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Das unkaputtbare Lufthansa-Sandwich


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Nochmal was zur Bordverpflegung...

Ein Leidgenosse des Stern hat sich in einer wundervollen Glosse über die eingeschweissten Sandwiches ausgelassen, die Lufthansa inzwischen auf ausgesuchten Routen anstelle der Müsli- und Schokoriegel verteilt.

Fazit: Es sieht auch nach einem Jahr noch gut aus, und wäre sogar noch ohne größere Gesundheitsrisiken essbar :)

Ich hatte letzten Montag zum erstenmal diese "neue Dimension der Lufthansa Borverpflegung" und muss zugeben, es war richtig gut. Nicht dass es wirklich wert war, dass die Stewardess dafür ihr Leben riskiert hat (es war der Abend des Föhnsturms, und ich habe in Mitteleuropa noch keiner vergleichbaren Turbulenzen erlebt. Krass! Die Damen haben praktisch im vorbeifliegen Essen serviert, Getränke gab es erst später als es ruhiger wurde...), aber es war schon ein echter Schritt vorwärts verglichen mit den eingeschweißten Brötchen, und ein Quantensprung gegenüber den Müsliriegeln. Ich kenne allerdings auch noch die Zeiten der frischen, knusprigen Brötchen in den offenen Papiertüten.

Was ich allerdings auch etwas argwönisch bemerkt habe, war dass dieses Sandwich auch heute noch hätte verteilt werden dürften, es war noch über eine Woche haltbar! Wohlgemerkt: ein Brot mit Salatblättern, Tomaten und Wurst! Und es stand (im Gegensatz zu den Brötchen früher) kein Herstellungsdatum drauf, es kann also auch durchaus schon letzten Montag eine Woche alt gewesen sein... Oder vielleicht doch schon ein Jahr ???

Naja, wenn so weniger weggeworfen wird, soll es mir Recht sein.

Zwei davon können schon als Abendessen durchgehen, von mir aus auch auf Kosten des steuerlich absetzbaren Verpflegungsmehraufwandes...

So eine Schutzatmosphäre kann echt was, im Vergleich dazu war der Salat der mir auf meinem letzten Transatlantikflug (nicht mal eine Stunde nach dem Start in München) serviert wurde schon echt ungenießbar, alle Schnittkanten waren bereits braun verfärbt, und die Blätter vom Eisbergsalat labberweich ohne eine Spur von Biss. Der war mal mindestens vom Vortag, und wohl nicht sonderlich geschützt.

 

Gruß

Ralf

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Ich möchte keineswegs Lufthansa für ihr Catering-Konzept loben noch weiss ich wie so ein Sandwich wohl geschmeckt hat - der Artikel hinterlässt bei mir aber auch einen fahlen Nachgeschmack. Was genau bemängelt der Glossenschreiber? Dass das Sandwich ungeniessbar war? Dass es immer noch nach einem Sandwich aussah? Dass ein LH-Sandwich nicht gut schmeckt?

 

Also erstens war das Sandwich frisch, als es von LH angeboten wurde. LH kann nicht dafür verantwortlich gemacht werden, dass ein Kunde das Ding ein Jahr lang aufbewahrt.

 

Zweitens war das Sandwich nach einem Jahr definitiv nicht mehr verzehrwürdig. Also muss es sich nicht um ein schlechtes Sandwich gehalten halten, als es noch frisch war.

 

Drittens ist die optische Güte des verdorbenen Sandwiches weniger ein Zeichen der schlechten Qualität der Zutaten sondern ein gutes Zeichen für die heutige Lebensmitteltechnologie. Heutzutage werden Lebensmittel nicht mehr nur "eingeschweisst", sondern unter kontrollierter Luft verschlossen. Das bedeutet, dass in so einem Behälter keine "Luft" ist, auch kein Vakuum, sondern eine sogenannten "Schutzatmospähre", meistens ein Gemisch aus Gasen, mit möglichst wenig Sauerstoff.

 

Ein Fleischkäse kann in einer Konservendose Jahrzehnte überleben. Ebenso Brot. Ebenso Käse. Ebenso Remouladensosse. Also sämtliche Zutaten des obgenannten Sandwiches. Da erstaunt es auch nicht, dass es ein bisschen länger als ein paar Tage in einer Kunststoffverpackung überleben kann.

 

Wie wäre der Artikel rausgekommen, wenn der Glossenschreiber nach 3 Tagen das Sandwich aus dem Kühlschrank genommen hätte, und dieses wäre mit sichtbaren Fäulnisspuren versehen gewesen? Ein Sturm der Entrüstung hätte es gegeben, über das Catering von Lufthansa!

 

Dani

Bearbeitet von Danix
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Manchmal frage ich mich, warum einige Personen fliegen gehen. Wollen sie gratis etwas halbwegs geniessbares essen oder mehr oder weniger schnell und bequem von A nach B gelangen. Für einen 2-3 stündigen Flug brauche ich kein Food, ich esse lieber vor- oder nachher etwas in einem ordentlichen Restaurant. ( oder nehme ein Znünibrötli vom Flughafenbeck mit... :-) )

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Dabei hab ich doch kürzlich erst gelernt, dass die Schutzatmosphäre viel eher dazu dient, dass der Food noch geniessbar aussieht, als dass es ihn wirklich konservieren würde. z.B. gleich altes Fleisch, das nicht unter Schutzatmosphäre verpackt wurde, sieht zwar roh nicht so appetitlich aus, nach dem Braten dreht sich das Bild jedoch um und der Geschmack ist auch viel besser... -> Kein Fortschritt, sondern Kundenverarsche.

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Ich pflichte Patrick voll zu. Die Schutzatmosphäre dient nicht der Haltbarkeit und belastet die Umwelt zudem noch enorm. Der Aufwand wird nur für den Verkauf betrieben, für sonst nichts. Aber offensichtlich kann man, mit entsprechendem Marketing, alles verkaufen und nach gewisser Zeit glaubt es die Mehrheit.

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Also erstens war das Sandwich frisch, als es von LH angeboten wurde.

Kommt drauf an, was man unter "frisch" versteht. Für mich ist Wurst, Salat, Brot nach einer Woche nicht mehr unbedingt frisch... Und eine Woche Haltbarkeit haben die Sandwiches Minimum (steht leider kein Herstellungsdatum drauf).

 

 

Für einen 2-3 stündigen Flug brauche ich kein Food, ich esse lieber vor- oder nachher etwas in einem ordentlichen Restaurant.

Es sei denn, um die Zeit hat kein Restaurant offen und/oder man ist im Meeting.

Oft genug ist die Bordverpflegung für mich die einzige Mahlzeit, die ich bekomme.

 

 

Was genau bemängelt der Glossenschreiber?

Nicht jeder der was schreibt, bemängelt etwas. Ist halt eine lustige Geschichte, mit einem Augenzwinken in Richtung Qualität der Bordverpflegung, und ein paar weiteren Seitenhieben. Ich fand es amüsant.

 

Gruß

Ralf

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Bin nicht sichr ob es hierher gehört, aber ich möchte den Wunsch äußern, dass der gereichte Joghurt unbedingt eine andere Konsistenz bekommt. So mehr tofuartig ?

 

Man versaut sich einfach zu viele Krawatten.

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Dabei hab ich doch kürzlich erst gelernt, dass die Schutzatmosphäre viel eher dazu dient, dass der Food noch geniessbar aussieht, als dass es ihn wirklich konservieren würde.

 

Nicht nur, aber auch. Wie immer hilft Wiki:

 

 

 

Eine Schutzatmosphäre ist ein Verfahren zur Haltbar(er)machung von Nahrungsmitteln. Sie kann den Alterungsprozess verlangsamen. Die Schutzatmosphäre besteht aus natürlichen, geruchlosen und geschmacksneutralen Bestandteilen der Luft, z. B. KohlendioxidStickstoff oder Sauerstoff, deren Mengenanteile in Abhängigkeit vom Produkt variiert werden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Schutzatmosph%C3%A4re

 

Das Prinzip ist eigentlich ganz einfach: Solange kein oder fast kein Sauerstoff das Nahrungsmittel berührt, werden keine aeroben Bakterien und anderes Kleintier überleben können. Ausserdem wird dadurch die Oxydation vermindert/verhindert. Also gibt es keine Grund mehr, dass Lebensmittel altern. Sie werden konserviert, im eigentlichen Wortsinn. 

 

Allerdings gibt es noch anerobe Bakterien, und die Zersetzung kann unter Umständen auch unter Ausschluss von Sauerstoff fortsetzen, z.B. die chemische Verbindung von Kohlenstoffen und anderen Elementen, aus denen Essen besteht. Denn die meisten Lebensmittel bestehen aus den Grundelementen Kohlenstoff, Sauerstoff, ein paar Metallen (und ihren "Abfallprodukten", die Salze), Phosphor, Schwefel, Stickstoff.

 

Dani

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Tja, auch die Industrie benutzt Wikipedia zur Werbung. So wie sie auch Schulbücher heute zur Werbung benutzt, es ist zum Teil erschreckend was da heute drinsteht!

 

Solange kein oder fast kein Sauerstoff das Nahrungsmittel berührt, werden keine aeroben Bakterien und anderes Kleintier überleben können.

Die Schutzatmosphäre die Fleisch erlaubt seine rosige Farbe zu behalten ist: Sauerstoff!

Sie dient dazu, die Ware länger frisch aussehen zu lassen, und in der Tat verzögert/verhindert sie Bakterienwachstum, sie beschleunigt aber u.U. den Abbau von Aromen und Vitaminen. Der typische Prozess des "abhängenlassens" lässt Fleisch altern, aber dabei wird es zwar unansehnlicher aber aromatischer. Fleisch unter Schutzatmosphäre hingegen bleibt ansehnlich, verliert aber sehr schnell sein Aroma.

 

Eine etwas diversifiziertere Beschreibung gibt es z.B. hier.

 

So oder so, mein Lufthansa Sandwich sah noch super frisch aus, und hatte noch Aroma. Von daher machen sie da schon was richtig. Kann natürlich sein, dass es noch vom selben Tag war...

 

Gruß

Ralf

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Hat da jemand von Fortschritt gesprochen?

 

60er Jahre, BEA Viscount, 1.5 Stunden Flug: Porzellangeschirr, Metallbesteck, reifes(!) Melonenstück, Schweinelendchen mit Kroketten und Salat (knackig statt lappig), Kaffee (in Porzellantasse, jawoll!) usw, usw ...

 

heute: Müsliriegel, Plaste und Elaste, Schutzgas... :wacko:

 

Fortschritt? Für wen?

 

Gruß

Peter

Bearbeitet von PeterH
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Ach, den "Fortschritt" haben wir schon hinter uns. Ich erinnere mich an einen LH-Flug vor 20 Jahren, als es überhaupt nichts mehr gab an Bord, aber am Gate bekam man eine Papiertüte, man durfte dann aus einem Buffet (mit Junk Food, verpackt, konserviert) was auswählen, in seine Tüte tun und damit an Bord gehen. Immerhin ist man davon weggekommen. 

 

Wer nichts bezahlt für ein Ticket der bekommt auch keinen kulinarischen Höhenflug. In der Business bekommen sie nach wie vor leckere Sachen.

 

Ausserdem sollte man mal mit AUA oder mit Turkish (komischerweise haben beide das gleiche Catering) fliegen, da sieht man, dass man auch in der Eco mal was gutes bekommt (aber auch einfach).

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Zum Thema 60er-Jahre: Ich bin am Flughafen vorgestern an einer SWISS-Werbung vorbeigelaufen, die ich irgendwie nicht richtig verstanden habe: "When flying was a privilege ... Because with SWISS, it still is" (oder so). Heisst das nun, dass man den Preis eines Flugtickets wieder auf das durchschnittliche Jahresgehalt eines normalen Arbeiters anheben möchte?  :o

 

Und zur Business-Verpflegung kann ich mich da eher Ralf anschliessen als Dani - die "leckeren Sachen" sind eher gerade so geniessbar, aber es ist für mich keine hochwertige Mahlzeit; der kleine kalte Salat auf der Kurzstrecke ersetzt z.B. kein Nachtessen.

 

Ciao

Friedrich

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Die sollen doch die Bordküche weglassen und stattdessen einen Snackautomaten aufstellen ;) ;)

Oder so eine Art Selecta-trolley, der an einem Umlaufseil den Gang hoch und runter fährt :P ?

 

Meine Horror-Speisekarte von morgen:

 

Beverage Basic 1.5 dl: € 3.-

Sugar and color surcharge: € 2.-

Cup: € 1.-

Sandwich Basic: € 4.-

Ham surcharge: € 2.-

Cheese surcharge: € 2.-

Stirrer and Napkin: € 1.-

"No thanks, nothing for me today" -fee: € 0.50

 

Special offer: all items now also available with flavor - from just € 1.50! (Surcharge per item, VAT not included)

 

We accept all credit cards.

:ph34r:

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"No thanks, nothing for me today" -fee: € 0.50

 

Eigentlich kan ich mir auch vorstellen, dass Passagiere, die dann kein Essen bestellen einen höheren Flugpreis bezahlen müssen. Man wird das damit begründen, dass, wenn man sich nicht mit dem Essen abgeben muss, man ja einen "Mehrwert" erhält...

 

[Da ich aber davon nichts verstehe, verweise ich für die Begründung auf das entsprechende Thema hier im Forum B) ]

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In der Business bekommen sie nach wie vor leckere Sachen.

Das kommt sehr auf die Airline an... Da hatte ich in den letzten Jahren auch schon so manchen Fraß, den man in der Kantine hätte zurückgehen lassen. Im Flieger treibt es der Hunger und Mangel an Alternativen dann rein.

Lufthansa hat zumindest auf der Kurzstrecke wieder zurückgerudert, da gibt es zwar keine Wunder, aber wenigstens wieder etwas Essbares das annähern satt macht, z.B. Wraps. Die Zeit der 20g Kartoffelsalat mit Klappgabel ist zum Glück vorbei.

Von der First Verpflegung bei Lufthansa (Transatlantik) war ich dagegen maßlos enttäuscht. Da servieren selbst einige Europäische Airlines besseres Essen in der Business. Ich habe allerdings auch das Gefühl, das die Qualität nach Asien und Transatlantisch unterschiedlich ist, nach Asien fliegt allerlei hochwertige Konkurrenz (Singapore, Quatar...) da gibt man sich offensichtlich mehr Mühe. Und Eastbound Transatlantik ist in der Regel nochmal schlechter als Westbound.

 

Der "kleine Salat" garantiert ja auch, dass man sich das Hemd einsaut

Deshalb hat er ja extra ein dunkles Balsamicodressing ;)

Ein paar Airlines bieten dagegen groß dimensinierte Sevietten mit Knopfloch...

 

 

Ausserdem sollte man mal mit AUA oder mit Turkish (komischerweise haben beide das gleiche Catering) fliegen, da sieht man, dass man auch in der Eco mal was gutes bekommt (aber auch einfach).

Bei Turkish muss man allerdings türkisches Essen mögen, dann ist die Verpflegung sehr gut. Selbst in der Business gibt es aber auf Flügen nach Asien keine Asiatische Mahlzeit und keine Stäbchen. Das mögen andere nun wieder als schlechtes Catering empfinden.

 

Gruß

Ralf

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Also ich kann mich für die "nothing for me today fee" erwärmen (als Manager).

 

Schließlich schleppe ich den Mist mit, was mich payload kostet. Einer der nichts an Bord konsumiert, hat also vorher gegessen, kommt also schwerer als "kalkuliert" an Bord und den Rest muss man in einem Luftfahrtforum ja nicht erklären.

 

Dieser Tage stand einiges zu Ryanair in der Zeitung. Hier in Köln wird man wohl auch davon profitieren.

 

Angeregt durch die Diskussion hier und meinen Jahrzehnte andauerden erfolglosen Kampf, den Joghurt endlich tropfest zu machen, habe ich O´Leary gemailt und ihm vorgeschlagen, doch Astronautenkost zu reichen. Soweit zum Anrichten Flüssigkeit benötigt wird, könnte man ja auch auf das in der ISL geübte Verfahren ausweichen. Spart auch die teure Entsordgung nach der Landung, mindestens was den Flüssigkeitsanteil betrifft. Für den Rest wird sich früher oder später auch eine Lösung finden; falls nicht schon gefunden, wenn ich hier richtig lese.

 

Ich kann da nicht mitreden, ich esse im Flugzeug in der Regel nicht, schlafe bekanntlich immer ein.

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