Regeln, Infos, Kennzahlen für PPL-Neulinge

[tom_d]

Guten morgen miteinander,

 

als relativer PPL-Neuling stellen sich mir immer mal wieder (z.B. vor einem Flug) einige Fragen, deren Antwort ich hin und wieder dann mühselig nachschlagen muss.

 

Ich würde mir gerne eine Sammlung der wichtigen Regeln, Infos, Kennzahlen zusammenstellen, sodass ich die stets einfach greifbar habe. Aktuell sieht dies in etwa wie folgt aus:

 

1. Gesetzliche Vorgaben:

- Lufträume und Minima

- Regeln zur Lizenzverlängerung (Anzahl Stunden, 90-Tage-Regel, Checkflug, etc.)

 

2. Flugzeug-spezifische Daten:

- W/B

- Kraftstoffverbrauch

- Start- und Landestrecken

- Die jeweiligen V speeds (Vs, Vs0, Vrot, Vx, Vy, etc.)

 

Welche weiteren Themen seht ihr so als wesentlich relevant, die man sich hin- und wieder vor Augen führen sollte oder nachschlagen müsste?

 

Freue mich auf eure Hinweise!

 

Tom

 

PS: Wohl dem, der alle Daten bereits verinnerlicht hat und sie sich nicht mehr zu Gemüte führen muss ;)

[DaMane]

......

PS: Wohl dem, der alle Daten bereits verinnerlicht hat und sie sich nicht mehr zu Gemüte führen muss ;)

Entschuldige bitte meine vielleicht etwas despektierlich erscheinende Frage: wie bist Du eigentlich durch die Prüfung gekommen, wenn Du das von dir gefragte nicht schon alles "verinnerlicht" hattest?

Doch nicht etwa durch Auswendiglernen des Fragenkataloges, oder doch?

 

Gruß

Manfred

Bearbeitet 16. März 2015 von DaMane

[tom_d]

Die Diskussion wollte ich zwar vermeiden mit meinem PS, der Versuch ist aber wohl massiv fehlgeschlagen :)

 

Zum einen ist das für mich wie die Verwendung von Checklisten. Auch wenn ich das Prozedere "verinnerlicht", gehe ich trotzdem vor dem Start die Liste durch und stelle aktiv sicher, dass ich nichts vergessen habe.

 

Und genauso handhabe ich das gerne bei Flügen, gerade wenn ich davor ein paar Monate nicht mehr geflogen bin. Das ist zwar nur ein kurzes Überfliegen zur Bestätigung, aber trotzdem etwas, das mir Sicherheit gibt.

 

Dazu kommen Dinge wie Start- Landestrecken u.ä. Ungefähr habe ich im Kopf, was der Flieger kann und brauch, dennoch gehe ich da gerne auf Nummer sicher. Die jeweiligen Schemata habe ich nicht für jede potentielle Kombination aus Temperatur, Gewicht, etc. auswendig gelernt, sodass ich hier immer noch mal reinschaue, wenn ich andere Flugplätze anfliege.

 

Um aber nicht mühselig die Informationen jedesmal zusammen zu klauben, würde ich gerne das wesentliche komprimiert für mich zusammentragen.

 

Was lässt du dir, als erfahrener Pilot, denn vor den Flügen durch den Kopf gehen?

[Chipart]

Entschuldige bitte meine vielleicht etwas despektierlich erscheinende Frage: wie bist Du eigentlich durch die Prüfung gekommen, wenn Du das von dir gefragte nicht schon alles "verinnerlicht" hattest?

Doch nicht etwa durch Auswendiglernen des Fragenkataloges, oder doch?

Lieber Manfred,

 

Tom hat ja nicht gesagt, dass er das nicht weiss, sondern er fragt sich, was davon er sich sinnvollerweise zusammen stellen sollte, um es ab und zu noch mal zu überfliegen. Das halte ich für sehr sinnvoll! Und wenn wie bei jedem guten Spickzettel der Effekt nur ist, dass man die Inhalte beim schreiben noch mal lernt ;-)

 

 

@Tom:

Ich finde (noch) wichtiger, als das abschreiben der von Dir genannten Daten, dass man sich praktisch überlegt, was denn vernünftige Faustregeln sind, z.B.:

- Für Start und Langstrecken habe ich mir für meinen Flieger Grenzen überlegt, oberhalb derer ich nicht rechne. Nur wenn die verfügbare Bahn kürzer ist, dann zieh ich die Excel-Tabelle raus. Genauso für W+B. Solche Regeln (z.B. "zwei Erwachsene und zwei Kinder geht mit vollen Tanks ab 3 Erwachsenen wird gerechnet") vereinfachen Dir das Leben und geben Sicherheit.

- Genauso habe ich für den Kraftstoffverbrauch eine Zahl im Kopf, die deutlich auf der sicheren Seite ist - reicht mit diesem Stundenverbrauch der Tankinhalt nicht, dann wird detailliert mit Profil, etc. gerechnet.

- Bei den Geschwindigkeiten kenn ich nur Vstall, Vx und Vy. Für ne Einmot reicht das. Wenn Du Streber sein willst, dann kannst Du Dir noch die Speeds für das Ausfahren von Klappen und Fahrwerk aufschreiben - die stehen im Cockpit aber auch so, dass Du sie gut sehen kannst.

- Das ganze Lizenzzeug solltest Du einmal nachlesen und Dir in den Kalender eintragen - das kann sich kein Mensch merken.

- Für Lufträume und Minima gibt es ein sehr gutes Poster der DFS - wenn Du Dir das besorgst und bei Dir zu Hause aufhängst, dann hast Du alles.

 

Was in Deiner Aufzählung noch fehlt, sind Notverfahren. Hier ist es ein echter Sicherheitsgewinn, wenn Du nicht nur die Checklisten aus dem Handbuch kennst und lernst, sondern Dir zusammen mit einem erfahrenen Kollegen Problemlösungsansätze zurecht legst: Manche Handbücher haben tolle Checklisten für z.B. Vergaservereisung. Allerdings sagt Dir Dein Motor im Flug ja nicht "hör mal, mein Vergaser vereist gerade", sondern Du merkst irgendwelche Symptome, die Du erst mal richtig einordnen musst. Diesen Weg zur Erkennung des Problems solltest Du Dir überlegen.

 

Florian

[Urs Wildermuth]

Kann ich Florian nur beipflichten. Je mehr man sich mit den Daten des Fliegers beschäftigt, desto besser kennt man die Dinge nachher.

 

Ich habe mir schon bald am Anfang mit dem Handbuch meiner Mooney eine ziemliche Sammlung von Excel Blättern angelegt, die diverse Denkszenarien, Performance Rechnungen und anderes enthält, die in dem uralt Manual chaotisch oder schlecht dargestellt sind. Je mehr man sowas macht, was mir auch viel Spass macht übrigens, desto mehr weiss man danach über sein Fliwatüt und hat nach gewisser Zeit auch die Masche raus, wie man aus einem POH sehr viel mehr Informationen rausholt, wie die Marketingabteilung des Herstellers uns geben will :)

[tom_d]

Vielen Dank euch beiden, Florian und Urs.

 

Das sind spannende Ansätze, die ich so versuchen werde zu berücksichtigen!

 

Viele Grüße,