Zum Inhalt springen

Kerosin aus Sonnenlicht


Couni

Empfohlene Beiträge

Habe folgenden Bericht zur Herstellung von Kerosin gesehen. Der Ansatz erscheint mir insofern sinnvoll, als dass die Energie in konzentrierter Form ins Flugzeug gebracht wird (im Gegensatz zu einem Flugzeug mit Solarzellen)

 

http://www.srf.ch/wissen/technik/kersosin-aus-sonnenlicht

 

Im Bericht wird erwähnt, dass die 20'000 l Kerosin gerade einmal reichen, um eine vollbeladene 747 auf Reiseflughöhe zu bringen. Was mich an dieser Stelle noch interessiert ist, wie gross der Anteil des Treibstoffverbrauchs des Steigfluges am gesamten Verbrauch ist. Aus dem Bauch heraus hätte ich gesagt, der dürfte selbste bei langen Flügen, relativ gross sein (höhere Luftdichte, mehr Schub). Was meinen die Experten dazu?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ein A320 voll beladen für einen 5h Flug braucht ca. 16% des Treibstoffs für ca.25 min Steigflug auf Flugfläche 340.

 

Beim selben Flugzeug, leer, Flugzeit 45 min sind es 41,5% um in ca. 7 min auf Flugfläche 240 zu steigen.

 

Wobei es zu beachten gilt, das der zweite Steigflug nur ca. 30% der Treibstoffmenge des erst erwähnten braucht!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ja, 20'000l initial climb auf FL310 kommen sicher gut hin für eine volle 743. Die ersten beiden Stunden hast du im cruise etwa 16'000l/h und dann (leichter und auf FL390) 11'500l/h. Für descent, approach, landing wird generell mit etwa 4000l gerechnet.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Vielen Dank für eure Antworten. Aus Tounis Angaben könnte der durchschnittliche Verbrauch einer 747 auf ca. 12'500 l/h geschätzt werden (9h Flug). Das heisst, für eine Flugstunde würden knapp 2/3 km2 und Tag benötigt.

 

Geht man davon aus, dass eine 747 18h pro Tag im fliegt, würden rund 11km2 (Wüsten)land benötigt um den Flieger mit Treibstoff zu versorgen.

 

Somit würden nur schon um 747 Flotte von British Airways zu versorgen 605km2 Land benötigt, was rund 1/3 der Fläche des Kantons Zürich entspricht. Somit dürfte wohl einmal mehr eine interessante Idee an ihrer praktischen Umsetzung scheitern.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Christian Forrer

 

Somit würden nur schon um 747 Flotte von British Airways zu versorgen 605km2 Land benötigt, was rund 1/3 der Fläche des Kantons Zürich entspricht. Somit dürfte wohl einmal mehr eine interessante Idee an ihrer praktischen Umsetzung scheitern.

 

Hallo Zusammen

 

Nicht unbedingt; wenn man "Flugzeug" durch "LKW und Autos mit Dieselmotoren" ersetzt sieht das schon wieder ganz anders aus..., würde ich zumindest sagen :rolleyes:

Hier kann man schon mit viel kleineren Mengen "etwas bewirken"...

 

Gruss

Christian

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Somit würden nur schon um 747 Flotte von British Airways zu versorgen 605km2 Land benötigt, was rund 1/3 der Fläche des Kantons Zürich entspricht. Somit dürfte wohl einmal mehr eine interessante Idee an ihrer praktischen Umsetzung scheitern.

 

Ja was erwartest du?

Man kann das produzierte Kerosin natürlich in den Boden pumpen (wäre auch CO2 mässig sinnvoller ,) ) und nach ein paar Millionen Jahren hättest du dann auch eine respektable Menge.

Das Öl das wir innerhalb von ~200 Jahren verfeuern hat auch viele Millionen Jahre gebraucht um zu entstehen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Somit würden nur schon um 747 Flotte von British Airways zu versorgen 605km2 Land benötigt, was rund 1/3 der Fläche des Kantons Zürich entspricht. Somit dürfte wohl einmal mehr eine interessante Idee an ihrer praktischen Umsetzung scheitern.

 

Nun, gemäss dieser Site hier, verbraucht der Weltluftverkehr täglich ca. 1.6 Milliarden Liter Treibstoff (siehe Grafik ganz unten). Das ergibt gemäss meinem Taschenrechner einen Bedarf von ca. 80'000 km2 Fläche, also etwa zweimal die Fläche der Schweiz. Die Sahara ist ca. 9 Millionen km2 gross...

 

Natürlich macht es keinen Sinn, jetzt die ganze Sahara mit solchen Anlagen zuzupappen. Aber selbst wenn wir die vierfache Fläche (320'000 km2) rechnen (um all die nötigen Peripherieanlagen, Versorgungswege, Unterkünfte für Mitarbeiter, etc. dazwischen hinzustellen), reicht für die Versorgung des Luftverkehrs ein Quadrat mit knapp 570 km Kantenlänge.

 

Das dürfte primär ein politisches und umweltseitiges Problem werden, technisch halte ich das durchaus für realisierbar.

 

Meine Berechnung: 1'600'000'000 Liter / 20'000 Liter pro km2 = 80'000 km2

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

So rein mathematisch scheint das auch kein Problem, in der Praxis bekommt man ja aber noch nicht mal genug zu Fressen fuer alle hin.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

reicht für die Versorgung des Luftverkehrs ein Quadrat mit knapp 570 km Kantenlänge

 

Mit genügend Distanz sieht dein Quadrat gar nicht mehr so gross aus:005:

 

sahara_quadr.JPG

 

Man muss wohl unterscheiden, wie viel Sonnenenergie grundsätzlich zur Verfügung steht, bzw. wie viel Fläche man benötigt um diese zu nutzen und zwischen der Art, wie diese Energie gespeichert bzw. anschliessend genutzt wird.

 

Insofern scheint mir die Idee der Treibstoffherstellung grundsätzlich gut (ohne mich über Wirkungsgrade informiert zu haben). Man hat ein leicht transportierbares Medium, das erst noch eine hohe Energiedichte aufweist. Ausserdem werden keine aufwendigen Übertragungsnetze für den Transport benötigt und man hat keine Akkus, die ersetzt werden wollen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Naja, irgendetwas fehlt da aber in diesem verlinkten Artikel.

 

Wieviel Wasser und CO² braucht man denn für einen Liter Sonnenkerosin?

Wie aufwendig ist das Abspalten des CO² aus der Luft, oder verbrennt man am Ende dann doch fossile Rohstoffe (Kohle) zur CO²-Gewinnung, um ein anderen fossilen Rohstoff (Erdöl) einzusparen

Wie aufwendig ist die Umwandlung des entstandenen Synthesegases zum Kerosin?

 

Wenn ich bedenke, das aus ca. einem Kilogramm des Gases gerade mal ein wenig mehr als ein Schnapsglas voll Kerosin rauskommt (sprich rund 40 Gramm), scheint mir da, rein aus dem Bauch heraus, der Nutzeffekt gegenüber dem Aufwand nicht so sonderlich zu sein.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

So rein mathematisch scheint das auch kein Problem, in der Praxis bekommt man ja aber noch nicht mal genug zu Fressen fuer alle hin.

 

Naja, kriegt man schon, man hinkt nur immer ein paar Jahre hinter dem Wachstum der Menschheit her... Im Moment noch. Irgendwann wird's dann einen grossen Knall geben und dann haben die, die noch da sind entweder genug zu essen oder erst mal gar nichts mehr.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

So rein mathematisch scheint das auch kein Problem, in der Praxis bekommt man ja aber noch nicht mal genug zu Fressen fuer alle hin.

 

In der Wüste kannst du keinen Salat pflanzen:p... Spass beiseite, das wirklich tragische ist, dass wir eigentlich genug zu futtern für alle hätten, wenn nicht 2/3 aller Nahrungsmittel auf dem Müll landen würden:mad:! Aber du hast schon recht. Im Prinzip sage ich mit meinem letzten Absatz ja nichts anderes: es liegt am politischen und wirtschaftlichen Willen, nicht an der Technologie an sich.

 

Naja, irgendetwas fehlt da aber in diesem verlinkten Artikel.

...

...

scheint mir da, rein aus dem Bauch heraus, der Nutzeffekt gegenüber dem Aufwand nicht so sonderlich zu sein.

 

Ideal wäre natürlich, wenn man direkt das in der Luft vorhandene CO2 nutzen könnte. Auch die Weiterverarbeitung ist ein wunder Punkt und meiner Meinung nach sollte der komplette Prozess bis zu einem "Basisöl" kontinuierlich vor Ort stattfinden. Das würde auch wieder einiges an Transportlogistik einsparen, Sonnenenergie und Platz hat es in der Wüste mehr als genug. Ein wunder Punkt ist ebenfalls der Wasserverbrauch - wenn das Gerät mit Salzwasser läuft, haben wir kein Problem, davon haben wir mehr als genug. Wenn man aber das Wasser dafür erst aufwendig entsalzen muss...

 

Schlussendlich werden sich deine Bedenken darin niederschlagen, ob man solche Anlagen im grossen Stil mit bezahlbarem Aufwand hinbekommt. Ich vermute aber mal, die Scheichs im mittleren Osten wissen ganz genau, dass ihr Reichtum endlich ist und sie werden sich zu gegebenem Zeitpunkt auch solche Anlagen in die Wüste stellen (sofern tatsächlich umsetzbar).

 

Es geht bei dieser Technik ja eigentlich nur darum, Sonnenenergie in eine leichte, sichere, einfach zu transportierende und platzsparende Form zu bekommen. Die Anlage im srf-Beitrag ist ja noch ein besseres Laborexperiment, ich denke, dass ein Grossteil der Entwicklungsarbeit da noch bervorsteht. Aber es ist ein guter Ansatz, den man unbedingt weiterverfolgen muss. Und wir haben jetzt noch die Zeit, solche Technologien mit Bedacht zu entwickeln, auch hinsichtlich möglicher Umweltfolgen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

War es nicht so, dass in Südamerika schon vor Jahrzehnten die Auto mit Methanol fuhren, während man jetzt so tut als wäre Flexfuel 85% Methanol der letzte Schrei.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...