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Air France Pilot bricht Flug wegen Ueberstunden ab


Roli B

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Vielen Dank für den Artikel.

Schon unglaublich was hier passiert ist! Das die Leute nichtmal aussteigen durften finde ich nicht zumutbar. Ebenfalls müsste für Verpflegung gesorgt sein.

 

Naja war sowieso nie ein Air France Fan aber jetzt werde ich diese Airline definitiv meiden.

 

LG

Jonathan

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Das ist halt das Resultat der Überregulierung und des Sicherheitswahns. Umgekehrt, hätte der Pilot die Landung in Paris irgendeiner Weise vergeigt, überschossen, selbstverschuldeter Durchstart usw. hätte man seine Arbeitszeit kontrolliert und alle wären über ihn hergefallen, auch die Passagiere und deren Anwälte! Die Fluggesellschaft hätte ihn auch nicht gestützt, also begreife ch irgendwie diesen Piloten.

Früher wurden die Mitarbeiter gleich welcher Berufsgruppen, ob in der Aviatikbranche, Dienstleistung Security, Gewerbe von ihren Chefs in Schutz genommen, die haben sich vor ihre Untergebenen hingestellt, Verantwortung übernommen. Und heute?  Da sind wir alle etwas selber Schuld, das hat sich in den letzten Jahrzehnten so eingeschlichen.

Untoleranz, nicht bereit ,Verantwortung zu übernehmen, 100 prozentige Sicherheit fordern (die es nie geben wird).

Meiner Ansicht nach liegt der Fehler bei der Air-France und den Dispatchern. Die hätten eigentlich wissen sollen, wie der Arbeitszeit Stand der Piloten war und eigentlich nicht nach Paris reichte.

 

Ich musste das einfach einmal los werden. "Gesellschaftsproblem der heutigen Zeit"

Walter

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Bevor man über einen der Akteure herzieht müsste man schon genügend Fakten haben. Der Grund warum die Passagiere so lange an Bord warten mussten wurde vom Spiegel (der vermutluch eh nur abgeschrieben hat) nie erklärt sondern sofort als Fehler der Air France impliziert. Warves aber vielleicht der Flughafen, oder eine dort ansässige Behörde? Dann kann AF nicht wirklich viel machen. Und dass man Leute die in der Gegend wohnen nicht aussteigen lässt kommt aus denselben Gründen auch vor.

 

Aber eben, ohne genauere Informationen ist alles reinste Spekulation, diesmal verbreitet durch ein Medium das in der Vergangenheit vorher eben solche Spekulation durch zusammentragen von Fakten zu eliminieren wusste.

Bearbeitet von Hunter58
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[quote

 

Ich musste das einfach einmal los werden. "Gesellschaftsproblem der heutigen Zeit"

Walter

 

Vielleicht ist Verzweiflung über unsere heutige Zeit doch nicht unbedingt notwendig.

 

Auch den ersten Blick sieht das nach einer richtigen Entscheidung des Kapitäns und einer amateurhaften Planung der Air France aus.

 

Der Start hatte sich um6 Stunden verspätet. Es kann ja durchaus Sinn machen eine Besitzungen deren Dienstzeit nun nicht mehr zum Ziel reicht reicht wenigstens noch über den Atlantik fleigen zu lassen. Die 10 Stunden zwischen Auftreten des Problems und geplanter Zwischenlandung der Maschine sollten wohl ausreich, dass dort eine frische Besatzung wartet die das Flugzeug übernimmt und nach kurzem Auftanken ans Ziel bringt.

 

Auch in der guten alten Zeit hätte niemand im Unternehmen einem Kapitän helfen können der bewusst die Grenzen der Dienstzeit seiner Besatzung überschreitet. Das war immer Teil der Sicheitskultur in der Schiff und Luftfahrt. der Kapitän ist verantwortlich, nicht der Eigentümer. damit kann der Eingentümer den Kapitän nicht zwingen die Regeln zu brechen.

 

Wolfgang

Bearbeitet von Maxrpm reserve
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genau, Wolfgang hat (wie immer) das Kernproblem erkannt: Das war nicht das Problem des müden Kapitäns und der Skandal, falls er denn einer ist, ist nicht, dass ein fauler Kapitän kurz vor Frankreich herausfindet, dass er zu müde ist um weiterzufliegen, sondern das Problem war hier - falls es sich so zugetragen hat -, dass die Bodenabfertigung schlecht organisiert war. 

 

So wäre es ein leichtes gewesen, anhand der Passagierliste und den Tickets herauszufinden, welches die Enddestinationen waren, worauf man Engländer ruhig in Manchester hätte raus lassen können. Dass man die Passagiere an Bord gelassen hat verstehe ich durchaus, denn die Übergabe an die nächste Crew sollte eigentlich ganz einfach zu organisieren sein.

 

Es ist nämlich nicht so, dass man sofort landen muss, wenn man müde, overduty oder beides wird, sondern das sollte man vor dem Flug entscheiden, denn man kann nicht in der Luft anhalten. Der Kapitän ist sogar dazu verpflichtet, den Flug nicht anzutreten, wenn er ausrechnen kann (und das kann er ja), dass er bei der Landung an der Destination overduty sein wird. Er hat diese Befürchtungen wohl der Einsatzleitstelle mitgeteilt und die haben ihm versprochen, dass sie eine Ersatzcrew in Manchester bereitstellen werden, falls er vor hat, dort zu landen.

 

Dani

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Anhand der reisserischen Überschrift sieht man, dass diese nicht vom gleichen Redakteur verfasst wurde wie der Artikel - Hauptsache man bekommt viele Klicks. "Pilot bricht Flug wegen Überstunden ab" klingt so, als hätte er aus einer Laune heraus beschlossen, dass er jetzt keine Lust mehr hat. Im Artikel ist der implizite Vorwurf dann genau umgekehrt, nämlich dass die Crew die erlaubte Flugdienstzeit überschritten habe: "Als die Maschine in Manchester landete, war der Pilot 13 Stunden im Dienst - zwei Stunden länger als von der EU erlaubt." Das ist natürlich sachlich auch falsch, genauso wie von "der Pilot" zu reden als ob er da nur für sich und ganz alleine entscheiden würde. Spätestens ab da kann man den ganzen Artikel nicht mehr ernst nehmen.

 

Aber eben, ohne genauere Informationen ist alles reinste Spekulation, diesmal verbreitet durch ein Medium das in der Vergangenheit vorher eben solche Spekulation durch zusammentragen von Fakten zu eliminieren wusste.

@Richi: Spiegel und Spiegel Online sind zwei unterschiedliche Redaktionen, SPON bewegt sich traditionell knapp über Blick- oder BILD-Niveau. An der Stelle des Magazins SPIEGEL würde ich mir eigentlich auch verbitten, dass man so den guten (?) Namen kaputtmacht.

 

Meiner Ansicht nach liegt der Fehler bei der Air-France und den Dispatchern. Die hätten eigentlich wissen sollen, wie der Arbeitszeit Stand der Piloten war und eigentlich nicht nach Paris reichte.

Meiner Ansicht nach liegt der Fehler beim Wetter. Auch in der guten alten Zeit™ soll es vorgekommen sein, dass deswegen ausserplanmässige Landungen erforderlich werden. Wir wissen zum Beispiel auch nicht, ob es in dem Fall nicht trotzdem die bessere Wahl war zumindest in New York zu starten, als den Flug komplett zu annullieren. In der Tat hätte eine motivierte und an ihren Kunden interessierte Truppe am Boden aber vermutlich etwas vorausschauender agieren können und Vorkehrungen treffen. Das sagt sich aus der Sicht des individuellen Passagiers aber immer leichter als aus Sicht der OPS...

 

Ciao

Friedrich

Bearbeitet von F-LSZH
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Klar muss man auch die Umstände beachten, die Airline hatte jedoch genug Zeit um zu reagieren und in Manchester eine Ersatzcrew bereit zu stellen.

 

Aber klar, man weiss nicht genau was passiert ist und ob die Behörden auch noch Ihre Finger im Spiel hatten.

 

Grüsse

Jonathan

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Nehmen wir mal an, dass der Herr wirklich nach 13 h so ausgebufft ist, dass er nicht mehr weiterfliegen kann (kann das nicht beurteilen, denke das wissen nur die widebody atpler unter und) - müsste er nicht vor Start festgestellt haben, dass der Flug seine Arbeitszeit überschreiten wird?

Es ist doch Teil einer vernünftigen Flugvorbereitung sich die Planung des Dispatchers anzugucken, auf Konsistenz zu überprüfen und die Flugzeit zu überprüfen, oder?

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Nehmen wir mal an, dass der Herr wirklich nach 13 h so ausgebufft ist, dass er nicht mehr weiterfliegen kann (kann das nicht beurteilen, denke das wissen nur die widebody atpler unter und) - müsste er nicht vor Start festgestellt haben, dass der Flug seine Arbeitszeit überschreiten wird?

Es ist doch Teil einer vernünftigen Flugvorbereitung sich die Planung des Dispatchers anzugucken, auf Konsistenz zu überprüfen und die Flugzeit zu überprüfen, oder?

Hallo,

 

das hat er ja mit Sicherheit nachgerechnet, und dabei festgestellt, das es nur bis MAN reicht. Und dann wird OPS entschieden haben die sollen losfliegen. Das ist im Grunde auch alles vernuenftig und richtig.

 

Wenn es in der Luft UNVORHERGESEHEN laenger dauert als geplant, dann darf ich zum Ziel weiterfliegen, auch wenn die Flugdienstzeit inklusive aller Verlaengerungen ueberschritten wird. Extra landen muss ich dann per Gesetz nicht. Aber das muss belegbar sein.

 

Gruss Michael

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Wobei es in der Luft selten wesentlich länger geht als geplant, höchstens Holding oder Umweg, aber das macht selten mehr als ein paar Minuten oder vielleicht eine halbe Stunde aus.

 

Bitte noch einmal mein Post 6 lesen, dann hätte sich die Frage von Kjeld erspart.

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Er hat diese Befürchtungen wohl der Einsatzleitstelle mitgeteilt und die haben ihm versprochen, dass sie eine Ersatzcrew in Manchester bereitstellen werden, falls er vor hat, dort zu landen.

 

Ist es so "einfach" zu diverten? Wäre es nicht einfacher eine Crew rüberzufliegen? (nach dem Motto "besser ich lasse den Flieger auf einem Airport stehen der Teil meines A380 Netzes ist als den irgendwo auf dem Weg stehen zu lassen")

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Das ist halt das Resultat der Überregulierung und des Sicherheitswahns.

 

Ich musste das einfach einmal los werden. "Gesellschaftsproblem der heutigen Zeit"

Walter

 

Nagel auf den Kopfe getroffen!!!

 

Nach heutigen Regel, dürfte es ein Silvester mit Böllern und Raketen gar nicht geben. Nicht aus zu denken, wenn abgebrannte Raken jemanden auf den Kopf fallen, oder ein Haus in Brand setzen.

 

Der Sicherheitswahn hat aber Methode : Es geht nicht um Sicherheit sondern um Macht und Eingriff. Jedwede Regulierung lässt sich argumentativ mit dem Begriff Sicherheit durchsetzen .....

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Ist es so "einfach" zu diverten? Wäre es nicht einfacher eine Crew rüberzufliegen? (nach dem Motto "besser ich lasse den Flieger auf einem Airport stehen der Teil meines A380 Netzes ist als den irgendwo auf dem Weg stehen zu lassen")

Hallo,

 

"diverten" ist in der Tat garkein Problem. Es muss natuerlich ein Airport gefunden werden der passt. Gerade beim A380.

 

Wenn man eine Crew zum Flugzeug bringt, dann muss der ganze Flieger solange warten. Im voligendem Fall hiesse das alle Paxe ins Hotel etc.. Es war im Grunde schon eine gute Idee (falls es ueberhaupt so war) den Flieger loszuschicken und in der Zeit den der Flieger braucht zum "neuen" Ziel, dort eine Crew hinzuschaffen. So ein Wechsel kann in 30 Minuten erledigt sein. Crew rein, Crew raus, bisschen tanken (oder vielleicht nicht mal das) und weiter geht es. Sowas wird auch oefter regulaer geplant.

 

Ich denke da ist noch irgendwas anderes schief gelaufen.

 

Gruss Michael

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Der Sicherheitswahn hat aber Methode :.....

Ich will Dir gar nicht widersprechen, bin hier durchaus Deiner Meinung. Aber der hier konkret angesprochenen Fall hat mit diesem Problem glaube ich nichts zu tun.

 

Die Regel, dass Kapitäne für die Einhaltung der Vorschriften persönlich haften und die Eigentümer bei einem Verstoß nicht helfen können ist alt. Sie stammt im Wesentlichen aus der Handelsschifffahrt des 19. Jahrhunderts und wurde später von der kommerziellen Luftfahrt übernommen. Wohl keine Regel hat mehr zur echten Sicherheit beigetragen als diese. Der Eigentümer des Schiffes oder des Flugzeugs kann auf den Kapitän kaum Druck ausüben eine Regel zu brechen.

 

Es sieht hier wirklich so aus als sei der Air France Kollege solange geflogen als die geplante Dienstzeit zugelassen hat. Solche Dinge werden mit Dispatch abgesprochen. Es würde mich wundern wenn MAN nicht schon sehr früh als Ort der Landung geplant worden wäre.

Die Logik dahinter ist klar. Wenn sich nach 4 Stunden Wartezeit in New York herausstellt, das die Dienstzeit nicht mehr reicht. Braucht es mindestens weiter 10 Stunden bis die Ersatzcrew in New York sein kann. Damit fliegen die Passagieren nicht nur mit 15 Stunden Verspätung. Der A380 fehlt auch am Morgen in Paris und am kommenden Abend wieder in New York.

 

Viel besser man startet und landet an der Grenze der Dienstzeit wo eine neue Besatzung schon auf das Flugzeug wartet. Verspätung für die Passagiere halbiert. Flugzeug am nächsten Morgen bereit.

 

Da ist dann irgend was mächtig schiefgelaufen. Aber es war nicht der Zeitgeist.

 

Wolfgang

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anscheinend kamen da wirklich mehrere Probleme zusammen, es gibt im Netz noch einen "neuen" anderen Artikel, der mehr Details beinhaltet:

 

http://www.welt.de/wirtschaft/article137794205/A380-Pilot-bricht-Flug-ab-wegen-Ueberstunden.html

 

"... anschliessend konnte die eingeflogene, neue Crew das Flugzeug wegen Problemen mit der Druckkabine nicht starten ..... Die gestrandeten Gäste mussten mit drei eigens herbeigeholten kleineren Flugzeugen die Weiterreise antreten ......"

 

so beschrieben, sieht der Fall doch ein bisschen anders aus .....

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Die Regel, dass Kapitäne für die Einhaltung der Vorschriften persönlich haften und die Eigentümer bei einem Verstoß nicht helfen können ist alt. Sie stammt im Wesentlichen aus der Handelsschifffahrt des 19. Jahrhunderts und wurde später von der kommerziellen Luftfahrt übernommen. Wohl keine Regel hat mehr zur echten Sicherheit beigetragen als diese. Der Eigentümer des Schiffes oder des Flugzeugs kann auf den Kapitän kaum Druck ausüben eine Regel zu brechen.

 

 

Wolfgang

 

 

Komisch, hier ist immer wieder zu lesen, daß der Kapitän den Anweisungen des Herrn xy am Boden folge zu leisten hat ....

 

Komisch auch, daß der Herr Kapitän, wenn er denn dann persönlich haftet, mit einem Nettolohn nach hause geht, der mehr als frech ist ....

Bearbeitet von simones
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Komisch, hier ist immer wieder zu lesen, daß der Kapitän den Anweisungen des Herrn xy am Boden folge zu leisten hat ....

 

Komisch auch, daß der Herr Kapitän, wenn er denn dann persönlich haftet, mit einem Nettolohn nach hause geht, der mehr als frech ist ....

Vielleicht ein Missverständnis?

 

Es gibt natürlich viele Anweisungen des Unternehmens denen ein Kapitän Folge zu leisten hat. Er/Sie ist schließlich ein Angestellter. Niemals kann er aber Anweisungen befolgen die einen Bruch seine gesetzlichen Vorschriften zur Folge hätten.

 

Der Kapitän der persönlich haftet geht mit keinem Nettolohn mehr nach Hause. Die Behörde entzieht ihm oder ihr Lizenz. Er wird nie mehr ein Flugzeug kommandieren auch nicht in einem anderen Unternehmen.

 

 

Wolfgang

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Vor Jahrzehnten durfte ein Kollege einmal vorne mitfliegen, denke es war in die USA mit einer DC 8.

Der Flug verschob sich wegen einem Defekt um Stunden. Dass die Crew mit meinem Kollegen fliegen konnte haben die beim Copiloten in Bülach einige Stunden "Ruhe" gemacht und waren dann duty. Was ich damit sagen will, die Probleme bestanden schon früher. Jetzt wird eben genauer hingeschaut, Juristenbeschäftigung. Und mit der Telemetrie kommen die Daten direkt in die Zentrale. Es gibt leider nur noch Nulltoleranz, auch dort wo es nicht unbedingt existentiell ist. Weiss doch jedermann, dass ein Mensch in der Lage sein soll, im Ausnahmefall auch eine Stunde später eine saubee Landung hinzukriegen. Könnte ja eine halbe Stunde zuvor etwas Sauerstoff konsumieren.

 

Gruss Walter

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Die Logik dahinter ist klar. Wenn sich nach 4 Stunden Wartezeit in New York herausstellt, das die Dienstzeit nicht mehr reicht. Braucht es mindestens weiter 10 Stunden bis die Ersatzcrew in New York sein kann. Damit fliegen die Passagieren nicht nur mit 15 Stunden Verspätung.

 

Es gibt sogar viel mehr Verspätung, denn die herangeschaffte Crew muss zuerst noch eine Rest time haben, also noch einmal minimum 12 h schlafen. Das ganze verspätet sich also um mindestens einen Tag. In so einem Fall nähme man eher die nächste Crew, die eh schon im Hotel ist, bevor man eine andere heranschafft. Die müsste dann auch die gesetzliche Ruhezeit erfüllen.

 

Im Normalfall lässt man die Crew ja auch im Hotel, wenn man sieht, dass bedingt durch ein technisches Problem oder Wetter oder irgendwas das Flugzeug nicht pünktlich abgehen kann. In den letzten Wochen war das Wetter in den USA aber wirklich sehr schlecht, inzwischen geht es ja bis zur Golfküste runter so mit Schnee, deshalb sind das ausserordentliche Umstände, und die werden ihr möglichstest getan haben. Ich finde, das haben die ganz gut gelöst. Nur eben, dann die Paxe verärgert am Boden in MAN, gemäss Bericht.

 

Langstreckenoperation ist halt schon nicht so trivial, und es wird ja einen Grund geben, weshalb Low Cost Carrier es immer noch nicht geschafft haben.

 

Dani

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Es ist doch erstaunlich, wie viel (und wie grundsätzlich) man über einen relativ trivialen Vorgang aus der Kategorie "shit happens" hier im Forum diskutieren kann - nur weil es einen schlechten SPON-Artikel dazu gibt. 

 

Noch dazu sieht es so aus, als hätten alle Beteiligten so ziemlich alles Richtig gemacht:

 

- Für das Wetter beim Start kann weder Crew noch AF was. 

- Die Entscheidung, auch nach der Wartezeit noch über den Atlantik zu fliegen obwohl man sicher wusste, dass die Dienstzeit nicht nach Paris reicht, war sicher richtig und auch im Sinne der Passagiere

- Dann auch tatsächlich nur bis Manchester zu fliegen war im Sinne der Sicherheit genauso absolut richtig

- AF hatte a sogar offensichtlich schon eine Ersatzcrew nach Manchester geschickt. Das hätte ein kurzer Zwischenstopp unter 60 Minuten werden sollen. Deswegen hat man dem AP natürlich auch gesagt, sie brauchen sich um nix für die PAXe zu kümmern

- Dann aber war der dumme Flieger kaputt und AF hatte plötzlich eine A380 mit 440 Paxen auf dem Vorfeld stehen. 

- Die 440 Page kamen dummerweise gerade aus Amerika und da zwischen Amerika und UK ja striktere Vorschriften herrschen, als zwischen Nord- und Südkorea kann ja leider niemand so ohne Voranmeldung aus einem Flugzeug rausspazieren (ging ja umgekehrt auch nicht, dass ein Flieger aus Europa umplanmäßig in den USA landen und die Pax "einfach rausspazieren".

- Wahrscheinlich kamen dazu noch extrem motivierte Techniker, die im besten Wissen und gewissen gemeldet haben, dass sie den Fehler sicher "in ner Stunde" gefunden und behoben haben und es sich deswegen nicht lohnen würde, die Pax aussteigen zu lassen.

- Als dann allen Beteiligten klar wurde, dass das mit dem Flieger heute nix mehr werden wird, war sicher schon nach 16:00 Uhr - und dann hat es auch nur noch ne gute Stunde gedauert, bis der Flughafen so weit war, die Pax ans Gate zu bringen und dort irgendwo unterzubringen...

 

Doof, aber shit happens!

 

Florian

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Ganz genau, Florian. Völlig müßig darüber zu diskutieren ohne annähernd alle wichtigen Fakten zu kennen.

 

Ich wette einen Kasten Bier dass keiner hier die Company-Procedures und das IATA-Zivilluftfahrtrecht sowie sämtliche greifenden nationalen Regulationen kennt. Wenn man sich ein bisschen mit Unfällen (zB Mayday schauen) beschäftigt merkt man relativ bald dass es eine Kette von Fehlern braucht um eine Katastrophe auszulösen, am Ende der Kette steht in den meisten Fällen immer der Mensch. Die MD11 zB ist sehr oft beim Approach verunglückt da sie ein sehr aggressives Landeverhalten hat und die Cargo-Piloten meist fiese Konditionen haben was Schlafrhythmus, Stress und sonstige psychische Belastung betrifft. Und genau diese Leute fliegen oft mit sehr anspruchsvollen Flugzeugen die knapp am Mass and Balance Limit opieren, wo zwei Sekunden Reaktionszeit den Tod bedeuten können.

 

Im Regelfall hat der recht, dem nichts passiert ist. Wenn ein Pilot abbricht muss man davon ausgehen dass er seine Entscheidung rechtfertigen kann. Ich kenne das selber vom Fliegen, oft geht's los wenn alles stressig und unsicher ist, wenn dann noch schlechtes Wetter oder ein technischer Defekt dazu kommen, kann es schnell in die Hose gehen. Man sollte so eine Entscheidung wirklich respektieren, die Fluglinien mit einer non-blaming-culture sind wesentlich sicherer also solche mit starkem Hierarichegefälle.

 

Wir sind zwar nur Simulanten, bei solchen Themen sollte man sich trotzdem seine Stammtischparolen behalten. Man kann es nicht beurteilen, wenn man nicht die nötigen Informationen hat

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- Die 440 Page kamen dummerweise gerade aus Amerika und da zwischen Amerika und UK ja striktere Vorschriften herrschen, als zwischen Nord- und Südkorea kann ja leider niemand so ohne Voranmeldung aus einem Flugzeug rausspazieren (ging ja umgekehrt auch nicht, dass ein Flieger aus Europa umplanmäßig in den USA landen und die Pax "einfach rausspazieren".

 

Das ist der Skandal, das haben Menschen zu verantworten, und deshalb ist es richtig, wenn Walter Herrmann schreibt, dass der Sicherheitswahn schuld ist.

 

Grüsse, Frank

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Es ist doch erstaunlich, wie viel (und wie grundsätzlich) man über einen relativ trivialen Vorgang aus der Kategorie "shit happens" hier im Forum diskutieren kann - nur weil es einen schlechten SPON-Artikel dazu gibt. 

 

Noch dazu sieht es so aus, als hätten alle Beteiligten so ziemlich alles Richtig gemacht:

 

- Die Entscheidung, auch nach der Wartezeit noch über den Atlantik zu fliegen obwohl man sicher wusste, dass die Dienstzeit nicht nach Paris reicht, war sicher richtig und auch im Sinne der Passagiere

- Dann auch tatsächlich nur bis Manchester zu fliegen war im Sinne der Sicherheit genauso absolut richtig

 

 

Doof, aber shit happens!

 

Florian

 

Genau hier liegt doch der Hund begraben. Sicher ist das unter keinen Umständen gewesen. 

Da wird der Kapitän in hohen Tönen gelobt, die Karre sicher in Man auf den Boden gesetzt zu haben, da er sich bewusst war, dass die Duty-Time nicht mehr nach Paris reichen würde.

 

Meines Erachtens war die Aktion unter aller Kanone und ich vermute, dass da mit unter die Pilotengewerkschaft / der Kapitän seine Macht im Trotz ausgenutzt hat.

 

Schönen Abend!

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Meines Erachtens war die Aktion unter aller Kanone und ich vermute, dass da mit unter die Pilotengewerkschaft / der Kapitän seine Macht im Trotz ausgenutzt hat.

Hallo,

 

wie wuerde denn deine Loesung aussehen? Fuer den Komfort der Passagiere etwas illegales tun? Die Crew war uebrigens in MAN  auch nicht zu Hause.

 

Gruss Michael

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