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Erstes Flugzeug (UL) mit Hybridantrieb testgeflogen


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Gast theturbofantastic
Geschrieben (bearbeitet)

Ein Forschungsteam der Universität Cambridge hat vor kurzem ein auf dem Einsitzer Gramex SONG basierendes Ultraleichtflugzeug mit parallelem Verbrennungsmotor/Elektromotor-Hybridantrieb nach eigenen Angaben erfolgreich getestet.

 

Hier die Mitteilung der Universität inklusive Video. Das Projekt wird unter anderem von Boeing gefördert.

 

Die SONG fliegt in Deutschland als "dereguliertes" 120 kg UL nach LTF-L und in Großbritannien als SSDR microlight nach BCAR Section S.

In Deutschland ist allerdings auf Grund der geltenden Regulierungen nur ein Verbrennungsmotor als Antrieb erlaubt.

 

EDIT: Hier der Vollständigkeit halber noch die Pressemitteilung von Boeing.

Bearbeitet von theturbofantastic
Geschrieben (bearbeitet)

Schon interessant, das ausgerechnet bei einem Ultraleichtlugzeug, und dann auch noch in der mega-ultraleichten 120kg Klasse ein Hybridantrieb möglich ist, der Autos um über 100kg schwerer macht....

 

Aber prinzipiell keine dumme Idee, Flugzeuge mit excellenter Aerodynamik (Kunstoffbauweise, Laminarprofile) brauchem im Reiseflug sehr wenig Leistung. Bei Start und Steigflug hingegen braucht man praktisch die gleiche, wie bei einem "Dinosaurier". Im Teillastbetrieb sind Verbrennungsmotoren, insbesondere Ottomotoren nicht optimal. Im Sinkflug kann man eine Menge Energie rückgewinnen, gerade bei Hochleistungsflugzeugen ware man Froh, den Motor mehr zum Bremsen benutzen zu können, und baut stattdessen Störklappen (Energievernichter) ein.

Es macht also absolut Sinn, einen Motor einzubauen der im Reiseflug gut gefordert ist, und damit einen guten Wirkungsgrad aufweist, Für den Start holt man sich die Zusatzenergie aus der Batterie, die man im Sinkflug wieder aufläd, die Motorleistung zur Verhinderung von Shockcooling wird 100% genutzt, und für den nächsten Start gespeichert.

 

Ob es aber alles in allem wirklich Sinn macht? Mehr Komplexität, mehr Dinge die schief gehen können, Crashsicherheit etc.

 

Mal sehen, was sich weiter tut. Hoffen wir mal, das der niedrige Spritpreis der Innovation in der Automobilindustrie nicht ein Ende setzt, und wir am Ende doch wieder ein Nischenprodukt haben...

 

 

The hybrid power system in the Cambridge demonstrator is based on a Honda engine

Ah ja, den fahre ich auch. Halbwegs sinnvoll bewegt (keine Kurzstrecken, nicht über 130 km/h) fährt man den in den im niedrigen 4 Liter/100km Bereich. Aber der Verkauf wurde inzwischen mangels Interesse in Deutschland eingestellt. Realistisch gesehen addieren sich die gesparten 2 Liter bei einem Autoleben auf unter €5000, etwa soviel zahlt man bei der Versicherung dieses relative seltenen und daher extreme schlecht eingestuften Autos wieder drauf. Und wenn die €28 Steuer durch €130 PKW-Maut ersetzt werden, sieht es noch schlechter aus. Vom höheren Kaufpreis ganz zu schweigen. Aber was tut man nicht alles, um die Welt zu retten B)

 

Gruß

Ralf

Bearbeitet von Volume

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