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Nicht schon wieder: LH Piloten drohen mit Streik


Kuno

Empfohlene Beiträge

Genau. Und am Ende bleibt dann bestimmt auch noch eine geschützte Werkstatt übrig, wo mit Kulturmitteln gezeigt werden kann, wie die Industrie in Deutschland mal funktioniert hat.

 

Gute Idee - und dort könnten dann die Ju 52 und die seit Jahren angekündigte Super Constellation betrieben werden B) 

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Solche Indusstriemuseen gibt's doch schon, was wolltest Du jetzt damit sagen, daß anderswo immer noch so gearbeitet wird.

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Solche Indusstriemuseen gibt's doch schon, was wolltest Du jetzt damit sagen, daß anderswo immer noch so gearbeitet wird.

Nein, dass das von einer Industrie übrig bleibt, wenn sie sich nicht den Gegebenheiten anpasst.

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Gegebenheiten... wer gibt die denn? Woher kommen die denn? Vom Himmel? Gottgewollt? Kann man sie nicht ändern?

Können wir wirklich nur schicksalsergeben auf die "Gegebenheiten" starren und uns ihnen so gut wie möglich anpassen?

 

Da die Gegebenheiten so sind, wie wir sie gemacht haben, sollten wir sie ja eigentlich auch ändern können.

Anpassung ist jedenfalls das schlechteste aller Rezepte. Neue Ideen wären vermutlich besser...

 

Gruß

Peter

Bearbeitet von PeterH
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Da die Gegebenheiten so sind, wie wir sie gemacht haben, sollten wir sie ja eigentlich auch ändern können.

Anpassung ist jedenfalls das schlechteste aller Rezepte. Neue Ideen wären vermutlich besser...

Es ist eben nicht 'wir'. In einer globalen Welt geben die, die eine Entwicklung anführen die Entwicklung vor. Wenn ihr mit Hilfe der Gewerkschaft eure Löhne unnatürlich hoch haltet, seid ihr nicht mal mehr gegenüber der EU konkurrenzhfähig, geschweige denn gegenüber dem Rest der Welt. Wäre soweit kein Problem, wenn man eine Mauer um's Land bauen könnte und wenn dann die eigenen Leute auch die eigenen, teuren Produkte kaufen würde. Beides ist aber nicht der Fall.

 

Neue Ideen -> Anpassen der Industrie wäre wahrscheinlich tatsächlich besser als einfach mit Hilfe der Gewerkschaft versuchen alles beim Alten zu halten.

Bearbeitet von sirdir
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Vor allem ist immer wieder erstaunlich, dass alle, wirklich sämtliche Akteure, die Vorteile der Globalisierung stillschweigend akzeptieren. Die Nachteile jedoch verdammen und sofort ein möglichst radikales Gegenmittel verlangen.

 

Die Bananen sind fein, die günstigen Erdölprodukte (können auch chinesische Solarpanels sein) nehmen wir, die 10 mal günstigeren Lebenshaltungskosten als noch vor 100 Jahren im Vergleich zum Einkommen - alles geschenkt! Aber wenn man dann merkt, dass die nicht nur als Sklaven in den iPhone-Werken für uns arbeiten, sondern auch noch unseren hohen Lebensstandard gefährden könnten, dann ist plötzlich nicht mehr so lustig.

 

OK, die Haltung wäre akzeptierbar, wenn uns das Wasser wirklich zum Hals stehen würde, aber wir sind x-fach abgesichert und haben immer noch mehrfach höhere Löhne als die armen Typen, gegen die wir ins Feld ziehen.

 

Dafür habe ich kein Verständnis. Mit dieser Einstellung hätten wir es auch nicht aus dem Mittelalter geschafft, ohne Konkurrenz aus China. Oder die Industrielle Revolution. Oder das Wirtschaftswunder in Deutschland nach dem Krieg.

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Dafür habe ich kein Verständnis. Mit dieser Einstellung hätten wir es auch nicht aus dem Mittelalter geschafft, ohne Konkurrenz aus China. Oder die Industrielle Revolution. Oder das Wirtschaftswunder in Deutschland nach dem Krieg.

Vor allem: Ich predige das schon seit bald 30 Jahren: In Europa haben wir keinen Biss mehr. Die Chinesen, die sind hungrig, die arbeiten bis zum Umfallen, um und einzu- und zu überholen. Wir rufen die Gewerkschaften. Wahrscheinlich haben das die Römischen Soldaten auch gemacht, kurz vor Untergang des Reiches.

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Nun kommen wir doch nach all den Thread affinen Detailerörterungen zu Pudels' Kern. Uns Westlern ist die Leidensfähigkeit abhanden gekommen. Wir sind zu verwöhnten fordernden Egoisten verkommen. Wir scheinen uns geistig so vom wahren Leben abgewendet zu haben, dass wir unsere Rettung nur noch in materiellen Besitzwahrungskämpfen sehen.

Dabei sollten wir besser uns nach der Decke strecken, und unseren Ideenreichtum anzapfen, um unser Leben gut einzurichten. Und vor allem seinen Liebsten ein ausgeglichener und verlässlicher Partner zu sein. Denn da vermute ich wegen all den verbissenen täglichen Existenzkämpfen das grösste Manko. Weniger arbeiten, weniger Geld, weniger materieller Luxus, mehr Zeit für die Familie.

Es gibt immer Alternativen.

 

Mein Wort zum Sonntag ;)

Gruss Walti

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Ob die Väter die Zuhause sind immer besser für die Entwicklung ihrer Kinder sind als die das Geld ranschaffen habe ich aber Zweifel.

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Nun kommen wir doch nach all den Thread affinen Detailerörterungen zu Pudels' Kern. Uns Westlern ist die Leidensfähigkeit abhanden gekommen. Wir sind zu verwöhnten fordernden Egoisten verkommen. Wir scheinen uns geistig so vom wahren Leben abgewendet zu haben, dass wir unsere Rettung nur noch in materiellen Besitzwahrungskämpfen sehen.

Dabei sollten wir besser uns nach der Decke strecken, und unseren Ideenreichtum anzapfen, um unser Leben gut einzurichten. Und vor allem seinen Liebsten ein ausgeglichener und verlässlicher Partner zu sein. Denn da vermute ich wegen all den verbissenen täglichen Existenzkämpfen das grösste Manko. Weniger arbeiten, weniger Geld, weniger materieller Luxus, mehr Zeit für die Familie.

Es gibt immer Alternativen.

 

Mein Wort zum Sonntag ;)

Gruss Walti

Sorry, Walter es ist BS!

 

wenn es in der Abendländischen Kultur nicht genügend Optionen und Vorgaben für das "richtige" Leben und den "vernünftigen" Umgang mit Lüsten geben würde, müsste ich Dir recht geben. Dem ist aber nicht so!  Wir haben von Epikur, über Marc Aurel bis wegen mir Kant und Schoppenhauer genügend schlaue Leute die sich genau mit dieser Frage beschäftigt haben. Wenn allerdings die Mehrheit ihre eigene Geistesgeschichte und Herkunft vergisst, dann ist halt wirklich Zappenduster!

 

Zum Thema: schon alleine das dauernde einseitige Abheben auf Shareholder-Value, was ja hier von der anti-gewerkschaftlliche Seite immer wieder getan wird, ist auf diesem Hintergrund, nämlich z.B. der bis dato allseits akzeptierten gesellschaftlichen Anforderung  "Eigentum verpflichtet", entgegengesetzt!  Wie so eine gesellschaftlich notwendige Forderung dann auch in einer so sehr hochgelobten globalisierten Wirtschaft umgesetzt werden soll, verbleibt mir bis jetzt verschlossen. Dieser Frage will man sich auch nicht stellen, man erhofft  ja gerade aus dieser unguten "Konkurrenzsituation" zu profitieren....

 

Bernhard (LSZH)

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Dann ist es ja ein total positiver BS, wenn auch nur ein Leser daran sich erinnert, dass es noch ein Leben neben der Lohntüte gibt.

Deine erwähnten Denker ringen mir übrigens den allergrössten Respekt ab! Von denen kann so ein kleiner gut beobachtender Hauswart noch allerhand dazulernen ;-)

 

Gruss Walti

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Walti,

 

gängige Lebenspraxis ist doch heutzutage weitgehend Askese und Verzicht! Gerade bei dem Klientel um den es hier geht und das das ist ja auch z.T. Bestandteil des Jobs. Zumindest die ich kenne, machen das ziemlich seriös. Sportlich und gesundheitsbewusst bis an den Rand der Hyperchondrie. Die haben auch keine golden Wasserhähne und ähnliches zu Hause und es geht bei denen  - und auch bei anderen gut Verdiendenden - nicht immer um reine materielle Güter, sie haben ein Leben neben der Lohntüte und setzen sich mit Haben und Sein auseinander.

Deshalb kann man einen meiner Meinung nach notwendige gewerkschaftliche Auseinandersetzung - bei der es nicht immer fein zu gehen muss - nicht einfach auf eine private Ebene herabbrechen. Das dieser Arbeitskonflikt von Problemen der Globalisierung überlagert wird, ist ja auch schon genug durchgekaut worden und da habe ich meine Position auch schon skizziert.

Ein kleiner Hauswart kann auch ein guter Philosoph sein wenn er hin und wieder mit den Perspektiven spielt......

Übrigens, warum ist wohl "New Labour" in England gerade den Bach ab?

 

Gruss einstweilen

 

Bernhard (LSZH)

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Diese Zeiten sind vorüber. Hallo!! Vorüber.

Diese Zeiten sind erst dann vorüber, wenn der Mensch 2.0 nicht mehr altert, kein Jet-lag mehr empfindet, nur noch 5 Stunden Schlaf pro Nacht braucht und mit 70 noch so scharf sieht wie mit 20. Die derzeit gestiegene Lebenserwartung kommt nicht daher, dass die über 60 Jährigen länger leben oder fitter sind, sie kommt daher, dass mehr Leute 60 werden. Die Rente mit 67 kommt daher, dass die Deutschen weniger Kinder bekommen, und die Indusrie massenweise Jobs wegrationalisiert oder in Billigjobs verwandelt hat ("ihre Produktiviät erhöht hat"), man sich die Rente mit 65 eben nicht mehr leisten kann, weil zuwenig reinkommt. Weil zu viel rausfliesst weil die heutigen Rentner viel mehr rausbekommen als heutige Betragstahler nach Jahrzehnten des Lochnverzichts einzahlen, nicht weil zu lange was rausfliesst.  

Nie haben Menschen so viel Wertschöpfung in ihrem Leben erbracht, wie heute (und zwar inflationsbereinigt). Wieso sollen die Zeiten vorüber sein, in denen sie wenigstens den gleichen Ruhestand nach einem langen Arbeitsleben bekommen sollen?

 

Eine bestimmte (mächtige) Gruppe möchte dass diese Zeiten vorüber sind. Weil ihr unglaublicher Reichtum davon abhängt. Es ist faszinierend dass sich die Massen das gefallen lassen, als wäre es ein Naturereignis.

 

Gruß

Ralf

Bearbeitet von Volume
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Auch wieder eine ganze Menge verschiedene Themen, die nichts miteinander zu tun haben:

 

1. Die Zeiten von hohen Einkommen von Angestellten in der Luftfahrt sind vorüber. Weil die Luftfahrt keine Glamour-Industrie mehr ist. Genau gleich wie heute Cabin Attendants nicht mehr den High Society-Status geniessen (früher waren sie höher bewertet als Fotomodels).

 

2. Die höhere Lebenserwartung kommt vom medizinischen und ernährungstechnischen Fortschritt. Deshalb verdienen Ärzte auch mehr als Piloten (die arbeiten nämlich so viel in einer Woche wie ein Pilot in einem Monat).

 

3. Die höheren Rentenalter kommen daher, dass das heutige System, das auf eine tiefere Lebenserwartung basiert, nicht mehr finanzierbar ist. Höheres Rentenalter bedeutet nicht, dass die Leute länger arbeiten werden (denn das tun sie nicht, im Gegenteil), sondern dass sie später oder tiefere Renten erhalten.

 

4. Die höhere Wertschöpfung unserer Industrie kommt nicht daher, dass wir mehr oder härter arbeiten (denn das tun wir nicht, im Gegenteil!), sondern weil der technische Fortschritt (sprich: Maschinen und Prozesse) fortgeschritten sind. Der Gewinn der höheren Wertschöpfung "verdienen" deshalb nicht die Arbeiter, sondern das Kapital, die Investoren. Dass die Arbeiter trotz tieferer Arbeitsleistung/-zeit dauernd mehr verdienen, ist eigentlich ein "Bonus". Ein Goodie, damit ihre Arbeit anerkannt wird. Aber gerechtfertigt ist es nicht.

 

5. Du hegst immer noch ein wildromantisches-frühsozialistisches Weltbild, dass "Die Industrie" Arbeiter wegrationalisierst und vor allem Billigjobs produziert. Das Gegenteil ist der Fall, denn der Fortschritt produziert immer neue, bessere und höher Qualifizierte. Schau dir nur die Internetrevolution an. "Mechanniker" sind heutzutage hochspezialisierte "Polytechnier" (zumindest bei uns, wo wir eine Lehre absolvieren), der Wandel der Gesellschaft von "Blue Collar" zu "White Collar", die hohe Arbeitsplatzsicherheit usw. Natürlich bleiben Leute, die immer noch das machen wollen wir vor 40 Jahren auf der Strecke. Sollen wir wirklich wieder die Kohlebergwerke und den Ruhrpott wieder anwerfen, um die beschäftigen zu können? Diese Zeiten sind Geschichte.

 

6. Als Fazit und als Antwort an deine extrem radikale Perspektive im letzten Abschnitt: Die gesamte Bevölkerung ist heute viel reicher als je zuvor. Aus obgenannten Gründen. Sonst frag mal deine Eltern wie sie aufgewachsen sind. Insbesondere gibt es keine "mächtige Gruppe" in der Luftfahrt, die irgendwas beherrschen will. Der unglaubliche Reichtum findet anderswo statt. Und der breiten Bevölkerung geht es eigentlich recht gut.

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Eine bestimmte (mächtige) Gruppe möchte dass diese Zeiten vorüber sind. Weil ihr unglaublicher Reichtum davon abhängt. Es ist faszinierend dass sich die Massen das gefallen lassen, als wäre es ein Naturereignis.

 

Gruß

Ralf

 

an welche denkst du denn? Manager, Politiker, Kunden (Märkte)...?

 

Markus

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Wer redet denn von Kohlebergwerken?

 

Die Produktivität (die Wertschöpfung) eines "normalen" Arbeitsplatzes ist seit den 50ern mindestens um das 30fache gestiegen. Davon kommen aber dem eigentlchen Produzenten - dem "Arbeitnehmer" nämlich - das etwa 5-fache zugute (wir sind also heute tatsächlich 5mal "reicher" als damals), während durch eine kleine Kaste eben das 25fache gegenüber den 50ern abgeschöpft wird

 

In DE besitzt 1 Prozent der Bevölkerung heute rund 50 Prozent des verfügbaren Geldes.

 

Man mag gerne an den Zahlen herumdeuteln (ich hab' sie nur geschätzt), am Prinzip ändert sich nichts.

 

Oder glaubt irgendwer ernsthaft, das Zehnermilliarden-Vermögen z.B. von B. Gates sei Gegenwert der von im (an seinem "Arbeitsplatz" ;) ) produzierten Güter/Dienstleistungen? :lol:

 

Gruß

Peter

Bearbeitet von PeterH
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an welche denkst du denn? Manager, Politiker, Kunden (Märkte)...?

 

Markus

 

Wenn ich mich mal hier einklinken darf. Es sind nicht einzelne Personen, es sind Strukturen, Institutionen. Ökonomen können verdammt gut rechnen, das ist ja auch ihr Job. Wenn man ihnen aber keine Vorgaben macht, rechnen sie nur zu ihren Gunsten! Deshalb verstehe ich diese nahezu sklavische Wirtschaftsgläubigkeit die hier immer wieder auftaucht nicht. Nicht jeder der das kritisiert ist ein fundamentalistischer Marxist. Aber nach 25 Jahre "Sieg" des Kapitalismus mit desolaten Staatsfinanzen allenthalben und frei vagabundierendem Kapital andererseits, könnte man mal ins Grübeln kommen. Glaubt jemand, dass Investitionskonzerne wie z.B. Blackrock irgendwo steuern bezahlen? Nein, um das zu verhindern schicken sie "ihre" Kapitalien" mindestens täglich 5x um den Globus......

Es gibt eben "den Bonzen" schon gar nicht mehr!

 

Bernhard (LSZH)

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Man muß allerdings zugeben, daß seine Software zumindest nicht weniger demokratisch gewählt ist als die Politiker und in der Größenordnung ist Geld ja dann hauptsächlich Kontrolle.

Und die Kommunisten haben nix anderes zustande bekommen als das eigene Volk einzusperren und die Technologie von den Kapitalisten zu klauen.

Bearbeitet von iwl
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Wenn man ihnen aber keine Vorgaben macht, rechnen sie nur zu ihren Gunsten! Deshalb verstehe ich diese nahezu sklavische Wirtschaftsgläubigkeit die hier immer wieder auftaucht nicht.

Es geht ja nicht darum, ob man das gut findet. Es geht darum, ob man es ändern könnte, wenn man denn wollte.

Wenn du irgendwas produzierst, das auf der ganzen Welt sonst niemand hat, dann kannst du die Regeln bestimmen. In jedem anderen Fall musst du genau so effizient sein wie deine Konkurrenz, sonst gibt's dich ruck zuck nicht mehr. Also, was tun?

Entweder man baut wieder eine Mauer um jedes Land und hält nicht nur Menschen, sondern auch Waren zurück, oder man steht eben in Konkurrenz zur ganzen Welt.

Aber soll ich dir was sagen? Wie das raus käme, kann man sich am Beispiel von Nordkorea anschauen.

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Ja wenn schon kein Unterschied mehr zwischen Volkswirtschaft und Betriebswirtschaft erkannt wird......

Die Volkswitschaft ist die Summe der Betribeswirtschaften. Und jetzt? Willst du die Firmen gesetzlich dazu verdonnern, Gewinne zu machen?
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Die Zeiten von hohen Einkommen von Angestellten in der Luftfahrt sind vorüber. Weil die Luftfahrt keine Glamour-Industrie mehr ist.

Luftfarht ist werder Glamour-Industrie (die Luftfahrt bis in die 60er) noch Infrastruktur (die Luftfahrt bis in die 90er), die Luftfahrt ist heute praktisch Unterhaltungsindustrie. Und hohe Einkommen im Management gibt es nach wie vor.

 

Die höhere Lebenserwartung kommt vom medizinischen und ernährungstechnischen Fortschritt. 

Das ist kein Widerspruch, die höhere Lebenserwartung ist aber ein Statistikeffekt, der vor allem daher kommt, das die Kindersterblichkeit und die Sterblichkeit im Beruf abgenommen hat. Mehr Menschen erreichen das Rentenalter, der Zeitpunkt des Durschnittstodes hat sich nach oben verschoben. Wer aber erstmal jenseits der 60 ist, für den hat sich in Bezug auf den zu erwartenden Todeszeitpunkt in den letzten 30 Jahren praktisch nichts mehr geändert. Um es anders auszudrücken, die Alterspyramide ist ein Altersbaum geworden (dünner Stamm, dicke Krone), aber ist nicht entscheidend höher als früher.

 

 

Die höheren Rentenalter kommen daher, dass das heutige System, das auf eine tiefere Lebenserwartung basiert, nicht mehr finanzierbar ist.

Die Rente ist immer finanzierbar, es kommt halt nur auf die Höhe der Beiträge an. Natürlich müssten die angepasst werden.

 

Höheres Rentenalter bedeutet nicht, dass die Leute länger arbeiten werden

Doch, genau das bedeutet es. Denn wir werden alle mit 67 (oder 70...) nur noch von Vollzeit auf Teilzeit umstellen. Eine Mehrheit der Rentner zwischen 65 und 70 hat einen Nebenjob. Teilweise freiwillig (warum auch nicht), oft aber zwangsweise. Ich kenne verdammt viele Rentner, und kaum einen der nicht irgendwo noch einen Minijob hat, oder schwarz arbeitet. In der Größenordnung 20 Stunden die Woche.

 

 

Die höhere Wertschöpfung unserer Industrie kommt nicht daher, dass wir mehr oder härter arbeiten

Die Durchschnittsarbeitszeit ist heute (nach einer langen Phase von gewonnener Lebensqualität) wieder auf dem Niveau der 70er, in vielen Branchen real auch deutlich darüber, da unbezahlte Überstunden inzwischen absolut Standard geworden sind bzw. Bereitschaft heute als Freizeit verstanden wird. Härter ist Ansichtssache, sicher körperlich weniger anstrengend, aber mehr in Schichtarbeit, mit mehr Wochenendarbeit, mit mehr Stress, mit mehr Mehrfachbelastung.

Guck dir z.B. mal den ganzen Einzelhandel an, glaubst du die geänderten Öffnungszeiten haben keine Auswirkung auf die Arbeitszeit? Es werden dadurch ja nicht mehr Waren verkauft. Die Verkäuferin räumt heute auch Regale ein und putzt den Laden.

 

 

der Fortschritt produziert immer neue, bessere und höher Qualifizierte. Schau dir nur die Internetrevolution an. "Mechanniker" sind heutzutage hochspezialisierte "Polytechnier" (zumindest bei uns, wo wir eine Lehre absolvieren),

Ja, und während sie früher noch Fehler finden und reparieren konnten, können sie heute nur noch Diagnosetools anschliessen, und Komponenten tauschen. Ich kenne noch Mechaniker (Auto und Flugzeug), denen reicht heute niemand der Mechatroniker das Wasser. Es ist unglaublich, dass heute ein McDonalds Verkäufer ein "Systemgastronom" ist, und in 3 Jahren Lehre (Leere?!) lernt, Bic Macs zu verkaufen. Was wir alles an neuen Lehrberufen und Studiengängen erfunden haben, nur ein Bruchteil davon ist heute tatsächlich höher qualifiziert.

Auch beim Pilot ist die Qualifikation eine Mischung aus Management- und Feinmotorikfähigkeit. Auch das manuelle können ist Qualifikation. SAP bedienen zu können ist keine höhere Qualifikation, als ein Uhrwerk justieren zu können. Unsere Wertvorstellungen haben sich geändert, nicht die Qualifikation unserer Arbeitenden.

 

 

 Sonst frag mal deine Eltern wie sie aufgewachsen sind.

Ich habe relativ junge Eltern, und daher deren "Aufwachsen" einen Gutteil miterlebt. Mein Vater hat von 20 bis zur Rente beim selben Arbeitgeber gearbeitet, und jedes Jahr von Mitte der 60er bis Mitte der 90er ist ein "goodie" dazugekommen (Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, Urlaubstage, Arbeitszeit...) und das Gehalt ist ständig deutlich mehr als die Inflation gstiegen, meine Eltern sind viermal umgezogen, immer in größere und schönere Wohnungen/Häuser, haben immer bessere Autos gefahren, immer bessere Urlaube gemacht, immer bessere Möbel und Unterhaltungselektronik gekauft etc. Und es war immer genug Geld da, um mit nur einem Gehalt eine ganze Familie durchzubringen. Natürlich hat es nicht gereicht, mich mit dem "goldenen Löffel" großzuziehen, meine Fliegerei habe ich mir seit dem ersten Tag selbst verdienen müssen (ich blicke daher schon auf 31 Jahre Arbeit zurück, angefangen als Brötchenjunge, eine Servicedienstleistung die leider inzwischen ausgestorben ist) und mein Studium natürlich genauso. Seit Mitte der 90er bekommt man jedes Jahr was weggenommen, wurden die Autos kleiner, die Urlaube einfacher.

Seit ich selbst arbeite, verbessere ich mich von Zeit zu Zeit durch Arbeitgeberwechsel, da geht es dann aber immer weiter kontinuierlich bergab. Meinen Reallohn kann ich bei jedem Arbeitgeber halten, aber nur weil ich den sinkenden Stundenlohn ausgleiche/ausgleichen muss, in dem ich immer länger arbeite, immer mehr unbezahlte Überstunden mache, immer öfter für meine Diensreisen in meiner Freizeit reise, diese Zeiten immer weniger anrechnen kann etc. Mein tatsächlicher Stundenlohn ist heute nicht besser, als bei einigen meiner Jobs vor 25 Jahren (als ich noch in der hier bereits erwähnten IT tätig war, nicht in der Luftfahrt...).

Ja, ich starte von einem höheren Niveau als meine Eltern. Die haben in der ersten Wohnung noch ohne Kühlschrank angefangen, und das Essen im Keller kühl gelagert (dafür haben sie Fleisch und Wurst eben nebenann beim Metzger frisch gekauft, das war früher mal bezahlbar...). Aber bei denen ging es bis in die 90er nur vorwärts. Bei mir geht es bestenfalls seitwärts.

Mein Vater hat seit den 70ern nur Neuwagen gekauft, ich habe nach inzwischen gut 30 Jahren Arbeitsleben bisher nur Gebrauchtwagen gehabt. Meine Unlterhaltungselektronik ist z.T. aus den 70ern, mein Computer stammt aus den ersten Tagen von Windows XP, bei Computer und Fersehen gucke ich selbstverständlich noch "in die Röhre", mein letzter echter Urlaub (langfristig geplant, > 14 Tage) war im Winter 2008/2009, seitdem quetsche ich mal eine Woche spontan zwischen Meetings oder hänge sie dran, wenn überhaupt.

Meine "Work Life Balance" (ein Wort das mein Vater noch gar nicht kannte...) brauche ich definitiv nicht mit meinen Eltern zu vergleichen. Von Balance kann da auch keine Rede sein. Oft habe ich zwar praktisch "Freizeit bei der Arbeit" (vor allem weil ich Prozessbedingt auf Zuarbeit warte...) aber das muss ich alles am Ende als unbezahlte Überstunden wieder dranhängen, um die Deadlines einzuhalten (auch ein Begriff, den man früher nicht so kannte).

 

Ich will mich ja nicht mal beschweren, mein Leben ist OK, ich verdiene in etwa den Deutschen Durchschnittslohn, ich kenne es nicht anders als ständig zu arbeiten (z.B. Ehrenamtlich in der Werkstatt im Flugverein), ich brauche das irgendwie ständig was zu tun und nicht einfach nur rumzusitzen, aber ich habe nichts mehr abzugeben und ich habe mir ganz gewiss nicht vorwerfen zu lassen, über meine Verhältnisse zu leben.

Wen mir mein Arbeitgeber jetzt an die Rente gehen wollte (über das hinaus, was mit der Staat schon alles von den für das ich einst angefangen habe einzuzahlen weggenommen hat), dann würde ich das ganz bestimmt auch nicht akzeptieren.

 

Gruß

Ralf

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Und warum gehst Du dann nicht wieder in die IT?

Da gab es seit den 90igern doch immer wieder Möglichkeiten gut Geld zu verdienen bei teils freier Arbeitszeit.

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Naja, die Lebensgeschichten sind halt verschieden. Der Vater meines Vaters hat mal erzählt: 'ich konnte gar nicht so viele Kottelets essen, dass es genug Knochen für all meine Kinder gab'.

Jedenfalls ist diese Phase des unaufhörlichen Aufschwungs wohl kaum der Normalzustand, er kam wohl dadurch zustande, dass nach dem Krieg der tiefste Punkt erreicht war.

Die Generationen davor dürften mehr für weniger gearbeitet haben - und dabei in einem Loch gelebt.

Die Idee, man könne mit ~40 Stunden Arbeit pro Woche so viel erwirtschaften, dass es reicht, die letzten 30 Jahre seines Lebens keinen Finger mehr zu rühren wird auf Dauer nicht aufgehen.

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die letzten 30 Jahre seines Lebens

Aktuell verspricht man mir als Mann statistisch 76 Jahre alt zu werden, also reden wir von 19 Jahren.

Und ich wüsste nicht, was sich in meinem Leben in den letzten 20 Jahren geändert haben soll, als man mit noch 74 Jahre (also 17 Jahre Rente) verhergesagt hat. Mein Leben hat sich durch die geringe Geburtenrate nicht geändert.

 

Jedenfalls ist diese Phase des unaufhörlichen Aufschwungs wohl kaum der Normalzustand

Nun, wir findes es völlig normal, das der DAX jedes Jahr um die 10% zulegt.

Auch die vererbte Geldmenge und die Zahl der Millionäre wächst seit Jahren zweistellig.

 

Das Wachstum Grenzen haben soll, wird doch gerade von vielen Ökonomen stetig bestritten (und ja, von Betriebswirtschaflern mehr als von Volkswirtschaftlern ;), letztere halten 10% Wachstum nicht für normal)

 

Gruß

Ralf

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