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Nicht schon wieder: LH Piloten drohen mit Streik


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Geschrieben

So ein wenig fühlt man sich an das Römische Reich erinnert. Das war zu Augustus Zeiten zur Stunde Null unserer Zeitrechnung auf dem Höhepunkt seiner Macht und Prunkentfaltung (glaube) ich und dann ging es bergab. An allen Ecken und Kanten gab es auf die Mütze.

Das hab ich schon vor 20 Jahren gesagt! Europa ist fett und faul wie das Römische Reich kurz vor dem Untergang. Sieht man ja in diesem Thread. Schaut mal nach China! Was die zusammen 'chrampfen', bald einmal gehören unsere (sorry) 'Ärsche' denen...

Geschrieben (bearbeitet)

Zwischen Augustus und dem Untergang (West-) Roms vergingen noch weit über 400 Jahre. Beim byzantinischen Teil waren es sogar über 1200 Jahre.

 

Zudem ist China in seiner politischen Struktur wesentlich Vergleichbarer zum römischen Kaiserreich als die europäischen Staaten...

 

 

Lufthansa muss sich verändern, nur sehe ich da im Wesentlichen ausser Kopflosigkeit kein Konzept. Und wenn Spohr verkündet man habe die Ziele bei GWI nicht erreicht ist er ohne es mal zu merken nur noch zynisch. Er hat die GWI lufthansaisiert und damit die Ziele nicht erreicht. Er war damals Chef Passage und hat um seinen jetztigen Job zu erhalten (und sicher mit gnädigster Unterstützung von JW) so getan als ob CF nur übertreibe und er, Spohr, dies doch soviel besser könnte.

 

Franz hatte klare Ziele. Die waren vielleicht nicht nett und angenehm, aber sie waren klar. Spohrs Ziele sind alles andere als klar. Die sehen sicher schön aus auf PowerPoint, aber was genau diese inhaltlich sein sollen ist sehr schwammig. Man schaue nur auf die Langstreckenidee. Da kommt es mir vor als diskutiere man interne Gedanken öffentlich und präsentiere diese als 'Strategie'.

 

Il pesce puzzo dela testa, wie man in Italien so sagt. Der Fisch stinkt vom Kopf her.

Bearbeitet von Hunter58
Geschrieben

Nur zur Klarstellung, es ging mir bei dem "Vergleich" mit dem Römischen reich um das Ende der Republik, den Bürgerkriegen, was dann mit der Ermordung Cäsars den Höhepunkt fand. Das sollte die Parallele sein.

 

Und gleichzeitig die in sich zerstrittenen Germanen, die halt zur gleichen Zeit unter Arminius begriffen, dass man nur einig stark ist, und den Römern auf den Deckel gaben, was deren Ausdehnung nach Norden stoppte bzw. sie hinter den Limes zurückdrängte.

 

Und Octavian Cäsars Nachfolger gelang es nicht die Republik zu erneuern, so wie wir offensichtlich den Glauben an staatliche Lenkung verlieren, zumindest den glauben durch Wahlen noch Einfluss zu nehmen.

 

Das sollte die Parallele sein, weil es, obwohl Rom dann unter den Kaisern die größte Ausdehnung im Mittelmeer Raum erfuhr, eigentlich auch den langsamen Niedergang besiegelt.

 

Und dann gab es auch solche Figuren wie Nero (Grillo) und Bunga Bunga war ja gleichermaßen Cäsars und Antonius' Methode, also die mit denen die Republik ihr Ende fand (was seine Entsprechung im heutigen Italien fand, wenn man so will).

 

Also mir ging es darum, dass wir uns einem China gegenüber sehen, dass seinen wirtschaftlichen Aufbruch eng mit der Polotik verbindet und wir Politik müde und weitgehend unfähig Europa wirklich zu einen, wohl eher zum Spillball zu werden drohen.

 

Das nur damit hier kein Schüler Geschichte von mir falsch mitimmt.

 

Zum eigentlichen Thema, BA hat ja auch gerade Zahlen geliefert.

Geschäft läuft prima, BA hat beizeiten das gemacht, was LH und Air France /KLM gerne täten (Vueling, Iberia), von den Piloten verhindert wird. Und wird übrigens auch von einem ehemaligen Piloten geführt, was ich nicht wusste.

 

Geht also doch !?  Wenn alle mitmachen.

 

Ach und was mir gerade noch einfällt, die Römer waren zu dieser Zeit dann auch erstmals bei den Chinesen schauen (su um 100 n.C. ?)

 

Von den Chinesen könnten wir uns in der Tat einiges abschauen. Ich meine den Chinesen eigentlich ab dem beginn des baus der chinesischen Mauer. Also deutlich früher. Einigen, notfalss durch leichte Schläge auf den Hinterkopf, Ziele formulieren und dann alle Mann wie einer. 100.000 Mann, 1 tag, 1 Kilometer Mauer..

Geschrieben (bearbeitet)

So hier jetzt endlich Zahlen,  die mir schon in anderer aber nicht zitierfähiger Form vorlagen.
 
Diese stammen vom Ex-Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Dr. Thomas Mayer, der auch Senior Fellow am Center for Financial Studies der Uni Frankfurt ist, und Gründungsdirektor einer Denkfabrik in Köln (Flossbach von Storch Research Institute).
 
Dies nur um ein wenig Sachlichkeit in die Diskussion zu bringen, davon abzulenken, dass es Neidgefühle sein könnten, die hier Antrieb für kritische Äußerungen meinerseits gewesen sein könnten.
 
LH hat für die gesamte betriebliche Altersversorgung, einschließlich der seit 50 (!) Jahren bestehenden Übergangsregelung, die bis zu 60% des letzten Gehalts für den Zeitraum vom 55ten bis zum 65ten Lebensjahr garantiert, Pensionsverpflichtungen von 15 Mrd. € in den Büchern stehen. Was ca. 40% der gesamten Aktiva von ca. 38 Mrd. € ausmacht und 250% des Eigenkapitals von 6 Mrd. €.
 
Ich denke man muss nichts von Wirtschaft verstehen, damit deutlich wird, dass das kein gesundes Verhältnis ist.
 
Aber es kommt natürlich noch viel schlimmer.
 
In der Bilanz muss der Wert der Pensionsverpflichtungen ausgewiesen werden, indem man die künftigen Verpflichtungen aus Pensionsansprüchen auf ihren gegenwärtigen Wert abzinst. Wie bei jeder Kapitalversicherung besteht die Erwartung ja darin, dass sich die eingezahlten Prämien zu einem höheren Endbetrag verzinsen, als s der Summe der eingezahlten Prämien entspricht.
 
Mayer macht dafür folgende beispielhafte Rechnung auf. Um in 10 Jahren 100 € an fälligen Pensionen zahlen zu können, würden 68 € heute angelegt genügen, wenn man unterstellt, dass während des gesamten Zeitraums 4% Zinsen erwirtschaftet werden.
 
Im konkreten Fall hat LH mit einem durchschnittlichen Zinsgewinn von 3,75% gerechnet.
 
Da im Augenblick auf mündelsichere Papiere (es gibt Vorschriften, wie solche "Versicherungen" anlegen müssen, also welche Risiko sie eingehen dürfen), wie z.B. Bundesanleihen mit 30 jähriger Laufzeit ganze 1.8% Zinsen.
 
Wenn also die Zinsen wieder steigen würden und bei etwa 2,75% liegen würden, wüchsen die Pensionsverpflichtungen auf 20 Mrd. €, blieben sie bei 1,8% sogar auf 35 Mrd. €.
 
Die LH steht nicht alleine im Vergleich mit anderen DAX Unternehmen, wenn auch besonders schlecht. Was leicht zu erklären ist, als Unternehmen der öfentlichen Hand ist man halt besonders großzügig und hat versäumt, alte Zöpfe abzuschneiden oder anzupassen, als es notwendig gewesen wäre.
 
Heute jedenfalls ist diese Zusage (Altersversorgung de Luxe, lt. Mayer), nicht nur nicht mehr zeitgemäß (Gründe waren in vorherigen Beiträgen genannt), sondern auch höchst gefährlich für den Fortbestand des gesamten Unternehmens, weil es die finanzielle Bewegungsfreiheit des Unternehmens natürlich enorm einschränkt.
 
 
 
Ach so, um deutlich zu machen, wie die LH im Verhältnis zu den übrigen DAX Unternehmen dasteht, die ihrerseits bereits längst Korrekturen an den Betrieblichen Altersversorgungsregelungen vorgenommen haben.
 
Pensionsverpflichtungen aller DAX Unternehmen 15% der Bilanzsumme und 55 % des Eigenkapitals (zur Erinnerung, falls überlesen, bei LH rund 40% und 250%).  

Bearbeitet von Wolkenschieber
Geschrieben

Immer schön ruhig, Wolkenschieber.

Zitate aus dem Kontext zu reissen, um diese dann (vermutlich unbeabsichtigt) in ein Forum zu stellen zur Sicherung der Glaubwürdigkeit der eigenen These kann unter Umständen genau das Gegenteil bewirken.

 

Zuerst: Dr. Mayer war Chefvolkswirt der Deutschen Bank.

Hier der komplette Artikel von ihm in der FAZ:

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/mayers-weltwirtschaft/mayers-weltwirtschaft-die-zeitbombe-13242527.html

 

Liest man nun den ganzen Text durch:

Zitat

"Um die Versorgungslücke bis zum Eintritt in die gesetzliche Rente mit 65 Jahren zu schließen, zahlt ihnen die Lufthansa ein Übergangsgeld, das bis zu 60 Prozent des letzten Bruttogehalts betragen kann. Diese Versorgungszusage und andere Verpflichtungen im Rahmen der betrieblichen Altersversorgung haben dazu geführt, dass das Unternehmen nach eigener Rechnung Pensionsverpflichtungen in Höhe von 15 Milliarden Euro hat."

Zitatende

 

Dazu meine bescheidenen Kommentare:

- die Versorgungslücke wird nicht bis zum Eintritt in die gesetzliche Rente von 65 Jahren bezahlt (sondern aktuell bis 63 Jahre)

- die Pensionsverpflichtungen von "nach eigener = LH - Rechnung (!)" betragen 15 Milliarden Euro, wobei neben der erwähnten zu bezahlenden Versorgungslücke noch andere Verpflichtungen im Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge in diesem Betrag vorhanden sind.

 

Jeder kann sich mit den bekannten Zahlen in etwa ausrechnen, wieviel an Pensionsverpflichtungen die LH gegenüber ihren Piloten hat. Das solltest Du Bernd mit Deinem Think Tank auch hinkriegen.

Wenn man dann diese Zahl hat, müsste die logische Frage lauten: Wer sind denn nun die anderen Nutznießer???

 

Gruss

Patrick

Geschrieben

Ich bleibe dann ruhig, Patrick, wenn du richtig liest.

 

Es geht bei mir schon seit einigen Beiträgen nicht allein um die Piloten, sondern um die Pensionsverpflichtungen insgesamt.

 

Schon vor x-Beiträgen hatte ich darauf hingewiesen, dass LH keinen Kampf gegen die Piloten führt, sondern in einer Mitteilung von vor einem Jahr (die ich leider nicht zitierfähig habe, die aber die Mayerschen zahlen im wesentlichen bestätigt), darauf hinweist, dass alle Pensionszusagen, einschließlich der AT Mitarbeiter, zu überprüfen sind.

 

Und das geschieht im Augenblick bei vielen Unternehmen, um nicht zu sagen allen.

 

Und im gegenzug wird ja auch schon die Politik tätig, wie der jüngste Vorstoß unserer Arbeitsministerin zeigt, wobei das aber in den Augen der Unternehmen ein eher vergifteter Apfel ist (?).

 

Also bitte immer genau lesen und jede Form von Aggression unterlassen, das verbessert die Diskussionskultur und verhilft Argumenten dazu gehört zu werden. Sonst lockt es nur die an, denen es nicht um die Sache geht !

 

Im übrigen hatte ich das mit dem Ex schon korrigiert. Ich hacke meine Beiträge halt in aller regel hier rein, ohne sie großartig zu "überprüfen". Das macht ja den Stammtisch aus. Da gehe ich ja auch nicht erst auf die Toilette und überlege mir was ich nun als nächstes von mir gebe (oder?).

 

Und wa s ändert es an der Aussage, ob nun Ex oder aktiv in diesem Fall. der Hinweis lenkt ab und ist eher gedacht, ein Argument zu entkräften, gegen das es faktisch keine brauchbare Entgegenung gibt ?

 

Und die letzte Frage verstehe ich "nicht". Oder müssen wir diskutieren, warum es Aktiengesellschaften gibt ?  

Geschrieben

Ich bleibe dann ruhig, Patrick, wenn du richtig liest.

......

Und die letzte Frage verstehe ich "nicht". Oder müssen wir diskutieren, warum es Aktiengesellschaften gibt ?  

 

Das ist einer der Probleme bei Deinen Beiträge, Bernd: das richtig lesen zu können! Wie Du schreibst, "hackst Du Deine Beiträge halt in aller Regel hier rein, ohne sie grossartig zu "überprüfen"".

Da wird es schwierig, Deine reingepackten Beiträge "richtig" lesen zu können (was auch immer "richtig" heissen mag).

 

Meine letzte Frage zieht nicht in Richtung, warum es AG's gibt. Dieser Thread handelt vom "Streik der LH  Piloten".

Mit dem Argument der "Pensionsverpflichtungen" in Milliardenhöhe ziehst Du nun ins Lande....

Die Rechnung der "Pensionsverpflichtungen" (wenn Du sie so nennen magst), welche auf die Piloten fallen, werden mit keinem Wort in Zahlen erwähnt.

Nun fällt es Dir vielleicht etwas einfacher, meine Frage nach den "anderen Nutzniessern" dieser Verpflichtungen zu verstehen.

 

Gruss

Patrick

Geschrieben

 

 

Nun fällt es Dir vielleicht etwas einfacher, meine Frage nach den "anderen Nutzniessern" dieser Verpflichtungen zu verstehen.

 

interessant, dass ausgerechnet diejenigen, die jede Frage nach der Angemessenheit von Vergünstigungen für LH-Piloten als "Neiddebatte" verunglimpfen wollen mit Neiddebatten bei anderen Menschen (z.B. Managern) offenbar keine Probleme haben...

 

Florian

Geschrieben

Nix Neiddebatte, Florian.

Ich schreibe von "anderen Nutzniessern", heisst also: die Piloten sind Nutzniesser, aber auch andere...

 

Florian:

- Wo verunglimpfe ich wen?

- Wo siehst Du eine Neiddebatte bei anderen Menschen?

 

Oder geht es einfach mal wieder darum, etwas zu schreiben, damit etwas geschrieben wird?

 

Patrick

Geschrieben

Also für die bilanztechnische Belastung, die die LH durch Übergangsregelungen oder Betriebsrenten erfährt, macht es keinen Unterschied ob es Übergangsregelungen oder Betriebliche Altersversorgung oder Pensionszusage heißt.

Die Vorschriften, wie die auszuweisen sind und in die Unternehmensbewertung eingehen, sind gleich.

 

Es ist auch unerheblich, ob sie auf individuellen Einzelzusagen, Tarifvertrag oder gesetzlicher Regelung basieren.

 

Wenn solche Zustände bestehen, wie beschrieben, dass diese Verpflichtungen 250% des Eigenkapitals betragen und ohne dass neues gebildet wird, dann muss man sich doch nur vorstellen, man ginge zu einer Bank, fragt nach einem Kredit nach und erklärt eine solche Situation, die darin bestünde, man müsse demnächst der sich scheidenden Frau eine Rente bezahlen, die die angesparte stille Reserve auf dem Tagesgeldkonto um 250% übertrifft und der jährliche Verdienst, die Situation auch nicht nennenswert entspannt. Da bekommst du weder von der Bank, noch deinen Aktionären Geld. Und wenn, dann zu schlechteren Bedingungen (als im Falle des Unternehmens, dein Konkurrent).

 

Vor allem dann nicht, wenn du als Privatmann oder Unternehmen nicht darlegen kannst, wie du diese Situation nachhaltig zu verbessern trachtest. Aber auch das "verhindern" die Piloten ja (und es ist ja das eigentliche Ziel des Streiks, wie auch schon bei AF/KLM).

 

Also es ist völlig wurscht, LH muss auf diesem Feld etwas tun, sprich von den Verpflichtungen herunterkommen, bzw. die in die Zukunft projizierte Entwicklung anpassen.

 

Also Neuverträge anders gestalten, Altersgrenzen hochsetzen usw.

 

Und damit ist sie zum einen nicht allein, das passiert im Augenblick notgedrungen quer durch die Unternehmen, Die Politik trägt diesen veränderten Voraussetzungen Rechnung und die Rechtsprechung auch:

 

http://www.lohn-info.de/altersversorgung.html

 

Es gibt also längst Entscheidungen, die Teile der möglichen Einwände gegen das Vorgehen von LH in deren Sinn entschieden haben.

 

Bei der Übergangsregelung kommt noch hinzu, dass es spätestens nach heutigem Verständnis (vor 50 Jahren mag das noch anders gewesen sein), nicht Ziel sein kann, gesundheitliche Gefahren durch "Geld" zu kompensieren, sondern durch Anpassung der Sicherheit am Arbeitsplatz. Auch da ist die Entwicklung ja nicht stehen geblieben.

Und es wird doch niemand ernsthaft behaupten, die Belastung vor 50 Jahren sei niedriger gewesen als heute ?

Und wenn gesundheitliche Beeinträchtigungen berufsbedingt eintreten, dann ist nach allgemeinem Verständnis die Abstufung Berufsunfähigkeit und erst dann Erwerbsunfähigkeit. dazu noch eine selbst erklärte.

Die Verpflichtung kann demnach doch zunächst nur darin bestehen, eine alternative Tätigkeit anzubieten. Und Einbußen beim Entgelt sind zu akzeptieren, zumindest ist das Fakt im Rest der Berufswelt und für Differenzen gibt es Versicherungen.

 

Aber wenn ich schon von Lebensplanung spreche, dann muss ich mich fragen lassen, wie leichtfertig es ist, ohne zweites Standbein einen Beruf zu ergreifen, der ein solches Risiko beinhaltet ?

Jeder vernünftige Profifußballclub oder Sportverband schickt seine sportlichen Nachwuchs auf ein angeschlossenes Internat oder achtet auf eine qualifizierte berufliche Ausbildung (womit jetzt nicht der Pilot mit dem Kicker gleichgesetzt wird, sondern die Umstände der Tätigkeit).

 

Viele Bundesligakicker haben heute die Hochschulreife und studieren nebenher (z.B. an der Fernuni) oder bereiten eine berufliche Basis nach dem Profifußball vor. Für Seeleute war es beschrieben.  

 

Und dann kommt natürlich noch hinzu, dass ein Pilot ja nicht nur wegen der Fliegerei berufs- oder erwerbsunfähig werden kann, sondern an allen möglichen anderen Zipperlein. Daraus aber einen Anspruch zu konstruieren, wie den geltenden, also Entscheidung beim Piloten und nicht einer ärztlichen Untersuchung, das ist "Altersversorgung de Luxe". Die gibt es nach wie vor bei Beamten.

 

Sie entspringt den auch längst überfälligen Beamtenregelungen, hat ihren Ursprung in der besonderen Verpflichtung der Beamten gegenüber dem Staat und dieses Staates im Gegenzug gegenüber den Beamten. Von dieser Verpflichtung der Beamten ist aber vieles nicht mehr existent oder nur noch auf wenige Berufsgruppen. Polizisten müssen sich von Bekloppten den Schädel einschlagen lassen. Aber dann fällt mir so spontan nichts mehr ein (Soldaten mal außen vor), wo Verpflichtung noch in einem ausgewogenen Verhältnis steht.

 

Ohne dass ich es geprüft habe, kann aber wohl als gegeben annehmen, dass nicht umsonst in Unternehmen, die einmal Staatsunternehmen waren, sich solche Ansprüche sich auf die eine oder andere Weise erhalten haben, die Verpflichtungen aber nicht.

 

Teile der Lokführer haben ihren Beamtenstatus erhalten, die dürfen nicht streiken; und im Gegenzug eine Reihe von Privilegien, die uns Steuerzahlern vorenthalten bleiben oder nur durch exorbitante Prämien zu erhalten, die wir aber bezahlen. Und, das nur am Rande, weil ich diese Zahlen für das Land Hessen kenne, nach der oben beschriebenen Methode, in der Zukunft zu geradezu astronomischen Verpflichtungen führen. da werden wir uns alle noch in den nächsten Jahren wundern.  Auch da ist Handeln angesagt und natürlich macht man da auch dort den Bock zum Gärtner, wenn man sich die Zusammensetzung der Parlamente ansieht.

 

Also was war noch die Idee ?

 

Um es noch einmal zu sagen, ich neide niemandem etwas. ich versuche nur die Argumente aufzulisten, die deutlich machen, wie daneben das ist, was sich da abspielt.

 

Und Gegenargumente hört man hier nicht. Außer dass der "Anspruch" behauptet wird. Es ist Teil eines Tarifvertrages und der muss angepasst werden. Da und nur da ist das Versäumnis der Manager. das hätte längst geschehen müssen. das sonstige "Versagen", so es denn eines gibt, hat damit überhaupt nichts zu tun. Selbst wenn sich LH dumm und dämlich verdienen würde, ist die Verpflichtung des Unternehmens gegenüber den Piloten ein anderes.

 

Und "Lebensplanung" entlarvt ja, was bezogen auf diesen Punkt der Auseinandersetzung von dem Theater zu halten ist.

  • 4 Wochen später...
Geschrieben

Bei der Lufthansa wird bereits wieder gestreikt - ich frage mich, ob es sich da überhaupt lohnt, zwischendurch die Flugzeuge wieder in Betrieb zu nehmen...

 

(Und mit dem Ausweichen auf "die Bahn" könnte es auch schlecht aussehen, denn die Lokführer wollen grad auch wieder streiken.)

Geschrieben

Warum wird denn wieder gestreikt?

 

Und es lohnt sich eh nicht auf die bahn umzusteigen, die verspätungen sind mühsam genug.

 

 

Liebe Grüsse Sara

Geschrieben (bearbeitet)

@ Amira - die Pilotenstreiks bei der Lufthansa sind so eine Art "traditionelle Angelegenheit" die sich seit eniger Zeit eingebürgert hat und die man wohl nichr wieder aufgeben möchte.

 

Mich dünkte es langsam, dass wenn man sich aus irgendeinem Grund doch noch dazu herreissen lässt, mit der Lufthansa fliegen zu wollen, man nicht mehr nachschauen muss, "wann" der Flieger geht sondern vielmehr "ob" er überhaupt geht...

 

Und bei der "die Bahn" redet man (wie kürzlich jemand festgestellt hat) mittlerweile nicht mehr von "Verspätung" sondern nur noch von ETA (Estimated Time of Arrival).

Bearbeitet von kuno
Geschrieben (bearbeitet)

Warum wird denn wieder gestreikt?

Weil das Lufthansa-Management lieber in Anti-VC Propaganda (ach nee, das heisst heute politisch Korrekt ja "public relation") investiert, als in die Altersversorgung der Piloten...

 

Genau wie bei der Bahn letztes mal, die einzige Information die man auf Anzeigetafeln, bei Lautsprecherdurchsagen oder auf der Homepage bekam war "Die GDL ist schuld". Informationen welcher Zug fährt und wann war hingegen nicht zu haben... Aber an letzteres ist der Bahnkunde ja gewöhnt.

 

Aber keine Sorge, die Politiker arbeiten bereits daran das Streikrecht abzuschaffen.

 

Gruß

Ralf

Bearbeitet von Volume
Geschrieben

Hi Amira

 

beim erneuten Streik der LH-Kollegen geht es nicht um "Traditionen, welche man nicht aufgeben möchte". Dies wurde von Kuno wahrscheinlich etwas falsch verstanden.

Es geht um dasselbe Thema wie bei den letzten Streiks. In der Zwischenzeit haben Verhandlungen stattgefunden, welche jedoch zu keinem Ergebnis geführt haben.

 

Je nachdem, zu welchem Lager man mehr Vertrauen hat, sind die Gründe des erneuten Scheiterns entweder die

- Sturheit des Management, welche Zitat" kein Nachgeben wie bei der Air France akzeptieren" oder

- die Geldgeilheit der eh schon zuviel verdienenden Piloten mit Jahresgehältern bis € 250'000.--.

 

Lieber Gruss

Patrick

Geschrieben

die Geldgeilheit der eh schon zuviel verdienenden Piloten mit Jahresgehältern bis € 250'000.-

Korrekt formuliert, es geht um Piloten die ab 55 in Vorruhestand gehen wollen und bis zu €250.000 verdienen. Das sind jeweils die Extremwerte. Die Durchschnittswerte weichen davon ziemlich deutlich ab... Gerade beim Alter liegt der Durschnitts-LH Pilot etwa da, wo auch der Durschnittsdeutesche liegt, und das ganz ohne Vorruhestandsregelung... Es ist gar nicht so lange her, da haben gerade mal 20% der über 60-jährigen Deutschen überhaupt noch gearbeitet...

In 2014 sind gerade noch 1.6 Millionen über 60 Jährige noch sozialversicherungspflichtig beschäftigt.

Wenn immer die Rede von "Rente mit 67" ist, dann ist das die theoretische Zahl zur Berechnung der Rentenhöhe benutzt wird, nicht das Alter zu dem der normale Deutsche in Rente geht.

 

Gruß

Ralf

Geschrieben (bearbeitet)

Ich dachte, es geht in Wirklichkeit um die Strategie, Wachstum nur noch in den Lowcost-Filialen zu schaffen und dafür notfalls sogar Piloten im Ausland zu leihen etc. Aber so genau werden wir das als Aussenstehende wohl sowieso nicht erfahren. Ich denke, wenn über 99 % der Piloten für einen Streik stimmen, werden sie schon ihre Gründe dafür haben.

 

Ciao

Friedrich

Bearbeitet von F-LSZH
Geschrieben

Vielen Dank für eure Antworten. Es ist schade dass man immer nur in der Zeitung liest wenn gestreikt wird aber von den Verhandlungen selber nix mitbekommt.

 

 

Liebe Grüsse Sara

Geschrieben (bearbeitet)

es geht natürlich um das ganze "Paket": Pensionskosten runter, Produktivität rauf, Kosten runter, Wettbewerbsfähigkeit hinauf. Da die Piloten mitunter eine der höchsten Produktionskosten sind, stehen sie natürlich an vorderster Front der Bewegung, umso meher, als sämtliche anderen Kosten irgendwie kontrolliert bzw. reduziert werden konnten.

 

Hier hat Swiss wieder einmal Pionierarbeit geleistet innerhalb des Konzerns: Die Regionalpiloten machen fleissig mit, und die anderen sowieso. Sogar Aeropers spricht jetzt erstmals von Arbeitsplatzsicherheit, nicht mehr Unterwanderungsschutz (Memo vom Freitag), was doch das erste Mal die Tür öffnet, damit die Airlines nicht mehr in Geiselhaft der Pilotengewerkschaften gehalten werden.

 

Die Dauerstreikaktion des VC wird auf jeden Fall keine Lösung sein. Wenigstens geht der Kerosinpreis runter - wie ist Lufti gehedged?

 

Dani

Bearbeitet von Danix
Geschrieben

Ich dachte, es geht in Wirklichkeit um die Strategie, Wachstum nur noch in den Lowcost-Filialen zu schaffen und dafür notfalls sogar Piloten im Ausland zu leihen etc. Aber so genau werden wir das als Aussenstehende wohl sowieso nicht erfahren.

Da der Inhalt ist der Urabstimmungen bekannt ist, ist auch der Grund des Streiks bekannt: Es geht um mehr Gehalt und um die Fortschreibung der Übergangsversorgung auch für Piloten, die jetzt neu bei der LH anfangen.

 

Beiden Punkte (es waren zwei getrennte UA) haben die überwiegende Mehrheit der Piloten jeweils zugestimmt - auch wenn bezüglich des Gehalts das einige nicht wirklich wahr haben wollen.

 

Der Vorwurf an die Piloten, sie würden wegen Strategie, Wings-Konzept, ... streiken halte ich für ein starkes Stück! Ein solcher Streik wäre illegal und die Piloten damit kriminell. Wäre aber schon spannend, was ein solcher illegale Streik - wenn es denn darum ginge - bei der nächsten ZÜP bedeuten würde ;-)

 

Florian

Geschrieben (bearbeitet)

Die Mühe, diesen Zirkus als Außenstehender noch zu verstehen muss man sich wohl nicht mehr machen.

 

Außer dass beide Parteien wohl mittlerweile quasi "all in" spielen ?

 

Die LH weiß, dass sie ohne die nötigen Umbauten des Geschäftsmodells keine Chance mehr hat.

 

Die Ertragskraft reicht nicht, um in die nötige Flottenerneuerung zu investieren, wenn auch der derzeitige Kerosinpreis ein gnädiges Mäntelchen über das Trauerspiel deckt.

 

Die potentiellen strategischen Partner gehen von der Stange. Wo liegt also die "Hoffnung".

 

In einer "Einigung" nicht, denn gestern hat sich die LH Sprecherin dahingehend geäußert, es gäbe nur noch einen strittigen Punkt, VC dagegen, man läge auf der vollen Breite daneben.

 

Das verstehe wer will.

 

Da beiden offensichtlich die Außenwirkung völlig "egal" ist, kann man nur vermuten, dass die LH darauf hofft, dass einigen Piloten anfängt die Hose zu "killen". Also ich als Pilot und sonst keinen weiteren Pfeil im Köcher, hätte die Hose gestrichen voll (mittlerweile). Füllgrad in Abhängigkeit des Dienstalters. Je höher desto weniger.

 

Ist das das Kalkül der LH, dass die Bereitschaft bei jüngeren Piloten einzulenken immer größer wird ?

 

Weil die andere Überlegung kann ja nur sein, die wirtschaftlichen Zustände herbei zu führen, die dann "radikale" Optionen eröffnen ?

Bearbeitet von Wolkenschieber
Geschrieben (bearbeitet)

Die ganze Diskussion hier ist ungefähr so erbaulich wie die Situation mit dem Streik. Daher werde ich mich auch weiter raushalten. Aber noch zu Florians Rhetorik zum Thema Wings ("illegal, starkes Stück") kann ich mich nicht ganz zurückhalten, da es ja eine Antwort auf mein Post war. Ich zitiere einfach einmal Spiegel Online als eines von vielen Medien:

 

Strittig sind zusätzlich die Gehälter der Piloten und die künftige Billigstrategie des neuen Konzernchefs Carsten Spohr, die von den Piloten nicht mitgetragen wird. Beim Billigableger Eurowings und einer geplanten Billigtochter für die Langstrecke gilt der Konzerntarifvertrag nicht. Piloten und Flugbegleiter verdienen deutlich weniger als ihre Kollegen in den Maschinen mit dem Kranichlogo. Auch die komfortable Übergangsversorgung vor dem Renteneintritt kommt ihnen nicht zugute.

Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/pilotenstreik-lufthansa-streicht-1350-fluege-a-1005883.html

 

Ich glaube, wir können hier darauf verzichten, sich so scheinheilig künstlich zu echauffieren wie Florian das tut. Zumindest was in der Zeitung steht kann man hier ja wohl auch diskutieren.

 

Wenn jetzt mit dem in der Lufthansa Mainline sauer verdienten Geld die künftige Billigkonkurrenz der Piloten aufgebaut wird, kann ich schon verstehen, dass man da auf die Barrikaden geht. Wenn man dem Arbeitnehmer die Säge in die Hand gibt und ihm sagt: "Da, säg mal schön an dem Ast, auf dem Du sitzt", kann man ja wohl kaum erwarten dass er das einfach tut.

 

Ciao

Friedrich

Bearbeitet von F-LSZH
Geschrieben (bearbeitet)

Ja aber wenn du auf die Barrikaden gehen meinst, dass es rechtens wäre, wenn die Piloten dafür streikten, dass künftig einen Tarifvertrag geben könnte, der sie unmittelbar gar nicht betrifft, dann wäre das illegal, kriminell oder wie man das auch immer bezeichnen mag.

 

Streiken darf ich nur wegen eines gekündigten (!) Vertrages.

 

Und was man LH nicht vorwerfen kann, ist doch dass sie Einkommen von Piloten (meinetwegen) nach unten ziehen, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu sichern. Sie folgen dem Markt, das haben andere vorgemacht und nun hofft LH sich wenigstens einen teil des Marktes zurück zu holen, den man schon verloren hat.

 

 

Also wenn die LH Piloten streikten gegen die Passagiere, die all die Billigcarrier buchen, sich blockierend vor die Gangway setzten mit Schildern, auf denen stünde, ihr Automobilbeschäftigte, Friseure (usw.), die ihr alle immer mehr von und wollt, weil wir nicht zum billigeren Friseur in Istanbul können (nicht mal das stimmt für den Piloten, tun wir aber mal so), dann wäre das auch illegal, aber dann hätten sie meine uneingeschränkte Sympathie.

Bearbeitet von Wolkenschieber
Geschrieben (bearbeitet)

quote name="F-LSZH" post="887058" timestamp="1417434452"]

Ich denke, wenn über 99 % der Piloten für einen Streik stimmen, werden sie schon ihre Gründe dafür haben.

 

Hallo Friedrich; nicht, dass du jetzt gleich sagst, ich würde mich echauffieren - aber dem obengenannte Argument könnte man doch ganz einfach entgegenhalten, dass die LH auch ihre guten Gründe haben muss, die Streiks auszuhalten, sonst hätte sie bestimmt schon lange klein beigegeben und wäre den Forderungen der Piloten nachgekommen. Aber offensichtlich geht die LH davon aus, dass sie auf dem richtigen Weg ist und nimmt damit die Millionen-Euro-Ausfälle in Kauf.

 

quote name="F-LSZH" post="887066" timestamp="1417437370"]

Wenn man dem Arbeitnehmer die Säge in die Hand gibt und ihm sagt: "Da, säg mal schön an dem Ast, auf dem Du sitzt", kann man ja wohl kaum erwarten dass er das einfach tut.

 

Man muss nicht gleich von "absägen" reden. Vielleicht ist es halt wie mit den Obstbäumen - die muss man auch jeweils im Herbst schneiden, dmait sie nächstes Jahr (hoffentlich) wieder einen guten Ertrag bringen.

Bearbeitet von kuno
Geschrieben

Ja aber wenn du auf die Barrikaden gehen meinst, dass es rechtens wäre, wenn die Piloten dafür streikten, dass künftig einen Tarifvertrag geben könnte, der sie unmittelbar gar nicht betrifft, dann wäre das illegal, kriminell oder wie man das auch immer bezeichnen mag.

Puh, ich will mich hier wirklich gar nicht einmischen. Ich habe weder spezielles Verständnis für das LH-Management noch für die Piloten. Aber solche Statements machen es einfach schwer, nicht zu antworten.

 

Erstens, es gibt einen Unterschied zwischen illegal und kriminell. Und zweitens, man könnte auf die Idee kommen, eine Sache wie die Übergangsversorgung, auf die man einen rechtlichen Anspruch hat, als Faustpfand herzunehmen um im Austausch etwas zu bekommen, auf das man zunächst keinen Anspruch hat. Das nennt sich Verhandlung und Kompromiss, und dabei gibt jeder etwas auf, damit man sich in der Mitte treffen kann. Ist man dazu unfähig, gibt es am Ende nur Verlierer.

 

Die Lösung wäre meiner Meinung nach übrigens, die bei Dritten entstehenden Streikfolgen vor Gericht nicht mehr als "höhere Gewalt", sondern als schadensersatzpflichtige Nichtleistung des Vertragspartners (=Lufthansa) anzusehen. Wenn die Lufthansa ihren Kunden die durch die Streiks verursachten Schäden tatsächlich ersetzen müsste, wäre dieser Streik schon morgen beendet.

 

Ciao

Friedrich

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