann man den Medien vorwerfen. Nicht aber, dass sie berichten, recherchieren, beleuchten, hinterfragen. Bedürfnisse wecken, um sie zu befriedigen, ist mMn legitim. Man kann aber Bedürfnisse nicht erzwingen. Von daher ist der einseitige Vorwurf an die Medien da wohl zu kurz gesprungen. Der Mensch ist nunmal von Natur aus neugierig. Das kann man bestreiten und verurteilen, oder akzeptieren. „Don’t hate the player, hate the game“ J. Ob die Schlagzahl der Berichterstattung offizielle Stellen zu Schnellschüssen verleitet hat, kann ich nicht beurteilen. Die Restzweifel in diesem Fall scheinen offensichtlich so gering zu sein, dass ich es für die richtige Entscheidung halte, die bisherigen Ergebnisse so früh offenzulegen. Bei den NSU-Morden in Deutschland hätte ich mir z.B. gewünscht, die Medien hätten durch ihre Arbeit auch offizielle Stellen dazu gebracht, zu liefern (bzw. überhaupt richtig zu arbeiten). Ich glaube, eine vom Einzelfall losgelöste Betrachtung tut gut. Das ist nicht anders als beim Unglück selbst. Vor dem Absenden sehe ich grade, dass ein Teil meiner Ausführungen mittlerweile schon gemacht wurde. Sei es drum, das hier wollte ich trotzdem beisteuern J. Andreas 2 Zitieren
Raimund Geschrieben 28. März 2015 Geschrieben 28. März 2015 @totaler_Laie, jo man könnte auch mal bei Appel anläuten, jonny ive - hätte da bestimmt tolle ideen :) Zitieren
Kuno Geschrieben 28. März 2015 Geschrieben 28. März 2015 @ Andreas; schön, dass es noch Leute der "schreibenden Zunft" gibt, welche sich öffentlich selbstkritisch äussern. Im Zeitalter der sogenannten "sozialen Medien", wo bald die Präsidenten vom Klo Twittern, müssen sich die Medien richtig Mühe geben, schnell genug zu sein um ihre Neuigkeiten (wie fundiert die auch immer sein mögen) noch rechtzeitig an die Leser- Zuseherschaft zu bringen. Das Spiel hat aber Grenzen: Nämlich dort, wo der Reporter nicht nur unfundiert berichtet sondern wo die Fälschung und die erfundenen Sachen ins Spiel kommen. Dem Reporter werden gewisse Freiheiten eingeräumt - und die sollte er nicht missbrauchen. Zitieren
Hunter58 Geschrieben 28. März 2015 Geschrieben 28. März 2015 Andreas Du hälst die These von Urs als unwahrscheinlich. Ich jedoch nicht. Nur weil in der Öffentlichkeit (und dies schliesst das Forum hier ein) nicht über Suizid oder ein suizidähnliche Vorgehensweise diskutiert wurde heisst das noch lange nicht dass innerhalb diversesten Fachgruppen nicht darüber diskutiert wurde. Ich selber habe am Tag der 'Publikation' des FR24 Tracks mit mehreren Leuten privat die Möglichkeit diskutiert. Du kannst davon ausgehen dass dies praktisch jeder der beruflich in der Luftfahrt zu tun hat als wahrscheinliche Variante längst vor der NYT gesehen hat. Dass die dann auf ein ähnliches Resultat kommen ist eigentlich nicht verwunderlich. 1 Zitieren
PeterH Geschrieben 28. März 2015 Geschrieben 28. März 2015 (bearbeitet) Andreas, die Öffentlichkeit hat selbstverständlich ein Recht auf umfassende Information. Genau dadurch wird ja die Presse zu einer Art vierter oder fünfter Kraft in einer Demokratie - zumindest könnte sie diese Rolle spielen. Meine Frage ist nur: Dient die Publikation von Namen und Bild und Adresse eines Verdächtigen - von mir aus sogar von einem überführten Mörder - nun zur Information der Öffentlichkeit oder nicht doch nur zur Befriedigung eines verbreiteten Voyeurismus (Beispiel: Unfall-Gaffer) und so zur willkommenen Steigerung von Auflage/Quote usw? Ist die Betonung der hehren journalistischen Informationspflicht nicht allzuoft nur Verschleierung der wirklichen Motive einer nicht geringen Anzahl von Mitgliedern Eurer Zunft? Wie ich oben schon gesagt habe: Es gibt viele verantwortungsvolle Journalisten - die hatten aber in dem konkreten Medien-Irrsinn nicht die geringste Chance. Ok, jetzt gibt es immerhin schon erste zaghafte Kommentare/Beiträge, die sich kritisch mit der Rolle der Medien im aktuellen Geschehen auseinandersetzen. GrußPeter P.S. Schon ganz zu Anfang dieses Threads (vor der Publikation der NYT) wurde hier nach einigem Hin und Her klar, daß ein willentlich eingeleiteter (Not-)Abstieg vorgelegen hat. Wir haben als wahrscheinlichsten Grund einen Druckabfall angenommen, der Pilot und Copilot dann handlungsunfähig gemacht hat. Daß ein Selbstmord vorlag, erschien den meisten hier bei der sehr geringen Anzahl (fünf bis jetzt) solcher Vorfälle in der Verkehrsfliegerei natürlich eine höchst unwahrscheinliche Erklärung. Bearbeitet 28. März 2015 von PeterH 1 Zitieren
sirdir Geschrieben 28. März 2015 Geschrieben 28. März 2015 Andreas Du hälst die These von Urs als unwahrscheinlich. Ich jedoch nicht. Nur weil in der Öffentlichkeit (und dies schliesst das Forum hier ein) nicht über Suizid oder ein suizidähnliche Vorgehensweise diskutiert wurde heisst das noch lange nicht dass innerhalb diversesten Fachgruppen nicht darüber diskutiert wurde. Ich selber habe am Tag der 'Publikation' des FR24 Tracks mit mehreren Leuten privat die Möglichkeit diskutiert. Du kannst davon ausgehen dass dies praktisch jeder der beruflich in der Luftfahrt zu tun hat als wahrscheinliche Variante längst vor der NYT gesehen hat. Dass die dann auf ein ähnliches Resultat kommen ist eigentlich nicht verwunderlich. Trotzdem, warum z.B. 'there was no answer' schreiben, wenn man das nicht weiss? Die Story hätte man auch ganz anders aufziehen können. Ich denke schon, dass die Infos hatten. @Raimund: Auch wenn du plenkst und mit drei Ausrufezeichen, es geht doch nicht darum ob man die Karte knicken kann oder nicht, sondern dass so ein System mindestens ein Dutzend Komponenten hat, die ausfallen können. Ausserdem ist es ganz einfach: Entweder niemand kommt gegen den Willen des Cockpits da rein oder der ganze Zirkus ist für die Katz. Egal wie kompliziert man das macht. Natürlich kann man sich vielerlei überlegen mit Codes und Timern und was auch immer, aber im besten Fall holt man sich weitere mögliche Probleme. Du kannst auch 2 zufällig ausgewählten Fluggästen eine Waffe geben, die 1. schiesst mit Verzögerung, die 2. wird mit aktivieren der 1. scharf... man kann sich 1000 schlaue Dinge überlegen, es gibt keine 100%ige Sicerheit. 1 Zitieren
Andreas83 Geschrieben 28. März 2015 Geschrieben 28. März 2015 (bearbeitet) Andreas Du hälst die These von Urs als unwahrscheinlich. Ich jedoch nicht. Nur weil in der Öffentlichkeit (und dies schliesst das Forum hier ein) nicht über Suizid oder ein suizidähnliche Vorgehensweise diskutiert wurde heisst das noch lange nicht dass innerhalb diversesten Fachgruppen nicht darüber diskutiert wurde. Ich selber habe am Tag der 'Publikation' des FR24 Tracks mit mehreren Leuten privat die Möglichkeit diskutiert. Du kannst davon ausgehen dass dies praktisch jeder der beruflich in der Luftfahrt zu tun hat als wahrscheinliche Variante längst vor der NYT gesehen hat. Dass die dann auf ein ähnliches Resultat kommen ist eigentlich nicht verwunderlich. Ach, komm schon! Ich habe viel mit Leuten aus der Fliegerei zu tun und unterstelle außerdem einem großen Teil des aktiven Forums hier eine hohe Fachkompetenz. Ein Selbstmord war bis zur NYT nicht das vorherrschende Szenario. Noch am Mittwoch ist nach meinen Infos sogar bei LH/GW das Windshield als gesichert über die Gänge getragen worden (leider auch so eine Info, die aus dem Nebel aufgetaucht ist und plötzlich in den Medien war). Ich frage nochmals: Was hätte die NYT denn jetzt davon? Der erste zu sein, das wird völlig überschätzt. Dafür klopft man sich in der Redaktion auf die Schulter und feiert sich selbst. Aber wer spricht denn heute noch großartig davon, wer die Info als erster gebracht hat, kurz bevor sie offiziell wurde? Glaubst du, der NYT rennen die Neu-Abonnenten jetzt die Bude ein? Ich nicht. Hat die NYT damit was für ihre Glaubwürdigkeit getan? Vermutlich schon. Mit Deinem/Eurem Szenario wäre das Risiko aber ziemlich groß gewesen, dass das Gegenteil eintritt. Ich bleibe dabei: Sie hatten eine gute Quelle. Die hat aus Idealismus geplaudert, oder weil sie Geld dafür bekommen hat, oder weil sie einen Gefallen schuldig war, oder weil der Mensch halt gerne plaudert, wenn er etwas weiß; „unter uns...“ :P Kritik haben meiner Meinung nach in der Berichterstattung über das Unglück andere verdient – wer seinen Job gut gemacht hat, wird von mir gelobt ;). Andreas Bearbeitet 28. März 2015 von Andreas83 2 Zitieren
PeterH Geschrieben 28. März 2015 Geschrieben 28. März 2015 (bearbeitet) Andreas, Danke für Deine Zustimmung: LH und GWi und auch die meisten Teilnehmer dieses Forums hielten die Suizid-These selbstversändlich für höchst unwahrscheinlich. Mit sehr guter Begründung aus Fachkenntnis und nd Einschätzung der Wahrscheinlichkeiten.. Was war denn nun die fachliche Begründung für die Publikation der NYT? Eine dubiose Quelle? Und was war die Motivation der Schmieranten, die in BILD, FAZ und vielen anderen Redaktionen herumgetobt haben? Job gut gemacht? Pfui Deibel! Gruß Peter Bearbeitet 28. März 2015 von PeterH Zitieren
Flo Geschrieben 28. März 2015 Geschrieben 28. März 2015 (bearbeitet) Du kannst davon ausgehen dass dies praktisch jeder der beruflich in der Luftfahrt zu tun hat als wahrscheinliche Variante längst vor der NYT gesehen hat. Dass die dann auf ein ähnliches Resultat kommen ist eigentlich nicht verwunderlich. Nein, ist es nicht, vor allem weil die NYT die ganze Geschichte mit einer Quelle stützen konnte, die ja ganz am Anfang des Textes eingeführt wird. Wer behauptet das sein ein erfundener Versuchsballon ist nichts anderes als ein Verschwörungstheoretiker. Wie deine Aussage nun zu verstehen ist weiss ich nicht - sollen die Medien nur noch über Dinge berichten, auf die man nicht selbst kommen kann? ;-) Wohlgemerkt: Ich finde das, was einige Medien in den letzten Tagen vollführten, auch überhaupt nicht okay. Gewisse hier drin sollten sich aber auch mal fragen, ob es für sie nicht vielleicht doch Sinn machen würde auf den im Boulevard und auf gewissen Newsportalen verbreiteten journalistischen Junkfood zu verzichten und sich unaufgeregteren und sachlicheren Print- oder Onlinemedienerzeugnissen zuzuwenden. Ja, sehr blöd dass man die halt bezahlen muss und nicht gratis konsumieren kann. Deshalb unterstützt man lieber das, worüber man sich gerne aufregt, und klickt wacker weiter... Bearbeitet 28. März 2015 von Flo 2 Zitieren
Hunter58 Geschrieben 28. März 2015 Geschrieben 28. März 2015 'A source close to the investigaton'... Was sagt das wieder? Gar nichts. Ich kenne einen Flugunfall da wäre ich auch 'close to the investigation' gewesen da ein Kollege sie geleitet hat. Das heisst aber nicht dass er mir vorzeitig etwas erzählt hätte, noch dass abgesehen von einer Freundschaft auch nur ein iota dessen was ich vor abgeschlossenem Untersuchungsbericht hätte sagen oder schreiben können mehr als Spekulation gewesen wäre. Ne sorry, da muss die Quellenangabe schon viel besser sein. Es kann auch sein dass da zweien bei Kaffeegespräch zugehört wurde. Das wäre nicht das erste mal. Zitieren
Andreas83 Geschrieben 28. März 2015 Geschrieben 28. März 2015 Andreas, die Öffentlichkeit hat selbstverständlich ein Recht auf umfassende Information. Genau dadurch wird ja die Presse zu einer Art vierter oder fünfter Kraft in einer Demokratie - zumindest könnte sie diese Rolle spielen. Meine Frage ist nur: Dient die Publikation von Namen und Bild und Adresse eines Verdächtigen - von mir aus sogar von einem überführten Mörder - nun zur Information der Öffentlichkeit oder nicht doch nur zur Befriedigung eines verbreiteten Voyeurismus (Beispiel: Unfall-Gaffer) und so zur willkommenen Steigerung von Auflage/Quote usw? Ist die Betonung der hehren journalistischen Informationspflicht nicht allzuoft nur Verschleierung der wirklichen Motive einer nicht geringen Anzahl von Mitgliedern Eurer Zunft? Wie ich oben schon gesagt habe: Es gibt viele verantwortungsvolle Journalisten - die hatten aber in dem konkreten Medien-Irrsinn nicht die geringste Chance. Ok, jetzt gibt es immerhin schon erste zaghafte Kommentare/Beiträge, die sich kritisch mit der Rolle der Medien im aktuellen Geschehen auseinandersetzen. Gruß Peter P.S. Schon ganz zu Anfang dieses Threads (vor der Publikation der NYT) wurde hier nach einigem Hin und Her klar, daß ein willentlich eingeleiteter (Not-)Abstieg vorgelegen hat. Wir haben als wahrscheinlichsten Grund einen Druckabfall angenommen, der Pilot und Copilot dann handlungsunfähig gemacht hat. Daß ein Selbstmord vorlag, erschien den meisten hier bei der sehr geringen Anzahl (fünf bis jetzt) solcher Vorfälle in der Verkehrsfliegerei natürlich eine höchst unwahrscheinliche Erklärung. @Name und Bild: Nun, in erster Linie gab es die Info ja vom Staatsanwalt. Ich bin im französischen Rechtssystem nicht sehr bewandert – meines Wissens ist es aber bspw. auch in den USA so, dass das Persönlichkeitsrecht auch schon eines dringend Tatverdächtigen recht schnell gegenüber dem Informationsrecht der Öffentlichkeit in den Hintergrund tritt. Diese Entscheidung treffen dann, wie auch in diesem Fall hier, nicht die Medien. Die Frage ist natürlich, ob man das dann zwingend weiterkommunizieren muss. Und natürlich auch, ob der Name des FO nicht tatsächlich innerhalb von Minuten bekannt gewesen wäre, auch wenn der Staatsanwalt ihn nicht genannt hätte. Ich habe hauptsächlich die deutschen Medien verfolgt in den letzten Tagen. Viele haben den Nachnamen zunächst nicht genannt und auch keine Fotos gezeigt. Das hat sich mittlerweile geändert, weil mehr Fakten auf dem Tisch liegen. Auch ein Mensch, der Schlimmes getan hat, kann zur Person der Zeitgeschichte werden. Das ist schmerzlich, weil er vielleicht genau das gewollt hat. Aber das muss man wohl aushalten, ansonsten ist man gedanklich schon sehr nah an einem System ohne wirklich freie Medien. Wenn es um den Zeitpunkt der Entscheidung über die Nennung geht: Auch da sind die Medien frei und eben nicht daran gebunden, bspw. eine Verurteilung abzuwarten. Letztlich ist auch das gut so, es sollte nur verantwortungsvoll mit dieser Freiheit umgegangen werden. Btw finde ich die teilweise unverpixelten Bilder von Angehörigen der Opfer viel schlimmer, denn das ist nun wirklich überhaupt nicht mit einer Informationspflicht der Medien zu rechtfertigen. Dass die hehren, demokratischen Aufgaben der Medien doch oft auch mal Begründung für das Handeln, aber nicht die eigentliche Motivation sind – da widerspreche ich Dir (leider) nicht. Und zur Nachfrage über die NYT-Quelle: Die Quelle war offenbar nicht dubios, sondern vertrauenswürdig. Die NYT hatte eine richtige Information und hatte damit keinen Grund, der sie an einer Publikation hindert. Von daher: gut gemacht. Natürlich kann man unterstellen, dass das Zufall oder Glück war – tue ich in dem Fall eben nicht. sorry übrigens, wenn durch mein erstes Posting die Sache jetzt etwas vom eigentlichen Thema wegläuft... liebe Grüße Andreas 2 Zitieren
Flo Geschrieben 28. März 2015 Geschrieben 28. März 2015 'A source close to the investigaton'... Nein. "An investigator." Reden wir nicht vom selben Text? Zitieren
PeterH Geschrieben 28. März 2015 Geschrieben 28. März 2015 (bearbeitet) Andreas, das Verhalten des französischen Staatsanwaltes war zweifellos Auslöser des ganzen Wahnsinns (die Meldung in der NYT wurde ja erstmal heftig in Frage gestellt), ich habe ja auch schon weiter oben gesagt, daß ich das für einen Skandal halte. In Frankreich und den USA gelten zweifellos andere Grundsätze für Staatsanwaltschaften als in DE oder der Schweiz. Entschuldigt das nun alles? Klar, das ist alles ziemlich offtopic hier im Thread. Aber zu den Fragen von Türsicherungen, Vier-Augen-Cockpits, Änderung des CRM wieder hin zur Teambildung, Meldepflicht bestimmter Erkrankungen usw habe ich als Freizeit-Pilot wenig zu sagen, außer, daß ich die Wirksamkeit solcher Maßnahmen für ziemlich gering halte, wenn es gilt, eine weitere solche Tragödie zu verhindern. Gruß Peter Bearbeitet 28. März 2015 von PeterH Zitieren
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