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29.12.2014 | Virgin Atlantic | B744 | EGKK | Landung ohne rechtem Hauptfahrwerk


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

@motoknut: soweit ich weiß werden die bei der Aktivierung der Reserver automatisch eingefahren, um Beschädigungen durch aufgewirbelten Dreck zu verhindern.

Geschrieben

Dem ist so, die fahren automatisch ein. Später fahren sie wieder aus, als die Reverser deaktiviert werden.

Geschrieben

Die "absichtlich hart aufsetzen um das Fahrwerk rauszuwerfen"-Hypothese halte ich für sehr gewagt bis unsinnig, da man die Entscheidung zum go-around treffen müsste, bevor man weiss, ob es geklappt hat (sonst brauchen die Triebwerke zu lange, um auf Leistung zu kommen). Wären die Piloten aus diesem Grund hart gelandet, dann wären sie durchgestartet.

Wie schon wieder oben gesagt lohnt sich so ein bewusst hartes aufsetzen ja nur bei go around, da am Boden das herausfallende Fahrwerk sicher nicht in die ganz ausgefahrene Position geht und verriegelt. Ganz im Gegenteil: ein unkontrolliert über den Boden streifendes und einseitig bremsendes Rad wäre eher ein Risiko...

 

Wahrscheinlicher ist, dass die Piloten einfach so hart aufgesetzt haben. Vielleicht ist das Flug- und Anfang-Verhalten ja durch das eine Fahrwerk das weniger bremst ein anderes?

 

Florian

Geschrieben

Ich habe zwei kleine Videos zu diesem Thema in meinem Archiv gefunden:

 

Boeing 737 versucht mit einem touch and go das linke Hauptfahrwerk auszufahren.

Das Ende der Story ist mir leider nicht bekannt.

 

Eine Piper Arrow kann das rechte Hauptfahrwerk mit "Hilfe von aussen" ausfahren.

 

Herzliche Grüsse

Silvio

Geschrieben

Hallo Silvio,

 

dieses 737 Video ist ein uraltes, kam schon zu den Anfängen des Internet's  ;)

 

Hab da mal, bestimmt 10-12 Jahre oder mehr, in einem Filmbericht dann auch gesehen -

da wurde dann gesagt das da alles gut ausging. Machten aber glaub ich drei Versuche bis es klappte...

 

Gruß Mani

Geschrieben

ich glaube, das steht sogar so in der Checkliste. Allerdings nützt das nur was, wenn man danach einen Touch-and-Go macht, denn das Fahrwerk kann nicht während dem Aufsetzen raus, sich einrasten und dann auch noch das Gewicht tragen.

 

Genau wollte ich schon schreiben sah aber diesen Post noch. Ohne Hydraulikdruck kriegen die das Fahrwerk nicht mehr in die normale ausgefahrene Position auf dem RWY. Selbst dann ist es eigentlich nicht möglich ausser das MLG

Gast theturbofantastic
Geschrieben (bearbeitet)

Wie die meisten Anderen hier teile ich die "absichtlich hart aufsetzen um das Fahrwerk rauszuwerfen"-Hypothese nicht. Jedenfalls nicht in diesem Fall und zwar mit dem folgenden Hintergrund: Das Hydrauliksystem 4 der 747-400 ist neben dem Ein- und Ausfahren des left/right wing landing gear auch für die Bewegung des right outboard elevator "zuständig". Der right inboard elevator dagegen wird sowohl von System 3 als auch von System 4 redundant "versorgt", die spoilers 5, 6, 7 und 8 hingegen nur von System 4. Wenn sich diese Flächen nun wie im Video gezeigt nicht bewegen, deutet das auf einen Ausfall von System 4 hin. Werden Landungen mit teilweise inaktivem elevator im Simulator geübt? Natürlich haben in der Regel nur heavies zweigeteilte Höhenruder (also je ein Teil inbd und outb), also... Renato et al? Die Auswirkungen auf den flare sind bestimmt schwer abzuschätzen, wenn man es nicht schon vorher mal "gefühlt" hat.

 

EDIT: Darüber hinaus ist mir aufgefallen, dass sich etwas, mittels der vorhandenen Bilder nicht naeher identifizierbares, womöglich zwischen dem bogie und der inbd WLG door verklemmte. Die Position selbiger ist jedenfalls auch nicht "normal" und verhinderte womöglich dass das Fahrwerk durch die Gewichtskraft hinausfiel. Im Normalfall fällt das Fahrwerk mit einem Rad zunächst auf eine eingefettete Platte an der entsprechenden door und gleitet dann nach unten, während es durch das eigene Gewicht die door öffnet. Vielleicht war es "nur" ein PDA (parts departing airplanes) Vorfall, der jedoch nicht ganz der Definition entspricht, denn ein Teil steckte ja wohl noch im Fahrwerk... Mir sind bisher nur Fälle bekannt, in denen sich vergleichbare Komponenten von einigen 737 "verabschiedet" haben.

Bearbeitet von theturbofantastic
Geschrieben

Und nun ist das Ding also am Boden, und vermutlich längst repariert. Gibt es eigentlich nirgendwo einen

Hinweis oder Befund, was da los war?

 

Ist das Betriebsgeheimnis?

Geschrieben

Ich gehe davon aus, dass "das Ding" nach dieser Landung eine etwas eingehendere Strukturreparatur rund um das rechte Body Landing Gear benötigt, vermutlich inclusive einiger neuen Teile des betreffenden Fahrwerks. Das ist ganz sicher überlastet worden.

 

Klar ist wohl, ein Ausfall von Hydrauliksystem 4, das ist nicht mehr geheimzuhalten ;)

 

Gruß

Ralf

Gast theturbofantastic
Geschrieben

Und nun ist das Ding also am Boden, und vermutlich längst repariert. Gibt es eigentlich nirgendwo einen

Hinweis oder Befund, was da los war?

 

Ist das Betriebsgeheimnis?

Hinweis: siehe post #32. Befund: siehe Unfallbericht der AAIB, der in geraumer Zeit veröffentlicht werden wird. Ab und zu gibt die AAIB auch Bulletins mit Kurzbeschreibungen heraus, so wie das die BFU macht, weil's der Sicherheit dient. Vielleicht gibt es ja was zu diesem Vorfall in der nächsten Ausgabe.

 

Betriebsgeheimnis ist das alles nicht, solange es der Aufklärung und der Sicherheit der "flying public" dient.

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