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Direct Entry Captains


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Früher funktionierten die "Vorrechte des Alters" in den meisten gesellschaftlichen Formen des menschlichen Lebes. Sei es im Hause, sei es im Beruf. Die Autorität des Professors gegenüber seinen Studenten galt noch was, ebenso diejenige der Eltern gegenüber den Sprösslingen.

In wenigen menschlichen Gesellschaften und Berufen ist das heute noch so geblieben. Das "Primat des Alters" ist weitgehend demjenigen des "Primat der Leistung" gewichen.

 

Ich bin kein Fachmann des Pilotenhandwerkes und kann nicht beurteilen, ob dieser Zustand des "Primat des Alters" (und funktional betrachtet gehört das Senioritätenprinzip dazu) tatsächlich die ultimativ einzige Lösung eines sicheren Funktionieren im Cockpit ist. Ich denke, mit der fortschreitenden Globalisierung dürfte dieses Senioritätenprinzip zunehmend hinterfragt werden und die Möglichkeit zu DEC's enttabuisiert werden.

Wolkenschieber
Geschrieben

Also die seriöse Forschung zeigt verschiedenes, was hier Berücksichtigung finden könnte, wenn man darüber urteilt, ob Senioritaet z.B. ein Gewinn an Sicherheit mit sich bringt.

 

Das ueberraschende, aber andererseits auch wieder nicht über RR aschen de Ergebnis der modernen Hirnforschung ist, dass alle kognitiven Fähigkeiten mit dem Alter zunehmen. Einzig Rechen vermögen nimmt ab.

 

Also vereinfacht, Einschätzung von Risiken, Prävention, Lösung GS suche, schlicht Übersicht, ist der Senior dem Junior über legen.

 

Das gilt uebrigens auch noch mit 70 !

Geschrieben

Liebe Foristen

 

Die Rubrik hier heisst CPT - Corner. Man kann hier Fragen über Linienalltag an Airlinepiloten stellen.

 

Wenn Hobbypiloten, Aviatik Enthusiasten, Flightsimmer und Andere gerne über unseren Alltag mehr wissen möchten, gebe ich gerne Antworten. Keine Frage ist zu doof und es gibt vieles zu berichten.

 

Mühsam wird es, wenn die selbigen es glauben besser zu wissen und erzählen wie man mehr sicherheit generiert. Wie CRM im cockpit geht, Wie eine KA Selektion zu machen ist etc...

 

Ich habe jede Frage mit einen Beispiel oder Gegenfrage versucht zu erklären oder einen Gedankenanstoss zu generieren. Auf diese ist KEINER eingegangen. Soviel zum Thema Ahnung haben. Zero feedback, null, nix da.

 

Schreibt ihr auch in Ärtzteforums wie man besser Narkosen einleitet oder in Bauingenieur forums wie man besser wolkenkratzer baut? Nein, tut ihr nicht, wäre ja auch lächerlich, aber in Pilotenforums tummeln alle rum nur weil die mal UHU zusammen gebaut haben oder FS2000 fliegen kann.

 

Denkt mal bischen nach, wie viel Ahnung ihr wirklich habt von dem Metier... Bischen respekt vor dem Beruf sollte man auch noch mitbringen wenn man hier mitmachen will.

 

End of transmission

 

Lars

Wolkenschieber
Geschrieben

Ja Lars entschuldige.

 

Leider kann ich nicht verlinkten, aber die Grundlagen zu den Themen, die hier besprochen werden, werden nun mal in Bereichen der Wissenschaft gefunden, die sich nicht Erlebnis Bericht aus dem Cockpit nennt.

 

Diesen Erlebnis Bericht muss ich an den wissenschaftlichen Erkenntnissen messen.

 

Google mal nach kognitive Fähigkeiten im Alter oder aehnlich. Dann musste est du z.B. auf eine Untersuchung der Uni Marburg stießen, die genau dieses Thema untersucht. Nämlich wie verändern sich die Leistungen bei Aufgaben, die denen im Cockpit nahe kommen.

 

 

Nachtrag

 

Mein Fehler,

 

Nicht Uni Marburg. Eine interessante Arbeit von Schapkin nennt sich Altersbedingte Änderung kognitiver Fähigkeiten und kompensatorische Prozesse..... Von 2012.

 

Da ist man auch schon wieder einen Schrott weiter, aber ich denke man sollte sich da mal einlesen, wenn man diesen Aspekt ernsthaft diskutieren will.

Wolkenschieber
Geschrieben

Entschuldigung, für die merkwürdigen Wort folgen, aber es sind die Umstände und ich bekomme es nicht korrigiert.

Geschrieben
Liebe Foristen

 

Die Rubrik hier heisst CPT - Corner. Man kann hier Fragen über Linienalltag an Airlinepiloten stellen.

 

Wenn Hobbypiloten, Aviatik Enthusiasten, Flightsimmer und Andere gerne über unseren Alltag mehr wissen möchten, gebe ich gerne Antworten. Keine Frage ist zu doof und es gibt vieles zu berichten.

 

Mühsam wird es, wenn die selbigen es glauben besser zu wissen und erzählen wie man mehr sicherheit generiert. Wie CRM im cockpit geht, Wie eine KA Selektion zu machen ist etc...

 

Ich habe jede Frage mit einen Beispiel oder Gegenfrage versucht zu erklären oder einen Gedankenanstoss zu generieren. Auf diese ist KEINER eingegangen. Soviel zum Thema Ahnung haben. Zero feedback, null, nix da.

 

Schreibt ihr auch in Ärtzteforums wie man besser Narkosen einleitet oder in Bauingenieur forums wie man besser wolkenkratzer baut? Nein, tut ihr nicht, wäre ja auch lächerlich, aber in Pilotenforums tummeln alle rum nur weil die mal UHU zusammen gebaut haben oder FS2000 fliegen kann.

 

Denkt mal bischen nach, wie viel Ahnung ihr wirklich habt von dem Metier... Bischen respekt vor dem Beruf sollte man auch noch mitbringen wenn man hier mitmachen will.

 

End of transmission

 

Lars

 

 

Also ich lese in der Sektionsbeschreibung der CPT-Corner:

"Der Bereich für alle Fragen zum Thema Linienfliegerei und Pilotenberuf."

 

Ich vermisse allerdings dort den Satz: "Stellt Profis Fragen, hört ihren Antworten zu und haltet danach kritiklos euren Sabbel."

Vielleicht kannst du mir ja helfen, wo ich ihn finde?

 

Chris

Geschrieben

Hallo Chris,

Also ich lese in der Sektionsbeschreibung der CPT-Corner:

"Der Bereich für alle Fragen zum Thema Linienfliegerei und Pilotenberuf."

 

Ich vermisse allerdings dort den Satz: "Stellt Profis Fragen, hört ihren Antworten zu und haltet danach kritiklos euren Sabbel."

Vielleicht kannst du mir ja helfen, wo ich ihn finde?

so pauschal war Lars' Aussage sicher nicht gemeint. Aber Du musst doch selbst zugeben, dass es zum Beispiel mühsam ist, wenn ein (Home-)SIM-Beitreiber hier im Forum Fragen nach dem Verhalten einer echten B737NG stellt und dann mit Antworten von Leuten zugemüllt wird, die keine B737NG fliegen, nichtmal einen ATPL+Erfahrung haben. Was soll denn das? Ähnlich läuft es hier in diesem Thema, leider. Dazu kommen dann noch die Teilnehmer, die durch beharrliches Wiederholen ihrer eigenen kleinen Wahrheit glauben, dass es wirklich so wäre. Das ist obermühsam.

 

Um es kurz zu machen: Die Mehrheit der Profis hier ist vom Senioritätsprinzip überzeugt und hat das anhand von Beispielen dargelegt. Der eine oder andere Profi teilt diese Meinung nicht und hat ebenfalls Begründungen dafür gebracht. Keiner wird die Gegenseite überzeugen.

 

Also, soll doch zum Beispiel Danix schreiben was er will - der geneigte Leser denkt sich seinen Teil dazu und bildet sich in Zusammenhang mit den geäusserten Meinungs- und Erfahrungsbeiträgen anderer Profis sein eigenes Bild.

 

Eigentlich gibt es hier zu diesen speziellen Punkten nichts mehr zu diskutieren. Sollten wir uns weiterhin im Kreis drehen, wird das Thema geschlossen, weil es dann nur noch der Selbstdarstellung oder dem gegenseitigen Aufschaukeln dient.

 

Danke für die Aufmerksamkeit und Beachtung.

Geschrieben
Ich weiss nicht, ob ich der Einzige der Airline - Piloten bin, der sich darüber aufregt.

Vermutlich nicht.

 

Oder der Einzige, der sich noch die Mühe gibt,

Vermutlich eher. (Vermute ich jetzt mal ganz unfundiert als Nicht-Linienpilot.)

 

Die potentiell unangenehme Situation, an eine Firma gebunden zu sein bzw. diese nicht ohne Einbussen oder gar Berufswechsel wechseln zu können, ist im übrigen keine Exklusivität von Piloten.

Geschrieben

Denkt mal bischen nach, wie viel Ahnung ihr wirklich habt von dem Metier... Bischen respekt vor dem Beruf sollte man auch noch mitbringen wenn man hier mitmachen will.

Lars

 

Lieber Lars

Respekt kriegt man nicht einfach, weil man einer bestimmten Berufsgruppe angehört. Respekt verdient man sich. Nur stell sich der Respekt bei deinen getätigten Aussagen bei mir leider nicht ein!

Ich hoffe für dich, dass der Fall vom hohen Ross mal nicht allzu schmerzhaft wird!

 

Im Übrigen glaube ich kaum, dass dich ein EK Capt in BOM so angesprochen hat, wie von dir beschrieben. Erstens sind wir bei uns junge Kapitäne gewohnt und zweitens geht kaum ein EK Capt in eine Crew Lounge in BOM... Da fliegen wir so schnell wie möglich wieder weg (turn around)

 

Dani (glücklich, nach langer SWR Zeit, ohne Gewerkschaft... für immer ohne Gewerkschaft!)

Geschrieben

Das schönste in DBX ist...

 

V1

 

Kenner verstehen...

 

Ich würde lieber vom Ross fallen als in U.A.E. arbeiten und leben müssen.

 

Der Kollege in BOM war ehemaliger BA Checker und nicht mehr ganz Taufrisch:-)

 

Ist schon alles Jahre her, war aber lustiger Abend und viel G.T. im Spiel

 

PS. Was haben wohl diese ganzen Danis gegen Gewerkschaften und Swiss...

Geschrieben

Tja Lars... Wenn du das sagst, wird das schon so sein.... Scheinst ja da der Experte zu sein...

 

Aber besten Dank für die Bestätigung meines Eindrucks.

 

Ich hab bestimmt nichts gegen die Swiss. Im Gegenteil. Ich freue mich über jede positive Nachricht.

Ebensowenig habe ich etwas gegen Gewerkschaften. Sie sind im heutigen Umfeld, meiner Meinung nach, unnütz und kontraproduktiv. Ich lebe sehr gut ohne und werde sicher nie mehr Mitglied einer Gewerkschaft sein. Die letzte Gewerkschaft war teuer und hat mir nichts gebracht. Im Gegenteil. Das ist meine persönliche Einschätzung und nur für mich gültig...

 

Dani

 

Wie gesagt. Der Kollege in BOM war bestimmt nicht EK. Wir haben da keine Night Stops.

Geschrieben
Früher funktionierten die "Vorrechte des Alters" in den meisten gesellschaftlichen Formen des menschlichen Lebes. Sei es im Hause, sei es im Beruf. Die Autorität des Professors gegenüber seinen Studenten galt noch was,

 

Das Beispiel passt nicht (und dann wieder doch): es wird eben gerade nicht derjenige zuerst als Professor in betracht gezogen, der an genau dieser Uni am laengsten studiert hat. Es gilt sogar in zwei Aspekten das genaue Gegenteil: Oft sind spaetere Professoren besonders schnell in Studium und Promotion und in der Regel darfst Du genau an der Uni, an der Du promoviert hast, gar nicht Professor werden.

 

Professoren verdienen den Respekt auf Grund von Leistung und Wissen - nicht auf Grund von Senioritaet.

 

Zudem ist falsch, Senioritaet mit Alter gleich zu setzen. Es wuerde ja sogar Sinn machen, die Erfahung eines FO beim Upgrading ganz besonders zu gewichten.

Senioritaet im Sinne des hier diskutierten bedeutet aber, dass ein FO mit 3 Jahren Erfahrung und alle 3 bei dieser Airline deutlich besser da steht, als ein Kollege mit 20 Jahren Berufserfahrung, der aber erst seit einem Jahr bei dieser Airline ist.

 

Florian

Geschrieben
Tja Lars... Wenn du das sagst, wird das schon so sein.... Scheinst ja da der Experte zu sein...

 

Aber besten Dank für die Bestätigung meines Eindrucks.

 

Ich hab bestimmt nichts gegen die Swiss. Im Gegenteil. Ich freue mich über jede positive Nachricht.

Ebensowenig habe ich etwas gegen Gewerkschaften. Sie sind im heutigen Umfeld, meiner Meinung nach, unnütz und kontraproduktiv. Ich lebe sehr gut ohne und werde sicher nie mehr Mitglied einer Gewerkschaft sein. Die letzte Gewerkschaft war teuer und hat mir nichts gebracht. Im Gegenteil. Das ist meine persönliche Einschätzung und nur für mich gültig...

 

Dani

 

Wie gesagt. Der Kollege in BOM war bestimmt nicht EK. Wir haben da keine Night Stops.

 

Nichts gegen Gewerkschaften. Nur sind die unnütz, kontraproduktiv, teuer und haben dir keinen vorteil gebracht... Ok, alles klar, hab verstanden...

 

Wer lieber einen Dhimmi-Vertrag als einen Schweizer Tarifvertrag in der Tasche hat, handelt meistens nicht aus freier Wille sondern eher aus verzweiflung...

 

Solche Lebensläufe kenne ich leider genügend...

 

Inshallah rabi maak!

 

 

Lars

Geschrieben

Professoren verdienen den Respekt auf Grund von Leistung und Wissen - nicht auf Grund von Senioritaet.

 

Zudem ist falsch, Senioritaet mit Alter gleich zu setzen. Es wuerde ja sogar Sinn machen, die Erfahung eines FO beim Upgrading ganz besonders zu gewichten.

Senioritaet im Sinne des hier diskutierten bedeutet aber, dass ein FO mit 3 Jahren Erfahrung und alle 3 bei dieser Airline deutlich besser da steht, als ein Kollege mit 20 Jahren Berufserfahrung, der aber erst seit einem Jahr bei dieser Airline ist.

 

Florian

 

Hi Florian,

bin nicht sicher, ob Du weisst, weswegen die "Seniorität" bei den Piloten eingeführt wurde. Ich versuche es kurz zu erklären und darzulegen, weswegen dieses System in keiner mir bekannten Sparte sonst angewendet wird.

 

Zu früheren Zeiten wurden Piloten eingestellt, ob Kapitän oder F/O spielt keine Rolle (also Direct Entry). Nicht nur die Qualität hat entschieden, ob der F/O Kapitän wurde und ob der Kapitän weiterhin Kapitän bleiben durfte. Neben der Qualität spielten aber leider (zu?) oft andere Faktoren eine Rolle.

Daher wurde bei einigen Airlines umgestellt, indem man junge Leute rekrutiert hatte, in welchen man das grosse Potential sah, eines Tages Kapitän zu sein. Basis für "Kapitän-Sein" war/ ist bei allen vorhanden. Leider gab es bei bestimmten Airlines Chefs, welche mit fadenscheinigen Begründungen die Kapitänswerdung von Piloten verhindert haben. Sei es, weil dieser zuviel Go-Around geflogen ist, zuviel Sprit getankt oder Kritik an der Führung geäussert hat (usw).

Mit dem Senioritätsprinzip ist ein Tool eingeführt worden, in welchem Kollegen nicht übergangen werden können mit fadenscheinigen Begründungen. Fakt ist weiterhin, dass ein F/O während seiner Zeit auf dem rechten Sitz immer seine Leistung bringen muss, um irgendwann einmal Kapitän zu sein. Bestimmte Vorfälle können während dieser Zeit dazu führen, dass er nie auf den linken Sitz wechselt.

Neben der Karriere regelt die Seniorität aber auch viele andere Sachen: Urlaubsvergabe, Umschulungpositionen, Teilzeit- Arbeitsverteilung etc etc…

Weil diese Liste eben auch vieles andere regelt, ist es schwierig, direct entries dort irgendwo einzufügen. Der einfachste Weg war/ ist, diese am Ende der Liste einzutragen.

 

Mir ist kein anderer Beruf bekannt, in welchem man zum Teil in Massen junge "Hotshots" einstellt, welche alle die Bedingungen erfüllen, um später eine Führungsposition zu übernehmen.

Ausserhalb des Cockpits wird man eingestellt, um eine bestimmte Position oder Stelle einzunehmen. Werden höhere Stellen frei, kann aus diesen Mitarbeitern der mit den besten Qualitäten genommen werden. Wobei mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht der grosse Teil dieser Mitarbeiter die Qualitäten mitbringen, welche die neue höhere Stelle erfordert.

 

Gruss

Patrick

Geschrieben
Neben der Karriere regelt die Seniorität aber auch viele andere Sachen: Urlaubsvergabe, Umschulungpositionen, Teilzeit- Arbeitsverteilung etc etc…

Weil diese Liste eben auch vieles andere regelt, ist es schwierig, direct entries dort irgendwo einzufügen. Der einfachste Weg war/ ist, diese am Ende der Liste einzutragen.

 

Hallo,

 

wo ist dabei jetzt das Problem, jemanden als DEC einzustellen und trotzdem ans untere Ende der Liste fuer alles andere zu setzen? Es geht auch nicht darum nur noch DEC’s einzustellen, aber sie aus Grundsatz nicht zu nehmen ist auch Verschwendung.

 

Gruss Michael

Geschrieben

Hallo Lars,

Nichts gegen Gewerkschaften. Nur sind die unnütz, kontraproduktiv, teuer und haben dir keinen vorteil gebracht... Ok, alles klar, hab verstanden...

 

Wer lieber einen Dhimmi-Vertrag als einen Schweizer Tarifvertrag in der Tasche hat, handelt meistens nicht aus freier Wille sondern eher aus verzweiflung...

 

Solche Lebensläufe kenne ich leider genügend...

 

Inshallah rabi maak!

das finde ich jetzt schon hart an der Grenze. Die Leute, die ich kenne und die im Sandkasten, bei Emirates im Speziellen, gelandet sind, haben das freiwillig getan und nicht aus der Not heraus. Nicht jeder ist wie Du und will unbedingt in der Schweiz leben, sondern hat kein Problem damit, 15 Jahre "in der Wüste" zu leben - es ist einfach anders. Ich habe mir die EK-Bedingungen angeschaut und es wäre wohl eher nichts für mich, aber das ist eine persönliche Sache. Dort wird richtig hart gearbeitet, und das zu Uhrzeiten, zu denen ich eigentlich erst ins Bett oder auf Party gehe.

 

Die wenigsten Emiratler bleiben ihr Leben lang dort. Die wissen ganz genau, dass man irgendwann den Absprung schaffen und wieder ausserhalb von "Disneyland" leben will. Nur ist für die halt die Schweiz auch nicht das höchste der Gefühle (oder Deutschland, UK, USA, woher auch immer sie kommen).

Geschrieben
Hallo,

 

wo ist dabei jetzt das Problem, jemanden als DEC einzustellen und trotzdem ans untere Ende der Liste fuer alles andere zu setzen? Es geht auch nicht darum nur noch DEC’s einzustellen, aber sie aus Grundsatz nicht zu nehmen ist auch Verschwendung.

 

Gruss Michael

 

Hi Michael,

wenn keine Not am Mann ist, gibt es keinen Grund, von der altbewährten Form abzuweichen. Bei Mangel an Nachwuchs oder bei (zu?) starker Expansion werden auch bei etablierten Airlines DEC eingestellt.

Was, wenn ich mich richtig erinnere, zum Beispiel bei der LH 2002 der Fall, als man doch einige Ex-Swissair-FO als Ready Entries einstellte (die aber alle trotz mehrjähriger Erfahrung am Ende der Liste geführt wurden).

 

Ich habe mit dem Senioritätsprinzip bisher gute Erfahrung gemacht und es gibt für mich keinen Grund, dieses Prinzip aufzugeben.

 

Patrick

Geschrieben
Hallo Lars,

das finde ich jetzt schon hart an der Grenze. Die Leute, die ich kenne und die im Sandkasten, bei Emirates im Speziellen, gelandet sind, haben das freiwillig getan und nicht aus der Not heraus. Nicht jeder ist wie Du und will unbedingt in der Schweiz leben, sondern hat kein Problem damit, 15 Jahre "in der Wüste" zu leben - es ist einfach anders. Ich habe mir die EK-Bedingungen angeschaut und es wäre wohl eher nichts für mich, aber das ist eine persönliche Sache. Dort wird richtig hart gearbeitet, und das zu Uhrzeiten, zu denen ich eigentlich erst ins Bett oder auf Party gehe.

 

Die wenigsten Emiratler bleiben ihr Leben lang dort. Die wissen ganz genau, dass man irgendwann den Absprung schaffen und wieder ausserhalb von "Disneyland" leben will. Nur ist für die halt die Schweiz auch nicht das höchste der Gefühle (oder Deutschland, UK, USA, woher auch immer sie kommen).

 

Danke Andreas... Aber lass mal. Auf Lars' Niveau lohnt sich die Diskussion nicht...

Geschrieben

In der schweizerischen Binnenschifffahrt wird bis jetzt auch so etwas wie eine Seniorität angewendet. Im Extremfall arbeitet ein Mann 20 Jahre als Matrose oder Maschinist auf seinem See und wird, beim Ersatz eines altgedienten Kapitän, in die nötige Schulung geschickt, Kosten und Lohn zulasten des Unternehmens. Nun stehen plötzlich jüngere fertig ausgebildete Männer bereit, welche die Schulungen vollständig eigenfinanziert hatten. Jetzt besteht das Dilemma; nimmt man den jüngeren bereits patentierten Kapitän ohne jegliche Ausbildungskosten bezahlen zu müssen (also wie DEC's) oder schickt man den treuen und fähigen Matrosen in die Ausbildung zulasten des Unternehmens?

 

 

Danke Patrick für den Einblick in die History der Seniorität. Interessant.

Wolkenschieber
Geschrieben

Auch wenn man keine Ahnung hat, wird es doch hoffentlich geduldet, offensichtliche Fehleinschätzungen zu korrigieren ? Sonst löschen.

 

Patrick meint vor einigen Beiträgen, das Senioritaetsprinzip, sei eine Besonderheit der Luftfahrt.

 

Das Gegenteil ist der Fall. Im Grunde baut jeder Tarifvertrag auf diesem Prinzip auf. Alter und Betriebszugehörigkeit bestimmen den Verdienst in der jeweiligen Gruppe.

 

Wir können ja nicht nur die Leitungsfunktionen im Blick haben. Es gibt eben Leute, die beginnen eine Tätigkeit und kommen ihr Leben lang nicht über diese Funktion hinaus, weil man halt 20 Buchhalter hat, aber nur einer kann die Abteilung leiten.

 

Und auch da stellt sich die Frage, wenn die Leitungsfunktion neu zu besetzen ist, rückt ein interner oder ein externer auf.

 

Beides birgt Vor und Nachteile, ja sogar Gefahren.

 

Diskutieren muss man welche das sind.

 

Das Senioritaetsprinzip ist ja nicht vom Himmel gefallen, sondern spiegelt unsere Evolutionserfahrung und wie wir darauf dann eine mehr oder weniger gelungene Gesellschaft aufgebaut haben.

 

Also muss man, wenn man den Anspruch hat, hier alle Aspekte des Piloten Berufes zu diskutieren oder wie das im Leitsatz heißer, diskutieren, spiegelt die Anforderung dieses Berufes das wieder oder gelten u.U. sogar ganz andere Kriterien und das Prinzip ist eher weniger geeignet?

Geschrieben

@Walter: Hier beißt sich die Katze in den Schwanz, weil - in der normalen Wirtschaft ohne Seniorität - nun einerseits viele Alte jammern, dass ihnen vermehrt jüngere Akademiker mit Zertifikaten aber vergleichsweise ohne entsprechende Erfahrungen (Beispiel Matrose - Jung-Kapitän) vorgesetzt werden, und die Jüngeren jammern zugleich, weil sie in diesen Positionen meist spührbar schlechtere Vertragsbedingungen hinnehmen müssen, als die Generation der "Babyboomer" (zw. 1946 und 1964 Geborene), welche seit wenigen Jahren teilweise mit fetten Abfertigungen (golden Handshakes) auf ihre Rasenmähertraktoren in Rente geschickt werden.

Für die ersten zwei Drittel dieser Generation war es zudem möglich, etwa bei Siemens vom einfachen Inbetriebnehmer zum Manager (Bereichsvorstand) mit verantwortung für viele hundert Mitarbeiter aufzusteigen; also durchaus auch eine Art von Seniorität, die aber mittlerweile schon fast ausgestorben ist; denn heute geht führt der Weg nach oben - lapidar gesagt - meist nur mehr über vorherige Auszeichung auf der Uni und über ein Consulting-Intermezzo bei Roland Berger, BCG und Co.

 

Fazit: das Rad dreht sich und vieles ändert sich immer schneller. Heute muss man als anfänglich "kleines Licht" (egal ob Geselle oder Jungakademiker) schon massiv die Ärmel raufkrempeln, ständig am Ball bleiben und was leisten, um etwas zu erreichen. Fragt sich nur, ob man dann was davon hat, wenn man schon mit 55 scher erkrankt, weil man zuviel von sich abverlangt hat.

 

Ich finde das Senioritätsprinzip, wie es die AUA, die LH und Swiss anwenden, sinnvoll, weil ich es auch als Bestandteil einer Sicherheitskultur sehe. Werde mich aber da auf keinen Streit einlassen, weil die "üblichen Verdächtigen" hier natürlich top-Argumente und NLP-Tricks auffahren, um das weiterhin zu torpedieren (siehe diverse andere Threads); ich meine: wer verstehen will, versteht!

 

Gruss

Johannes

Geschrieben

Hallo Josch

 

Das ist kein NLP:-)

 

Behauptungen aufstellen, bischen Persönlich werden und auf keine Frage oder keine Argumente eingehen ist trollig.

 

Wenn man dann zurückschiesst wird gleich gejammert und nach Niveu gerufen

 

Menschlich ist das aus deren Perspektive schon nachvollziehbar.

 

Ausverkauf von vielen Berufsgruppen ist das Ziel von Managern. Einige haben willige Helfer gefunden.

 

Ich sehe meine Verantwortung darin das der CoPi neben mir auch eine gut bezahlten Arbeitsplatz mit absehbarer Karriere hat. Genau wie ich es auch habe, weil mein Arbeitsplatz wurde von älteren Kollegen verteidigt die schon in der Rente sind.

 

Wer aufgibt ist im Race to the Bottom mit dabei.

 

 

Lars

Geschrieben
Wer aufgibt ist im Race to the Bottom mit dabei.
DAS Rennen haben wir schon lange verloren, die Würfel sind gefallen. Es ist einzig und alleine die Frage wie lange und in welchem Umfang die Konditionen noch zu halten sind. Der Druck wird zunehmen und man muss standhaft sein und sich nicht unter Preis verkaufen.
Geschrieben

Ciao Lars,

 

weil mein Arbeitsplatz wurde von älteren Kollegen verteidigt die schon in der Rente sind.

 

...die jetzt z.B. bei anderen Airlines als Freelance CMD die PK aufbessern? :005:

 

Nicht böse gemeint, generell stimme ich mit dir in einigen Punkten überein. Ich glaube allerdings - Gewerkschaft hin oder her - dass sich Solidarität untereinander schnell in den Hintergrund verschiebt wenn man sich selbst besser positionieren kann.

 

"Es wird immer Verlierer geben." kommt mir in den Sinn. Was auch völlig okay erscheint, solange man selber bei den Gewinnern ist.

 

Ich hatte Glück und hab die Astronautenselektion auch bestanden (Selektionsfehler? :009:), deshalb gehe ich aber nicht davon aus, dass alle anderen ohne eben diese Piloten zweiter Klasse sind. Bin ja selbst einer.

Geschrieben
DAS Rennen haben wir schon lange verloren, die Würfel sind gefallen. Es ist einzig und alleine die Frage wie lange und in welchem Umfang die Konditionen noch zu halten sind. Der Druck wird zunehmen und man muss standhaft sein und sich nicht unter Preis verkaufen.

 

Das Rennen läuft noch lange. Für uns bis das aktive Fliegerleben zu ende ist und für die jüngeren hat es eben erst angefangen.

 

Aufgeben ist keine Alternative. Wie im Flieger => keep it flying!

 

Die Manager kochen auch nur mit Wasser und ohne Piloten läuft nichts. Nur wenn wir uns nicht spalten lassen, sonder organisiert dagegen stemmen, haben wir eine Stimme!

 

Ich hab schon viele CEOs kommen und gehen sehen und es werden noch viele weitere sich an uns die Zähne ausbeissen. Bei LH wird der Sommer ganz heiss, der erste hat schon seinen Handtuch geworfen und ist zu Pillendrehern gewächselt:-)

 

Auf gehts!

 

Lars

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