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wasn das fürn quatsch? - Deutsches Sportflugzeug über französischem Akw abgefangen


Fähnrich

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Die Luftraumstruktur hat keine Schuld, lediglich der Pilot der sich nicht verantwortungsbewusst verhaelt.

Da waere ich mir nicht so sicher.

 

Der Pilot ist hier durchgeflogen (ZRT bleue):

lcf9-2-c81e.png

 

Hand aufs Herz: Wer von Euch waere da auch durchgeflogen? Ich waere es... Mit "normaler" Flugvorbereitung haette ich nicht gesehen, dass die Zone aktiv ist (ZRT bleue oder ZIT rouge, welche IMMER aktiv ist lt. Aussage eines Frankreich-Kenners). In den Notams oder Karte ist jedenfalls nichts zu sehen (oder ich schaue an der falschen Stelle).

 

 

Chris

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Da waere ich mir nicht so sicher.

 

Der Pilot ist hier durchgeflogen (ZRT bleue):

lcf9-2-c81e.png

 

Hand aufs Herz: Wer von Euch waere da auch durchgeflogen? Ich waere es... Mit "normaler" Flugvorbereitung haette ich nicht gesehen, dass die Zone aktiv ist (ZRT bleue oder ZIT rouge, welche IMMER aktiv ist lt. Aussage eines Frankreich-Kenners). In den Notams oder Karte ist jedenfalls nichts zu sehen (oder ich schaue an der falschen Stelle).

 

 

Chris

 

Hallo Chris,

 

woher hast Du die Info über die Flugroute?

Nach den französischen Medien ist der Pilot über das AKW von Penly geflogen:

http://www.courrier-picard.fr/region/un-avion-de-tourisme-pris-en-chasse-par-l-armee-de-l-air-ia0b0n392408

 

Deine Karte zeigt eine ZIT/ ZRT (Zone Interdite Temporaire/ Zone Restrictive Temporaire). Diese wurde eingerichtet für die D-Day-Zeremonie:

http://www.calvados.gouv.fr/IMG/pdf/SUP_2014_075_EN-2.pdf

 

und befindet sich ca. 170 km west-süd-westlich von Penly.

 

Die ZIT ist normalerweise die CTR von Caen, die ZRT wurde extra für die Zeremonie eingerichtet.

 

Das AKW von Penny ist mit einer Prohibitiv Area belegt: SFC - 3700 ft.

 

Der Pilot hat sich schlichtweg vertan!

 

Freundlicher Gruss

Patrick

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Danke Chris, sehr informativ.

Innerhalb der Zone liegt also Caen.

1. Enroute hätte mich FIS vor der Zone gewarnt

und

2. wahrscheinlich aufgefordert, Caen auf 134.525 für die crossing clearance zu kontaktieren oder es entsprechend koordiniert.

 

In Frankreich sind diverse Zonen teilweise direkt aneinandergesetzt. Da hat man gar keine Chance eines legalen Durchfluges ohne Funkfreigabe, es sei denn, man fliegt genau auf der Grenzlinie :D

 

Ob das sinnvoll ist oder nicht, habe ich nicht zu beurteilen. Jedes Land setzt seine R oder D oder P areas wie es will. Daran habe ich mich zu halten.

 

Gruss

Thomas

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woher hast Du die Info über die Flugroute?

Nach den französischen Medien ist der Pilot über das AKW von Penly geflogen:

http://www.courrier-picard.fr/region/un-avion-de-tourisme-pris-en-chasse-par-l-armee-de-l-air-ia0b0n392408

 

Deine Karte zeigt eine ZIT/ ZRT (Zone Interdite Temporaire/ Zone Restrictive Temporaire). Diese wurde eingerichtet für die D-Day-Zeremonie:

http://www.calvados.gouv.fr/IMG/pdf/SUP_2014_075_EN-2.pdf

Info ist von einem Spezialisten, der Airlines und andere Piloten in F vor Gericht vertritt, wenn Luftraumverletzungen vorliegen.

 

Ich hoffe einfach mal, dass der sich nicht komplett vertan hat...

 

 

Chris

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Info ist von einem Spezialisten, der Airlines und andere Piloten in F vor Gericht vertritt, wenn Luftraumverletzungen vorliegen.

 

Ich hoffe einfach mal, dass der sich nicht komplett vertan hat...

 

Oder er spricht nicht von dem selben Vorfall, der hier diskutiert wird. Die ZRT bleue über den D-Day-Stränden war, wie man im verlinkten Dokument lesen kann, nur vom 3.-6. Juni aktiv. Der diskutierte Vorfall fand am 20.6. statt.

 

Auch die Tatsache, dass er zur Landung in Amiens gezwungen wurde, würde überhaupt nicht zum Gebiet der ZRT bleue passen, da sind andere Flugplätze in der Nähe.

 

Die P33 sieht auf der Karte so aus:

p33.png

 

Ich bin an dieser Stelle auch schon in geringer Höhe der Küste entlanggeflogen und kann nachvollziehen, dass es sich nicht "normal" anfühlt um die AKW einen Bogen auf's Meer hinaus zu fliegen. Dennoch sollte es mit einem Blick auf die Karte und entsprechender Flugvorbereitung möglich sein, die P33 zu vermeiden.

 

Die ganze Unsinnigkeit zeigt sich auch daran, dass man lateral 16'400 ft Abstand halten muss, vertikal aber in 3'700 ft direkt drüberfliegen darf. Das soll aber kein Plädoyer für eine Vergrösserung sein; die einzig sichere Lösung wäre eine LF-P, die das gesamte Staatsgebiet abdeckt.

 

Ciao

Friedrich

 

Edit: Dieses Foto vom AKW Penly vom Meer aus gesehen hatte ich damals gemacht (mit Zoom ;) ):

penly.jpg

 

Dafür wird man dann mit solchen Ausblicken entschädigt:

falaises.jpg

 

Fécamp:

fecamp.jpg

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Oder er spricht nicht von dem selben Vorfall, der hier diskutiert wird. Die ZRT bleue über den D-Day-Stränden war, wie man im verlinkten Dokument lesen kann, nur vom 3.-6. Juni aktiv. Der diskutierte Vorfall fand am 20.6. statt.

Dann sind meine Infos augenscheinlich falsch, danke fuer Klarstellung. Ich hatte mich schon extrem gewundert, wieso die Notams nichts davon sagten...

 

Und ja, diese P33 kann man vermeiden. Was natuerlich nicht heisst, dass solche Zonen Sinn machen und was erst recht nicht heisst, dass derart drakonische Strafen (Bussgeld in 5-stelliger Hoehe, zu bezahlende Einsaetze der Kampfjets) fuer eine Verletzung angemessen sind.

 

 

Chris

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Norbert Oppitz

Es geht hier nicht darum ob das Sinn macht. Das Schweizer Tempolimit macht auch nicht auf allen Strassen Sinn, aber man hat sich daran zu halten oder Konsequenzen zu tragen (und die Schweizer Bussen erscheinen mir auch eher unverhaeltnismasseig hoch).

 

Selbst wenn es nur die "Zone Bleue"gewesen waere so geht diese von SFC nach FL195. Wer sich absichtlich nicht daran haelt geht natuerlich ein Risiko ein, und ob sich das lohnt oder nicht sollte man sich vorher ueberlegen. Wer es unabsichtlich tut sollte an seiner Flugvorbereitung arbeiten. Und Hand aufs Herz, nein, ich waere nicht durchgeflogen, weder hier noch anderswo! Wuerde auch bei niemandem einsteigen der so etwas in erwaegung zieht (das haben die Passagiere des betroffenen Piloten wohl unfreiwillig auch gelernt).

 

Fuer mich gehoert verantwortungsvolles Verhalten und der Respekt fuer Regeln und Luftraeume zu den Grundlagen der Fliegerei. Derartig spektakulaere Regelverletzungen, die dann noch entsprechendes Medienecho finden, sind Wasser auf den Muehlen aller Gener der allg. Luftfahrt, der Pilot schadet also nicht nur sich selbst sondern uns allen. Besonders bei so sensiblen und oeffentlichkeitswirksamen Themen wie Kernkraftwerken.

 

Ich finde es bedenklich hier mit Spruechen wie "Hand aufs Herz" zu insinuieren dass das regelwidrige Verhalten normal und quasi zu erwarten ist. Ist regelkonformes Verhalten jetzt die Ausnahme, oder nicht cool genug?

 

Just my 2ct, happy landings,

Norbert

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Hallo Norbert

Bin mit Dir voll einverstanden wenn es Absicht ist. Wir kennen die Umstände ja immer noch nicht.

Und losgelöst von diesem konkreten Vorfall: Der (ausländische) Pilot der in Frankreich immer fehlerfrei fliegt muss erst noch geboren worden.

 

My 2ct.

 

Gruss, Paul

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Ich finde es bedenklich hier mit Spruechen wie "Hand aufs Herz" zu insinuieren dass das regelwidrige Verhalten normal und quasi zu erwarten ist. Ist regelkonformes Verhalten jetzt die Ausnahme, oder nicht cool genug?

Du hast ein massives Verstaendnisproblem... :008: Aber egal.

 

Das Schweizer Tempolimit macht auch nicht auf allen Strassen Sinn, aber man hat sich daran zu halten oder Konsequenzen zu tragen (und die Schweizer Bussen erscheinen mir auch eher unverhaeltnismasseig hoch).

Die erscheinen nur den Leuten als zu hoch, die sich nicht an die Limite halten und staendig die Bussen ueberweisen duerfen.

Ich empfinde die Bussen mehr als angemessen, sie koennten wegen mir noch hoeher sein, das interessiert mich ueberhaupt nicht, da ich mich konsequent an die Limite halte. Genauso wie ich Luftraeume respektiere. :)

 

 

Chris

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Fuer mich gehoert verantwortungsvolles Verhalten und der Respekt fuer Regeln und Luftraeume zu den Grundlagen der Fliegerei. Derartig spektakulaere Regelverletzungen, die dann noch entsprechendes Medienecho finden, sind Wasser auf den Muehlen aller Gener der allg. Luftfahrt, der Pilot schadet also nicht nur sich selbst sondern uns allen.

 

Vorab: Ich bin ganz Deiner Meinung! An Beschraenkungen muessen wir uns halten auch wenn wir sie nicht nachvollziehen koennen. Wenn der Pilot das absichtlich gemacht hat, dann gehoert er bestraft - m.E. waere dann aber deutlich wichtiger als eine Geldstrafe, seine grundsaetzliche Eignung zum Fuehren von LfZ in Frage zu stellen...

 

Aber: Nicht die Regelverletzung war spektakulaer, sondern die Reaktion der Behoerden darauf. Wuerden jedesmal Abfangjaeger aufsteigen, wenn in Frankfurt mal wieder jemand unbeabsichtigt in Luftraum Charlie reinbrettert (was deutlich gefaehrlicher ist), dann muesste sich die Airbus Group um den Absatz ihrer Eurofighter keine Gedanken mehr machen!

 

Dein Vergleich mit dem Tempolimit trifft's - aber wenn jemand mit 40 durch die 30er Zone faehrt, dann riegelt man auch nicht gleich die komplette Innenstadt mit Panzern ab!

 

Florian

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Wenn man in der Schweiz in gewisse Lufträume einfliegt (z.B. C über dem Mittelland) wird man auch abgefangen und am Boden wartet die Polizei. Also so ein Unterschied ist da nicht.

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Wenn man in der Schweiz in gewisse Lufträume einfliegt (z.B. C über dem Mittelland) wird man auch abgefangen und am Boden wartet die Polizei. Also so ein Unterschied ist da nicht.

C ist auch um einiges sensibler, als diese komplett sinnfreien und von blindem Aktionismus (seht her, wir tun was gegen die Terrorgefahr!) gepraegten Luftraeume um AKW's. Hier mit Kampfjets vorzugehen (deren Einsatz man dem Piloten dann in Rechnung stellt oben drauf auf den ohnehin schon satt 5-stelligen Bussenbetrag) _nachdem_ der Luftraum durchflogen wurde, ist absolut unverhaeltnismaessig.

 

 

Chris

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Norbert Oppitz

Chipart,

 

was die Verhaelnismaessigkeit der Mittel angeht hast Du natuerlich recht. Daher ja auch meine Analogie zum Strassenverkehr. Allerdings gibt es gerade in Deutschland auch eine Debatte wegen der zunehmenden Einfluege ich Charlie. Und von Egelsbach aus ist das ja nich so schwierig, eng and der A5 halten und ansonsten unter 1500 Fuss. Ich frage mich was passieren wuerde wenn jemand im Tiefflug ueber Biblis brettert.

 

Ich bin absolut gegen Kriminalisierung von Autofahrern oder Piloten denen unbeabsichtigt ein Fehler unterlaeuft, hatten wir auch bestimmt alle schon einmal auf die eine oder andere Art selber erlebt. Aber, wie Du schon richtig schreibst, es gibt unterschiedlich Grade von Gefaehrdung, wenn sich alle mit gleicher Sorgfalt an die Regeln halten ist es halt auch fuer alle sicherer...

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Ich bin absolut gegen Kriminalisierung von Autofahrern oder Piloten denen unbeabsichtigt ein Fehler unterlaeuft, hatten wir auch bestimmt alle schon einmal auf die eine oder andere Art selber erlebt. Aber, wie Du schon richtig schreibst, es gibt unterschiedlich Grade von Gefaehrdung, wenn sich alle mit gleicher Sorgfalt an die Regeln halten ist es halt auch fuer alle sicherer...

Kein, also wirklich KEIN Pilot fliegt mit voller Absicht durch irgendwelche Luftraeume, fuer die er keine Freigabe hat. Dem liegen vielmehr entweder Navigationsfehler oder falsche/nicht aktuelle Informationen zu Grunde. Fuer letzteres koennte man ihn evtl. an die Wand stellen, ok. Aber nicht fuer einen schlichten Navigationsfehler (mir auch schon passiert).

 

 

Chris

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Dem liegen vielmehr entweder Navigationsfehler oder falsche/nicht aktuelle Informationen zu Grunde. Fuer letzteres koennte man ihn evtl. an die Wand stellen, ok. Aber nicht fuer einen schlichten Navigationsfehler (mir auch schon passiert).

 

 

Chris

 

Hallo Chris,

der Pilot überflog ein AKW. Ein AKW siehst Du bei normalem VFR - Flugwetter schon von weitem (auch wenn ohne Navigationskarte).

Und wenn man in Frankreich fliegt, dann weiss man, dass ein Überfliegen nicht erlaubt ist.

In diesem Falle sehe ich keinen "Navigationsfehler" (im Gegensatz zu komplizierten Luftraumstrukturen). Der Pilot hat einfach Mist gemacht und wurde dabei erwischt.

 

Die Verhältnismässigkeit des Einsatzes und die finanziellen Folgen für den verantwortlichen Flugzeugführer sind sicher irgendwo festgehalten. Darüber diskutieren braucht man nicht.

 

Patrick

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.........

....Fuer letzteres koennte man ihn evtl. an die Wand stellen, ok.

Na, nicht gleich so martialisch! Fehler bzw. Irrtümer beim Fliegen haben unter Umständen tödliche Folgen, dazu braucht es kein menschliches Strafgericht.

Aber nicht fuer einen schlichten Navigationsfehler (mir auch schon passiert).

 

 

Chris

 

Ich dachte schon, sichere Navigation gehört zu den Grundlagen des Pilotenhandwerks :confused:? Koppelnavigation mit Karte, Kompass und Stopuhr hatte sicherlich ihre Ungenauigkeiten, aber im GPS- und Moving-Map-Zeitalter gibt es eigentlich keine Entschuldigung - außer Systemausfall. :cool:

 

Gruß

Manfred

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Hallo Patrick

 

der Pilot überflog ein AKW. Ein AKW siehst Du bei normalem VFR - Flugwetter schon von weitem (auch wenn ohne Navigationskarte).

Wir kennen weder die lokalen Wetterverhaeltnisse, noch wissen wir, ob der Pilot sicher unterscheiden kann, ob das "da hinten" ein AKW oder ein z.B. grosses Kohlekraftwerk ist. Ich z.B. koennte das nicht.

 

Der Pilot hat einfach Mist gemacht und wurde dabei erwischt.

Jetzt musst Du wirklich aufpassen.

Mit "Mist gemacht" meinst Du nun was genau?

- Er hat sich verflogen, oder

- Er ist mit Absicht da durch

 

Wenn letzteres, das solltest Du wirklich nicht sagen, aus 2 Gruenden:

- Solch schwerwiegenden Anschuldigungen macht man einfach nicht, Anstand usw... Schon garnicht unter Pilotenkollegen. Niemand kennt die Umstaende und selbst wenn der betroffene Pilot es Dir gegenueber zugegeben haette, schreibt man sowas nicht oeffentlich.

- Du hast, wenn Du an den Falschen geraetst eine Klage am Hals, so schnell kannst Du garnicht schauen.

 

Ich mag keine Leute, die sich nach einem Vorfall wie diesem daheim im Sessel zuruecklehnen und den betroffenen Piloten verurteilen nach dem Motto "Wie kann man nur...", "Koennte mir nie passieren...", "War ja klar, wenn man sowas macht muss man sich nicht wundern..." etc etc. Sowas kann man auch regelmaessig nach Flugunfaellen beobachten. Niemand hier weiss, was im Cockpit los war.

Jeder macht Fehler. Wenn nur ein paar Dinge gegen einen arbeiten (erst recht in einem Cockpit!) macht man sehr schnell die Fehler, fuer die man vorher keinerlei Verstaendnis aufbrachte.

 

 

Chris

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Hallo Chris,

der Pilot überflog ein AKW. Ein AKW siehst Du bei normalem VFR - Flugwetter schon von weitem (auch wenn ohne Navigationskarte).

 

Nein. Gerade Penly liegt in einer Bucht versteckt, hat wie alle AKWs an der Küste keine gut sichtbaren und dampfenden Kühltürme. Nicht mal die Überlandleitungen dahin sind speziell zahlreich. Vom Land aus würde man es nicht bemerken. Von der Strasse aus sieht man es gar nicht, ausser den üppigen Stacheldrahtzaun.

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Nein. Gerade Penly liegt in einer Bucht versteckt, hat wie alle AKWs an der Küste keine gut sichtbaren und dampfenden Kühltürme.

 

Ohne Moving Map ist das in der Tat keine einfache Aufgabe, die Zone "auf Sicht" zu vermeiden, wenn man der Küstenlinie folgt. Man bedenke, dass der Radius 5 km beträgt, während man im Luftraum G unterhalb 1000' AMSL theoretisch schon mit 1,5 km Sicht fliegen darf. Und selbst bei 5 km Sichtweite ist nicht gesagt, dass man das Gebäude in 5 km Entfernung bereits als AKW identifizieren kann.

 

Am 20.6. meldete allerdings Le Havre zum Beispiel den gesamten Tag über Sichtweite 9999.

 

Wobei einem bei der Flugplanung schon auffallen sollte, wenn man den Strich auf der Karte zieht, dass da etwas im Weg ist. Gerade wenn man einer Küste entlangfliegt ist aber die Versuchung, da nicht noch einen Strich zu zeichnen, natürlich gegeben. Und es kann VFR einfach passieren, dass man ein Bodenmerkmal falsch interpretiert und sich dadurch nicht sicher über seine Position ist.

 

Die Verhältnismässigkeit des Einsatzes und die finanziellen Folgen für den verantwortlichen Flugzeugführer sind sicher irgendwo festgehalten. Darüber diskutieren braucht man nicht.

 

Wie meinst Du das? Wenn nicht hier, wo sollen wir denn über solche unsinnigen Regeln und Massnahmen diskutieren? Dass wir uns alle daran halten, solange sie gelten, ist ja eine Sache. Aber man darf sich doch wohl trotzdem noch Gedanken über die Ausgestaltung der Regeln oder die Verhältnismässigkeit von Strafen machen? Allerdings hört man manchmal, dass man es als Airline-Pilot in einer grossen Gesellschaft besser aushält, wenn man sich über die Sinnhaftigkeit mancher Regeln nicht allzu viele Gedanken macht. Vielleicht fehlt uns Privatpiloten diese Gelassenheit einfach noch; 45.000 €, who cares, das kostet Euer Sprit ja wahrscheinlich pro Minute ;).

 

Ciao

Friedrich

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Wobei einem bei der Flugplanung schon auffallen sollte, wenn man den Strich auf der Karte zieht, dass da etwas im Weg ist.

Eine Frage (von einigen anderen) waere, ob er die vorher geplante Strecke flog oder nicht. Und wenn nicht, warum nicht.

Dass er den "Strich" durch das Sperrgebiet gemalt hat, glaube ich nicht.

 

Und solange wir all das nicht wissen....

 

 

Chris

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Hallo Patrick

Wir kennen weder die lokalen Wetterverhaeltnisse, noch wissen wir, ob der Pilot sicher unterscheiden kann, ob das "da hinten" ein AKW oder ein z.B. grosses Kohlekraftwerk ist. Ich z.B. koennte das nicht.

 

Jetzt musst Du wirklich aufpassen.

Mit "Mist gemacht" meinst Du nun was genau?

- Er hat sich verflogen, oder

- Er ist mit Absicht da durch

 

Wenn letzteres, das solltest Du wirklich nicht sagen, aus 2 Gruenden:

- Solch schwerwiegenden Anschuldigungen macht man einfach nicht, Anstand usw... Schon garnicht unter Pilotenkollegen. Niemand kennt die Umstaende und selbst wenn der betroffene Pilot es Dir gegenueber zugegeben haette, schreibt man sowas nicht oeffentlich.

- Du hast, wenn Du an den Falschen geraetst eine Klage am Hals, so schnell kannst Du garnicht schauen.

..

Chris

 

Hi Chris,

 

warum so aggressiv?

Ein Pilot (egal ob Privatpilot oder ein Berufspilot) bereitet sich auf einen Flug vor.

Bei der Flugvorbereitung ist es hoffentlich Standard, dass man sich mit der Gegen auseinandersetzt, die man überfliegt.

Dabei sind neben dem Terrain ganz sicher die R- und die P-Areas zu studieren.

Das zur Flugvorbereitung...

 

Wenn man während der Fluges vom gewählten Kurs abweicht, dann gilt dasselbe wie bei der Flugvorbereitung. Die Sichtweite an diesem Tage lasen darauf schliessen, dass es zumindest von dieser Seite problemlos war.

Was ich mit "Mist" gemacht meine: der Pilot hat sich verflogen, war sich nicht bewusst wo er war. Absicht habe ich dem Kollegen in keinem meiner Posting unterstellt. Deswegen nicht gleich auf die Bäume springen :cool:

Manchmal hilft ein Nachfragen mehr als gleich mit solchen abstrusen Schlussfolgerungen aufzuziehen...

 

@Horbach

Den Punkt, dass das AKW in einer Bucht liegt, kann man gelten lassen.

Je nachdem, woher man geflogen kommt, gibt es meiner Meinung genug terrestrische Hinweise (P-32. Städte, Flüsse, Flugplätze etc), dass man sich einer P-Area nähert (wir reden ja hier nicht von der Aussicht von der Strasse her).

 

Patrick

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Wie meinst Du das? Wenn nicht hier, wo sollen wir denn über solche unsinnigen Regeln und Massnahmen diskutieren? Dass wir uns alle daran halten, solange sie gelten, ist ja eine Sache. Aber man darf sich doch wohl trotzdem noch Gedanken über die Ausgestaltung der Regeln oder die Verhältnismässigkeit von Strafen machen? Allerdings hört man manchmal, dass man es als Airline-Pilot in einer grossen Gesellschaft besser aushält, wenn man sich über die Sinnhaftigkeit mancher Regeln nicht allzu viele Gedanken macht. Vielleicht fehlt uns Privatpiloten diese Gelassenheit einfach noch; 45.000 €, who cares, das kostet Euer Sprit ja wahrscheinlich pro Minute ;).

 

Ciao

Friedrich

 

Hi Friedrich,

ganz so viel Sprit brauche ich nicht mal pro Stunde :005:

Klar, man kann natürlich darüber in diesem Forum diskutieren (habe mich vielleicht nicht klar ausgedrückt).

Jeder Pilot (egal ob Privatpilot oder Berufspilot) kann Fehler machen, welche glimpflich ausgehen, tödlich enden oder mit hohen Bussen geahndet werden.

 

Die Diskussion in diesem Forum ändert jedoch nichts an der Einführung und Anwendung von Verfahren, welche bei Verstoss mit Bussen belegt werden. Hier müssen die Verbände ran. Dort kann man unter Umständen etwas erreichen.

Die Diskussion hier im Forum wird sich im Kreise drehen, da wir alle eigentlich der Meinung sind, dass die Privatfliegerei schon viel zu viele Einschränkungen hat.

 

Kleine Anmerkung meinerseits: viele meiner Kollegen, auch in grossen Gesellschaften, hinterfragen die Sinnhaftigkeit von Verfahren und Gesetzen. Aber auch hier gilt: man wendet sich an die Gesellschaft, an die Gewerkschaft und/ oder an die Politik. Die Diskussion untereinander oder in Foren ändert keine einzige Regel.

 

Freundlicher Gruss

Patrick

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