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Swiss löst GAV mit dem Pilotenverband auf


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Geschrieben

Tja, schwieriges Terrain, denke ich.

Einerseits ist es schon so, dass die Vorn-Links-Sitze auch der Angebots/Nachfrage Logik der Marktwirtschaft unterliegen. Und da hat es zur Zeit einfach ein Überangebot

 

Andererseits ist es wichtig, die schweizer Konsens-Kultur zu erhalten, da man woanders in EUR sehen kann, was sonst die Auswüchse sein können (Ryaniar, etc)

Geschrieben

Also streitet jetzt die Lufthansa sowohl mit den deutschen als auch den schweizer piloten. Irgendwas läuft doch da schief?

 

Und zum verständnis: warum sind die kurzstreckenpiloten nicht im GAV drin? Sind das die ehemaligen crossair-piloten? Ich blick da langsam nicht mehr durch.

 

 

Liebe Grüsse Sara

Geschrieben

Naja, wie ich es sehe, kabbelt sich die Hansa in D mit ihren Piloten um die Übergangsregelung im Spannungsfeld der Erhöhung des deutschen gesetzlichen Rentenalters von 65 auf 67.

 

Und in CH geht es wohl um die Diskrepanz der beiden Gewerkschaften der ex Swissair und ex. Crossair-Jockeys, wobei die Ex-Crossair (Shortrange) wohl angeblich die T7 bekommen sollen (weil billiger?)

 

Man möge mich bitte korrigieren...habe das jetzt irgendwie aus dem Kopf kombiniert...

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Sara, hi Thomas,

 

es gibt im LH - Konzern zur Zeit so einige Baustellen, welche in direktem Zusammenhang mit dem Personal zu tun haben (insbesondere mit dem Cockpit - Personal).

Bei der Austrian wurde der "Vertragsübergang" von der AUA zur Tyrolean soeben gerichtlich als illegal bezeichnet. Durch diesen Vertragsbruch seitens des Managements konnten kurzfristig die Personalkosten um einige Millionen gesenkt werden. Dies muss nun wieder rückgängig gemacht werden,

 

Bei der LH - Mutter geht es den Piloten nicht nur um die genannte Übergangsversorgung. Neben dieser Baustelle sind insgesamt 12 Verträge seit Jahren offen (wurden nicht verhandelt). Dazu die ständigen "Kostenoptimierungsprogramme", welche das Personal (nicht nur die Piloten, sondern alle Mitarbeiter) über sich ergehen lassen sollten.

 

Bei der Swiss ist es, wie Thomas es beschrieben hat.

 

Im ganzen "Theater" scheint vor allem die Kommunikation arg im Regen zu stehen. Das Management versteht es nicht, die Mitarbeiter zu überzeugen, dass diese "zukunftsweisenden Programme" nur dafür da sind, die "Arbeitsplätze zu sichern".

Oder geht es schlussendlich nicht wirklich um die Sicherung der Arbeitsplätze?

Müssen "andere" Vorgaben erreicht werden?

 

Das mag jeder für sich selber beurteilen.

 

Gruss

Patrick

Bearbeitet von Wingman340
Geschrieben

ja das ist gerade das, was mir auch durch den Kopf geht: Ist es wirklich die Sicherung der Marktposition gegen die Golf-Airlines (mittelfristig) oder geht es auch und vor allem um das Quartalsergebnis?

 

In A denke ich auch, dass es bei vielen alten AUA-Piloten noch nicht angekommen ist, dass sie ohne Hansa Rosen züchten würden.

 

In CH ist man da ein wenig weiter, glaube ich. Aber da ist das in der ganzen Wirtschaft auftretende Problem zu sehen, dass der Führungsstil in CH sich grundsätzlich von dem in D unterscheidet (und ich kann da aus erster Hand berichten ;) ).

Geschrieben

Um das (Haupt-?)Thema der LH-Piloten aufzugreifen (da muss ich nicht ausholen, gibt einen Thread dazu): Ist es eine Absicherung gegen die Golfairlines wenn das Management und die Aktionäre auf Kosten der Mitarbeiter höhere Löhne resp. Dividenden erhalten? Ist es ein Mitgehen mit der globalisierten Welt in der es normal ist, dass sich die Schere zwischen Management (Aktionäre) und den eigentlichen Arbeitern immer mehr vergrössert und daher sinnvoll? Oder müssten nicht eigentlich wir mit den Gewerkschaften dafür sorgen, dass das Geld gerecht verteilt wird, da kaufkräftige Menschen der eigenen Wirtschaft nützen?

 

Lg Sara

Geschrieben (bearbeitet)

Autsch...... *IRONIE_ON* eine Lobpreisung auf die globale Gerechtigkeit....*IRONIE_OFF*

 

Wenn es denn immer so einfach (und vor allem: logisch) wäre, dann hättest du absolut Recht!!!

 

Aber leider ist einerseits das mit der sich öffnenden Schere in allen Branchen zu beobachten (undin CH noch sehr im Rahmen im Vergleich zu D), und andererseits geht es leider nicht um Gerechtigkeit, denn Gerechtigkeit produziert a) Kosten und b: mündige Mitarbeiter, was nun gar nicht gewollt sein kann... ;) :P

Bearbeitet von Thomas0511
Geschrieben

Wenn sich die Piloten auf ihrer Seite schon lange nicht mehr an die schweizer Konsenskultur halten (Ex-Swissair vs. ex-Crossair), wie kann man dann dem AG vorwerfen, dies auch nicht zu tun. Zumal die Swiss derzeit im Konzern wie ich das sehe doch zwei GAV hat (eben mit ex-Swissair und mit ex-Crossair). In so fern macht doch die Kuendigung eines dieser GAV den Weg erst frei, um endlich wieder - ganz Konsens-orientiert - zu einem Konzern GAV zu kommen.

 

Florian

Geschrieben

Theoretisch bin da völlig bei dir! Allerdings wage ich mich nicht so weit hinaus, mir dazu eine Meinung zu bilden. Dazu reicht mein Einblick in die Strukturen der Verträge und "Altlasten" bei Weitem nicht aus...

Geschrieben

Aus meiner Sicht ist der entscheidende Satz:

So habe das jüngste Angebot eine Bereitschaft zur langfristigen Einsparung von 6 Prozent des Gesamtaufwandes enthalten: «Das ist mehr, als das Management bei den eigenen Salären zu kürzen bereit ist.»

 

Bei den kleinen Angestellten dürfte die Zitrone schon längst ausgepresst sein. Die Piloten sind auch bereit einen Teil beizutragen. Aber das Management?

 

Könnte es sein, dass die Swiss Führung will möglichst alle Piloten in den Swiss-European (oder wie man den bezeichnen muss) GAV überführen will? Mit der 777 kann man Piloten ködern: "Du kannst vom A320 zum Langstreckenkapitän aufsteigen, musst einfach diesen GAV akzeptieren." Das Gleiche bei den Copiloten. Oder kann man einfach die Bedingung stellen um zum Langstreckenpiloten aufzusteigen, dass man diesen GAV akzeptiert?

 

Gruss

Ernst

Geschrieben

Den entscheidenden Satz muss man aber auch genau lesen! Hier werden bewusst Aepfel ("6% des Gesamtaufwands") mit Birnen ("Salaere des Managements") verglichen.

 

Florian

Geschrieben

Zumal der Teil mit den Management-Gehältern für mich ein wenig zu populistisch ist:

 

Dieses Argument wird immer gern herausgekramt....;)

Nüchtern betrachtet, bewegt sich die potentielle Einsparung bei den Managergehältern aus Unternehmenssicht meist im Promillebereich und somit weit unterhalb der Kerosinpreisschwankungen ;)

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Ernst,

 

 

Könnte es sein, dass die Swiss Führung will möglichst alle Piloten in den Swiss-European (oder wie man den bezeichnen muss) GAV überführen will? Mit der 777 kann man Piloten ködern: "Du kannst vom A320 zum Langstreckenkapitän aufsteigen, musst einfach diesen GAV akzeptieren." Das Gleiche bei den Copiloten. Oder kann man einfach die Bedingung stellen um zum Langstreckenpiloten aufzusteigen, dass man diesen GAV akzeptiert?

 

Gruss

Ernst

 

schaut man sich die Geschichte der AUA - Piloten bzw. der Kündigung deren Verträge an, scheint sich hier ein ähnliches "Modell" anzubahnen.

Ähnliches geschieht bei der Mutter, der LH. Auch dort werden "neue" Arbeitsplatze geschaffen, jedoch nur dem aktuellen Personal "zur Verfügung" gestellt, wenn sich dieses bereit erklärt, 20% - 50% "Gesamtkostenreduktion" in Kauf zu nehmen.

 

@ Thomas

Populismus wird von beiden Seiten betrieben. Dies ist an und für sich nicht neu.

Den Vergleich zu ziehen zwischen "Reduktion des Gesamtaufwandes" und "Vergütung des Management" ist absolut gerechtfertigt. Es geht dabei in erster Linie nicht um den finanziellen Beitrag, welcher die betroffene Gruppe beizutragen hat. Es zeigt einzig und allein die Bereitschaft, überhaupt etwas herzugeben. Und damit den eigenen Aussagen der Geschäftsleistung wenigstens etwas mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen.

Als Dr. Franz noch Konzernchef war, hat er das Sparprogramm SCORE initiiert. Zur selben Zeit wurde ihm eine Gehaltserhöhung "genehmigt".

Fällt dann doch schwer dem Argument zu glauben, zwecks "zukunftsorientierter Positionierung in der Branche" unbedingt Mitarbeiter "auszulagern" und Kostenreduktionsprogramme durchzuziehen.

 

Glaubwürdigkeit = auch ein Thema, welches sowohl die Swiss wie auch die LH zur Zeit beschäftigt. Glaubt man dem Vorstand? Vertraut man ihm?

Dies scheint mir eine der essentiellen Fragen in diesen Konflikten zu sein.

 

Gruss

Patrick

Bearbeitet von Wingman340
Geschrieben

Hallo Patrick,

 

das Thema Gleubwürdigkeit und symbolische Bereitschaft, auch etwas beizutragen, ist natürlich ein nicht zu unterschätzender psychologischer Faktor. Da bin ich völlig bei dir!

 

Meine Argumentation zuvor ging allein in die "pragmatische" Richtung und hat diesen Aspekt bewusst ausgeklammert...;)

Geschrieben

Schlussendlich geht es dem Managament der Swiss/Lufthansa darum, mit der B777-Thematik einen Keil zwischen die Piloten der Swiss und der Swiss European zu treiben und am Ende einen (für die Firma) günstigeren Vertrag für beide Pilotencorps zu erhalten. Dass die Crews das nicht durchschauen bzw. gemeinsam gegen die mittel- bis langfristige Erodierung ihrer Bedingungen kämpfen, halte ich für kurzsichtig und dumm.

Geschrieben

Dann ist die Frage an euch: Warum wehrt ihr euch nicht gemeinsam? Und grad noch eine Frage: die T7 kommt als Ersatz für den A330/340 oder wie?

 

Liebe Grüsse Sara

Geschrieben

Die 6 77W's kommen als Ersatz für das auslaufende Leasing von 6 älteren 343 ex OS/AC Maschienen

Geschrieben

Um diese hochperformanten Rennmaschinen ist es irgendwie auch nicht wirklich schade. sie haben ja Glück, dass die Erde keine Scheibe ist... ;)

Und NEIN! Ich bin mitnichten ein Boeing-Fanboy (im Gegenteil: die 350 für Swiss fände ich echt geil!)

Geschrieben (bearbeitet)

Dann ist die Frage an euch: Warum wehrt ihr euch nicht gemeinsam? Und grad noch eine Frage: die T7 kommt als Ersatz für den A330/340 oder wie?

 

Liebe Grüsse Sara

 

Hi Sara

 

einer Gemeinschaft wird etwas weggenommen, einer anderen etwas versprochen. So einfach ist die Quintessenz und so schwierig wird es, einen gemeinsamen Kompromiss zum Wohle aller zu finden.

 

Die Ex-Crossair-Piloten dürften Langstrecke fliegen. Der Traum vieler Kollegen.

Die Ex-Swissair-Piloten verlieren einen Teil der Langstrecke, "ein Albtraum".

Das Management macht dies "clever". Die Berufsverbände und deren Piloten können wahrscheinlich nachvollziehen, was bei der Swiss los ist. Nur fehlt es an Überzeugungskraft, die Basis auf eine gemeinsame Schiene zu bringen.

 

Ich glaub, es war Cäsar der sagte: Teile und herrsche!

Funktioniert auch in den heutigen Zeiten...

 

Meiner Meinung nach wird nicht verstanden, dass beide Pilotencorps nur zusammen gewinnen können. Versucht man einzeln den Weg zu gehen, werden am Schluss beide verlieren (FalconJockey hat dies schon agesprochen).

 

Freundlicher Gruss

Patrick

Bearbeitet von Wingman340
Geschrieben

Ueber die letzen 10 Jahre haben die AN der LH vorgefuehrt, wie man mit "Teile und Herrsche" erfolgreich sein kann - durch Aufsplitterung in Spartengewerkschaften fuer Piloten, Flugbegleiter, Bodenpersonal, .... in Deutschland bzw. sogar durch 2 Pilotengewerkschaften in der Schweiz.

 

Wer will ihr jetzt vorwerfen, dass sie das ihrerseits auch ausnutzt?

 

Florian

Geschrieben (bearbeitet)

 

 

Meiner Meinung nach wird nicht verstanden, dass beide Pilotencorps nur zusammen gewinnen können. 

 

Das tönt geradezu zynisch, nachdem gerade die Aeropers-Mitglieder diesen Vertrag abgelehnt haben, wo genau diese Vereinigung im hohen Bogen verworfen wurde. Ich finde es überhaupt nicht macchiavelistisch von einem Management, wenn es die Zusammenarbeit von einem Teil der Mitarbeiter sucht, die konkret an einer Zukunft interessiert sind. Die Löhne und Konditionen im neuen GAV (bei beiden) ist nicht mehr sehr weit voneinander entfernt, vor allem für die Leute auf der 777. Das entscheidende ist, dass Aeropers einfach nicht bereit ist, in die Zukunft zu blicken, genauso wie Vereinigung Cockpit. Und da ist es auch kein Wunder, wenn man mit solchen Leute nicht mehr kooperieren kann.

 

Es ist schon immer erstaunlich bei Aeropers: Fordern tun sie alleine, aber wenn sie in einer misslichen Lage sind, fordern sie die Solidarität mit den anderen, meistens mit den Ex-Crossair-Piloten. Man sieht doch vom Schiff aus, und damit meine ich die späten 80er Jahre, dass nur eine Kooperation etwas gebracht hätte. Aber nein, die andere Seite wurde niemals akzeptiert, meistens sogar deren Professionalität abgesprochen. Genau deshalb waren die Crossair- und jetzt Ex-Crossair-Piloten so erfolgreich: Sie haben sich immer für einen Kompromiss eingesetzt, und das bedeutet, dass man auch der Firma etwas geben muss, um etwas zu bekommen.

 

Das Zusammen agieren, das du hier propagierst, hat Aeropers niemals als Option gesehen.

 

Dani

Bearbeitet von Danix
Geschrieben

Es gibt halt Gruende, warum die Swissair Pleite gegangen ist und die Crossair (umbenannt in Swiss) ueberlebt hat. Und die waren nicht nur das "böse" Management.

 

Einige tun sich immer noch schwer, das zu verstehen und zu akzeptieren....

 

Florian

Geschrieben

... 

Ich glaub, es war Cäsar der sagte: Teile und herrsche!

Funktioniert auch in den heutigen Zeiten...

Hier hat nicht Cäsar, äähhh die Swiss geteilt, die Teilung oder Spaltung kam von einem Teil der Arbeitnehmer. Ein kleiner aber wichtiger Unterschied zu Cäsar's Führungsstrategie. 

Meiner Meinung nach wird nicht verstanden, dass beide Pilotencorps nur zusammen gewinnen können. Versucht man einzeln den Weg zu gehen, werden am Schluss beide verlieren (FalconJockey hat dies schon agesprochen).

 

Freundlicher Gruss

Patrick

Und wieso wird dies nicht verstanden und was wird konkret unternommen um wieder eine gemeinsame Basis der Arbeitnehmer zu finden? Wen ich mich an das Interview mit dem Aeropers-Sprecher erinnere, seien die Probleme nur die Anderen. Keine Anzeichen, dass vielleicht in den eigenen Reihen etwas korrigiert werden müsste.

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