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Airbus stellt Elektroflugzeug E-Fan vor


F-LSZH

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Im PuF gibt es auch den Brief von Siemens in voller Pracht.

Ein Lehrstück über das Verhalten großer Firmen...

 

Zu meinen Zeiten in der Computerbranche (als Infinion noch Siemens hiess, und als Speicherchiphersteller am Markt war) war die Ansage imer klar: Siemens nur kaufen wenn wirklich die letzte Klitsche aus Taiwan nicht liefern kann... 20% Fehlerquote beim Eingangstest war Standard. Das waren auch die einzigen Chips die wir geprüft haben bevor sie ins Lager kamen, und nicht erst beim Einbau. Und so eine Firma hat Angst um ihre Reputation :)

 

Gruß

Ralf

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Es handelt sich hier um eine Haftungsfrage. Sobald ein Zulieferant erfährt, dass ein Bauteil vertragswidrig und ausserhalb der Spezifikation verwendet wird und dadurch Personen zu Schaden kommen, so ist dieser verpflichtet zu reagieren. Pipistrel ist eine Kleinfirma, d.h. im Haftungsfall würden Anwälte gerne einen zahlungskräftigen Zulieferanten mithaftend machen. Es gibt dafür natürlich Produkthaftungsversicherungen, diese springen aber nicht ein bei grober Fahrlässigkeit. Ich finde die Reaktion von Siemens also durchaus normal.

 

Gruss Manfred

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Ich finde die Reaktion von Siemens also durchaus normal.

Gruss Manfred

Bin ganz anderer Meinung. Ich halte die Reaktion von Siemens vor allem in kommunikativer Sicht für schlicht dumm. Die Drohkulisse wegen nicht zugelassenem Einsatzbereich ist nicht glaubwürdig, dafür spricht das Timing des Briefes an Pipistrel. Und schau Dir nur die negativen Reaktionen in den diversen Foren an. Niemand sieht in der Aktion von Siemens etwas Positives, dafür werden alte Geschichten über wahre oder vermeintliche Fehleistungen von Siemens hervorgekramt. Ein veritabler Schuss von Siemens in den eigenen Fuss.

 

Gruss

Paul

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Zu meinen Zeiten in der Computerbranche (als Infinion noch Siemens hiess, und als Speicherchiphersteller am Markt war) war die Ansage imer klar: Siemens nur kaufen wenn wirklich die letzte Klitsche aus Taiwan nicht liefern kann... 20% Fehlerquote beim Eingangstest war Standard. Das waren auch die einzigen Chips die wir geprüft haben bevor sie ins Lager kamen, und nicht erst beim Einbau. Und so eine Firma hat Angst um ihre Reputation :)

Und, wenn du selbst um deine so hohe Fehlerquote wüsstest, würdest du ein Teil für ein Flugzeug liefern wollen?

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Ich finde die Reaktion von Siemens also durchaus normal.

 

Gruss Manfred

Ich mag mich nicht daran gewöhnen, dass das normal sein soll. Früher hatten wir im Freien Westen ein hochgehaltenes Eigentumsrecht, für das ein sogenanntes Erschöpfungsprinzip galt. Mit dem Übergang des Eigentums an einem Gegenstand von einer Person/Institution zu einer anderen ging das Recht, mit diesem Gegenstand tun zu können, was man wollte, vollständig auf den neuen Eigentümer über, und der Vorbesitzer bzw. Hersteller hatte nichts mehr mitzureden.

 

Heute höhlen wir mit einer Vielzahl von Gegenkonzepten, am schlimmsten mit dem des geistigen Eigentums, aber auch solchen Haftungsregelungen, dieses bewährte Prinzip aus, und immer mehr Leute dürfen  mitreden, was passieren darf, und was nicht. Und in der Praxis heisst das: Einige wenige entscheide alles, auch darüber, was ganz andere mit ihrem Eigentum tun dürfen, und was nicht.

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Heute höhlen wir mit einer Vielzahl von Gegenkonzepten, am schlimmsten mit dem des geistigen Eigentums, aber auch solchen Haftungsregelungen, dieses bewährte Prinzip aus, und immer mehr Leute dürfen  mitreden, was passieren darf, und was nicht. Und in der Praxis heisst das: Einige wenige entscheide alles, auch darüber, was ganz andere mit ihrem Eigentum tun dürfen, und was nicht.

Nun ja, grundsätzlich seh ich das auch so. Wenn du als Hersteller aber jemanden nicht beliefern willst, ist das ganz genau der freie Markt. Wenn du geliefert hast und dann die Nutzung untersagst ist das was anderes. Das kannst du tun, aber ob dir da ein Gericht Recht gibt ist dann wieder eine andere Frage.

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Wenn du geliefert hast und dann die Nutzung untersagst ist das was anderes.

 

Genau so anders klingt es aber. Im verlinkten Welt-Artikel ist ein Flyer-Artikel verlinkt, in dem aus einem Brief von Siemens an Pipistrel zitiert wird, u.a.:

 

 

A letter from Dr Frank Anton - which FLYER has seen - head of e-Aircraft at Siemens, says, "Our Motor in its current version is neither designed, nor tested, nor approved by us for a flight above water - we explicitly prohibit you to use or let anyone else use our Motor for any flight above water."

 

The letter went on to say, "In the event you do not inform us immediately about the location of the Motor and hand it back to us, we will take any further necessary legal steps to stop any planned flight."

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Genau so anders klingt es aber. Im verlinkten Welt-Artikel ist ein Flyer-Artikel verlinkt, in dem aus einem Brief von Siemens an Pipistrel zitiert wird, u.a.:

OK... Wenn es 'necessary legal steps' gibt, können sie das tun (z.B. die entsprechende Aufsichtsbehörde informieren). Wenn der Motor für das Experimental abgenommen ist, werden sie's allerdigns eher schwer haben, denk ich mal.

Bearbeitet von sirdir
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Wie aus dem vom Ralf (Post #127) verlinkten Brief zu entnehmen ist, wurde der Motor von Pipistrel nicht gekauft, sondern ausgeliehen:

 

 

It came to our attention [...] that Pipistrel may have rented our motor [...] to a third party without our consent. Furthermore, Pipitrel (sic!) or this third party seems to plan a flight with our Motor also over water. According to our loan agreement as of May 15th 2014 neither Pipistrel is entitled to use our Motor nor make anyone else use our Motor withour our consent during any flight whatsoever.

 

[jeweils zitierter Teil betreffend Flüge über Wasser]

 

Furthermore we herewith terminate the loan agreement [...] for our Motor with immediate effect.

.

You are required to instruct us immediately [...] about the location of the Motor and to enable us to get in possession of the Motor.

 

[...]

 

Dies verändert die Sache m.E. wesentlich (aus rechtlicher Sicht)...

 

Gruss,

Dominik

Bearbeitet von ILS28
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Na ja, lieber Dominik

 

Rechtlich wäre das natürlich noch lange nicht gegessen. Wir wissen ja nicht, wieviele Flüge PIpistrel mit stillschweigender Zustimmung von Siemens bereits durchgeführt hat. Dann sähe das wieder ziemlich anders aus vor Gericht.

 

Aber eben, wer will es mit solchen Giganten schon auf Muskelspiele ankommen lassen.

 

Gruss

Paul

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Natürlich. Ich würde auch davon ausgehen, dass in einem solchen Leihvertrag auch Klauseln existieren, die Strafzahlungen bei evtl. Vertragsbrüchen (beider Seiten) regeln. Gut möglich, dass Siemens hier die Nutzung untersagt und sich auf allfällige Zahlungen einstellt. Oder aber argumentiert, dass Pipistrel zuerst die Nutzungsbedingungen verletzt hat. Sollen sich die Juristen drum kümmern.

 

Auf was ich hinaus wollte: Es wurde hier im Thread mehrmals davon ausgegangen, dass Pipistrel den Motor gekauft hatte und Siemens danach die Nutzung untersagt hätte. Offenbar handelt sich aber um eine Leihbeziehung, was die Sachlage (rein rechtlich) verändert.

 

Gruss,

Dominik

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Auf was ich hinaus wollte: Es wurde hier im Thread mehrmals davon ausgegangen, dass Pipistrel den Motor gekauft hatte und Siemens danach die Nutzung untersagt hätte. Offenbar handelt sich aber um eine Leihbeziehung, was die Sachlage (rein rechtlich) verändert.

 

Ja, das hatte ich überlesen. :blush:

 

Wenn Pipistrel die Motoren kaufen konnte, und sie gemietet hat, dann war es naiv von ihnen, sich bei einem solchen Projekt, das ihnen ja doch einiges zu bedeuten schien, auf Dritte zu verlassen.

 

Hoffentlich lernen sie was daraus.

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  • 11 Monate später...

Walter Extra hat jetzt gezeigt, wo ein Elektroflugzeug schon heute perfekt Sinn macht: beim Kunstflug. Da zählt fluglageunabhängige spontane Kraftentfaltung, nicht Reichweite, da spielt der Elektromotor gnadenlos seine Vorteile aus. Und im Sturzflug kann man ggfs. sogar noch bremsen, Energie zurückgewinnen, und schön die Senkrechte betonen weil man einfach die Zeit dafür hat.

Naja, auf Flugtagen wird den Zuschauern Lärm und Rauch fehlen, aber bei Meisterschaften und fürs Training ist es perfekt, die Anwohner werden es dankbar aufnehmen.

 

Gruß

Ralf

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genau, als Kunstflug-Vorführflugzeug ist Elektro der ideale Antrieb: Viel Drehmoment/Leistung, kurze Flugdauer. Für alles andere ist Elektro total ungeeignet.

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christianweber
Naja, auf Flugtagen wird den Zuschauern Lärm und Rauch fehlen, aber bei Meisterschaften und fürs Training ist es perfekt, die Anwohner werden es dankbar aufnehmen.

 

 

 

Dank Harry elektrisch sollte aber auch dieses Problem zu beheben sein...   :D

 

Gruss Christian

Bearbeitet von christianweber
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Viel Drehmoment

Wenn ein Flugmotor eins nicht braucht, dann viel Drehmoment bei geringer Drehzahl. Genau deshalb ist der Diesel auch als Flugmotor systembedingt höchst ungeeignet.

Ein Propeller hat unter Freunden eine mit der Fluggeschwindigkeit parallelverschobene Parabel als Drehmomentkurve. Viel Drehmoment bei geringer Drehzahl bedeutet nur, dass der Propeller minimal schneller auf hoher Drehzahl ist. Erst da will er ein Drehmoment sehen. Nicht umsonst haben unsere Lycomings & Co eine bis zur Nennderehzahl stark ansteigende Drehmomentkurve.

Der Elektromotor ist daher von der Drehmomentcharakteristik her eher zweite Wahl.

Seine spontane Leistungsentfaltung und perfekte Regelungsfähigkeit bei jeder Luftdichte hingegen ist super, und seine Größe, und variable Einbauposition sowie sein vergleichsweise geringer Kühlbedarf auch.

 

Gruß

Ralf

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genau, als Kunstflug-Vorführflugzeug ist Elektro der ideale Antrieb: Viel Drehmoment/Leistung, kurze Flugdauer. Für alles andere ist Elektro total ungeeignet.

Was noch zu zeigen ist: Im Moment reicht eine Akku-Ladung dieser Extra für 20 Minuten. Das reicht gerade bei Demo-Flügen und an Flugtagen, wenn die Box genau über dem Flugplatz ist, aber im realen deutschen Luftraum ist das meist viel zu knapp, um sicher vom Platz in die Box, dort das Programm und von dort wieder zurück zum Platz zu fliegen. Training ist also nicht. Ganz zuschweigen davon, dass man den Flieger auf dem Hänger von Show zu show fahren muss.

 

Auch bei Kunstfliegern ist Gewicht der Akkus ein echtes Problem: Für agile Unlimited-Flieger ist Gewicht echt nicht gut.

 

Florian

 

P.S.: Ist dieser neue SIemens-Motor wenigstens für Flüge über Wasser zugelassen oder muss man um jeden Teich einen Bogen fliegen ;-)

Bearbeitet von Chipart
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Ist dieser neue SIemens-Motor wenigstens für Flüge über Wasser zugelassen oder muss man um jeden Teich einen Bogen fliegen ;-)          

Das gilt ja nur für Teiche, über die auch Elektro-Airbusse demnächst fliegen wollen :P

 

Im Moment reicht eine Akku-Ladung dieser Extra für 20 Minuten.

Ich denke einen Faktor 2 werden wir bei der Kapazität kurzfristig sehen. Und mehr als 40 Minuten Kunstflug macht auch einen Profi döselig...

Den Kapazitätssprung für Überführungsflüge werden wir wohl erst in Jahrzehnten sehen, aber auch da bin ich zuversichtlich. Und ohne Pause eine komplette Tankfüllung eines Kunstfliegers im Reiseflug leerzufliegen geht auch an die Substanz, denn gute Reiseflugzeuge sind das nicht, sie wollen 100% der Zeit geflogen werden, so dass eine La(n)depause alle 2 Stunden willkommen ist.

 

Wenn ich mal meinen Laptop angucke, der braucht zum Laden maximal 1/3 der Zeit, die ich danach damit arbeiten kann. Zur Überführung alle 2 Stunden 30 Minuten Pause machen zu müssen wäre jetzt auch nicht der Weltuntergang. Für Passagierflüge allerdings schon.

 

Gruß

Ralf

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Wenn ich mal meinen Laptop angucke, der braucht zum Laden maximal 1/3 der Zeit, die ich danach damit arbeiten kann. Zur Überführung alle 2 Stunden 30 Minuten Pause machen zu müssen wäre jetzt auch nicht der Weltuntergang.

Das Problem ist, dass Deine Notebook-Batterie im Betrieb typischerweise unterhalb 10% der maximalen Stromstärke abgibt. Da der maximale Ladestrom bei den meisten Akkutypen in der selben Größenordnung liegt, wie der Nennstrom. Daher könnte man Notebook Akkus sogar in einem zehntel der Betriebszeit laden - man macht es nur nicht, weil dann die Temperaturprobleme größer werden, man aufwändigere Ladetechnik braucht, ...

 

Flugmotoren (nicht nur elektrische), abrbeiten typischerweise bei mehr als 60-70% der Nennleistung. Das bedeutet, dass man entweder extrem große Reserven beim Nennstrom der Akkus eibauen muss (was viel Gewicht kostet), oder schon ein Nutzzeit zu Ladezeit-Verhältnis von 1:1 auch mittelfristig echt gut ist.

 

Selbst Tesla schafft sein Verhältnis von 2h zu 30 Minuten nur mit echt guter (120kW) Ladetechni und wenn man echt langsam fährt - also künstlich die Nutzungszeit zu gunsten eines niedrigeren Entladestroms verlängert. Fährt man einen Tesla konstant mit 80% seiner Max-Leistung, dann kommt man selbst an Superchargern bestenfalls zu einem Fahrzeit zu Ladezeit Verhältnis von 1:1 (die dann notwendige Abkühlzeit der Akkus nicht eingeschlossen).

 

Florian

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