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Flugbegleiter verweigern Abflug aus Terrorangst - und werden gefeuert


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Geschrieben (bearbeitet)

Beim morgendlichen Zeitungslesen gefunden:

 

"Kurz vor dem Abflug entdeckt der Pilot die Worte "Bye, bye" und zwei Fratzen auf seinem Flugzeug, in den Dreck geschmiert. 13 Flugbegleiter bestehen auf einer Durchsuchung des Fliegers - und werden von United Airlines gefeuert."

 

Den ganzen Artikel gibt es im SPON: http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/united-airlines-flugbegleiter-verweigern-abflug-aus-terrorangst-a-1012029.html

 

Interessant ist - wenn es stimmt, was geschrieben steht- dass sich die Piloten und die Flugbegleiter offensichtlich nicht einig waren. Uebertreiben ist, meiner Meinung nach, dass man die Flugbegleiter gleich fristlos entlassen hat. Eigentlich erreicht man damit doch nur eine "Angstkultur" in der Firma - und wenn das nächste Mal jemand etwas Verdächtiges sieht, dann meldet er (oder sie) es nicht mehr...

Bearbeitet von kuno
Geschrieben

 

Eigentlich erreicht man damit doch nur eine "Angstkultur" in der Firma

Genau das, was modern Arbeitgeber heute wollen. Billige, willige Ja-sager, die nicht selbst denken und nie widersprechen. Fürs denken gibt es ja schließlich das Management.

Das mag in manchen Branchen funktionieren, in der Luftfahrt ist es hochgefährlich !

 

Gruß

Ralf

Geschrieben

Genau das, was modern Arbeitgeber heute wollen. Billige, willige Ja-sager, die nicht selbst denken und nie widersprechen. Fürs denken gibt es ja schließlich das Management.

Das mag in manchen Branchen funktionieren, in der Luftfahrt ist es hochgefährlich !

 

Gruß

Ralf

 

Aber wenn dann mal was in die Hose geht und man nicht mitgedacht hat wird dir das wiederum zum Vorwurf gemacht!

Man kanns drehen wie man will; der Underling ist immer der angeschmierte, überall und in jeder Berufssparte!

Und was sich unter Management so tummelt und sich so nennt...... na Ja.... lassen wirs mal so. Nicht jeder hat sein Glückstag.

Geschrieben

Ich arbeite für eine grosse – allerdings erdgebundene- Firma. Bei uns wird ein grosser Druck ausgeübt, dass die Leute eben melden, wenn etwas nicht in Ordnung ist oder sich eine gefährliche Situation abzeichnet. Man will explizit, dass „Near Miss Events“ gemeldet werden, damit die Sache evaluiert werden kann und eventuell nötige Gegenmassnahmen ergriffen werden können. Es ist mir nicht bekannt, dass aufgrund einer Meldung bzw. einer temporären Arbeitseinstellung aufgrund einer gefährlichen oder vermutet gefährlichen Situation jemand mit Konsequenzen / Entlassung bedroht worden wäre. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das bei einer Airline anders gehandhabt wird  - man weiss zwar nicht immer genau, was das Management einer Airline nun wirklich will, aber man kann doch davon ausgehen, dass sie nicht wollen, dass eines ihrer Flugzeuge vom Himmel fällt.

Geschrieben

Man muss die Fakten (soweit sie bekannt sind) dieses Falles schon sehr stark verbiegen, um daraus eine "die da oben gegen uns da unten" Geschichte zu machen:

 

Eigentlich erreicht man damit doch nur eine "Angstkultur" in der Firma - und wenn das nächste Mal jemand etwas Verdächtiges sieht, dann meldet er (oder sie) es nicht mehr...

 

 

Die Flugbegleiter haben nichts verdächtiges gesehen und auch nichts gemeldet!

 

Der Pilot hat wie es seine Aufgabe ist beim Rundgang um den Flieger die Schmiererei festgestellt und das gemeldet sowie eine technische Überprüfung veranlasst. Nichts von "Angstkultur" oder Verhinderung, dass etwas gemeldet wird.

 

Wenn irgendwas in diesem Fall zu so einer Kultur beiträgt, dann ausschliesslich das Verhalten der Flugbegleiter: Hätte der Pilot ihnen nix von seiner Entdeckung erzählt, dann wäre der Flug (nach der technischen Überprüfung die ja der Pilot ohnehin veranlasst hatte) ganz normal verlaufen. Die ehrliche Kommunikation an die Flugbegleiter haben diese Missbraucht, um irrational den Dienst zu verweigern!

 

der Underling ist immer der angeschmierte, überall und in jeder Berufssparte!

Und was sich unter Management so tummelt und sich so nennt...... na Ja.... lassen wirs mal so. Nicht jeder hat sein Glückstag.

 

Dumm nur, dass in diesem Fall - soweit bekannt - gar kein "böses Management" irgendeinen Druck ausgeübt hat, sondern der Pilot - der zum Einen dafür verantwortlich ist und zum Anderen weil er selbst im Flieger sitzt ein ganz egoistisches Interesse daran hat - nach Abwägung aller Information entschieden hat, dass der Flug sicher ist.

 

Willst Du ernsthaft, dass in Zukunft Flugbegleiter z.B. bei Turbulenzen im Reisflug mit dem Piloten die Diskussion anfangen, ob der Flug sicher ist und den Piloten durch Drohung mit Arbeitsverweigerung zur Landung zwingen können? 

 

Ein Flugzeug ist keine Demokratie! Der Kapitän hat die Entscheidungsgewalt und auch Verantwortung. Natürlich wird er soweit möglich bei solchen Entscheidungen die Kompetenzen der gesamten Crew mit einbinden, aber letztendlich entscheidet er!

 

Florian

Geschrieben

Genau das, was modern Arbeitgeber heute wollen. Billige, willige Ja-sager, die nicht selbst denken und nie widersprechen. Fürs denken gibt es ja schließlich das Management.

 

Interessant, dass die Piloten und Mechaniker, die laut der Berichte die Entscheidung getroffen haben, dass der Flug sicher ist, in diesem Fall plötzlich "Management" sind...

 

Florian

Geschrieben

 

Interessant, dass die Piloten und Mechaniker, die laut der Berichte die Entscheidung getroffen haben, dass der Flug sicher ist, in diesem Fall plötzlich "Management" sind...

Ach die Piloten und Mechaniker haben die FA´s gefeuert ?

 

Und Piloten und Mechaniker können abschätzen, ob sich unter den Passagieren vielleicht Selbstmordattentäter befinden? Alle Achtung!

 

Gruß

Ralf

Geschrieben

Ach die Piloten und Mechaniker haben die FA´s gefeuert ?

 

Und Piloten und Mechaniker können abschätzen, ob sich unter den Passagieren vielleicht Selbstmordattentäter befinden? Alle Achtung!

Ach, Selbstmordattentäter können sich jetzt vor dem Flug an der Umgebung des Flugzeugs zu schaffen machen? Dann sind sie gleichzeitig sehr fähig und sehr unfähig (Wenn man in der Situation dann doch noch selbst in den Flieger steigt... Naja gut, die Jungfrauen und so...)

Geschrieben

Ach die Piloten und Mechaniker haben die FA´s gefeuert ?

 

Nein, das war natürlich das Management. Die Flugbegleiter haben gemeutert. Was soll die Airline da bitte tun?

 

Ausserdem ist die Frage nach der Kündigung in diesem Fall eine eher akademische!

Völlig ausser Frage ist, dass die FAs den Schaden den sie angerichtet haben auch bezahlen müssen. Und dieser Schaden wird ziemlich sicher höher sein, als das, was sie im Lauf ihrer Karriere noch verdienen werden. Daher ist die Frage ja "nur", ob sie kostenlos weiter arbeiten dürfen, oder nicht. Geld bekommen sie von der Airline eh keines mehr...

 

Und Piloten und Mechaniker können abschätzen, ob sich unter den Passagieren vielleicht Selbstmordattentäter befinden? Alle Achtung!

 

Das können sie nicht! Ob das die FA können sei mal dahin gestellt. Aber darum ging es in dem Fall auch gar nicht. 

 

Es ist nicht so, dass die FAs irgendein komisches Verhalten eines Pax beobachtet hätten und der Cpt. dies nicht ernst nahm.

Es ging rein um unterschiedliche Meinungen zwischen FAs einerseits und Piloten/Mechaniker andererseits über die technische Sicherheit des Flugzeuges.   

 

Florian

Geschrieben

Ach so, eine Schmierei (verstanden als die Ankündigung eines Anschlags) ist also ein technisches Problem.

Wenn die, die am 11.September die Waffen an Bord gebracht haben (man geht ja davon aus, es war Reinigungspersonal) eine Schmierei hinterlassen hätten, dann hätte man diese Warnung in den Wind schlagen müssen, da sich ja kein Pax komisch verhalten hat...

 

Es ist immer wieder ein Wunder, dass wir nicht jede Woche einen Anschlag erleben, so naiv wie wir mit der Bedrohung umgehen. Nur wenn die Bedrohung 100% ins Schema past, dann bedroht sie wirklich. Terroristen halten sich immer exakt an die selben Muster, und erdenken nichts neues... Sie würden Bomben oder Waffen oder Chemikalien oder Elektronik immer nur da verstecken, wo jemand vorher Siegel draufgeklebt hat...

 

Irgendwelche abstrakten Warnungen von Wirrköpfen auf YouTube sind manchmal genug, Flüge in bestimmte Regionen abzusagen. Aber wenn 100% erwiesen ist, dass jemand ganz offensichtlich unprofessionell am Flugzeug hantiert hat, dann muss geflogen werden.

Also ich habe volles Verständnis für das Verhalten der FAs.

 

 

Ein Flugzeug ist keine Demokratie! Der Kapitän hat die Entscheidungsgewalt und auch Verantwortung.

Ja, das lernen wir mehr und mehr... Ein Kapitän kann 200 Passagiere für 13 Stunden auf dem Rollfeld als Geiseln halten, ein Kapitän kann FAs zwingen mitzufliegen obwohl sich nachweislich jemand am Flugzeug zu schaffen gemacht hat. Und das mit der Verantwortung möchte ich mal sehen, wenn tatsächlich etwas passiert ware. Der Kapitän hätte dann sicher posthum für all den angerichteten Schaden (1 Flugzeug, Pasagiere, vielleicht noch ein Hochhaus...) gehaftet, weil er ja die Verantwortung hat...

Ein Flugzeug mag keine Demokratie sein, aber die fundamentalen, unveräußerlichen Menschenrechte (incl. z.B. dem Recht auf körperliche Unversehrtheit) sollen gerüchteweise auch an Bord von Flugzeugen gelten. Ich hab da so ein Buch mit Bundesadler drauf wo das drinsteht...

 

Gruß

Ralf

Geschrieben

Ein Flugzeug mag keine Demokratie sein, aber die fundamentalen, unveräußerlichen Menschenrechte (incl. z.B. dem Recht auf körperliche Unversehrtheit) sollen gerüchteweise auch an Bord von Flugzeugen gelten. Ich hab da so ein Buch mit Bundesadler drauf wo das drinsteht...

Es verlangt ja auch niemand, dass die FAs zum Mitflug gezwungen werden sollen. Aber muss man denn nicht auch die Konsequenzen seines Handelns akzeptieren?

Oder darf ich jetzt jederzeit die Arbeit verweigern und der Arbeitgeber muss das einfach kommentarlos schlucken?

Geschrieben

 

Ein Flugzeug mag keine Demokratie sein, aber die fundamentalen, unveräußerlichen Menschenrechte (incl. z.B. dem Recht auf körperliche Unversehrtheit) sollen gerüchteweise auch an Bord von Flugzeugen gelten. Ich hab da so ein Buch mit Bundesadler drauf wo das drinsteht...

 

Jetzt wird aber die ganz dicke Keule ausgepackt! 

 

Die Menschenrechte gelten ja nicht nur für Flugbegleiter. Hat Du Deinem AG auch schon gesagt, dass Du leider nicht arbeiten kannst, weil Du das Bürohaus in dem Dein Arbeitsplatz ist für Einsturzgefährdet hälst? Und nur weil ein Architekt, ein Statiker, die Bauaufsicht, ... behaupten würden, das Haus sei sicher, könne man von Dir noch lange nicht erwarten, dass Du Dein Leben riskierst!

 

Nochmal: Es geht hier nicht drum, dass ein FA irgendwas entdeckt hat und das von niemanden Ernst genommen wurde. Der Pilot hat etwas entdeckt, das Flugzeug daraufhin selbst geprüft und von den zuständigen Fachleuten (Mechanikern) prüfen lassen und all die Menschen die das beurteilen können haben erkannt, dass der Flieger sicher ist. Wer sonst hätte den FA das bestätigen sollen? Gott?

 

Es ist das gute (Menschen-)Recht der FA, warum auch immer nicht in dem Flugzeug zu fliegen. Es ist aber das genauso gute Recht der Fluglinie, die FA zu kündigen und den Schaden von ihnen ersetzt zu bekommen.

 

Florian

Geschrieben

 

Oder darf ich jetzt jederzeit die Arbeit verweigern und der Arbeitgeber muss das einfach kommentarlos schlucken?

Wenn ich aufgrund von Gefahr für Leib und Leben die Arbeit verweigere, muss das mein Arbeitgeber schlucken. Er muss mir sogar dankbar sein, denn er hat eine Fürsorgepflicht, und würde sich u.U. strafbar machen, wenn er nicht sicherstellt, das mein Arbeitsplatz sicher ist.

Ich darf mich z.B. jederzeit weigern an einem Arbeitsplatz zu arbeiten, an dem der MAK-Wert einer Chemikalie überschritten ist. Ich darf mich jederzeit weigern, eine Maschine zu bedienen, die nicht den Arbeitsschutzvorschriften entspricht, z.B. eine Schlagschere die nicht zwei Bedienknöpfe hat und so sicherstellt, das meine beiden Hände ausserhalb des Gefahrenbereichs sind.

 

In diesem Fall ist die Frage der tatsächlichen Gefahr für Leib und Leben sicher unklar, deshalb ist es wohl in der Tat OK, dass das ganze vor Gericht landet. Feuern ohne Abmahnung ist ganz sicher nicht OK, wenn die tatsächliche Gefahr unklar ist, jedenfalls nicht in Deutschland.

 

Ich hatte kürzlich größere Diskussionen, ob mich mein AG rein aus Kostengründen auf Umsteigeflüge schicken kann, wenn für das Land mit dem Umsteigeflughafen eine offizielle Reisewarnung gilt. Wir haben das dann allerdings mit einem Kompromiss klären können, so wie zivilisierte Menschen Probleme eigentlich lösen sollten. Gerichte sind normalerweise nur für Betonköpfe nötig...

 

Gruß

Ralf

Geschrieben

Hat Du Deinem AG auch schon gesagt, dass Du leider nicht arbeiten kannst, weil Du das Bürohaus in dem Dein Arbeitsplatz ist für Einsturzgefährdet hälst? Und nur weil ein Architekt, ein Statiker, die Bauaufsicht, ... behaupten würden, das Haus sei sicher, könne man von Dir noch lange nicht erwarten, dass Du Dein Leben riskierst!

 

 

Wenn eine Fachkundige Person die Sicherheit bestätigt ist das legitim, genau das war hier aber NICHT der Fall. Die FAs haben weder die Arbeit verweigert noch gemeutert! Es wurde lediglich die vollständige Überprüfung des Flugzeuges gefordert, eine völlig legitime Forderung in Bezug auf den Sachverhalt. Wer trotz eindeutiger Hinweise, dass sich offenkundig nicht berechtigte Personen am Flugzeug aufgehalten haben in Laissez-faire Haltung einfach weitermacht handelt meiner Meinung nach fahrlässig und wird seiner Verantwortung den Passagieren (und Kollegen!) gegenüber nicht gerecht.

 

Sind die Schmierereien ein schlechter Scherz eines Mitarbeiters, so ist dieser Mitarbeiter zu kündigen und nicht die Flugbegleiter.

 

Bin da voll bei Ralf.

 

Liebe Grüße

 

Julian

Geschrieben

Wenn eine Fachkundige Person die Sicherheit bestätigt ist das legitim, genau das war hier aber NICHT der Fall.

Hallo,

 

wer soll denn diese "fachkundige" Person sein?

 

Gruss Michael

Geschrieben

Man muss die Fakten (soweit sie bekannt sind) dieses Falles schon sehr stark verbiegen, um daraus eine "die da oben gegen uns da unten" Geschichte zu machen:

 

 

 

Die Flugbegleiter haben nichts verdächtiges gesehen und auch nichts gemeldet!

 

Der Pilot hat wie es seine Aufgabe ist beim Rundgang um den Flieger die Schmiererei festgestellt und das gemeldet sowie eine technische Überprüfung veranlasst. Nichts von "Angstkultur" oder Verhinderung, dass etwas gemeldet wird.

 

Wenn irgendwas in diesem Fall zu so einer Kultur beiträgt, dann ausschliesslich das Verhalten der Flugbegleiter: Hätte der Pilot ihnen nix von seiner Entdeckung erzählt, dann wäre der Flug (nach der technischen Überprüfung die ja der Pilot ohnehin veranlasst hatte) ganz normal verlaufen. Die ehrliche Kommunikation an die Flugbegleiter haben diese Missbraucht, um irrational den Dienst zu verweigern!

 

 

Dumm nur, dass in diesem Fall - soweit bekannt - gar kein "böses Management" irgendeinen Druck ausgeübt hat, sondern der Pilot - der zum Einen dafür verantwortlich ist und zum Anderen weil er selbst im Flieger sitzt ein ganz egoistisches Interesse daran hat - nach Abwägung aller Information entschieden hat, dass der Flug sicher ist.

 

Willst Du ernsthaft, dass in Zukunft Flugbegleiter z.B. bei Turbulenzen im Reisflug mit dem Piloten die Diskussion anfangen, ob der Flug sicher ist und den Piloten durch Drohung mit Arbeitsverweigerung zur Landung zwingen können? 

 

Ein Flugzeug ist keine Demokratie! Der Kapitän hat die Entscheidungsgewalt und auch Verantwortung. Natürlich wird er soweit möglich bei solchen Entscheidungen die Kompetenzen der gesamten Crew mit einbinden, aber letztendlich entscheidet er!

 

Florian

 

Ich glaube Du hast mich nicht richtig verstanden...

Meine Antwort ist nicht explizit auf diesen Fall gemünzt, sondern auf unsere Berufswelt im allgemeinen.

Geschrieben

Hallo,

 

wer soll denn diese "fachkundige" Person sein?

 

Gruss Michael

Hallo Michael,

 

wir haben diesbezüglich genaue Vorschriften (meines Wissens nach ist das sogar auf IATA Ebene geregelt???), denke das hat dein Operateur auch. Nur ein Stichwort: Spürhunde z.B.

Aus (hoffentlich) verständlichen Gründen gehe ich allerdings nicht näher drauf an, was in konkreten Verdachtsmomenten getan wird.

 

Lg

 

Julian

Geschrieben

Also houte hatten wir im Anflug auf Innsbruck noch in FL 120 über 100kts Sturm aus Nordwest. Die Turbulenzen auf kammhöhe waren so stark, dass an den Autopiloten nicht zu denken war. Die Vereisung war heftig und die Propeller haben dauern Eis gegen die eisshields gedonnert.

 

Das kam nicht überraschend. Das stand im Met Report? Ich habe als Kapitän verantwortet diesen Flug durchzuführen.

 

Wie ist das nun relativ zu Malerei am Heck ? im Briefing habe ich meine kabinencrew über die Turbulenz unterrichtet und jedes Service an Bord untersagt. Die Station hat auf mein ansuchen hin die Passagiere über die Turbulenzen unterrichtet und freigestellt nicht mitzufliegen,

 

Was nun wenn meine Kabine nach meinem Briefing beschlossen hätte den Flug zu verweigern? Wie hätte mein Management reagiern sollen? Feuert die Kabine weil sie ihrem Kapitän nicht folgt? Feuert denn Kapitän weil er sich einer demokratischen Abstimmung nicht beugt? Oder tut einfach gar nix und tut so als hättet ihr nichts gehört?

 

Die Sicherheit und Qualität des Linienfliegens beruht ganz stark auf die Akzeptanz von Hierarchien.

 

 

Wolfgang

Geschrieben (bearbeitet)

wer soll denn diese "fachkundige" Person sein?

 

Wer auch immer. Der Kapitaen alleine kann eine entsprechende Ueberpruefung im Rahmen des Rundganges aber ganz sicher nicht durchfuehren.

Ich denke, der Kapitaen war mit der Managmentkultur der Firma vertraut, nahm an, dass man ihn feuern wird, wenn er jetzt den Aufstand probt und entschied, lieber mal den Mund zu halten, 2 Ave Maria gen Himmel zu schicken und zu fliegen. Die spaeteren Ereignisse gaben ihm auch recht.

 

Ich moechte garnicht wissen, wie oft die Besatzung eines Flugzeuges aufgrund dieses latenten Druckes Entscheidungen faellt, die sie niemals faellen wuerden, wenn sie wirklich frei und ohne Konsequenzen wie bei UA befuerchten zu muessen entscheiden koennten.

Bei Air Austral hat man einen Piloten gefeuert, der nicht fliegen wollte, weil etwas mit einem Sitz im Bereich eines Notausganges nicht stimmte (die genauen Details kann ich nachreichen), obwohl das ein klares no fly item war. Er kaempfte anschliessend vor Gericht und bekam die Stelle wieder, aber auch dieses Ereignis zeigt, wie es hinter den Kulissen zu und hergeht.

 

 

Chris

Bearbeitet von Pioneer300
Geschrieben

 

 

Genau das, was modern Arbeitgeber heute wollen. Billige, willige Ja-sager, die nicht selbst denken und nie widersprechen. Fürs denken gibt es ja schließlich das Management.

Das mag in manchen Branchen funktionieren, in der Luftfahrt ist es hochgefährlich

Das sind nicht die modernen Arbeitgeber die das wollen, das ist im Gegenteil ein uraltes Prinzip.

Ich kenne das von einem Segelflugplatz und "Jugendbildungsstätte" dort und glaube das es gerade in der Fliegerei überdurchschnittlich gebräuchlich ist.

Aus der IT kommend ist das ein ziemlicher Schock.

In der IT herrscht tatsächlich Fachkräftemangel, da muss man sich nicht so behandeln lassen, Fliegen dagegen werden immer mehr als genug wollen.

Geschrieben (bearbeitet)

.

Bearbeitet von flowmotion
Geschrieben

Mir waers lieber, wir haetten mehr Sprengstoffhunde die am Gate sitzen und die Paxe vorm Einsteigen beschnuppern und Passagier Profiler, die sich an den Gates aufhalten. Da haetten wir mehr von. 

 

Iris; ich glaube, du sprichst einige wichtige Punkte an. Ich fliege nicht so oft wie du aber mir fällt auf, dass das ganze "Security-Zeugs" mehr einem standartisierten "wir müssen es halt machen" gleicht als dass man wirklich darauf achten würde, dass nichts passiert. Speziell am Flughafen in Frankfurt ist mir oft aufgefallen, dass die "Security" dort oft Mühe hat, intellektuel mit den gestellten Aufgaben klarzukommen...

 

Die ganzen Methoden, die vor dem Einsteigen erduldet werden müssen überzeugen nicht, können einem nicht einal mehr das Gefühl geben, dass es dabei um Sicherheit geht sondern sind oft zu einem Witz bzw. Schikane verkommen. Mir nimmt man das Wasserfläschchen weg... und wenn ich den Hilfsscherrif frage, warum man bei der Familie vor mir die Wasserflaschen nicht weggenommen hat, dann erklärt mir der Frankfurter-Cowboy zuerst, dass das nicht wahr sei und danach, dass die ja kleine Kinder dabei hätten. Wie wenn es einem Selbstmordattentäter etwas ausmachen würde, noch ein kleines Kind zusätzlich zu opfern.

 

Beim oben geschilderten Fall wurden Schmierereinen entdeckt, die vielleicht einen netten Abschiedsgruss bedeuten können oder aber auch etwas ganz anderes. Die Wasserflaschen nimmt man den Passagieren weg, weil man vermutet, dass da auch etwas anderes darin sein könnte - in Konsequenz müsste man bei den Schmierereien also auch davon ausgehen, dass es "das Andere" bedeutet und entsprechend vorgehen.

Geschrieben (bearbeitet)

Das Gesagte sehe ich grundsätzlich auch so (die Kontrollen sind mehr Schein als Sein). Das mit den Hunden würde so aber auch nicht wirklich funktionieren, denn ein Hund kann nur wenige Minuten 'Nasenarbeit' machen. Der Aufwand wäre also 'endlos'.

Daran scheitert es ja sowieso schon. Wenn man die Securityleute am Flughafen beobachtet, merkt man schnell, dass z.B. beim Handgepäck längst nicht jedes überhaupt angeschaut wird, weil die Securities lieber plaudern... So eine Arbeit müsste hochkonzentriert gemacht werden und demensprechend vielleicht 15 Minuten am Stück, danach Ablösung.

Bearbeitet von sirdir
Geschrieben

Am Ende ist es halt ein ewiger Wettlauf wie -zum Beispiel- beim Panzer und der der Panzerabwehr. Jede Routineuntersuchung beim Einchecken verliert mit der Zeit an Effektivität. Einerseits, weil das betreffende Personal nachlässig wird (oder die Hunde ihren Geruchssinn temporär verlieren) und andererseits, weil der oder die, die etwas durch die Schleuse bringen wollen die Routine verstehen und sich dann entsprechend etwas Neues einfallen lassen.

 

Auch beim genannten "Profiling" wird sich der clevere Attentäter seine Gedanken machen und dann in einem Aufzug kommen, der eben genau nicht in das Profil passt. Ok - die Vollpfosten könnte man immer noch abgreifen...

 

Manchmal kann ich mich des Gedankens nicht erwehren, dass die ganze Security-Industrie, die wir uns da herangezüchtet haben am Ende nichts anderes als eine Art Herpes ist. Bringen tut sie eigentlich nichts, weh tut sie einem auch nicht - aber man wird sie nie mehr los.

 

Ich warte auf den Tag, wo ein Durchgeknallter im Flugzeug aufsteht und mit einem spitzen Draht seiner Zahnspange droht in das Auge eines Mitgliedes der Kabinenmannschaft (fast hätte ich geschrieben "Stewardess") zu stechen.... am nächsten Tag wird man die Zahnspangen beim "Security Check" abgeben müssen :wacko:

Geschrieben

 

 

Die Sicherheit und Qualität des Linienfliegens beruht ganz stark auf die Akzeptanz von Hierarchien.

 

Kannst Du das belegen?

Zumindest die im Cockpit ist doch noch gar nicht so lange abgeflacht worden, weil sie Unfallursache war.

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