Heinz Richner Geschrieben 14. März 2015 Geschrieben 14. März 2015 genau, zurück zum Start, so kommt mir das vor. Nachdem ich als neuer Charter-Kunde in die Eigenarten der C172 eingewiesen wurde, habe ich gestern die erste Flugstunde mit meinem FI auf der Rockwell Commander knapp überstanden. Obwohl ich aus besseren Zeiten genügend Erfahrung mit meiner damaligen Turbo-Arrow HB-PQE habe, kam es mir gestern so vor, als hätte ich die erste Flugstunde meines Lebens. Krass, ich konnte nichts mehr, war völlig neben den Schuhen, hatte nicht mal mehr die Kapazität, dem Tower anständig zu folgen, von den Checks und Prozeduren gar nicht zu reden. Dabei war ja das Handling mit dem Turbo damals noch intensiver, als mit dem 'normalen' Einspritzer der Rockwell. Ich bin perplex, weshalb kann der Mensch seine Erfahrung nicht mitnehmen und fängt bei einem anderen Muster wieder von vorne an? Oder liegt dies halt bereits am fortgeschrittenen Alter? Ich bin gerade verunsichert, ob ich die Rockwell irgendwann noch schaffe. Gruss Heinz Zitieren
FalconJockey Geschrieben 14. März 2015 Geschrieben 14. März 2015 Hallo Heinz, natürlich schaffst Du das, es braucht einfach Übung. Wir Menschen sind nicht für Multi-Tasking gemacht, das ist einfach so. Darum müssen wir üben, üben, üben, um eine gewisse Routine aufzubauen und Kapazität für andere Aufgaben nebenher zu schaffen. Ich hatte den Januar komplett frei und mein erster Flug mit der Falcon danach war ein wenig holprig: das Handling ging noch, aber Prozeduren, ATC etc. zugleich, da musste ich mich SEHR konzentrieren, um keine groben Fehler zu machen. Alles was her muss ist Routine. Übung macht den Meister. 1 Zitieren
PeterH Geschrieben 14. März 2015 Geschrieben 14. März 2015 (bearbeitet) Heinz, das sehe ich auch so. Das Alter ist es ganz sicher nicht (ich kenn' mich da mit 72 Lenzen einigermaßen aus ;) ), sondern eben die ganz normale Umstellung auf einen doch recht unterschiedlichen Typ. Bei meiner Kleinzeug-Einführung auf eine Z602 habe ich auch gedacht, ich hätte alles verlernt, das war ein Übergang Schulterdecker->Tiefdecker, viel breiterer Radstand und unabhängige Bremsen R/L, völlig anderes Horizontbild, viel höhere Geschwindigkeit, völlig andere Ruderabstimmung... Wie Andreas sagt: Manche Umstellung braucht halt viel Übung, aber man gewöhnt sich dran, schießlich sind das ja doch zwei recht unterschiedliche Flieger. Viele Grüße Peter Bearbeitet 14. März 2015 von PeterH Zitieren
simones Geschrieben 14. März 2015 Geschrieben 14. März 2015 (bearbeitet) Fahrradfahren verlernt man nie, aber wenn man nicht regelmäßig fliegt, dann tut man sich immer schwer ...., Bearbeitet 14. März 2015 von simones Zitieren
MarkusP210 Geschrieben 15. März 2015 Geschrieben 15. März 2015 Wir Menschen sind nicht für Multi-Tasking gemacht Korrektur: Der Satz müsste heissen: "Wir Männer sind nicht für Multi-Tasking gemacht..." ;) Markus 2 Zitieren
paraglider Geschrieben 15. März 2015 Geschrieben 15. März 2015 Der Gewohnheitseffekt macht sich eben bemerkbar. Stell dir vor, du kaufst dir ein neues Auto. Auch dann musst du anfangen nachzugrübeln wo nun das Licht oder Scheibenwischer eingeschaltet wird. Vorher warst du mit der damaligen HB-PQE in deiner gewohnten "Umgebung" bzw. warst mit deiner Maschine vertraut, nun musst du "zurück zum Start". Ich denke hier gleich wie Andreas/FalconJockey, mit mehr Erfahrung mit der C172 geht dann vieles viel leichter von der Hand. Mit dem Alter hat das nur insofern etwas zu tun, als das man im Alter nicht mehr so schnell Lernt wie in den jungen Jahren: dafür hat man umso mehr Lebens- und Flugerfahrung! Viel Spass noch mit der C172, hatte auch mal Gelegenheit die zu fliegen. Franc 1 Zitieren
Voni Geschrieben 15. März 2015 Geschrieben 15. März 2015 Fahrradfahren verlernt man nie, aber wenn man nicht regelmäßig fliegt, dann tut man sich immer schwer ...., Wort des Tages von Simones. Gerade deshalb habe ich freiwillig mit dem fliegen aufgehört, weil ich selber merkte, dass ich mit meinen Flugstunden im Orangen bis Roten Bereich bin. Zitieren
DaMane Geschrieben 15. März 2015 Geschrieben 15. März 2015 (bearbeitet) Fahrradfahren verlernt man nie, aber wenn man nicht regelmäßig fliegt, dann tut man sich immer schwer ...., Heinz's post war eigentlich nicht zu entnehmen, daß er nicht regelmäßig geflogen wäre. Nur, daß er als neuer Charter-Kunde auf einer Rockwell Commander eingewiesen wurde. Der Gewohnheitseffekt macht sich eben bemerkbar. Den man beim Fliegen eigentlich nicht zu sehr ins Spiel kommen lassen sollte, weil potentiell gefährlich :o . Routine ist gefragt! :) Stell dir vor, du kaufst dir ein neues Auto. Auch dann musst du anfangen nachzugrübeln wo nun das Licht oder Scheibenwischer eingeschaltet wird. Vorher warst du mit der damaligen HB-PQE in deiner gewohnten "Umgebung" bzw. warst mit deiner Maschine vertraut, nun musst du "zurück zum Start". Also, ich habe öfters Gelegenheit, vollkommen unterschiedliche, und mir bis dato unbekannte Automobile zu fahren. Dazu studiere ich aber nie vorher die " Bedienungsanleitung", was bei einem neuen Flugzeugmuster eine zwingende, und daher selbstverständliche Notwendigkeit darstellt (wo sie POH o.ä. heißt). Nur einmal mußte ich tatsächlich nachschlagen, um einen Automotor in Gang zu kriegen, was im Stillstand auf dem Parkplatz ja problemlos möglich war und nur ungeplante Zeit kostete... ......mit mehr Erfahrung mit der C172 geht dann vieles viel leichter von der Hand. Mit dem Alter hat das nur insofern etwas zu tun, als das man im Alter nicht mehr so schnell Lernt wie in den jungen Jahren: dafür hat man umso mehr Lebens- und Flugerfahrung! Viel Spass noch mit der C172, hatte auch mal Gelegenheit die zu fliegen. Franc Auch hier berichtete Heinz eigentlich etwas ganz anderes. Nicht von Problemen auf einer 172, sondern einer Rockwell Commander. Diese spielt schon ein bischen in einer anderen Liga als eine 172 . ;) Jeder hat seinen eigenen "Level", der aber ohne Übung nicht erhalten bleibt und Schwankungen unterliegt. Auch ich bin heute deutlich weniger in der Luft als in den vorausgegangenen 20 Jahren, und dann hauptsächlich in einer eher passiven Rolle als CRI auf SEPs . Wenn ich nun nach jahrelanger Abstinenz wieder eine Kolbentwin fliegen sollte, ginge es mir kaum anders als Heinz . Gruß Manfred Bearbeitet 15. März 2015 von DaMane Zitieren
Heinz Richner Geschrieben 16. März 2015 Autor Geschrieben 16. März 2015 Hallo danke euch allen für die Inputs. Ja, der Übertritt von meiner ehemaligen Grumman UBS auf die neu gecharterte C172 gelang mir besser, trotz Unterschied Tief/Hochdecker. Mir war schon klar, dass ich nicht einfach (nach Erledigung der C172) nun in die Rockwell einsteigen kann und alles Weitere ist ein Kinderspiel. Ich wurde einfach überrascht, dass ich von der Turbo-Arrow grad gar nichts weiterleiten konnte. Und übrigens, ich habe mehr als 450 Flugstunden mit diversen Mustern, von der Praxis her bin ich nicht gerade Anfänger, vom Gefühl her auf der Rockwell schon. Ich werde mal noch einen Flug auf der Rockwell mit dem FI vorsehen, wenn ich dann wieder in der Schockstarre verbleibe, muss ich mich wohl von solchen Geräten verabschieden und mit der C172 verbleiben. Mal sehen, wie das weitergeht. Gruess Heinz Zitieren
Chipart Geschrieben 16. März 2015 Geschrieben 16. März 2015 Fahrradfahren verlernt man nie, aber wenn man nicht regelmäßig fliegt, dann tut man sich immer schwer ...., Tönt klasse - stimmt aber nicht: Genauso wie Fahrradfahren verlernt man beim Fliegen auch die wesentlichen Reflexe nicht, wenn man sie einmal verinnerlicht hat. Aber genauso wie beim Fliegen bedeutet das auch beim Fahrradfahren nicht, dass man sich nach 10 Jahren Abstinenz einfach wieder auf ein Rad setzen und im Feierabendverkehr in Zürich mitradeln oder eine Downhillstrecke am Gardasee einfach runter brettern kann. Zu beidem gehört eben mehr als die motorischen Automatischen die man nicht verlernt. Florian Zitieren
Maibach Geschrieben 16. März 2015 Geschrieben 16. März 2015 Korrektur: Der Satz müsste heissen: "Wir Männer sind nicht für Multi-Tasking gemacht..." ;) Markus Was heisst das jetzt? Wer dann? Die Frauen? Das ist eigentlich nur ein Gerücht. Bei näherem Hinschauen können auch viele Frauen nicht mehrere Sachen gleichzeitig. Sie reden sich nur besser heraus! :o :wub: Hans-Ruedi (Wau, jetzt habe ich mich sicher sehr beliebt gemacht bei den Frauen. Aber die lesen hier sicher selten mit. ;) ) Zitieren
Urs Wildermuth Geschrieben 16. März 2015 Geschrieben 16. März 2015 Hallo Heinz, was Du da beschreibst ist völlig normal. Als ich 2009 mit der Mooney anfing brauchte ich gut 8 Flugstunden, bis ich bereit war für die PPL Revalidation und mit der Mooney soweit klar kam, dass ich mich komfortabel genug fühlte, selber Flüge zu machen. Ich kenne die Rockwell nicht, aber denke, das kann gut ähnlich sein. Ich hatte Erfahrung sogar auf Seneca, genutzt hat es nur sehr bedingt. Wenn jemand auf den Flieger umschult, sogar Leute die Current sind, sind meist 3-4 Sessions notwendig. Also mach Dir keinen Kopf und fliege weitere Sessions. Das kommt schon. 4 Zitieren
Brufi Geschrieben 17. März 2015 Geschrieben 17. März 2015 Heinz, Ich kann Dir nur bestätigen, was Urs schreibt. Trainiere weiter mit dem FI, es ist mit deinem Erfahrungsstand absolut normal, dass auf einem andern Flugzeugtyp und nach so langer Abstinenz von Einziehpropeller und Verstellfahrwerk die Dinge zuerst mal ziemlich frustierend verlaufen. Nächstes Mal geht's bereits etwas besser und nach ein paar Lektionen mehr wirst Du deutliche Fortschritte feststellen können. Schraube die Erwartungen auf realistische Werte herunter. Mach Trockenübungen am Boden. Die ganzen Proceduren musst Du halt in Gottes Namen zigfach durchspielen damit sie sich ins Gehirn einbrennen! Good luck Philipp 3 Zitieren
Chipart Geschrieben 17. März 2015 Geschrieben 17. März 2015 Das ist eigentlich nur ein Gerücht. Bei näherem Hinschauen können auch viele Frauen nicht mehrere Sachen gleichzeitig. Sie reden sich nur besser heraus! :o :wub: Da gibt es in der Zwischenzeit sehr gute Studien dazu. Quintessenz: Männer und Frauen sind gleich schlecht im Multitasking! Beide liefern auch bei mehreren parallel gestellten Aufgaben die gleiche Qualität in der gleichen Zeit. Frauen sind aber eher bereit, eine begonnene Tätigkeit ruhen zu lassen, um etwas neues Anzufangen, während Männer eher dazu neigen, erst eine Sache fertig zu machen, bevor sie das nächste anfangen. Darum wirkt es bei Frauen eher so, als würden sie multitasken, bei Männern nicht. Florian 2 Zitieren
howshouldiknow Geschrieben 18. März 2015 Geschrieben 18. März 2015 ...nach so langer Abstinenz von Einziehpropeller und Verstellfahrwerk... Philipp Einziehpropeller kann ich mir ja noch vorstellen (Motorsegler) aber was bitte ist ein Verstellfahrwerk? :P 2 Zitieren
PeterH Geschrieben 18. März 2015 Geschrieben 18. März 2015 (bearbeitet) Kann man alles bei Iron IC bestellen... :D :P MistMistMist... hab' ich glatt überlesen :blink: . Soviel zur Genauigkeit beim Studium des AOM... :blush: Gruß Peter Bearbeitet 18. März 2015 von PeterH Zitieren
MarkusP210 Geschrieben 18. März 2015 Geschrieben 18. März 2015 (bearbeitet) aber was bitte ist ein Verstellfahrwerk? Whuahahaha...., noch nie was von 'pimp my ride' gehört, eh? Bei den Autos nennt man es Low-Rider, bei den Flugzeugen 'Verstellfahrwerk'. Nach dem Verstellen siehts dann so: http://www.atsb.gov.au/media/4254262/ao-2013-062_vh-zco.jpg aus. Nein, im Ernst, Philipp hat sich als alter Haudegen einen Spass mit dem Wortspiel erlaubt Frauen sind aber eher bereit, eine begonnene Tätigkeit ruhen zu lassen Welch wunderbare, politisch korrekte Formulierung für 'Frauen fangen alles an und machen nichts fertig' Markus Bearbeitet 18. März 2015 von MarkusP210 4 Zitieren
derbigu Geschrieben 21. März 2015 Geschrieben 21. März 2015 (bearbeitet) Hallo Heinz , dürfte ich als Commander Eigner wissen um was für eine es sich gehandelt hat? 112 A / TC 114 A 114B Ich habe eine 114B und habe ca 10. std mit FI gebraucht um halbwegs damit umgehen zu können... So absolut sicher fühle ich mich aber erst seither ich 100h auf ihr habe... Die Commander ist ein wirklich gutmütiger feiner FLieger - wünsche noch viel Spass Derzeit absolviere ich meine 30STD IR auf ihr nach dem Umbau, und bin jetzt bei ca 21 Std.... Noch 9 std. also dann gehts zur ATO. Auch hier habe ich wieder viel nützliches gelernt....man lernt ja nie aus - wie man so schön sagt... Natürlich ging es aber mehr um das nutzen der neuen Avionik und die Verfahrensweisen.. Bearbeitet 21. März 2015 von derbigu Zitieren
Heinz Richner Geschrieben 21. März 2015 Autor Geschrieben 21. März 2015 Hallo es ist die 114 A. Ich will diesem Muster nach all den Zureden, PMs und Antworten noch eine Chance geben. Wenn ich mich dann in absehbarer Zeit nicht sicher fühle, werde ich es lassen und mit 'kleinerem' Material weiter fliegen. Ich MUSS ja nicht, es soll Spass machen und die Sicherheit ist mein erstes Gebot. Gruess Heinz 1 Zitieren
Urs Wildermuth Geschrieben 21. März 2015 Geschrieben 21. März 2015 Heinz, was mir immer geholfen hat (und ich hatte sowohl bei der Mooney als vor allem auch auf der Seneca meine liebe Mühe am Anfang) war mal eine Lektion einfach zu "gurken". Heisst, sauber und gemächlich die Pre-Flight Items machen, dann in die Luft und mal 30 Minuten oder so einfach joyriden, rumfliegen auf bekannten Pfaden und schauen wie das läuft. Dann mal etwas Airwork, wieder etwas fliegen. Und erst wenn ich damit happy war, wieder in die Volte oder sonstiges. Hat mir sehr geholfen. Wir sind jeweils nach Leutkirch oder Memmingen raus (mit der Mooney), mit der Seneca vor Jahren machten wir von Bern aus mal einen schönen Rundflug. Wie gesagt, verlang nicht zuviel von Dir und dem Flieger, da braucht es ein paar "Dates" bis es ne Freundschaft wird. Bei der Mooney brauchte ich nach der Umschulung noch einen schön langen Flug bis ich mich wirklich voll wohlgefühlt habe damit. Heute bin ich absolut happy mit dem Ding. 1 Zitieren
Heinz Richner Geschrieben 22. März 2015 Autor Geschrieben 22. März 2015 Danke dir Urs! Ich erlebte das ja bisher auch immer so, auch mit der für mich neuen C172 Hochdecker-Variante. Alles in meinem Tempo, auch bezüglich des Flugzeuges. Die Blockade mit der Rockwell hat irgendwie auch mit der Speed dieser Maschine zu tun, es ging einfach alles (für mein mikroskopisches Hirn) zu schnell, ich geriet in die Schockstarre und wusste nicht mehr, was als nächstes dran ist, an den netten Speaker im Tower gar nicht zu denken. Mal sehen, ob daraus noch was wird. Gruess Heinz 1 Zitieren
Urs Wildermuth Geschrieben 22. März 2015 Geschrieben 22. März 2015 (bearbeitet) Mit ECO Cruise kann ich auch mit der Mooney 120 kt fliegen :) Kann die Rockwell sicher auch. Und früh konfigurieren bringt auch Entlastung. Hatte die gleichen Probleme. Kannst mal hier nachlesen... Am Freitag machte ich es aber etwas anders :) Mit Max Cruise waren stolze 150 kt TAS drin auf 6500 Ft, mit 40 lph Fuel Flow. Und mit Normal Cruise 146 mit 37 Liter. Lässt sich doch sehen für eine 50 jährige Maschine.... Bearbeitet 22. März 2015 von Urs Wildermuth 4 Zitieren
Walter Herrmann Geschrieben 22. März 2015 Geschrieben 22. März 2015 <Ich bin perplex, weshalb kann der Mensch seine Erfahrung nicht mitnehmen und fängt bei einem anderen Muster wieder von vorne an? Oder liegt dies halt bereits am fortgeschrittenen Alter? Ich bin gerade verunsichert, ob ich die Rockwell irgendwann noch schaffe.> Könnte ja auch sein, dass Du und Dein FI auch eine Generation auseinander seid. Auch wenn man einen Menschen mag, kann es sein, dass sitzt er mal auf der rechten Seite, die Blockade auslöst, da er selber auf Nadeln sitzt! Mittlerweile hat sich nämlich die Fliegerei von "mit dem Arsch fliegen" zu einer eher auf Zahlen und Werten basierenden Ausbildung gewandelt. Ich hatte vor kurzem ein ähnliches Erlebnis, das aber im Nachinein ganz heilsam war. Ich konnte einige Neuigkeiten übernehmen und das "alte Gute" mit dem Neuen ergänzen. Der rechts kann ja nicht wissen, wie ich einen abweichenden Anflug retten kann oder nicht, ob er Durchstarten soll oder nicht! Also mein Rat, durchbeissen, dann den Flieger geniessen, allenfalls den FI wechseln. Eine Comander ist für Dich ja wirklich keine Hexerei. Gruss Walter Zitieren
Brufi Geschrieben 23. März 2015 Geschrieben 23. März 2015 ....Ich bin perplex, weshalb kann der Mensch seine Erfahrung nicht mitnehmen und fängt bei einem anderen Muster wieder von vorne an? ..... Nein, das ist normal. Die skills und die Erfahrung hast Du noch, aber sie sind nicht mehr so schnell abrufbar durch die längere Nichtbenutzung. Mit etwas Training kommt das alles wieder an die Oberfläche. Du musst es wieder einüben, ist halt so. Als Musiker wirst Du das kennen. Damit es wirklich gut tönt muss man üben üben üben.... Was Du beschreibst ist im Übrigen ein Klassiker. Fast Jeder kennt das am eigenen Leib. Bei Deiner ersten Session warst Du innert no time überfordert, will heissen, das Flugzeug flog schneller als Du und Du warst nie vor dem Flugzeug sondern dahinter. Das fühlt sich zwar schrecklich an, stresst einen unglaublich und führt häufig zur Denkblockade, aber es lässt sich zuverlässig beheben. Das Rezept ist Training, mentales Training. Üben kann (und soll man auch) mental, es ist dazu kein Flugzeug und kein AVGAS erforderlich. Papiertiger (=Cockpit Bild) genügt, kann auch ein von Hand skizziertes Cockpit auf einem A4 sein. Du musst ja die Abläufe, Checks, Procedures, Flows trainieren, nehme ich mal an. Dazu musst Du diese und nur diese üben. Damit Du später automatisiert weisst wo Du wann hinschauen, hinlangen etc. musst, was wann sagen, was machen, und und und. Wenn Du dies trainierst kriegst Du geistige Ressourcen frei und hast plötzlich Kapazität für mehr und bist wieder vor dem Flugzeug. Flieg mit Deinem Papiertiger mal ein paar Hundert Platzrunden vor dem geistigen Auge. Solange, bis Du jeden Gedanken, jeden Kontrollblick, jeden Handgriff, jeden call-out, jeden Zahlenwert, jeden Funkspruch, jeden Checklistenpunkt einfach im Traum kannst. Wichtig ist dabei: 1.) Bei Fehlern anhalten, zurückspulen und den Punkt korrekt wiederholen. 2.) Laut sprechen! 3.) Hände und Arme bewegen, die notwendige Manipulation tatsächlich physisch ausführen. Stell Dir dabei vor, wie sich das anfühlt. Ich hatte schon Schüler, die haben dies dann noch gesteigert. Z.B. alles während dem Autofahren durchgespielt. Oder - eine weniger riskante Methode - Platzrunde mit Keide auf einen grossen Parkplatz aufzeichnen und dann mit dem Velo abfahren (das bindet gewisse Ressourcen) und dabei alles durchspielen. Der Phantasie sind da wenig Grenzen gesetzt. Cockpittraining (abgestelltes Flugzeug) zwischendurch ist eine gute Ergänzung. ....Oder liegt dies halt bereits am fortgeschrittenen Alter?.... Ich bin gerade verunsichert, ob ich die Rockwell irgendwann noch schaffe. Junge Menschen sind zwar leistungsfähiger als unsere Generation, aber das heisst nur, dass wir in jungen Jahren etwas schneller und mit weniger Aufwand lernten, heute einen Tick langsamer denken als auch schon und früher eine etwas bessere Gedächtnisleistung hatten. Aber um eine Commander zu fliegen bist Du definitiv nicht zu alt. Du darfst mir beruhigt glauben! Airline Piloten dürfen bis 65 Jahre kommerziell mit den grossen (und schnellen, komplexen) Jets fliegen, was erst noch häufig debatiert wird. So, nun wünsche ich Dir viel Erfolg und hoffe schon bald von Fortschritten hier zu lesen. Viele Grüsse Philipp 3 Zitieren
MarkusP210 Geschrieben 23. März 2015 Geschrieben 23. März 2015 die haben dies dann noch gesteigert. Z.B. alles während dem Autofahren durchgespielt Da kenn ich auch jemanden der mit einem Renault 4 (Tachoanzeige mit sich horizontal von links nach rechts bewegendem Zeiger) nach dem IFR-Simulatortraining nach Hause fuhr und beim Versuch die Nadel in der Anzeige mit dem Steuerrad in der Mitte zu halten beinahe mit der Mittelleitplanke auf der Autobahn kollidiert ist... ;) Markus 5 Zitieren
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