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NZZ 2014-12-24: Umschwärmter Himmel über Nordeuropa (Auszug)


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Geschrieben
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Die nordischen Airlines im Vergleich  -  Verkehrszahlen November 2014

 

                                 PAX          Angebotene Sitzkilometer     Auslastung

 

SAS                          2,2 Mio.    3310 Mio.                               70,7%

Norwegian                1,8 Mio.    3540 Mio.                               79,0%

Finnair                       0,7 Mio.    2313 Mio.                               76,3%

 

Die Billigfluggesellschaft Norwegian macht SAS (Haupthub Kopenhagen) und Finnair (Hub Helsinki) das Fliegen schwer. Während die SAS seit Jahren ums Überleben kämpft und ein Sparpaket nach dem andern schnürt, erobert Norwegian Marktanteile. Die norwegische Billigfluggesellschaft bietet neu auch günstige Tickets für Langstreckenflüge (Skandinavien und UK) an.

 

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Finnlands nationaler Airline geht es derweil nicht besser: Das Rückgrat der zu 55,8% staatlichen Finnair sind Direktflüge nach Asien, wo man mit Helsinki über einen geografischen Vorteil verfügt, der die Flugzeit gegenüber Kontinentaleuropa verkürzt. Im Asiengeschäft werden die Finnen allerdings immer stärker bedrängt, nicht zuletzt durch Airlines aus den Golfstaaten. Neben dem Kauf einer einheitlichen Flotte für das Langstreckengeschäft sind ebenfalls weitere Kostensenkungen vonnöten. Doch nach mehreren Sparrunden stellte sich das Kabinenpersonal im Herbst quer, weshalb die Konzernleitung nun die Auslagerung von Stellen an asiatische Zeitarbeitsfirmen prüft.
 
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Von mir aus gesehen lesenswerter Artikel - 1 Seite lang. Die Marktbereinigung macht auch im hohen Norden nicht halt. Die Luft wird, trotz sinkenden Kerosin Preisen, dünner und dünner. Die etablierten Airlines sind gezwungen nachzuziehen oder die Segel zu streichen. Norwegian muss man allerdings schon zu gute halten dass diese einen hohen volkswirtschaftlichen Nutzen für das Land Norwegen erbringt indem diese u.a. von Oslo immer mehr neue Direktverbindungen in alle Welt anbietet.
Role
Geschrieben

 

 
 
Von mir aus gesehen lesenswerter Artikel - 1 Seite lang. Die Marktbereinigung macht auch im hohen Norden nicht halt. Die Luft wird, trotz sinkenden Kerosin Preisen, dünner und dünner. Die etablierten Airlines sind gezwungen nachzuziehen oder die Segel zu streichen. Norwegian muss man allerdings schon zu gute halten dass diese einen hohen volkswirtschaftlichen Nutzen für das Land Norwegen erbringt indem diese u.a. von Oslo immer mehr neue Direktverbindungen in alle Welt anbietet.

 

 

Hi Role

 

hoher wirtschaftlicher Nutzen indem Norwegian u.a. von Oslo aus mehr neue Direktverbindungen anbietet?

 

Wenn Du wirklich dieser Meinung bist, solltest Du Dich mal mit der Struktur der Norwegian befassen. Unter anderem:

- AOC in Irland (Steuern?)

- Crewbasis in Asien

- asiatische Arbeitsverträge

 

 Hauptsache billig!

 

Ich kann darüber nur noch den Kopf schütteln....

 

Gruss

Patrick

Geschrieben

Hallo Patrick,

 

kann ja sein das du recht hast - aber so ist es halt, alles geworden und wird wohl

noch mehr....

 

Frohe Weihnachten

 

Manni

Geschrieben

Hi Manni

 

leider kann ich mich nicht immer mit dem "ist halt so" abfinden.

 

Nicht dass ich ein Revolutionär sein will: hätten unsere Vorfahren jedoch so kurzfristig gedacht wie wir es tun, wären wir nicht da, wo wir sind!

Und so muss auch jeder für sich selber entscheiden, ob das "kurzfristige Anbieten von mehr Neudestinationen" stärker zu gewichten ist als die (aus meinen Augen) skrupellose Ausnutzung von Schlupflöchern und Menschen! (wobei Neudestinationen sollen an dieser Stelle nur Platzhalter sein für so vieles...)

 

Auch Dir frohe Festtage.

 

Gruss

Patrick

Geschrieben

Kenn mich in diese Branche nur bedingt aus, was dir ja bewusst ist, trotzdem glaub ich

das vieles einfach und leider kaum auf zu halten ist. Auch die Luftfahrtindustrie bekommt davon ab...

 

Manni

Geschrieben

Hallo Zusammen, Freut mich wenn meine Einschätzungen ein Echo auslösen ... . Nachfolgend einige Präzisierungen:

  • Die Welt verändert sich. Die Schweiz ist keine Insel (mehr). Strukturanpassungen sind unumgänglich - nicht nur in der Airlinebranche. Vergessen wir nicht - der heutige Wohlstand der Schweiz wurde nur dank der Globalisierung (Globalisierung = Arbeitsteilung) möglich. Konkurrenz kann durchaus das Geschäft beleben. Die Erfolge von EasyJet in Basel und Genf  rufen durchaus Nachahmer. Die Konkurrenz schläft nicht. Jüngste Beispiele: Vueling, Aegean, WizzAir, gemäss Presse denkt die LX über neue Langstreckenflüge ab Genf nach... . 
  • Irland ist ein EU-Mitgliedsstaat. Ich als Laie erkenne keinen Grund weshalb das irländisches AOC der Norwegian ein Problem darstellen soll.  Wer als Unternehmen seine Kosten nicht laufend optimiert handelt meiner Ansicht nach fahrlässig. 
  • Auch unsere „Nationale“ unterhält seit längerem in Tokio, Bangkok, Bombay, Delhi, Schanghai und Beijing FOR-Stützpunkte wo lokale Flightattendants zu „good local standards“ angestellt sind.  Die Funktion dieser Crew Mitglieder wird von LX  mit der Abdeckung von sprachlichen und kulturellen Bedürfnisse der Fluggäste begründet. Für mich ist das kundenorientiertes Denken - also OK. 
  • Auch ich finde die soziale Partnerschaft in einem Unternehmen sehr wichtig. Diese darf aber meiner Ansicht nach - aus Gründen der Fairness -  nicht ausschliesslich für einzelne, gewerkschaftlich besonders gut organisierte Berufsgruppen gelten. Dass die Piloten der SAS erst in letzter Minute, also vor dem Gang zum Konkursrichter, sich zu Lohnkonzessionen bereit erklärten um den Fortbestand der Unternehmung zu ermöglichen, fand ich damals mehr als grenzwertig! Diese haben bewusst/unbewusst mehrere Tausend Arbeitsplätze gefährdet. 
Hoffe (Hoffnung stirbt am Schluss) dass meine Ergänzungen etwas zur Versachlichung des Themas beitragen.  Role
Geschrieben (bearbeitet)

Hi Role

 

es gäbe einiges zu sagen zu Deinen doch etwas erstaunlichen Aussagen.

 

Kostenoptimierung, Globalisierung in Zusammenhang mit der sozialen Partnerschaft in einem Unternehmen zu stellen ist eine Gratwanderung, welche nur ganz wenigen Unternehmern gelingt.

 

Wer wie (um beim Beispiel zu bleiben) Norwegian ein AOC in Irland hält (aus Kostenoptimierungsgründen), die Crews in Asien based (aus Kostenoptimierungsgründen), Leute mit asiatischen Arbeitsverträgen ausstattet (aus Kostenoptimierungsgründen) und die Flüge aus Oslo operiert (nein, nicht aus Kostenoptmierungsgründen) hat dabei mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht die soziale Partnerschaft, welche Dir auch sehr wichtig erscheint, im Hinterkopf!

Und wehe, wenn sich Mitarbeiter wehren! Das darf nicht sein, da sonst Tausende von Arbeitsplätzen gefährdet sind (welche de facto eh schon weg sind).

 

Denn, und das sollten wir nie vergessen: dank der Globalisierung geht es der Schweiz gut!

Ist doch egal, wenn wegen der Globalisierung die Armut (auch bei uns) zunimmt. Auch nicht schlimm, dass unsere Warensgüter immer billiger werden. Die Folgen sehen wir uns gemütlich um 19:30 Uhr in der Tagesschau an, sind erschüttert über die Arbeitsbedingungen. Am nächsten Tag gleich zur Swisscom, neues Handy, neue Jeans (nicht bei der Swisscom), neuer Fernsehapparat usw.

 

Diese Doppelmoral im Sinne der Globalisierung ist für mich unverständlich.

Nichts gegen Kostenoptimierung, nichts gegen Globalisierung, nichts gegen harte Auseinandersetzungen: solange es fair abläuft und schlussendlich beide Parteien mit erhobenen Hauptes den Tisch verlassen können.

 

Gruss

Patrick

Bearbeitet von Wingman340
Geschrieben

Mit erhobenem Haupt erheben, aber mit gebeugten Knie, weil die Decke immer tiefer hängt.

 

Gruss Walti

Geschrieben

Asiatische Stewardessen aus Kostengründen - nicht für die Kunden. Das stimmt. Bin mit Norwegian Longhaul geflogen (wollte mal B787 ausprobieren) und es war eine Katastrophe: Die Damen sagten zu Fragen immer nur «yes, yes», verstanden aber kein Wort, was man wollte und wurden auch nie wieder gesehen, obwohl man sie zu etwas gebeten hatte. Schlimm.

Geschrieben (bearbeitet)

Asiatische Stewardessen aus Kostengründen - nicht für die Kunden. Das stimmt. Bin mit Norwegian Longhaul geflogen (wollte mal B787 ausprobieren) und es war eine Katastrophe: Die Damen sagten zu Fragen immer nur «yes, yes», verstanden aber kein Wort, was man wollte und wurden auch nie wieder gesehen, obwohl man sie zu etwas gebeten hatte. Schlimm.

 

Sorry, aber das ist bei den Europäischen Nationalcarriern und deren deutschen bzw. Schweizer Crews auch sehr tagesformabhängig. Klar verstehen da die meisten, was Du von denen willst - aber deswegen machen das noch lange nicht alle, wenn es Arbeit bedeutet.

 

Die beste Crew die ich je hate war eine im Wesentlichen asiatische Crew einer Golf Airline (also nach den hiesigen Maßstäben "super-bäh"). Die haben sich den ganzen Flug rührend um meine kranke Tochter gekümmert (Migräneanfall). Wir hatten Quasi die ganzen 6 Stunden Flug eine Stewardess für uns - in der Eco wohlgemerkt!

 

Was das eigentliche Thema angeht:

Die Luftfahrt legt immer viel Wert darauf, wie "global" sie doch ist und nimmt das als Grund, wesentliche Privilegien zu fordern (z.B. Steuern). Da kann man bei den Arbeitsbedingungen/Verträgen nun kaum die nationalistische Karte ziehen.

Die Seefahrt zeigt, wo die Reise hingeht: Es gibt kaum noch ein Hochseeschiff, dass in Deutschland registriert ist. Dennoch sitzen die Nutzniesser (auch) in Hamburg. Und man kann wirklich nicht sagen, dass das Produkt Kreuzfahrt deswegen in den letzten Jahren schlechter geworden ist.

 

Wenn man sich anschaut, wie viele "deutsche" Unternehmen oder auch deutsche "Stars" in der Zwischenzeit von der Steuerarbitrage mit der Schweiz profitieren (und wie sehr die Schweiz von deren Steuereinnahmen profitiert) ist schwer verständlich, dass ausgerechnet in einem Schweizer Forum hieran Kritik geübt wird. Nur weil Norwegian eben Irland zur Steueroptimierung gewählt hat (wahrscheinlich, weil es in der EU ist) und nicht die Schweiz....

 

Florian

Bearbeitet von Chipart
Geschrieben

 

Wenn man sich anschaut, wie viele "deutsche" Unternehmen oder auch deutsche "Stars" in der Zwischenzeit von der Steuerarbitrage mit der Schweiz profitieren (und wie sehr die Schweiz von deren Steuereinnahmen profitiert) ist schwer verständlich, dass ausgerechnet in einem Schweizer Forum hieran Kritik geübt wird. Nur weil Norwegian eben Irland zur Steueroptimierung gewählt hat (wahrscheinlich, weil es in der EU ist) und nicht die Schweiz....

 

Florian

 

Siehst Du Florian: ich liebe die Schweiz, auch wenn ich nicht alles gut heisse, was in meinem Heimatland abgeht.

Ich mag sie unter auch deswegen, weil ich Kritik an einer Praktik üben kann, ohne dass es mir deswegen an den Kragen geht (auch wenn das für Dich schwer verständlich ist  ;) ).

 

Wie gerne würde ich Dich sagen hören:

Hey, ich bin in einem Betrieb tätig, der einem globalisierten Wettbewerb ausgesetzt ist.

Ich verstehe doch, dass meine Firma ihren Hauptsitz in Irland hat. Und klar ist es nachvollziehbar, dass ich zwar in Deutschland wohne, jedoch einen thailändischen Arbeitsvertrag (natürlich mit den entsprechenden Konsequenzen). Und aus finanztechnischen Gründen steht mein Arbeitsplatz offiziell nicht in Deutschland, sondern in Dhaka.

Um mit den Mitbewerbern mithalten zu können verstehe ich auch, dass mein Arbeitsvertrag nur abgeschlossen wurde, wenn ich mich freiwillig als Selbständiger anmelde und somit alle Risiken trage.

Aber: Hey, ich finde das toll.

Denn so muss ich, weil es eben keinen entsprechenden Artikel in einem der Verträge gibt, nicht einmal in Deutschland Steuern bezahlen.  

 

Ganz grosses Kino....

Klingelts ????

 

Patrick

 

PS: darfst Du einem deutschen Forum nicht ein Land kritisieren, welches den gleichen Mist baut wie Deutschland?

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Patrick,

 

natürlich kann und sollte man gerade auch sein eigenes Land kritisieren, wenn man damit nicht einverstanden ist. Es wird hier nur selten gemacht.

 

Ich habe halt auch hier im Forum noch nie gelesen "so ein Mist, dass der deutsche Lufthansa-Konzern mit einer Schweizer AOC hier rumfliegt und den Mitarbeitern sogar noch Schweizer Arbeitsverträge gibt. Ein deutscher Konzern wie die Lufthansa sollte doch auch alle seine Fluglinien als deutsche Unternehmen betreiben. Die Swissair ist halt nun mal Pleite gegangen, dann braucht man nicht so tun, als gäbe es noch eine große Schweizer Fluglinie, auch wenn sie in Wirklichkeit deutsch ist. So was sollte der Schweizer Staat nicht zulassen ..."

 

;-)

 

In diesem Sinne,

Florian

Bearbeitet von Chipart
Geschrieben

Die Swissair ist halt nun mal Pleite gegangen, dann braucht man nicht so tun, als gäbe es noch eine große Schweizer Fluglinie, auch wenn sie in Wirklichkeit deutsch ist. So was sollte der Schweizer Staat nicht zulassen ..."

Du irrst dich, gemäss Schweizer Gesetzgebung gilt:

Entscheidend ist nicht die gesellschaftsrechtliche Einordnung einer Gesellschaft, sondern deren rechtliche und faktische Präsenz in der Schweiz.

 

Und wie man unschwer im Flughafen Kloten täglich erkennen kann, trifft dies zu.

Geschrieben

Du irrst dich, gemäss Schweizer Gesetzgebung gilt:

Entscheidend ist nicht die gesellschaftsrechtliche Einordnung einer Gesellschaft, sondern deren rechtliche und faktische Präsenz in der Schweiz.

 

Und wie man unschwer im Flughafen Kloten täglich erkennen kann, trifft dies zu.

 

Dann ist ja alles gut und die Kritik von Patrick aus #3 entbehrt jeder Grundlage: Wie man unschwer am Flughafen Oslo täglich erkennen kann, ist die Norwegian nach "Schweizer Verständnis" ja klar eine Norwegische Fluglinie....

 

Florian 

Geschrieben

Die Swiss hat nach in der Schweiz beheimateten und nach schweizer Usanz gehaltene Arbeitsverträge mit allen Mitarbeitenden mit Heimatort Schweiz.

 

Das ist bei Norwegian nicht der Fall.

Geschrieben

Dann ist ja alles gut und die Kritik von Patrick aus #3 entbehrt jeder Grundlage: Wie man unschwer am Flughafen Oslo täglich erkennen kann, ist die Norwegian nach "Schweizer Verständnis" ja klar eine Norwegische Fluglinie....

 

Florian 

 

Gutes Neues Jahr Florian

 

Deine Aussage ist leider fachlich nicht korrekt. Es gibt sehr wohl sehr grosse Unterschiede zwischen eine Norwegian (dem Ableger, von dem wir hier sprechen) und der Swiss.

In Kurzform hat dies Richie schon geschrieben.

 

Swiss ist nach Rechtsform eine Schweizer Fluggesellschaft. Die Mitarbeiter (mit wenigen Ausnahmen) haben Arbeitsverträge in der Schweiz, ihren Basen sind Zürich und Genf und das AOC ist ebenfalls in der Schweiz.

Wie Du siehst: alles schweizerisch.

In diesem Sinne einen guten Start ins Neue Jahr.

 

Gruss

Patrick

Geschrieben

Solange Swiss den Harry noch hat müsste der Laden relativ gut laufen.... :lol:

 

Gutes neues Jahr 2015 allerseits

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