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Kaufoptionen auf Flugzeuge


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Gregor Brzezinski
Geschrieben

In der Presse ist hin und wieder zu lesen, dass eine Fluggesellschaft so und so viele Flugzeuge fest bestellt hat mit einer Option auf weitere. Was bedeutet das nun genau?

An der Börse, ist eine Option ein zeitlich beschränktes (Ver-)Kaufsrecht, das einem erlaubt das zugrunde liegende Wertpapier zu einem anderen Zeitpunkt und zu einem festen Preis zu (ver-)kaufen.

Wird jetzt mit Flugzeugen spekuliert? :confused:

 

Viele Grüsse

Gregor

Geschrieben

Jau, die Dinge liest man häufig. Besonders bei den Statistiken, wenn Hersteller voller Stolz ihre Monatszahlen bekannt gaben.

 

Option ist ein tolles Wort der Marketingmanager für, sinngemäß :" täte mich interessieren, ihr Fluchzeuch, irgendwann einmal":D :D :D

 

Und schon stehen nächsten Monat 2, 4, oder 900 "Optionen" in der Zeitung. Airbus ist da einsame Spitze, mit diesen, ähh, Optionen.

 

PG

Geschrieben

Hallo,

 

Meistens (immer?) werden Optionen zusammen mit einer festen Bestellung erwähnt. Ich verstehe das also so, dass die Fluggesellschaft, die eine Option hält, zu einem späteren Zeitpunkt weitere Flugzeuge des bereits erworbenen Typs zu gleichen Konditionen (sprich: zum gleichen Preis) kaufen darf.

 

Dies ist aber nur meine Interpretation und auch ich würde mich über eine genaue Erklärung freuen.

 

-Andreas

Dominic Windisch
Geschrieben

Ich verstehe Optionen v.a. auch als eine Voranzahlung und eine Art Rangierung: Wer bekommt den Flieger zuerst.

 

Genauer:

Wenn ich ein Flugzeug kaufen möchte, dann kaufe ich eine Option auf den Flugzeugtyp, den ich erwerben möchte.

Je nach Eingang der Bestellungen werden dann die Optionen (wahrscheinlich nummeriert) ausgebeben. Ein Flugzeug ist schliesslich nicht in einem Tag produziert. Also weiss ich im Voraus schon, dass ich ein paar Monate warten muss. Gehe ich in der Zwischenzeit bankrott oder habe andere Absichten, dann kann ich die Option wieder verkaufen (an jemanden anderen, der dann schneller zu seinem Flugzeug kommt, ob das geht, dass ich die Option auch wieder zurück an den Hersteller verkaufen kann, weiss ich nicht).

 

Eine Option kostet was, in dem Sinne fungiert es auch als eine Art Voranzahlung, bzw. eine Bestätigung der Kaufabsichten.

 

Ich "kenne" das nur von Segelflugzeugen (habe nie selber einen gekauft), aber ich denke, der Unterschied zu einem grossen Vogel wird hauptsächlich in den Fertigungszeiten und absoluten Beträgen liegen (NP eines ASW28 beträgt rund 80'000€, Anzahlung geschätzt 5'000€, bei einer Boeing dürften die Zahlen um den Faktor Hundert höher liegen)

Dominic Windisch
Geschrieben

habe ich gesagt, Faktor 100? :rolleyes:

meinte natürlich tausend... da ist 'me wohl ne null verschwunden beim rechnen... :D

Geschrieben

Also, was Dominik schreibt ist relativ richtig...;)

 

Bei Bestellungen von Flugzeugen spielt der Umfang der Bestellung und der Name des Käufers eine Rolle beim effektiven Kaupfpreis (eine Lufthansa oder früher die Swissair wurden anders behandelt als eine Air Nigeria oder sogar eine US Air).

 

Optionen werden in verschiedensten Fällen gebraucht und sind für beiede Seiten sinnvoll. Erstens wird damit das Auftragsvolumen grösser, die Ablieferungszeiten der Optional bestellten Flugzeuge können geplant werden, der Preis wird hoffentlich auch kleiner (wobei die massivte Reduktion meistens nur bei Einlösung der Option Tatsache wird), und der Hersteller zeigt sich wieder mal als flexibler Typ.

 

Die Fluggesellschaft die Optionen braucht macht das meistens nicht aus Spass, sondern aus einen Sicherheitsdenken heraus. Man bestellt zB 20 A320 und nimmt noch eine Option für 10 weitere. Man weiss aber, dass man aufgrund der langfristigen Planung effektiv die ganzen 30 Stück haben sollte. Nur weiss man auch, das das heutige Traffic-Volumen derzeit nur 20 Maschinen rentable fliegen lässt. Also kann man beim Verwaltungsrat (oder Board, und wie die sonst alle heissen) schon mal die 20 Dinger absegnen lassen und hat die anderen 10 Stück noch in Reserve. Natürlich muss man für die Optionen auch einen Betrag hinblättern, aber sollte man die Maschienen doch nicht brauchen verliert man nur ein wenig Geld und sitzt nicht auf überflüssigen Maschinen rum.

 

Es handelt sich, wie meistens in der Luftfahrt, also nicht um Kosmetik, sondern um ein handfestes wirtschaftliches Interesse.

Geschrieben
Original geschrieben von Dominic Windisch

(NP eines ASW28 beträgt rund 80'000€, Anzahlung geschätzt 5'000€, bei einer Boeing dürften die Zahlen um den Faktor Hundert höher liegen)

 

wau, eine neue boeing fuer 8 millionen euro, da nehm ich doch gleich mal ein paar dutzend mit. schleuderpreise :D

Geschrieben

Dann wird das aber bei Easyjet ziemlich ins Geld gehen. Easyjet hat vor einigen Tagen definitiv 120 Airbus A319 bestellt und eine Option für 120 weitere angemeldet Somit wird sich eine weitere europäische Gesellschaft unter die Grossen einreihen, wenn sie sich finanziell nicht übernommen hat. Swiss hat schon reagiert und bietet auf den Destinationen ex Geneva der Easyjet auch Billigtickets an.

Geschrieben

bei easyjet steht eine andere strategie hinter der option auf weitere 120 airbus.

 

die ersten 120 werden die 737 flotte schrittweise ersetzen, bei den zweiten 120 (sprich der option) steht wohl ein leasing geschäft an andere firmen dahinter. man kauft die flugzeuge ein, wenn sie am billigsten sind und spekuliert auf einen erneuten anstieg der luftfahrtszahlen und somit der verkaufspreise für das optionierte flugzeug.

 

somit will sich easyjet also finanziell nicht übernehmen, sondern gewinn schöpfen aus einer möglichen wertsteigerung...

 

tom

Geschrieben

Genau so isses...

 

und falls man die Dinger dann doch braucht hat man ja die eigene Option drauf...

 

Und wenn nicht hält man ja via Option Lieferpositionen die man verscherbeln kann...

 

Und ich bin sicher, dass die Optionen so gestaltet sind dass jederzeit auf A318/319/321 geändert werden kann. Flexibilität pur!

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