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Air France Pilot bricht Flug wegen Ueberstunden ab


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Geschrieben

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Meines Erachtens war die Aktion unter aller Kanone und ich vermute, dass da mit unter die Pilotengewerkschaft / der Kapitän seine Macht im Trotz ausgenutzt hat.

Ich bin ja hier nicht gerade als Pilotenversteher bekannt - und auch nicht wirklich als uneingeschränkter Fan von Pilotengewerkschaften...

 

Aber in diesem Fall glaube ich, dass das mit Gewerkschaften rein gar nix zu tun hatte und der Pilot schlicht keine andere Wahl hatte als entweder gar nicht zu fliegen, oder eben bis Manchester. Er hat ja schon die Grenzen den Kapitänsentscheid voll ausgenutzt!

 

Willst Du mit Piloten fliegen, die 14 und mehr Stunden wach sind?

 

Florian

Geschrieben

Wenn es bei der Wiederaufnahme des Fluges um das Teil noch bis Paris von der extra hergeschafften Crew nicht zu technische Komplikationen gekommen wäre würden wir davon nicht mal etwas wissen.

 

CitationCJ, wie auch immer Dein Vorname laut Forumsregeln sei, wenn Du der Crew der AF hier Vorwürfe zu ihrem Verhalten machen willst so hoffe ich schwersten Du wirst nie in der Luftfahrt arbeiten. Die Crew hat die Vorschriften bis zum letzten ausgereitzt.

Geschrieben

Ich bin ja hier nicht gerade als Pilotenversteher bekannt - und auch nicht wirklich als uneingeschränkter Fan von Pilotengewerkschaften...

 

Aber in diesem Fall glaube ich, dass das mit Gewerkschaften rein gar nix zu tun hatte und der Pilot schlicht keine andere Wahl hatte als entweder gar nicht zu fliegen, oder eben bis Manchester. Er hat ja schon die Grenzen den Kapitänsentscheid voll ausgenutzt!

 

Willst Du mit Piloten fliegen, die 14 und mehr Stunden wach sind?

 

Florian

 

Schonmal was von 'privater OPS' gehört?

Und zufälligerweise arbeite ich in der Luftfahrt.

 

Ich gebe euch recht, dass man wahrscheinlich nichts davon wissen würde, hätte alles mit der Ersatzcrew reibungslos geklappt.

 

Aber Meinungen sind unterschiedlich und deshalb ist ein Forum ja auch da!

Geschrieben

 

Aber Meinungen sind unterschiedlich und deshalb ist ein Forum ja auch da!

 

Du hast aber immer noch nicht gesagt, was der Pilot Deiner Meinung nach hätte machen sollen!

 

Florian

Geschrieben

Schonmal was von 'privater OPS' gehört?

Und zufälligerweise arbeite ich in der Luftfahrt.

 

Schon mal was von 'kommerzieller OPS' gehört?

Geschrieben

Dem fettgedruckten Satz von Walter Herrmann ist nix hinzuzufügen.

Air France hat sich ausgesprochen unprofessionell angestellt. Damit meine ich ganz sicher nicht die A380-Besatzung.

Man muss sich wirklich fragen. Wenn schon vor dem Abflug in New York absehbar war, dass die Dienstzeiten der Besatzung überschritten werden, wieso hat man bei AF nicht dementsprechend reagiert? Sei es den Abflug um einen Tag zu verschieben, sei es Ersatzflugzeuge rechtzeitig loszuschicken oder in MAN auf andere Flüge umbuchen oder was auch immer....

Das Flugzeug nach MAN umleiten zu lassen und dann die Passagiere so lange festzusetzen war die denkbar schlechteste Lösung....

 
Geschrieben (bearbeitet)

Viel Emotion um ein Thema das tatsächlich nicht so leicht zu verstehen ist. Emotion von Seiten den Kollegen Lininepiloten weil sie in dieser Kultur so fest verwurzelt sind, dass sie ihnen selbsterklärend vorkommt. Emotion von seiten der Flugkameraden ausserhalb eines Liniencockpits weil ihnen diese Kultur fremd sein muss.

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es in diesem Einzelfall für die AF vielleicht genauso sicher gewesen wäre 1 Stunde weiterzufliegen und an der Destination zu landen. 100% feiner für die Passagiere, und die Besatzung.

ich bin mir aber sicher, dass diese Überlegung nicht eine Augenblick bestanden hat. Weder beim Kapitän des Fluges noch bei der Planungsmannschaft im Dispatch der AF.

Die Regeln der Linineluftfahrt geben dem Kapitän duchaus Spielraum. Zum Beipiel kann der Kapitän entscheiden die höchstzulässige Dienstzeit geplant zu überschreiten, wenn er seine Besatzung als noch genügend ausgeruht erachtet. Wie weit er die Dienstzeit maximal ausweiten kann ist ebenfalls festgelegt (meist 1 bis 2 Stunden) Eine solche Entscheidung erfordert in den allermeisten Fällen bereits eine Bericht an die Aufsichtsbehörde mit der Begründung warum so entscheiden wurde.

Ein Überschreiten dieser Grenze ist nur mehr möglich wenn unvorhergesehene Verzögerungen (Holding, Gewitterfront) im Flug aufgetreten sind. Der obligatorische Bericht des Kapitäns an seine Aufsichtsbehörde würde sehr genau geprüft ob diese Hindernisse wirklich nicht vorhersehbar waren. Ist die behörde hier anderer Meinung als der Kapitän, wird sie vom Unternnehmen zumindest zusätzliche Schulungsmaßnahmen für diesen Kapitän verlangen bevor er wieder eingesetzt werden darf.

Würde der Kapitän aber zu Behörde berichten. "ich hatte mit allen meine Leuten gesprochen. Die ganze Besatzung war der Meinung , dass die 6 Stunden warten und Kaffe trinken in New York uns wirklich nicht belastet haben und wir die eine Stunde nach Hause ohne Einbusse in der Sicherheit machen konnten." Er wäre seine Linzenz los und würde nie mehr ein Linineflugzeug kommandieren.

Und zu Recht. Ein wesentlicher Teil der Sichheit der Schifffahrt und Luftfahrt beruht auf diesem unflexiblem Einhalten von Regeln. Und zwar auch gegen Druck. Und der Druck ist oft hoch - nicht von proftigierigen Unternehmen wie es hier oft schein, sondern vorallem von den Passagieren, und bei der eigenen Besatzung und nicht zuletzt der eigenen Familie.

Der erste Offizier hat seiner neuen Freundin ein Abendessen versprochen. Die Senior Flight attandant hat ihrer kranken Mutter eine Besuch versprochen, und der eigenen kleinen Tochter hat man heute Abend Kino versprochen nachdem man eine ganze Woche weg in New York war.

Die Kultur des Lininenfliegens nimmt den Druck weg. Das Kapitän hat die Entscheidung in MAN zu landen oder bis CDG weiterzufleigen und seine Lizenz zu verlieren. Das ist keine schwierige Entscheidung. Das unflexible, strenge Regelwerk schützt den Kapitän. Es ist eine Eckstein der Flugsicherheit.


Wolfgang

Bearbeitet von Maxrpm reserve
Geschrieben

Wie auch immer: seien wir froh, dass die Crew nicht zu arbeiten aufhörte, als die Dienstzeit definitiv zu Ende war. Das wäre über dem Atlantik gewesen..... :unsure:

Geschrieben

Wie auch immer: seien wir froh, dass die Crew nicht zu arbeiten aufhörte, als die Dienstzeit definitiv zu Ende war. Das wäre über dem Atlantik gewesen..... :unsure:

 

 

Keine Sorge, der Schritt wird irgendwann kommen, zwar nicht gaaanz so krass, aber ganz dicht dran.

 

In unserer Gesellschaft möchte KEINER mehr Verantwortung übernehmen, was dazu führt, daß sich die Gesellschaft immer mehr selber lähmt.

 

Wir überziehen uns mit Prozessen, Verordungen, Regeln und tausenden von Behörden, vergessen aber die grundlegenden Strukturen zu erhalten :

 

Siehe Brückensanierung in der BRD und Substanzerhalt.

Geschrieben (bearbeitet)

Wie auch immer: seien wir froh, dass die Crew nicht zu arbeiten aufhörte, als die Dienstzeit definitiv zu Ende war. Das wäre über dem Atlantik gewesen..... :unsure:

Manchmal hat man doch den Eindruck wir langweilen Euch hier nur.

 

Wolfgang

Bearbeitet von Maxrpm reserve
Geschrieben

Manchmal hat man doch den Eindruck wir langweilen Euch hier nur.

 

Wolfgang

"Wir" gehen aber auch nicht in den Keller, wenn wir einmal lachen oder auch nur schmunzeln möchten!

Geschrieben

 

Dem fettgedruckten Satz von Walter Herrmann ist nix hinzuzufügen.

Air France hat sich ausgesprochen unprofessionell angestellt. Damit meine ich ganz sicher nicht die A380-Besatzung.

Man muss sich wirklich fragen. Wenn schon vor dem Abflug in New York absehbar war, dass die Dienstzeiten der Besatzung überschritten werden, wieso hat man bei AF nicht dementsprechend reagiert? Sei es den Abflug um einen Tag zu verschieben, sei es Ersatzflugzeuge rechtzeitig loszuschicken oder in MAN auf andere Flüge umbuchen oder was auch immer....

Das Flugzeug nach MAN umleiten zu lassen und dann die Passagiere so lange festzusetzen war die denkbar schlechteste Lösung....

 

 

 

AF hat eine Ersatzbesatzung nach MAN geschickt um den Flieger nach Paris zu bringen. Wenn diese nicht eine Defekt am Kabinenluftsystem festgestellt hätte dann wüssten wir von der Sache gar nichts. Erst nach dieser Feststellung fängt das eigentliche 'Drama' an, und dies ist nicht weiter dramatisch, sondern geregelter Ablauf. Da ist auch nichts sensationelles noch ominöses oder unprofessionelles daran, sonder einfachstes 'shit happens'.

 

Davon steht in dem Artikel natürlich gar nichts.

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