Zum Inhalt springen

17.07.2014 | Malaysia Airlines Boeing 777 | Ost-Ukraine | Absturz/Abschuss


juanes

Empfohlene Beiträge

Es ist ja nichts neues, das Staaten ihre "Privatarmeen für das Grobe" haben. Auch für viele westliche Regierungen sind Söldnerarmeen unterwegs.

Tja, mit dem Ende des kalten Kriges haben wir alle auf Frieden gehofft, aber "das Ende der Nachkriegszeit" ist tatsächlich exakt das geworden. Statt Stellvertreterkriegen führen wir jetzt modern "outsourced" Kriege, von echten Profis durchgeführt... So wie man das heute überall macht.

 

Gruß

Ralf

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es ist ja nichts neues, das Staaten ihre "Privatarmeen für das Grobe" haben.

Nun ja, nichts bleibt wie es war. Nicht mal das Schlechte. Bin ja kein Historiker, nur ein aufmerksamer Beobachter von bald eines halben Jahrhunderts Weltgeschehen. Neu - aber nur bedingt originell - ist jetzt, reguläre Truppen ohne Hoheitsabzeichen (sog. "grüne Männchen") in andere Länder zu schicken, um dort bestehende staatliche Strukturen auszuhebeln. Ob das wirklich der "Fortschritt" ist, den wir brauchen?

 

Gruß

Manfred

Bearbeitet von DaMane
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 2 Monate später...

Bekanntlich soll das Flugzeug von einer Rakete abgeschossen worden sein. Verschiedene Trümmerteile des Flugzeuges weisen Spuren der Sprengladung (Schrapnelllöcher) auf, die diese These bestärken.

Die Rakete müsste nach der Explosion der Sprengladung ebenfalls abgestürzt sein.

 

Sind eigentlich identifizierte Trümmerteile der Rakete gefunden worden, welche diese Abschussthese zweifellos belegen?

 

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Sind eigentlich identifizierte Trümmerteile der Rakete gefunden worden, welche diese Abschussthese zweifellos belegen?

Es kursierten vor einiger Zeit Bilder von Trümmern (mit kyrillischen Buchstaben auf den Fragmenten), aber es ist wieder sehr ruhig darum geworden.

Am Wochenende gab es eine Reportage im Fernsehen (hier der Mediathek-Link), ohne viel erhellendes. Offenbar gibt es einen Vetrag zwischen den Niederländern, Malaysia und der Ukraine, dass jeder Staat per Veto die Veröffentlichung bestimmter Details im Untersuchungsbericht blocken darf. Das macht den Bericht natürlich völlig wertlos, und entspricht auch nicht den ICAO regularien.

Die Abschusstheorie dürfte sehr zweifelsarm belegt sein, ob man je mehr über wer und woher herausfinden wird ist wohl fraglich. Für eine chemische Analyse haben die Trümmer einfach viel zu lange draussen rumgelegen, für eine Fragmentanalyse haben einfach viel zu viele Personen Zugang gehabt, um etwas zu entfernen oder hinzuzufügen. Und ob die, die über Radaraufzeichnungen und Satellitenaufnahmen verfügen zur Aufklärung beitragen wollen ist wohl auch ziemlich unklar. Was von den Internetrecherchespezialisten zu halten ist, ist auch ziemlich unklar.

 

Interessant wieder mal die moderne Sicht der wegen ihrer Verantwortung so gut bezahlten Entscheider... Es hat nicht genügt, dass in der Presse über den Abschuß eines Militärflugzeugs aus über 6000m Höhe berichtet wurde, die Airlinebosse brauchen sowas offiziell vom Auswärtigen Amt um zu entscheiden, derartig riskante Lufträume nicht mehr zu durchfliegen. Bis dahin ist man es den Aktionären schuldig, auf dem billigsten Weg zu fliegen. Bei einigen Airlines jedenfalls. Nur eine offiziell bestätigte Gefährdungslage ist eine wirkliche Gefahr. So war es einfach ein nicht vorhersehbarer Unglücksfall.

 

Gruß

Ralf

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Flugplanung aufgrund von Zeitungsmeldungen... man stelle sich vor, wohin das führt.

 

Die offensichtlich nicht opportune, aber zielführende Frage wäre hier stattdessen: wieso wissen deutsche Dienste nicht, was britische und französische offensichtlich wußten und weitergaben?

 

 

Umgekehrt würde fraglich, wo man bei dieser Sorte Informationsgewinnung überhaupt noch fliegen könnte.

 

In nuce verlangst Du ja, bei ministeriell (o.ä.) nicht bestätigbaren Meldungen die entsprechende Region dennoch zu sperren. Lotto fürs gute Gefühl.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Danke für die Information Ralf. 

...

Offenbar gibt es einen Vetrag zwischen den Niederländern, Malaysia und der Ukraine, dass jeder Staat per Veto die Veröffentlichung bestimmter Details im Untersuchungsbericht blocken darf. Das macht den Bericht natürlich völlig wertlos, und entspricht auch nicht den ICAO regularien.

Die Abschusstheorie dürfte sehr zweifelsarm belegt sein, ob man je mehr über wer und woher herausfinden wird ist wohl fraglich. Für eine chemische Analyse haben die Trümmer einfach viel zu lange draussen rumgelegen, für eine Fragmentanalyse haben einfach viel zu viele Personen Zugang gehabt, um etwas zu entfernen oder hinzuzufügen. Und ob die, die über Radaraufzeichnungen und Satellitenaufnahmen verfügen zur Aufklärung beitragen wollen ist wohl auch ziemlich unklar. Was von den Internetrecherchespezialisten zu halten ist, ist auch ziemlich unklar.

... 

 

Gruß

Ralf

 

Da wird die tatsächliche Wahrheit leider wohl definitiv auf der Strecke bleiben.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Flugplanung aufgrund von Zeitungsmeldungen...

...

wieso wissen deutsche Dienste nicht, was britische und französische offensichtlich wußten und weitergaben?

Auch Geheimdienste beziehen einen Teil ihrer Informationen aus offenen Quellen (z.B. Zeitungen). Die Kunst ist, aus der Fülle von Informationen dann durch Kombination Schlüsse zu ziehen, die so nicht da stehen.

Und es stand nicht nur in der Zeitung, es kam im Fernsehen und wurde in Fachforen ausführlich diskutiert, dass man auf Reiseflughöhe im Ukrainischen Luftraum nicht mehr unverwundbar ist. Die Trümmer der Antonov waren für jeden klar sichtbar, der sie sehen wollte. Da braucht man keine ministerielle Bestätigung für. Es steckt natürlich viel Politik dahinter, nicht aus dem "befreundeten" Ukrainischen in den "verfeindeten" Russischen oder Weissrussischen Luftraum auszuweichen... Es ist auch interessant zu sehen, dass alle den Syrischen Luftraum meiden, obwohl da noch niemand ein großes (Militär-)Flugzeug abgeschossen hat und die IS wohl auch nicht über derartige Waffen verfügt.

 

Es ist schon witzig zu sehen, wie die selben Manager die an allen Ecken und Enden staatliche Gängelung beklagen und Liberalisierung fordern, ihre Entscheidungen nicht selbst treffen wollen, ohne vorher vom Staat offiziell informiert zu werden.

 

Um das vielleicht nochmal klar zu machen, ich werfe hier ausdrücklich den verantwortlichen Airlinemanagern keine direkte Schuld an diesem Unglück vor, da ich nicht beurteilen kann welche Diskussionen zu der Zeit im Gange waren. Ich gestehe jedem zu, die Problematik ausführlich zu prüfen, und ein paar Tage für eine vernünftige Entscheidung zu brauchen. Gut möglich, dass da im Hintergrund die Airlines bereits an einer abgestimmten Entscheidung gearbeitet haben. Die Zeitspanne zwischen den Abschüssen war ja nur wenige Tage, ich kann nicht beurteilen ob sie nicht ein paar Tage später die (im Nachhinein richtige) Entscheidung zum Umfliegen selbstständig getroffen hätten. Überstürzte Entscheidungen sind auch keine Lösung. Insofern war da wohl auch eine gehörige Portion Pech und schlechtes Timing im Spiel.

 

 

Lotto fürs gute Gefühl

So funktioniert die Weltwirtschaft heute... Das richtige Gefühl zum richtigen Zeitpunkt ist Milliarden wert. Wer auf gesicherte Informationen wartet kommt zu spät. (Feststellung, nicht Bewertung).

 

Gruß

Ralf

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Zitat des Vaters eines Absturzopfers aus dem Video aus Post #404:

 

"Ich habe Angst, dass wir am Ende mit einer perfekt konstruierten Geschichte abgespeist werden, von der wir dann annehmen müssen, dass es so gelaufen ist".

 

Er bringt es leider auf den Punkt, denn genau so wird es der Abschlussbericht dann irgendwann liefern.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Danke für die Information Ralf. 

 

 

Da wird die tatsächliche Wahrheit leider wohl definitiv auf der Strecke bleiben.

Erfahrungsgemäß bricht immer irgendwann ein Mitwisser das Schweigen, und meist findet sich oft doch noch ein Beweis, der übersehen wurde beim 'aufräumen' . Leider gibt es zuwenig Julian Assange's und Edward Snowden's.

 

Gruß

Manfred

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Erfahrungsgemäß bricht immer irgendwann ein Mitwisser das Schweigen

Wie wir gerade bei den laufenden NS/KZ-Prozessen sehen, kann das aber auch schon mal über 70 Jahre dauern...

Im Angesicht des baldigen Abtretens bekommt der ein oder andere schließlich doch einen Drang nach einem reinen Gewissen. Nur hilft es dann leider kaum jemandem mehr, im Gegenteil: eine zu spät zugegebene Wahrheit wenn niemand mehr zur Verantwortung gezogen / entschädigt / rehabilitiert... werden kann, wird von den Opfern dann eher noch als zusätzlicher Tiefschlag empfunden.

 

Bin mal gespannt, was am Ende Entschädigungstechnisch dabei rauskommt, Krieg ist schließlich bei praktisch allen Versicherungen ausdrücklich nicht abgedeckt, und unbekannte Schuldige kann niemand privatrechtlich belangen.

 

Gruß

Ralf

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Offenbar hat Russland ein wenig an der Wahrheit gedreht, was die Satellitenfotos der ukrainischen Luftabwehrsysteme betrifft... dies macht heute zumindest in der Presse die Runde:

 

http://www.manager-magazin.de/politik/artikel/kreml-faelschte-satellitenfotos-zu-mh17-absturz-a-1036483.html

 

http://www.focus.de/politik/ausland/ukraine-krise/forensische-analyse-falsche-wolken-falsches-datum-kreml-soll-satellitenfotos-zu-mh17-absturz-gefaelscht-haben_id_4719262.html

 

Gruß Torsten

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das machte auch schon vor einem halben Jahr die Runde.

Aber kurz vor dem G8, ähhh nein, G7 Gipfel macht es sich halt mal wieder gut auf den Russen rumzureiten...

Die Amerikaner würden ja niiiiiiie vor der UNO gefälschte Satellitenbilder zeigen.

 

Und wir können davon ausgehen, dass es auf beiden Seiten auch absolut akkurate Satellitenbilder aus diesen Tagen gibt. Nur scheinen sie nicht das zu zeigen, was die entsprechenden Staaten gerne darauf sehen würden. Und natürlich wüden sie uns auch nie zeigen wollen, was sie alles heutzutage sehen können.

 

Aber im Moment kann man im Netz jede beliebige Darstellung und betreffende "Beweise" finden.

 

Gruß

Ralf

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 Die Amerikaner würden ja niiiiiiie vor der UNO gefälschte Satellitenbilder zeigen.

 

Sagen wir mal so: Wer gefaelschtes Bildmaterial offiziell verbreitet, hat ganz offensichtlich was zu verbergen bzw. will was beweisen, was so nicht stimmt. Die Amerikaner damals im Irak, die Russen jetzt mit MH17. Und die gefaelschten Satellitenaufnahmen sind nicht das erste getuerkte Bildmaterial von russischer Seite.

 

Dass die Seperatisten die 777 (versehentlich) runterholten ist unzweifelhaft. Die Indizien dafuer sind erdrueckend und es ist auch die einzig logische Erklaerung, ein versehentlicher Abschuss durch die ukrainische Armee scheidet komplett aus, fuer einen absichtlichen Abschuss fehlt das Motiv.

 

 

Chris

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Dass die Seperatisten die 777 (versehentlich) runterholten ist unzweifelhaft.

Selbst wenn das tatsächlich unzweifelhaft wäre (Die Amerikaner sprachen ja in den ersten Tagen von eindeitigen Beweisen, waren dann aber nicht in der Lage sie vorzulegen), bleibt die interessante Frage, ob es eine "erbeutete" (übergelaufene?) BUK aus ukrainischen Beständen, oder eine "importierte" aus Russland war. Und um das aufzuklären wären Satellitenbilder wohl das Mittel der Wahl. Es wäre zutiefst erstaunlich wenn es die nicht gäbe, der Krieg bewaffnete Konflikt hatte ja bereits lang genug gedauert, und war wichtig genug um betreffende Spionagesatelliten zu positionieren.

Aber wie das so in der Politik ist: Manchmal ist ein erpressbarer Gegner nützlicher als ein bloßgestellter, und so bleiben die Bilder wohl im Giftschrank.

Wen interessiert schon die Wahrheit?

Die Lehre, Krisengebiete zu umfliegen ist gezogen (Siehe Flightradar24 & Co.). Gepanzerte Zivilflugzeuge oder Tarn-/Ablenkmechanismen kann man glatt vergessen, also ist ja auch für die Flugsicherheit keine weitere Erkenntniss mehr zu erwarten.

 

Deckel zu.

 

Gruß

Ralf

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hilft aber den Opfern/Angehörigen und der Airline auch nicht mehr. Denn Malaysia Airlines ist "technisch bankrott" und hat allen Mitarbeitern gekündigt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Amerikaner sprachen ja in den ersten Tagen von eindeitigen Beweisen, waren dann aber nicht in der Lage sie vorzulegen

...

bleibt die interessante Frage, ob es eine "erbeutete" (übergelaufene?) BUK aus ukrainischen Beständen, oder eine "importierte" aus Russland war.

 

Egal, was sie vorgelegt haetten, es waere von Separatistenseite (lies: Putin) abgestritten oder als gefaelscht hingestellt worden.

Was die Herkunft der BUK betrifft: Auf Bellincat ist sehr detailliert dargestellt, dass sie aus Russland kam.

 

 

Chris

Bearbeitet von Pioneer300
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 2 Wochen später...

Egal, was sie vorgelegt haetten, es waere von Separatistenseite (lies: Putin) abgestritten oder als gefaelscht hingestellt worden.

Was die Herkunft der BUK betrifft: Auf Bellincat ist sehr detailliert dargestellt, dass sie aus Russland kam.

Naja, Bellingcat als sichere Informationsquelle unkritisch zu übernehmen halte ich für fragwürdig. Wir stecken doch inzwischen mitten in einer Propagandaschlacht beider Seiten.

 

Die Einseitigkeit in der Berichterstattung unserer westlichen "Qualitätsmedien" speziell bei Themen Ukraine oder auch Griechenland hat mir da leider die Augen geöffnet.

 

Nur mal so als Beispiel:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Einseitigkeit in der Berichterstattung unserer westlichen "Qualitätsmedien" speziell bei Themen Ukraine oder auch Griechenland hat mir da leider die Augen geöffnet.

Nicht zu vergessen PEGIDA oder auch Berichte über das Waffenrecht in den USA. Immer reinste Propaganda.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nicht zu vergessen PEGIDA oder auch Berichte über das Waffenrecht in den USA. Immer reinste Propaganda.

Zum zweiten Punkt muß ich dir uneingeschränkt recht geben, zu PEGIDA muß man aber auch sehen, daß deren Gründern und Repräsentanten jede Bühne angeboten wurde - in ARD, ZDF, der sog. "Lügenpresse" - ihr Anliegen zu darzustellen und zu erläutern, was sie aber regelmäßig jämmerlich vergeigt haben (weil sich mit dumpfen Gefühlen halt nicht wirklich Politik machen läßt - zum Glück!) .  PEGIDA verweigert in ihrer Mehrheit den politischen Dialog, nicht umgekehrt. Inzwischen scheint sich die Bedeutung dieses Themas aber seiner tatsächlichen Substanz anzunähern, und im Grundrauschen des Universums zu versinken.

 

Gruß

Manfred

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Zum zweiten Punkt muß ich dir uneingeschränkt recht geben, zu PEGIDA muß man aber auch sehen, daß deren Gründern und Repräsentanten jede Bühne angeboten wurde - in ARD, ZDF, der sog. "Lügenpresse" - ihr Anliegen zu darzustellen und zu erläutern, was sie aber regelmäßig jämmerlich vergeigt haben (weil sich mit dumpfen Gefühlen halt nicht wirklich Politik machen läßt - zum Glück!) .  PEGIDA verweigert in ihrer Mehrheit den politischen Dialog, nicht umgekehrt. Inzwischen scheint sich die Bedeutung dieses Themas aber seiner tatsächlichen Substanz anzunähern, und im Grundrauschen des Universums zu versinken.

Ehrlich gesagt, das habe ich zuwenig verfolgt. Trotzdem, es ging nie darum, dass vielleicht etwas anderes als Dummheit und Fremdenhass hinter den Anhängern von PEGIDA stecken könnte, sondern sie wurden immer alle konstant in die Ecke gedrängt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ehrlich gesagt, das habe ich zuwenig verfolgt. Trotzdem, es ging nie darum, dass vielleicht etwas anderes als Dummheit und Fremdenhass hinter den Anhängern von PEGIDA stecken könnte, sondern sie wurden immer alle konstant in die Ecke gedrängt.

Die standen ganz von sich aus in diese Ecke, da musste man rein gar nichts mehr drängen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Naja, Bellingcat als sichere Informationsquelle unkritisch zu übernehmen halte ich für fragwürdig. Wir stecken doch inzwischen mitten in einer Propagandaschlacht beider Seiten.

 

Die Einseitigkeit in der Berichterstattung unserer westlichen "Qualitätsmedien" speziell bei Themen Ukraine oder auch Griechenland hat mir da leider die Augen geöffnet.

Jede Propaganda ist ein Verbrechen, weil sie Menschen manipuliert und dazu bringen soll, etwas zu tun oder zu unterstützen, wozu sie unter normalen Umständen aus Menschlichkeit nicht in der Lage wären.

 

Ich finde nicht, daß die derzeitige russische Staatspropaganda und die angebliche Westpropaganda vergleichbar sind, oder daß ausgerechnet die russische die harmlosere sein soll. Es ist klar erkennbar - weil zurückverfolgbar - wer hier agiert, und wer reagiert.Wirklich gut funktionieren kann Propaganda nur in totalitären Staaten, wie wir am Beispiel Rußlands (oder Nordkorea, etc.) gegenwärtig beobachten können, und davon sind wir "im Westen" zum Glück doch (schon/noch) meilenweit entfernt.

 

Kürzlich habe ich ein Interview mit einer bekannten russischen Historikerin - einer ausgewiesenen Patriotin, deren Namen mir leider entfallen ist (ich glaube Alexejewa, o.ä.) - gelesen. Sie ist gebürtige Russin von der Krim, lebt in Moskau,  will nicht emigirieren(!), und kritisiert deshalb die gegenwärtige Politik des Kremls bzw. Putins, weil sie sich wohl zurecht Sorgen um den Zustand und die Zukunft ihres Landes macht.

 

Sie meinte sinngemäß, es käme ihr nur sehr schwer über die Lippen, aber die Macher/Gestalter der gegenwärtigen russischen Staatspropaganda hätten eindeutig und mustergültig bei (und von) Goebbels gelernt. Während die unverhohlene Propaganda der Sowjetuntion auf den Verstand der Menschen zielte - und von daher auch durchschau- bzw. widerlegbar war - richtet sich die gegenwärtige rein auf die emotionale Ebene, und ist deshalb für Argumente und Wahrheit nicht mehr zugänglich.

 

Und das macht sie für meine Begriffe so gefährlich! Hier wird auf höchster Ebene gezündelt und Brandstiftung geprobt.

 

Von all diejenigen, die derzeit gerne die "westlichen Qualitätsmedien" hämisch zu diskretitieren versuchen, und in Deutschland von einer sog. "Lügenpresse" reden, würde ich nur allzugerne mal wissen, wo in der Welt man ihrer Meinung nach denn objektiv die tatsächliche, ungefilterte Wahrheit erfahren kann (Knopp-Verlag, Deutsche-Wirtschafts-Nachrichten, esoterische Verschwörungs-Zirkel bitte mal aussen vor lassen). Ich wäre echt neugierig, was mir während jahrzehntelanger aufmerksamer Beobachtung des Weltgeschehens buchstäblich entgangen sein könnte.

 

Nein, ich finde schon, daß wir nach einem Weltmaßstab gemessen "Qualitätsmedien" haben.

Man kann über die Programminhalte von ARD und ZDF sowie der privaten TV-Landschaft KabelD-Pro7-SAT1-RTL sehr geteilter Meinung sein (und ggf. sogar seinen Fernseher abschaffen wollen :) ), die informations- und bildungsorientierten Inhalte sind aber durchweg seriös, eben weil nachprüfbar. Allein schon um 3sat, arte, ARD-Alpha und Phoenix dürfte uns der Rest der Welt beneiden.

 

Auch die von mir seit Jahrzehnten hochgeschätzte Sueddeutsche Zeitung - auch wenn sie zu manchen Themen durchaus konträr zu meinen Positionen steht (GA beispielsweise) - stellt immer noch eine Institution in der Medienlandschaft dar, die sich auch heute noch an ihren Leitmotiv zur Gründung  1948 messen läßt, wo es hieß (Auszug aus Wikipedia):

 

Aus dem Geleitwort auf Seite 1 der ersten Ausgabe:

 

 

„Zum Geleit – Zum ersten Male seit dem Zusammenbruch der braunen Schreckensherrschaft erscheint in München eine von Deutschen geleitete Zeitung. Sie ist von den politischen Notwendigkeiten der Gegenwart begrenzt, aber durch keine Zensur gefesselt, durch keinen Gewissenszwang geknebelt. Die Süddeutsche Zeitung ist nicht das Organ einer Regierung oder einer bestimmten Partei, sondern ein Sprachrohr für alle Deutschen, die einig sind in der Liebe zur Freiheit, im Haß gegen den totalen Staat. Im Abscheu gegen alles, was nationalsozialistisch ist.“

 

„Die Leiter der Zeitung, verschiedenen Parteien entstammend, glauben, daß nach zwölf Jahren schmachvoller Gewissensknechtung und aufbefohlener Lüge der gemeinsame Wille zu politischer Mündigkeit und Sauberkeit, zu Verantwortungsbewußtsein und Wahrhaftigkeit eine genügend starke Grundlage für eine fruchtbare Zusammenarbeit bildet. […]

 

Allein schon dafür zahle ich gerne meine Abo, und daß Helmut Kohl die SZ einmal als "linkes Kampfblatt" bezeichnete, steigert wohl nur ihre Reputation!

 

Nur mal so als Beispiel:

http://youtu.be/LSDitudiGR4

Sicher nur eine Alibi-Sendung des ZDF, um den Vorwurf der Einseitigkeit zu entkräften? ;)

 

Ich kenne die Sendung, finde sie aber nicht sehr ergiebig. Wenn man vermeintlicher Propaganda zu 95% nur pure Polemik entgegenzusetzten hat, hilft das auch nicht wirklich weiter.

 

Gruß

Manfred

Bearbeitet von DaMane
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich finde nicht, daß die derzeitige russische Staatspropaganda und die angebliche Westpropaganda vergleichbar sind, oder daß ausgerechnet die russische die harmlosere sein soll.

In jungen Jahren hatte ich gehofft, dass das Argument "aber der andere ist noch schlimmer!" spätestens nach der Primarschule überwunden ist. Leider war meine Hoffnung illusorisch.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die standen ganz von sich aus in diese Ecke, da musste man rein gar nichts mehr drängen.

Ja klar und du hast mit jedem einzelnen gesprochen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

In jungen Jahren hatte ich gehofft, dass das Argument "aber der andere ist noch schlimmer!" spätestens nach der Primarschule überwunden ist. Leider war meine Hoffnung illusorisch.

Solange man zunächst auch keine Seite für die harmlosere hält, ist es ja wieder ok. Trotzdem sollten wir bei der Bewertung von Konflikten nicht einfach die Augen davor verschließen, wer ihn gesucht, initiiert und eskaliert hat.

 

Wenn auf einem Schulhof ein 2m großer 150kg-Hüne aus der Abschlußklasse seine körperliche Überlegenheit dazu benutzt, Schwächere zu dominieren und drangsalieren, muß man ihm nicht auch noch abnehmen, daß er sich den "Provokationen" eines 1,50m großen Erstklässlers - eine äußerst unzureichende Veranschaulichung der tatsächlichen Größen- und Machverhältnisse zwischen Russland und der Ukraine - nur erwehren kann, indem er diesen mit Stiefeln auf dem Kopf herumtrampelt. Daß dieser (größenmäßige) Erstklässler von sich aus keinen gewaltsamen Streit mit einem offensichtlich auf Krawall gebürsteten 150-Kilo-Riesen sucht, sollte eigentlich jedem einleuchten. Diese Absurdität sollten sich mal all jene vor Augen halten, die der Ukraine eine mindestens gleichgroße Mitschuld am Krieg anhängen wollen.

Zum Glück qualmen auch die Nebelkerzen der Propaganda nicht ewig, und es wird meist nicht gelingen, alle Beweise lückenlos zu vertuschen, sodaß die Wahrheit eines Tages ans Licht kommt. Nur nützt das leider den heute Betroffenen herzlich wenig.

 

Gruß

Manfred

Bearbeitet von DaMane
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...