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Nicht schon wieder: LH Piloten drohen mit Streik


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Geschrieben (bearbeitet)

schöner Artikel

Einseitiger, polemischer Artikel. Wie man ihn von der wirtschaftsnahen FAZ erwarten würde. Da ist von "vier Jahre hintereinander kein Wachstum unserer Flugzeugflotte mehr" die Rede, aber die Nullrunden der Piloten einige Jahre hintereinander wird nichts gesagt. Nullrunden des Managements hingegen oder Jahre in denen das Management nicht gewachsen wären sind bisher nicht aufgetreten...

Das ist genau das Problem der Piloten, in der TAZ würde man nie einen positiven Artikel über die "besserverdienenden" Piloten lesen.

Wenn man Krankenschwestern an ihre Alterversorgung gehen wollte...

 

 

Man kann über dieses Kindergartenniveau mittlerweile nur noch den Kopf schütteln

In der Tat, hier geht es weder um Konzernumbau noch um Privilegien, hier geht es um mein Schäufelchen oder dein Schäufelchen.

Kindergarten ist da noch eine wohlwollende Beschreibung.

Beide Seiten haben sich in der Öffentlichkeit inzwischen derartig engagiert, da kann jetzt keiner mehr ohne Gesichtsverlust zurückrudern.

Die Lufthansa müsste nach einem Kompromiss zugeben, dass sie jetzt doch nicht pleite macht obwohl ihre alternativlosen Reformen nicht voll durchgesetzt wurden, und die Gewerkschaft würde ihre Existenzberechtigung verlieren.

Ein dritter wird einschreiten müssen, und das passiert ja auch gerade.

 

Ein neues Gesetz soll übermäßige Streiks kleiner Gewerkschaften eindämmen - nun hat Arbeitsministerin Nahles den entsprechenden Entwurf offenbar verschärft.

Zum Leidwesen von Millionen mit weniger Gehalt und Privilegien...

 

Nachtrag:

Auf Aero.de gibt man mir gerade Recht ;)

Auch die VC sieht in der Billiglangstrecke vor allem konzerneigene Konkurrenz, die das traditionelle Langstreckengeschäft schädigen wird.

Und inzwischen spricht auch Lufthansa von "Worldwings", einen Namen den ich hier im Forum schon vor Monaten benutzt habe, während Lufthansa noch andere Namen benutzt hat. Die Jungs lesen hier mit!

Besonders witzig:

 

Die Airline könnte später "Worldwings" heißen. Sie soll dann mit den bestehenden Lufthansa-Töchtern Germanwings und Eurowings in einer noch zu gründenden Holding zur "Wings"-Familie zusammenfasst werden. Mit dem Verbund will Lufthansa der Konkurrenz von Billigfliegern wie Ryanair oder Easyjet begegnen.

In den Wings-Cockpits sollen die Piloten möglichst nicht zu den Konditionen des Konzerntarifvertrags beschäftigt werden, um Kostenvorteile zu erreichen. 

Beim Streik setzt man darauf, dass der Gesetzgeber einheitliche Tarifverträge und Gewerkschaften vorschreibt, die Tarifeinheit wird als Argument für das Absägen der Spartengewerkschaften benutzt, und dann startet man ein Konzernmodell das exakt darauf beruht, die Tarifeinheit zu beenden.

So könnten am Ende auch hier beide verlieren, der Gesetzgeber verbietet der Spartengewerkschaft VC zu streiken, und Lufthansa die Tarifeinheit aufzulösen.

Dann endlich werden die zwei sich einig: in ihrer Ablehnung des Staates.

 

Gruß

Ralf 

Bearbeitet von Volume
Geschrieben

Wo wir alle so schlau daherreden und nun selbst ich einmal bestätigt werde, nämlich dass hier alle mitlesen und kräftig kopieren, müssten wir doch nach 14 Seiten und mehr als 250 Beiträgen auch mal etwas beitragen, was in der Sache selbst der Kopie wert wäre ? beitragen.

 

Wir können uns ja gerne über das Management und seine überbezahlte Tätigkeit erregen, aber die müssen es doch letztendlich lösen ?

 

Und offensichtlich werden sie noch nicht gut genug bezahlt, dass die kommen, die es könnten ?

 

Weiter so, kann die Lösung nicht sein, ich glaube das als Fakt anzuerkennen, muss man nicht den Wirtschaftteil der FAZ lesen, die TAZ äußert sich dazu erst gar nicht.

 

Wir Passagiere stehen nachdem zunächst genervt, mittlerweile gleichgültig der Sache gleichgültig gegenüber und buchen anderweitig. Die Logistiker in der Industrie notgedrungen auch.

 

Wenn wirklich u befürchten ist, dass Lufthanseaten auf dem Gelände auf Lufthanseaten losgehen, dann war das Verbot folgerichtig, wenn auch bedauerlich, weil es die Entsolidarisierung innerhalb des Unternehmens deutlich macht. Das ist halt auch eine Folge von Spartengewerkschaften.

 

Und es ist einfach ein Irrtum, dass es Spartengewerkschaften bedarf, wenn ich Solidarität ernst meine.

 

Wenn ich in einem Unternehmen eine Schlüsselstelle einnehme, brauche ich keine Spartengewerkschaft. Wenn ich die "Klofrau" bin, nutzt mir meine Spartengewerkschaft nichts.

 

Eine der großen Auseinandersetzungen der kommenden Jahre wird die zunehmende Vernetzung der industriellen Fertigung sein. Sie ist unausweichlich, weil die einzige Möglichkeit industrielle Fertigung in unseren Ländern zu halten. Grund, der technische Vorsprung, den wir bisher hatten und der manuelle Tätigkeit mit unserem Lohnniveau noch wettbewerbsmäßig erhalten konnte, schrumpft.

 

So und wer sorgt da für die nötige Unterstützung der Arbeiter am Band, die Spartengewerkschaft der Ingenieure mit Zweitstudium Informatik ?

 

Da bleibt dann dem Mitarbeiter am Band nur noch sich statt Beitrag für seine Spartengewerkschaft, das Geld lieber in den Kauf eines Hammers beim Baumarkt zu investieren und die Roboter in Klump zu hauen. Das mag einen kurzen Moment der Genugtuung bereiten, eine Lösung ist es nicht.

 

Also, wo sind die Vorschläge, die Herr Spohr kopieren könnte. Ober einfacher, was könnte er anders machen, als das was bereits als Plan auf dem Tisch liegt; und bezogen auf die Piloten bedeuten würde, dass sie sich zumindest zum Teil in Arbeitsbedingungen wiederfinden würden, die wohl für die meisten Piloten der Airlines gelten, mit denen sich ihr Management (natürlich überbezahlt) als Konkurrenten herumschlagen muss ?

 

Fußnote:

Gute Piloten außerhalb des Lufthansa Personals zu finden, sollte nach allem was man lesen kann, möglich sein, wenn das Stoppen der Ausbildung ein Indiz ist ?

 

"Gute" Manager zu finden, die den Karren aus dem Dreck ziehen wollen, war nach allem was man lesen konnte, schwierig. Sagen wir mal nicht möglich. Es wollte von außerhalb offensichtlich schlicht niemand.

Geschrieben

Einseitiger, polemischer Artikel. Wie man ihn von der wirtschaftsnahen FAZ erwarten würde.

Tja, wenn die Arbeitnehmer natürlich *nicht* wirtschaftsnah sind, dann wundert mich nichts mehr.

Geschrieben (bearbeitet)

Unterdessen gibt es aus Frankreich neue Entwicklungen. Die Piloten haben ausserhalb der Gewerkschaft direkt über die Low-Cost-Filiale Transavia abgestimmt, wegen deren geplantem Ausbau zuletzt während zwei Wochen gestreikt wurde. Dabei haben 80 % ihr Votum abgegeben, und die Pläne zum Ausbau wurden mit einer knappen Mehrheit von 53 % angenommen. Am Donnerstag wird bei der unter Air France-Piloten stärksten Gewerkschaft SNPL ein neuer Vorstand gewählt, und danach wird dieser sein Votum zum Ausbau abgeben. Es wird erwartet, dass er dabei den Piloten folgt und seine Zustimmung erteilt. Somit würde die 2007 geschlossene Vereinbarung zu Transavia in einem Hauptpunkt geändert: Die Flottengrösse würde von 14 Flugzeugen auf 40 wachsen. Somit würde Transavia schon im Sommer 2015 in Orly zur grössten Billigfluggesellschaft mit 21 Flugzeugen anwachsen können.

 

Quelle: http://www.boursorama.com/actualites/air-france-les-pilotes-approuvent-finalement-le-projet-de-low-cost-transavia-902fa44e8a7ce7deac149c800dfec203

 

Ich denke, wenn man miteinander redet und nicht auf Konfrontation aus ist, lassen sich durchaus Kompromisse finden, die für Piloten wie Management vorteilhaft sind. Wenn man über die Presse verkündet, man habe sich praktisch schon geeinigt, oder andere Massnahmen ergreift bei denen sich die Mitarbeiter hintergangen fühlen, wird man sicherlich nicht deren Vertrauen gewinnen, und dann wird eine vernünftige Einigung schwierig... Irgendwann kann dann sogar ein Wechsel der Beteiligten die einzige Möglichkeit sein, verspieltes Vertrauen wiederzuerlangen. Ob nun auf Seiten Gewerkschaft oder Management, kann ich natürlich nicht beurteilen. Bei Air France ist es wohl die Gewerkschaft, die etwas zu kompromisslos aufgetreten ist...

 

Ciao

Friedrich

Bearbeitet von F-LSZH
Geschrieben

Bei Lufthansa dürften es bei Seiten sein die zu erneuern sind…. (IMHO)

Geschrieben

http://www.aero.de/news-20785/Lufthansa-bittet-streikende-Piloten-vom-Gelaende.html

 

Man kann über dieses Kindergartenniveau mittlerweile nur noch den Kopf schütteln....... und das soll eine seriöse 5 Star Airline sein??? Das ich nicht lache...

Leider von beiden Seiten! LH macht sich laecherlich, indem sie die Personalversammlung nicht auf dem Werksgelaende erlaubt, VC macht sich genauso laecherlich, indem sie diese lieber absagt, als 300m neben dem Werksgelaende in einem von der LH bezahlten Raum zu machen.

 

Florian

Geschrieben

 

und das soll eine seriöse 5 Star Airline sein

und einen seriösen Piloten erkennt man an den 5 Streifen am Ärmel ;)

 

Aber mal ernsthaft, ist Lufthansa nicht mal in jeder Kategorie 4 Star und will auch überhaupt erst eine 5 Star Airline werden.

Uns statt als "Premiumairline" bezeichnet man sich selbst schin nur noch als "Qualitätsairline".

Beim mangelnden Anspruch fängt das ganze Dilema doch schon an.

 

Der Aufsichtsrat hat übrigens die "Wings" Pläne soeben abgesegnet.

Ab sofort wird Lufthansa auch offiziell zur Billigairline umgebaut...

Und Tschüss! Niemand braucht eine weitere Billigairline.

 

Gruß

Ralf

Geschrieben

Die graben sich so selber das Wasser ab... Und wundern sich dann warum alle mit den Golfairlines fliegen.

 

 

Liebe Grüsse Sara

Geschrieben

Die Piloten der LH sind doch noch die Einzigen die sich wehren können...

 

Ex CEO Franz zu Spohr:

 

„Die Zitrone ist nie ganz ausgequetscht“

 

Schöne neue Welt!

 

Gruss Simon

Geschrieben

Also wenn man der Marktforschung Glauben schenken kann, dann ist bei den Buchungen von Firmen zu beobachten, dass eher eine Klasse niedriger gebucht wird.

 

Erste Klasse in erster Linie durch Privatleute oder im Rahmen von exklusiven Reisen in Kombination mit hochpreisigen Kreuzfahrten.

 

Wenn das so stimmt, dann ist die Absicht von LH auch auf der Langstrecke ein "Billigkonzept" aufzulegen, sinnvoll.

 

Nämlich dann, wenn man die Marke LH wirklich wieder zur Qualitätslinie macht, und zwar in jeder Hinsicht. Dann bekommt man hier die, die nicht auf den Euro achten müssen, aber einen gewissen Service schätzen. Und im Economy und Premium Economy Bereich kann man sich der Konkurrenz um das Massengeschäft prügeln, ohne dass sich der First veräppelt fühlt, weil er statt Tomatensaft einen Prosecco bekommt.

 

Keine Ahnung, ich habe keine belastbaren Zahlen, aber wenn ich rein aus dem eigenen Erleben heraus urteile, denke ich, die die es wirklich haben und nicht auf den Euro/Dollar schauen müssen, wollen Luxus genießen und ihn nicht zur Schau stellen und sind im Grunde lieber unter sich ?

 

Allerdings, das zeigen die Zahlen im exklusiven Kreuzfahrtgeschäft, ist dieser Kreis natürlich begrenzt.

 

Bin gespannt, was man da aus dem Hut zaubert. Im Grunde ist es wie beim Auto. Eigentlich ist es sinnlos 10.000 Euro mehr auszugeben um statt eines Mondeos eine C-Klasse zu fahren.

 

Aber Mercedes schnürt halt ein Gesamtpaket, das auch die einfängt, die es sich als Lebenstraum erfüllen.

 

Nur um jenseits des Vorhang zu sitzen, ist ein zu schwacher Anreiz, das auch im Flugzeug zu schaffen. Wenn ich aber erzähle, dass ich mit LH und nicht Worldwings nach NY fliege, dann ist das wie der Stern vor der Tür.

 

Ich glaube schon, die haben nachgedacht bei LH.

Geschrieben

Die Zitrone ist dann ausgepresst wenn die Airlines beginnen bei der Sicherheit zu sparen.

 

 

Liebe Grüsse Sara

Geschrieben

Der entstandene Imageschaden ist enorm und übertrifft die Forderungen, auch wenn diese teilweise erfüllt werden sollten, um ein Mehrfaches. Punkt.

Geschrieben

Die ersten Auswirkungen von dem Theater haben auch andere Bereiche ausserhalb der LH schon zu spüren bekommen....

Das ganze Theater kostet dermassen Geld, das am Schluss nur die Piloten die Verlierer sein können...

Geschrieben

Die ersten Auswirkungen von dem Theater haben auch andere Bereiche ausserhalb der LH schon zu spüren bekommen....

Das ganze Theater kostet dermassen Geld, das am Schluss nur die Piloten die Verlierer sein können...

Nicht nur. Auch LH Kunden, LH Aktionäre, andere LH Angestellte...

Geschrieben

 

Also wenn man der Marktforschung Glauben schenken kann, dann ist bei den Buchungen von Firmen zu beobachten, dass eher eine Klasse niedriger gebucht wird.

 

Erste Klasse in erster Linie durch Privatleute oder im Rahmen von exklusiven Reisen in Kombination mit hochpreisigen Kreuzfahrten.

 

Wenn das so stimmt, dann ist die Absicht von LH auch auf der Langstrecke ein "Billigkonzept" aufzulegen, sinnvoll.

Das entspricht aber so nicht den Plänen.

Die "echte" Lufthansa will man auf den Premiumrouten "zur ersten Europäischen 5 Sterne Airline" ausbauen, also eher Aufwertung von First und Business (ist ja bereits voll im Gange), natürlich für mehr Geld, von dem man glaubt, dass es die betreffende Klientel bereit ist zu zahlen.

Für typische Touristendstinationen will man ein Billigsegment etablieren.

 

Also erhöht man da, wo gerade alle "eher eine Klasse niedriger" fliegen wollen (typische Businessdestinationen) die Preise, und expandiert in den Markt der Billigrouten auf dem ein extremes Überangebot herrscht, und ein Kunde im Zweifelsfalle wegen €20 mit Asiana statt EuroWings fliegt, weil es ihm eh egal ist womit er fliegt, und der einfach auf das erste Angebot von swoopodo klickt.Ich bin in den letzten Jahren sehr viel Lufthansa geflogen, weil sie auf ihre extrem schleche Business Class Bestuhlung mit entsprechenden Preisen reagieren mussten, und so für meinen Chef eine gute Wahl waren. Jetzt haben sie aufgewertet, aber das schlägt sich auch sofort heftig in den Preisen nieder, also fliege ich weniger und weniger Lufthansa.

 

Man muss auch mal realistisch sehen, wo Lufthansa derzeit steht. Als Vielflieger mit einer preissensiblen Reiseabteilung im Nacken kenne ich mich da relativ gut aus. Im Economybereich Langstreckew ist Lufthansa schon jetzt preislich extrem gut aufgestellt. Sehr oft ist das der billigste Flug (zu Businessdestinationen) den man bekommen kann. Selbst Gabelflüge nach Japan gibt es für unter €800, ein Preis für den man manchmal nicht mal in direkte europäische Nachbarstaaten fliegen kann (jedenfalls nicht morgens hin und abends zurück). Wenn man wirklich Tourist ist, und zwischen Hin- und Rückflug zwei oder drei Wochen liegen, ist Lufthansa schon heute extrem billig, und zumindest für einen Deutschen aufgrund der Direktflüge extrem viel attraktiver als die Golf-Alternativen (die dann vielleicht 20% billiger sind, dafür reist man einen ganzen Tag länger, das rechnet sich auch für einen Touristen nicht). Was allerdings schon heute den extremen Unterschied ausmacht ist der Service, da ist Lufthansa schlichtweg unterdurchschnittlich bis unterirdisch. Mein letztes transatlantische Eco-Dinner ist mit Fraß noch wohlwollend beschrieben! Und jetzt will man da noch eine Stufe billiger werden? Das neue "Wings" Konzept wird vermutlich von 90% der Kunden genau einmal benutzt, und dann nie wieder. Kann also gut sein, dass es die ersten Jahre gut anläuft, und man daraufhin weiter in diese Richtung marschiert, nur um mittelfristig festzustellen, das es eine Sackgasse ist.

Wenn man zum Beispiel sowas hier liest:

Lufthansa fliegt mit Germanwings in Gewinnzone

 

Die Lufthansa könnte im kommenden Jahr auf den Strecken in Deutschland und Europa wieder in die Gewinnzone fliegen. Hintergrund sei die Umstellung vieler Verbindungen auf die kostengünstigere Lufthansa-Tochter Germanwings

Dann sieht man den Unfug doch. Bisher macht Germanwings eben keinen Gewinn, und nur weil Germanwings ja bekannterweise "kostengünstiger" ist, "könnte man ... in die Gewinnzone fliegen". Ja, wenn die Kunden bereit wären, für weniger noch den gleichen Preis zu zahlen! Aber wer "kostengünstiger" fliegt, der will auch billiger fliegen. Und dann hilft das ganze gar nichts. Die Gewinnmarge zwischen teurem Ticket in teurem Flieger und billigem Ticket in billigem Flieger ist in absoluten Zahlen nicht geringer. Prozentual mag "2% Gewinnmarge bei einen €99 Ticket" besser klingen als "0.5% Gewinnmarge bei einen €399 Ticket", absolut ist es exakt das selbe.

 

Und gerade auf der Langstrecke macht die Cockpit Crew einen so geringen Kostenanteil aus, das der aktuelle Streik mehr Schaden anrichtet, als die neuen Billigpiloten je einspielen werden. Zumal natürlich andere Airlines sofort bei den Löhnen nachziuehen werden, sobald nicht mehr die Gefahr droht, das ihre eigenen Piloten zur Lufthansa abwandern... Also noch ein kurzer Einmaleffekt.

 

Und genau davon leben Aktionäre und Manager: Kurzfristige Gewinnmaximierung unter langfristigem ruinieren der Firma. Kurzfristig neue Kunden gewinnen, die alle nie wieder kommen. Kurzfristig hohe Renditen und Boni, und dann zieht die Karawane weiter. Und den Schrott überlässt man dem Steuer-(und Sozialabgaben)zahler.

 

Gruß

Ralf

Geschrieben

 

Und gerade auf der Langstrecke macht die Cockpit Crew einen so geringen Kostenanteil aus, das der aktuelle Streik mehr Schaden anrichtet, als die neuen Billigpiloten je einspielen werden.

Gruß

Ralf

 

Lieber Ralf;

 

Viele Kollegen aus der Berufsfliegerein in diesem Forum fallen in oder unter das Gehaltsscheam der geplanten "Wings".  Ich gehöre dazu. Ich beziehe kein Stellung zu dem Arbeitskampf der Kollegen von LH. Ich möchte hier aber einmal ausdrücklich sagen, dass ich Bezeichung "Billigpilot" als mangelnde Wertschätzung empfinde.  Mein ganzes professionelles Streben geht danach meine Passagiere sicher und pünklich an ihr Ziel zu bringen. Dafür sammle ich seit 30 Jahren Flugerfahrung, konzentriere mich jedes mal erneut auf meine Trainings, bilde mich weiter und versuche Altersdefizite durch intesives Körpertraining  und eine disziplinierte Lebensführung auszugleichen.

 

Ich verdiene deutlich weniger als die Kollegen bei LH. Aber ich bin kein Billigpilot!

 

Wolfgang

Geschrieben

Hallo Wolfgang,

 

Sorry für die Wortwahl. Der Bergriff "billig" hat sich ja eigentlich inzwischen zu einem positiven gewandelt...

Natürlich habe ich vor dir und deinen Kollegen in den kleinen Fliegern kein bisschen weniger Hochachtung, als vor dem großen A380 Kapitän.

 

Welchen Titel würdest du euch den geben ?

Untertarifpiloten? Unterwertpiloten?

Schlag was vor, ich passe mich gerne an.

 

Many happy Landings

Ralf

Geschrieben (bearbeitet)

Das entspricht aber so nicht den Plänen.

Die "echte" Lufthansa will man auf den Premiumrouten "zur ersten Europäischen 5 Sterne Airline" ausbauen, also eher Aufwertung von First und Business (ist ja bereits voll im Gange), natürlich für mehr Geld, von dem man glaubt, dass es die betreffende Klientel bereit ist zu zahlen.

Für typische Touristendstinationen will man ein Billigsegment etablieren.

 

 

Bis hier Zitat.

 

Ab hier ich. Sorry

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dann haben wir ein Missverständnis. Ich meine ja, dass die LH zur wirklichen Premium Marke werden soll und das es eben ein Klientel gibt, dass mehr zu zahlen bereit ist, wenn es dafür einen tatsächlichen "Mehrwert" gibt. Der kann schon darin bestehen, dass hinter dem Vorhang nicht der grölende Kegelclub auf seinem Jahresausflug sitzt (nichts dagegen, wenn sie unter sich sind !) oder man beim Aussteigen Autogrammwünschen ausgesetzt sieht oder einfach in einer Kleidung fliegen kann, die dem "Promistatus" nicht entspricht, weil man im "Normalflug" seinen Fans begegnet (oder was immer einen noch bewegen kann).

 

Denn auch eine andere Aussage trifft offensichtlich zu. Im Rahmen der ganzen Diskussionen um Privilegien der gehobenen Mangerklasse, wird auch restriktiver mit Privat Flügen/Business Jets umgegangen (und finde das bei meinem letzten Arbeitgeber bestätigt).

 

Für diese Klientel wird also die Linie am interessantesten, die einen Flug anbieten kann, der möglichst dicht an die Vorteile des Individualfluges herankommt. Und das gilt eben auch für den, der auf der Europa eine 20.000 € Reise bucht. Der möchte sich auch nicht mit dem Kegelclub an der Gepäckausgabe ums Gepäck hauen.

 

Zu dem was Wolfgang sagt, wenn ich es richtig lese, sind die "Billigpiloten" (das finde ich nicht falsch, das ist einfach Quatsch, denn die geprüfte Qualität ist die gleiche!).

 

Wenn ich die FAZ richtig lese werden zumindest Teile dieser Piloten auch nach dem KTV bezahlt und verdienen nach 10 Jahren als Kapitän mit 171.000 € in etwa so viel, wie die von LH.

 

Da könnte man dann natürlich tatsächlich vermuten, dass die sukzessive Überführung von Germanwings in Eurowings auch da ihren Grund findet?

Bearbeitet von Wolkenschieber
Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Wolfgang,

 

Sorry für die Wortwahl. Der Bergriff "billig" hat sich ja eigentlich inzwischen zu einem positiven gewandelt...

Natürlich habe ich vor dir und deinen Kollegen in den kleinen Fliegern kein bisschen weniger Hochachtung, als vor dem großen A380 Kapitän.

 

Welchen Titel würdest du euch den geben ?

Untertarifpiloten? Unterwertpiloten?

Schlag was vor, ich passe mich gerne an.

 

Many happy Landings

Ralf

Ich bin weder billig noch unterwert. Ich verdiene 8000€ pro Monat, das ist mehr als meine Frau als Primarärztin. Meine Kollegen bei Aero Logic, Swiss European, Helvetic, Air Berlin etc etc verdienen ähnlich. Wir sind keine Unterwertpiloten wir sind Flugkapitäne. Der Umstand, dass die Kollegen mbei Alitalia, Air France und Lufthasa deutlich mehr verdienen ändert nichts daran und stört uns nicht Statt Schlagwörter wie Billigpiloten würde ich schlichte Sätze empfehlen wie: Piloten der Lufthansa verdienen teilweise deutlich mehr als ihre Kollegen bei den Mitbewerbern.

 

Wolfgang

Bearbeitet von Maxrpm reserve
Geschrieben

Und gerade auf der Langstrecke macht die Cockpit Crew einen so geringen Kostenanteil aus

 

Hast Du hierfür irgendwelche Zahlen? Ich hätte vermutet, das "gerade auf der Langstrecke" der Anteil der Cockpit Crew an den Kosten eher höher ist, weil durch weniger Starts je Flugstunde der Stromverbrauch je Passagierstunde eher kleiner ist und außerdem auch Widebodies je Sitz (und damit auch wieder je Passagierstunde) billiger als kleinere Flieger. Damit würden die Kosten die auf der Langstrecke pro Stunde nicht kleiner sind (also z.B. Personalkosten) mehr ins Gewicht fallen.

Andererseits verteilen sich die Kosten der Cockpitcrew aber natürlich bei größeren Fliegern auf mehr Passagiere. Deswegen bin ich mir da nicht sicher - und wäre froh von Dir die Zahlen zu bekommen, wenn Du es schon durchgerechnet hast bzw. irgendwo gelesen.

 

Florian

Geschrieben

Ich bin weder billig noch unterwert. Ich verdiene 8000€ pro Monat, das ist mehr als meine Frau als Primarärztin. Meine Kollegen bei Aero Logic, Swiss European, Helvetic, Air Berlin etc etc verdienen ähnlich. Wir sind keine Unterwertpiloten wir sind Flugkapitäne. Der Umstand, dass die Kollegen mbei Alitalia, Air France und Lufthasa deutlich mehr verdienen ändert nichts daran und stört uns nicht Statt Schlagwörter wie Billigpiloten würde ich schlichte Sätze empfehlen wie: Piloten der Lufthansa verdienen teilweise deutlich mehr als ihre Kollegen bei den Mitbewerbern.

 

Lieber Wolfgang,

 

VIELEN DANK!

 

Endlich traut sich mal jemand zu sagen, dass 

a) Auch andere Piloten zwar nicht so fürstlich verdienen, wie bei der LH aber trotzdem nicht gerade am Hungertuch nagen und

b) diese natürlich keinesfalls schlechter und schon gar nicht unsicherer Fliegen, als ihre LH-Kollegen.

 

Florian

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