Planespotting Downstairs - Wrack Beaufighter - Malta

[Stefan Gschwind]

Das spotten und somit meist das fotografieren von Flugzeugen auf Flugplätzen und in der Luft ist denke ich in all seinen vielen Unterarten hinlänglich bekannt. Ich möchte hier eine weitere Möglichkeit hinzufügen: das spotten von Flugzeugen Unterwasser

 

In meinen vergangenen Ferien zwischen Auffahrt und Pfingsten 2014 hat es mich wieder einmal nach Malta verschlagen. Genauer gesagt auf die kleine Insel Gozo. Hauptgrund, neben der Suche nach Erholung, war das tauchen rund um die kleine Insel im Mittelmeer. Vorweg genommen, die Suche nach Erholung war erfolgreich. Sowie das tauchen wieder einmal top.

Am Ende einer der Tauchtage der ersten Woche, als wir auf der Tauchbasis alles Material wieder einmal verräumt hatten. Wurden wir gefragt ob wir Interesse an Täuchgängen an spezielleren Wracks, drüben in Malta hätten. Von vier Möglichkeiten entschieden wir uns nach kurzer Beratung für das Wrack HMS Hellespont sowie als zweiten Tauchgang das Flugzeugwrack Beaufighter.

 

Die Bristol Beaufighter ist ein zweimotoriges britisches Kampfflugzeug aus dem Zweiten Weltkrieges. Es war eines der ersten Flugzeuge das mit einem Bordradar zur Nachtjagd ausgestattet wurde. Neben den üblichen Maschinen-Gewehren und Kanon konnten die Beaufighter auch mit Raketen und Torpedos bewaffnet werden. Das Flugzeug hatte ein Länge von knapp 13m und eine Spannweite von knapp 18m.

 

Quelle: Wikipedia

 

Rüchblende:

Am 17. März 1943 startete eine Bristol Beaufighter mit acht anderen Flugzeugen des selben Typs als Begleitjäger auf Malta zu einem Einsatz. Nur wenige Minuten nach dem Start begann die Maschine stark zu vibrieren und verlor schnell an Höhe. Die Besatzung sah nur die Möglichkeit einer Not-Wasserung. Was sie auch taten und ungefähr einen km von der Küsten entfernt nördlich der Ortschaft Sliema die Notlandung durchführten. Die Notlandung blieb an Land nicht unbemerkt, wodurch schon kurz nach der Wasserung die Crew von herbei geeilten Booten gerettet wurde.

Das Flugzeug sank danach auf den Grund vor Malta und liegt seither in 38m Tiefe, leider Kopfüber, auf einer weiten ebenen Sandfläche.

 

Gegenwart:

Morgens um kurz vor 8 Uhr an einem Donnerstag traf man sich an der Tauchbasis in Marsalforn (Gozo) um alles benötigte Material auf Fahrzeuge zu verladen. Nach einer kurzen Fahrt an den Hafen Mgarr wurde nach dem ausladen mit dem Zusammenbau der Ausrüstung begonnen. Nach dem verstauen von Ausrüstung und Tauchern auf einem kleinen Schnellboot ging es danach in knapp 45 Fahrzeit vor die Hafen Einfahrt des Grand Harbour vor der Maltesischen Hauptstadt Valletta. Hier haben wir zuerst das Wrack der HMS Hellespont betaucht. Die Hellespont ist ein Schaufelradschlepper aus der Zeit des ersten Weltkrieges.

Nach dem ersten Tauchgang fuhren wir an die Pier von St.Julians um eine kurze Mittagspause zu machen und uns in der Sonne aufwärmen zu können. Das Wrack der Beaufighter lag danach nur wenige Fahrminuten entfernt.

Der Tauchgang am Flugzeugwrack. Abtauchen an einer Bojenleine die das Wrack markiert. Beim absinken und näherkommen an das Wrack, dann doch das feststellen "oh, so gross ist das ganze dann leider doch nicht". Auch die über 50 Jahre im Wasser haben natürlich bereits Spuren hinterlassen. Aber hey, ein Flugzeug mit Geschichte! So waren die 12min am Wrack dann doch irgendwie etwas zu schnell vorbei. So das es dann wieder an der Bojenleine in einem Blauwasseraufstieg zurück Richtung Oberfläche zum abhängen der Dekozeit auf 5-6m ging .

Nach diesem spannenden Tauchtag hat das von der Tauchbasis am Abend organisierte Barbecue umso mehr geschmeckt. Noch dazu fand dieses an einem der schönsten Orte auf Gozo statt. Sonnenuntergang am Azzure Window und Blue Hole - "Truly Mediterranean"

 

Ein paar Daten zum Spottingpunkt respektive in diesem Fall zum Tauchgang:

max Tiefe: 38m

Tauchzeit geamt: 52min

Zeit am Wrack: ca.12min

Dekozeit: 15min

EANx: 28%

 

Karte mit Lageort der Beaufighter

 

Tauchgangsprofil:

 

Die folgenden Bilder entstanden mit einer kleinen GoPro Kamera ohne Display.

 

 

 

 

Ein Drachenkopffisch hat es sich in einem der Fahrwerke gemütlich gemacht.

 

 

 

 

 

 

 

 

ein letzter Blick zurück beim Aufstieg

 

Danke für dieses Erlebnis,

an meine Ferien- und Tauchbegleitung Ursi und Olivier,

den Tauchguides Brian und Geoffrey.

 

Sahha u Grazzi

(Tschüss und Danke)

 

Bearbeitet 25. August 2014 von Stefan Gschwind

[Kuno]

Das ist nun wirklich einmal etwas anderes, Stefan. Super & Danke dafuer :-)

[bleuair]

Bin absolut derselben Meinung. Hammer. Solche Sites haben ganz viel morbiden Charme und man sollte sie in lebendiger Erinnerung behalten. Danke fürs Mitnehmen - für Nichttaucher ein Segen!

 

Tino, das wäre auch mal was für Dich! Fisseken haben wir doch einige schon gesehen ;)

[tino-dietsche]

Hey Stefan,

 

Eigentlich wollte ich ja schon lange mal auf diesen Beitrag antworten, aber irgendwie ging er wieder unter. ;-) Doch lieber spät als nie!

Besten Dank für die seltenen Impressionen die du da mit an die Oberfläche gebracht hast, perfekt abgerundet mit der Geschichte zum Flieger!

 

Weshalb hattest du nur eine GoPro mit dabei? Und noch wichtiger, hoffe schwer es gibt noch weiteres Bildmaterial in einem Reisebericht?

 

Ach ja, um auch noch Mirkos Anmerkung, dass dies doch auch was für mich wäre zurückzukommen. Sicherlich hat dies was, jedoch hat es sich bis jetzt bei mir schlicht und einfach nicht ergeben bzw. gab es an den von mir bereisten Destinationen leider keine Flugzeug-Wracks.

Mal schauen ob ich es doch mal schaffe ein Flugzeug unter der Oberfläche vor die Linse zu bekommen.

 

Gruss Tino

[Marcel Hofmann]

Mal schauen ob ich es doch mal schaffe ein Flugzeug unter der Oberfläche vor die Linse zu bekommen.

 

Im Bodensee liegt genug Altmetall rum.. ;)

 

Gruess, Marcel

[Thomas Gschwind]

Tolle Bilder

 

nicht nur in der Luft sondern auch im Wasser Zuhause! Echt klasse!:007:

 

Dein Nachnamenvetter aus der Pfalz/Deutschland

[Stefan Gschwind]

Weshalb hattest du nur eine GoPro mit dabei?

Hallo Tino

 

Weil ich immerhin eine GoPro dabei hatte. Eigentlich wollte ich ja die Ferien ganz ohne Kamera machen. Nach dem Motto "zuhause, geniessen".

Kurz vor den Ferien hat es sich aber noch ergeben das mir das Teil ein wenig aufgeschwatzt wurde. So einfach mal zum testen oder so. die meiste Zeit habe ich es ungenutzt herumgetragen. Ich weiss jetzt immerhin, das es nichts für mich ist. Hat nämlich zu wenig Knöpfe ;-)

 

Und noch wichtiger, hoffe schwer es gibt noch weiteres Bildmaterial in einem Reisebericht?

Ich muss dich und das Forum leider enttäuschen. Habe schlichtweg kein Material. Warum sich Erinnerungen in dieser Form für zu hause machen? Da lasse ich lieber den Drang aufkommen, das ich nächstes Jahr einfach wieder mal zum auffrischen hin mus ;-) Und es gibt Eindrücke die kann man gar nicht festhalten.

Somit sind die folgende Bilder in etwa die gesamte Ausbeute von 10 Tagen Ferien.

 

 

 

 

 

 

Apre-Dive :-D

 

 

Gozo, i miss you!

 

und wenn ich wiedermal Heimweh habe schaue ich Das und Das an.

 

 

Stefan