Fähnrich Geschrieben 25. April 2014 Geschrieben 25. April 2014 Ahoi Flieger, diesen Sommer stehen ein paar kurze Hüpfer übers Meer an (Leg-Länge nicht mehr als 30 Min. über Wasser). Weil ich den gammeligen vereins-internen Schwimmwesten misstraue, wollte ich mir mal eigene zulegen. Ausserdem stellt sich die Frage: was braucht man wirklich, wenn man überm Wasser ist, der Quirl ausgeht, man eine Wasserung hinbekommt und es dann noch schafft, aus der Mühle rauszukommen und handlungsfähig zu sein. Von der AOPA gibts aufregende Schulungen mit Eintauch-Simulator, klar, das müsste man eigentlich alles mal gemacht haben. Unabhängig davon: Was sind Eure Tips zu dem Thema ? Welches Equipment findet Ihr wichtig? Hier meine Überlegungen: - eine Rettungs-Insel (würde ich für längere Legs [zb Reus-Mallorca, ca 60 Min über Wasser] mitnehmen, Beschaffung: kann man sich wohl mieten. Wo? Wer ist da zuverlässiger Lieferant? Ich meine, mal gehört zu haben, es sei wichtig, dass die ein Dach habe? - Schwimmwesten da gibts die billigen für zb 90 Euro. sind die ausreichend? LH und Airfrance haben och keine anderen für die Paxe, was aber auch nichts heissen muss. Kann ja sein, dass die glauben, dass eine Notwasserung eh chancenlos ist... irgendwann mal habe ich gerhört: es braucht in jedem Fall auch irgendwas, das ein Notsignal funkt, damit die netten Jungs mit den tollen Hubschraubern (die ja gerne auch mal ausser Betrieb weil in Wartung oder Reparatur sind) einen überhaupt finden und dann rausfischen. da gibts wohl 2 Systeme: - ein PLB. Sender, der dank des eingebauten GPS die eigene Position + ein Notsignal sendet, mit Sendefrequenz 406 MHz und 121,5 MHz, wasserdicht, Kosten so ca 300 Öronen, scheint mir geeignet, weil fast weltweiter Betrieb + hohe Reichweite. - ein AIS SART-Sender, der dank des eingebauten GPS die eigene Position + ein Notsignal an Schiffe in der Umgebung sendet, wohl aber nur mit geringer Reichweite (wenige NM), Vorteil wohl aber, dass alle gängigen Schiffe mit entsprechenden Ampfängern ausgerüstet sind und einen dann finden und rausfischen können, wasserdicht, Kosten so ca 300 Öronen, scheint mir eher ungeeignet - wenn man lustige Ozean-Überquerungen macht, sollte man wohl auch so einen isolierenden Teletubbi-Anzug anhaben, wie dieser Bericht zeigt, wobei ich nicht gefunden habe, wo man sowas kauft/mietet und was es kostet. - dann fand ich noch einen Seewasserfärber, damit alles schön bunt wird. Kann, soll, muss man das haben? - des weiteren habe ich an Tips noch im Ohr: - eigenes Handy in wasserdichter Tüte und körpernah mitführen - das könnte man auch mit nem externen Funk-Gerät machen, habe ich eh immer dabei - richtig spektakulär ist ja der 15 m hohe Markierungs-Dildo, - es gibt auch noch allerlei Feuerwerk, aber das brennt alles wohl nur sehr kurz..... Bleibt nun die Frage: was von diesen vielen Gadgets macht tatsächlich Sinn, habt Ihr Erfahungen? DANKE + LG, Pavel:005: Zitieren
ArcticChiller Geschrieben 25. April 2014 Geschrieben 25. April 2014 Beim Wasserfliegen hatte ich stets diese 'Schlauch-Schwimmweste' umgehängt, die stören überhaupt nicht, im Gegensatz zu den gelben. Für 30 Minuten über Wasser fände ich mehr Ausrüstung nicht zweckmässig (auch abhängig von der Flughöhe). Wichtig finde ich, dass man wenn möglich hoch fliegt und in Gleitdistanz von Schiffen ist. Die Flughöhe stellt auch den Funkkontakt sicher, sodass SAR losgeschickt werden könnte. Zitieren
F-LSZH Geschrieben 25. April 2014 Geschrieben 25. April 2014 Da ich in den letzten 2 Jahren häufiger Strecken über dem Meer geflogen bin (Korsika, Ärmelkanal, Schottland/Hebriden, französische Atlantikküste, Strasse von Gibraltar...), habe ich mir folgende Ausrüstung zugelegt: - Rettungsweste (http://www.svb.de/de/seatec-rettungsweste-x-pro-150.html). Es gibt sicher auch andere geeignete Modelle. Eine spezielle "Luftfahrtzertifizierung" braucht es nach meinen damaligen Recherchen nicht. Wichtig ist, dass sie sich nicht automatisch bei Kontakt mit dem Wasser aufblasen darf, sonst ist man im Flugzeug gefangen. Bei dem Modell habe ich die Tablette daher (in Rücksprache mit dem Hersteller) durch eine Metallmutter ersetzt. Es gibt da wohl auch ein offizielles Stück Plastik, das man sich vom Hersteller einsetzen lassen kann, das erfüllt aber genau denselben Zweck. Diese Weste ist auch bei längeren Flügen einigermassen komfortabel zu tragen. Die Miet-Westen der Clubs sind meist das Modell "Airline" und sehr unbequem, ausserdem wollen die meisten Vermieter nicht, dass man sie aus der Verpackung nimmt. Im Fall des Falles hat man aber vermutlich Wichtigeres zu tun als die Weste zu suchen, auszupacken, sich abzuschnallen, sie fachgerecht anzulegen und dabei noch das Flugzeug zu fliegen. - Lampe an der Rettungsweste (ist meist separat zu bestellen). Man sollte trotzdem möglichst nicht am späten Nachmittag/Abend losfliegen, wenn man im Meer gefunden werden möchte... - PLB: http://www.kk2.de/notsender-plb/acr-aqualink-plb/index.php Die Erfahrung scheint zu zeigen, dass Notwasserungen im Kleinflugzeug gut überlebbar sind (man liest sogar von 80-90 % Chance), die grosse Gefahr dann aber ist, im Wasser an Unterkühlung zu sterben. Es ist für die SAR-Crews nicht leicht, einzeln im Wasser schwimmende Personen zu finden. Daher erhöht das PLB m.E. entscheidend die Überlebenschance im Fall des Falles. - Seewasserfärber: Ist nicht teuer und man kann es einfach an der Weste befestigen oder am Gürtel. Im Zweifel erspart man sich dadurch noch ein paar Minuten Suche. Sollte man erst öffnen, wenn man jemanden entdeckt, der einen auch sucht. Das übrige Equipment kann je nach Route (und Wassertemperatur) sinnvoll sein, habe ich aber bisher als zu umständlich bzw. zu teuer angesehen. Ob man z.B. eine Rettungsinsel aus so manchem sinkenden Kleinflugzeug überhaupt herausbekommt, wage ich zu bezweifeln. Und ein Neoprenanzug ist einfach mega unbequem, ausser bei Nordatlantiküberquerungen habe ich noch nicht davon gehört, dass jemand so etwas in Europa trägt. Wenn man ihn nicht vorher anlegt, ist er auf jeden Fall nutzlos. Allein schon mit dem o.g. Equipment muss man sich von manchen Pilotenkollegen schon Kommentare anhören. ;) Als ex-Wassersportler habe ich auch noch einige Kanusäcke/Trockensäcke/Drybags herumfliegen, die würden sich auch gut zum Einpacken von Handy/Funkgerät eignen. Habe ich aber effektiv dann doch nie gemacht, das PLB muss reichen. Dann noch ein paar Tipps, die ich mitgenommen habe: Kleidung möglichst in mehreren Lagen anziehen und Kopfbedeckung nicht vergessen. Wenn man im Wasser schwimmt, verliert man am wenigsten Wärme, wenn man die Beine anzieht und sich möglichst wenig bewegt. Wenn man z.B. auf eine Insel fliegt, genügend Sprit mitnehmen, um auch bei unverhergesagten Wetterverschlechterungen wieder zurück zu kommen. Flugplan ist auch eine sinnvolle Sache, damit man überhaupt gesucht wird. Notwassern bei schwachem Wind in den Wind, ansonsten (meistens) parallel zu den Wellen. Vorher ggf. die Türverriegelung bzw. Tür öffnen. Wenn Zeit bleibt, lose Objekte die einen verletzen könnten herauswerfen (schade um's iPad ;) ). Und schliesslich: Dem Motor nicht erzählen, dass Du über Wasser fliegst. Immerhin beruhigend zu wissen ist, dass die Hauptursache für Motorausfälle Treibstoffmangel ist. Viel Spass! Friedrich Zitieren
Hans Tobolla Geschrieben 25. April 2014 Geschrieben 25. April 2014 Mehr als 200 km über Wasser habe ich nie gemacht. Ich bin stets so hoch wie möglich geflogen und hatte stets die aktuelle Position (VOR-Radial, Entfernung) für einen Notruf bereit. Gruß! Hans Zitieren
Dierk Geschrieben 25. April 2014 Geschrieben 25. April 2014 FL150 könnte evtl. ausreichen, um bei einer motorlosen Sinkrate von 750 Fuss/min bei einem Leg von 30 min über Wasser noch knapp Land zu erreichen. Wobei man für das 30 min leg mit "best glide" wahrscheinlich 1,5 mal so lang braucht als im Cruise. Dafür reicht es, nur das halbe Leg zurückzulegen. Denn man kann ja umdrehen. Zitieren
Flying Bull Geschrieben 25. April 2014 Geschrieben 25. April 2014 Hallo Pavel, Schön, dass Du Dir Gedanken machst. Wie Du selbst verlinkt hast, kann es überlebenswichtig sein richtig ausgerüstet zu sein. Selbst wenn das Wasser vermutlich "warm" ist, kann Mensch darin relativ schnell auskühlen. Je mehr man sich bewegt, um so schneller. Eine halbautomatische Schwimmweste hilft da. (Ich hab eine Secumar, die ist allerdings schon länger gelagert und müßte vorher überprüft werden) Überlebensanzüge sind nicht verkehrt, man kann aber auch einen Trockensurfanzug nehmen. Wichtig ist, was man drunter trägt. Je nach Variante kann man auch mit halboffenem Reißverschluß fliegen, wenn man Zeit hat, den vor der Wasserung zu schließen. Seewasserfärber sind echt gut. Wenn man nämlich auf dem Meer bei Seegang und Schaumkronen einen Kopf sucht, dann ist das nicht nur ermüdend sondern auch verdammt schwierig. Da hilft ein großer Farbfleck im Wasser (aber erst loslegen, wenn man die Suchmannschaften in seine Richtung kommen sieht. Feuerwerk gibts in verschiedenen Varianten - für die richtig Guten brauchst Du allerdings einen Lehrgang - aber eine Leuchtkugel mit Fallschirm hat einen erheblich größeren Erkennungswert, selbst am Tage, wie ein kleiner Signalstift. Aber besser wie keiner auf jeden Fall, da man damit passierende Suchkräfte (fliegen meißt parallele Suchstreifen z.B. Expandig Square Search) so auf die grobe Position aufmerksam machen kann und die Dich dann nicht passieren und ne halbe Stunde später auf der anderen Seite wieder passieren. Ein Personal Locator Beacon reduziert Deine Zeit im Wasser und erhöht Deine Überlebenschance erheblich. Die neuen können Deine Position über Satelit senden. http://www.acrartex.com/products/catalog/personal-locator-beacons/ Zu Deiner Frage Rettungsinsel. Je länger Du drin bist, um so mehr wirst Du ein Dach zu schätzen wissen. Sonnenschutz, Regenschutz und Schutz vor Gischt. Sprich Du bleibst trocken(er) und kühlst weniger aus. Es gibt auch 1Mann Rettungsinseln (Marinepiloten sitzen drauf), auch die haben einen Spritzschutz, mit dem man auch das Wasser aus der Insel schöpfen kann. Für den Rest gibts da nen Schwamm.... Hört sich alles so lange übertrieben an, bis Du es brauchst.... Im Auto gibts inzwischen ja auch Gurt und Airbag und nur Idioten nutzen die Systeme nicht. Denk dran, bei Dunst kann der Horizont relativ schnell verschwinden und ein Unterschied Wasser/Himmel ist dann nicht mehr feststellbar. Da muß man dann seinen Instrumenten vertrauen und die Höhe halten.... Wünsche Dir viel Spaß beim Flug über Wasser. Gruß Udo Flying Bull Zitieren
F-LSZH Geschrieben 25. April 2014 Geschrieben 25. April 2014 Noch zum Thema Feuerwerk: Das wäre mir zu "heiss", das mit an Bord zu nehmen. Ist ja auch Sprengstoff, der entsprechende Gefahren mit sich bringt. Zudem können die verschiedenen Signalmittel in verschiedenen Ländern gegen Waffengesetze verstossen, dann braucht man den passenden Waffenschein etc. Auf Linienflügen darf man sie schon mal nicht mitnehmen. Auch für die Lagerung muss man bestimmte Anforderungen erfüllen. Ich denke auch nicht, dass die Rettungsmannschaften besonders erfreut sind, wenn sie zu einem brennenden Wrack kommen und ihnen erstmal die Leuchtmunition um die Ohren fliegt. Nicht dass das dann noch so endet: (das Video ist Off Topic ;) ) http://www.liveleak.com/view?i=d9a_1398120954 Ciao Friedrich Zitieren
sirdir Geschrieben 26. April 2014 Geschrieben 26. April 2014 Mehr als 200 km über Wasser habe ich nie gemacht. Ich bin stets so hoch wie möglich geflogen und hatte stets die aktuelle Position (VOR-Radial, Entfernung) für einen Notruf bereit. Wenn man kann/darf. Nach Ibiza durfe ich z.B. nur auf ~1000 ft fliegen, IIRC. Der Witz ist dann, dass man die zuständigen ATC Stellen auf der Höhe gar nicht rechtzeitig rein kriegt. (Was natürlich spanisch pragmatisch gelöst wurde... aber naja) Zitieren
Hans Tobolla Geschrieben 26. April 2014 Geschrieben 26. April 2014 Wenn man kann/darf. Nach Ibiza durfe ich z.B. nur auf ~1000 ft fliegen, IIRC. Der Witz ist dann, dass man die zuständigen ATC Stellen auf der Höhe gar nicht rechtzeitig rein kriegt. (Was natürlich spanisch pragmatisch gelöst wurde... aber naja) Ich bin damals nach Mallorca VFR sehr hoch geflogen, so um FL 80. Bei einer Beschränkung auf 1000 ft hätte ich das nicht riskiert. Gruß! Hans Zitieren
ArcticChiller Geschrieben 26. April 2014 Geschrieben 26. April 2014 Von Albanien nach Griechenland musste ich auch lange auf 1000ft fliegen. Mega heiss, schlechter Funkkontakt - ein weiterer Grund für ein enroute IR. (In Albanien kennt ATC VFR kaum) Zitieren
Cheshunt Geschrieben 26. April 2014 Geschrieben 26. April 2014 Habe das AOPA Seminar mitgemacht, echt Interessant! PLB-Ja, aber 99% aller Aktivierungen sind Fehlalarme. Das dauert bis da einer anfängt zu suchen. AIS (Crewfinder)-Ja, auf jedem Schiffsradar biste als MOB ausgewiesen und da kommen alle sofort zur Hilfe. Rettungwesten-Ja, aber vor der Wasserstrecke anlegen. Schutz gegen Gischt (Welle und Hubi wäre gut) man kann daran leicht ertrinken! Rettungssignale-Ja, am Mann, hilft schneller gefunden zu werden. Rettungsinsel-Ja, selbst im Mittelmeer kühlt man im Wasser zu schnell aus. Dach, Wasser und Lebensmittel braucht man nicht, vorher ist man an Unterkühlung gestorben. Taucherbrille, Messer, Funke See und Luft sind auch gut zu haben! Überlebens/Trockenanzug teuer, nie wirklich dicht, heiß im Sommer. Wenn man den braucht ist man eh in Gottes Hand. SpareAir ist noch ziemlich cool, hilft beim aussteigen. Zusammen sind das locker 2.000€ wenn es ernst meint. P.S. Die Rettungsinsel schwimmen alle, hilft beim rausziehen! Zitieren
Dierk Geschrieben 27. April 2014 Geschrieben 27. April 2014 Wichtig finde ich, dass man wenn möglich hoch fliegt und in Gleitdistanz von Schiffen ist. Die Flughöhe stellt auch den Funkkontakt sicher, sodass SAR losgeschickt werden könnte. Gibt es eine App oder Karten, welche Schiffsrouten zeigt, oder fliegt man am besten von Hafen zu Hafen? Zitieren
Dierk Geschrieben 27. April 2014 Geschrieben 27. April 2014 Von Albanien nach Griechenland musste ich auch lange auf 1000ft fliegen. Mega heiss, schlechter Funkkontakt - ein weiterer Grund für ein enroute IR. (In Albanien kennt ATC VFR kaum) Wie ist das über internationalem Gewässer? Gelten da auch noch Beschränkungen und wer setzt sie durch bzw. autorisiert sie? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es im ganzen Mittelmeer kein internationales Gewässer bzw. internationalen Luftraum gibt. Das Hoheitsgebiet eines Staates ist beschränkt, welche Weisungskompetenz hat ATC jenseits davon? Edit: habe gerade nachgelesen, dass das Hoheitsgebiet und damit auch der staatliche Luftraum jenseits des bis zu 12 NM breiten Küstenstreifens endet. Zitieren
ArcticChiller Geschrieben 27. April 2014 Geschrieben 27. April 2014 Das Problem in Albanien war, dass ATC nicht so recht wusste was man mit VFR Flugzeugen tun sollte. Wir wurden zu IFR waypoints geschickt, welche weit vor der Küste im Meer lagen. Man kann schon höher fliegen, aber man muss am Funk etwas verhandeln, ich flog dann zum Beispiel näher an der Küste und meldete einfach 'abeam waypoint'. Was ich eigentlich sagen will: ATC ist nicht in jedem Land zuvorkommend. Sehr cool waren die Controller hingegen in Kroatien. Aber trotz allem, die Flüge über dem Adriatischen und Ionischen Meer waren kein Problem. Ich freue mich schon aufs nächste Mal! Das mit den Schiffen/Booten meinte ich im Sinne von Ausschau halten und im Notfall dort wassern. Zitieren
Hans Tobolla Geschrieben 28. April 2014 Geschrieben 28. April 2014 Wenn man kann/darf. Nach Ibiza durfe ich z.B. nur auf ~1000 ft fliegen, IIRC. Der Witz ist dann, dass man die zuständigen ATC Stellen auf der Höhe gar nicht rechtzeitig rein kriegt. (Was natürlich spanisch pragmatisch gelöst wurde... aber naja) Kennt jemand einen überzeugenden sachlichen Grund weshalb es notwendig ist, eine Einmot diese Strecke in nur 1000 ft fliegen zu lassen? Ich finde, dass das ziemlich rücksichtslos gegenüber den Flugzeuginsassen ist. Gruß! Hans Zitieren
Chipart Geschrieben 28. April 2014 Geschrieben 28. April 2014 Von Albanien nach Griechenland musste ich auch lange auf 1000ft fliegen. Mega heiss, schlechter Funkkontakt - ein weiterer Grund für ein enroute IR. (In Albanien kennt ATC VFR kaum) Schlechtes Beispiel: Da Albanien kein EASA-Mitglied ist, hilft Dir da ein EASA-EIR nix. Florian Zitieren
DaMane Geschrieben 28. April 2014 Geschrieben 28. April 2014 Schlechtes Beispiel: Da Albanien kein EASA-Mitglied ist, hilft Dir da ein EASA-EIR nix. Florian Warum soll er mit einem EASA-EIR nicht durch den Luftraum eine Non-EASA-Staates durchqueren dürfen, wenn der Flugplan angenommen und bestätigt wurde? Solange er keinen Instrumentenanflug in IMC macht, sehe ich kein Problem darin. Gruß Manfred Zitieren
Chipart Geschrieben 28. April 2014 Geschrieben 28. April 2014 Warum soll er mit einem EASA-EIR nicht durch den Luftraum eine Non-EASA-Staates durchqueren dürfen, wenn der Flugplan angenommen und bestätigt wurde? Solange er keinen Instrumentenanflug in IMC macht, sehe ich kein Problem darin. Du vielleicht nicht - aber eine Non-Chicago EASA-Only Berechtigung ist nur im Luftraum der EASA gültig. Technisch gesehen fliegst Du ausserhalb des EASA-Luftraums ohne gültige Berechtigung. Das ist nun mal so (ausser natürlich, Albanien würde in seinen nationalen Luftverkehrsgesetzen die EASA-EIR-Berechtigung explizit anerkennen). Ob der Flugplan angenommen wurde ist dabei völlig egal. Auch heute bedeutet ein angenommener Flugplan nicht, dass Du auch die nötigen Berechtigungen für die Durchführung dieses Fluges hast. Ich kann auch einen Flugplan für einen Flug mit einer 747 von Frankfurt nach New York aufgeben und der würde wahrscheinlich auch angenommen werden - trotzdem darf ich diesen Flug mit meinen Berechtigungen nicht durchführen. Natürlich kann man jetzt lange darüber diskutieren, ob das jemals jemand merkt. Aber wie das Citation-Beispiel in Dänemark gezeigt hat merkt ja nicht mal jemand, wenn ein Pilot ohne Lizenz kreuz und quer durch Europa fliegt. Sollte auf so einen Flug aber was passieren wird trotzdem im Untersuchungsbericht stehen, dass der Pilot nicht die notwendigen Berechtigungen für die Durchführung dieses Fluges hatte. Was die Versicherung dann daraus macht ist ihre Sache... Florian Zitieren
Fähnrich Geschrieben 29. April 2014 Autor Geschrieben 29. April 2014 DANKE :008: Euch erstmal und zurück zum Thema: PLB-Ja, aber 99% aller Aktivierungen sind Fehlalarme. Das dauert, bis da einer anfängt zu suchen. Gibt es dazu nähere Infos, die hierüber hinausgehen? Die Daten dort sind 10 Jahre alt, man würde gern mal wissen, wieviel von den 20 echten Notfällen dann tatsächlich auch gerettet wurden... AIS (Crewfinder)-Ja, auf jedem Schiffsradar biste als MOB ausgewiesen und da kommen alle sofort zur Hilfe. ... aber die Reichweite scheint ja sehr gering zu sein, wenige NM. Ist also auch sinnvoll, entlang der Schifffahrtsrouten zu fliegen... in der Summe holt man sich also (unter anderem) ein PLB + AIS und ist damit allein schon 600 Öronen los... :o SpareAir ist noch ziemlich cool, hilft beim aussteigen. Was genau meinst Du damit? Dass man, während die Zelle schon vollgegluckert ist, man sich ab und an eine Portion Luft holt, um in Ruhe Gurte zu lösen + Türen aufzumachen und austeigen zu können? LG Pavel Zitieren
Chipart Geschrieben 29. April 2014 Geschrieben 29. April 2014 Wenn es wirklich "nur" um 30 Minuten über Wasser geht, dann ist neben Schwimmwesten (die nicht viel kosten und ein gutes Gefühl geben) aus meiner Sicht ein anständiger Engine-Monitor im Flieger die einzig andere wichtige Ausrüstung! 30 Minuten über Wasser bedeutet, dass man maximal 15-20 Minuten ausserhalb der Gleitdistanz eines in der Regel gar nicht schlecht landbaren Strandes ist. Es gibt nicht viele Konstellationen für einen Motorausfall während des Reisefluges, die von den ersten Anzeichen bis zum endgültigen Motorstillstand tatsächlich weniger als 15 Minuten dauern. Jetzt mal abgesehen davon, dass die meisten Motorausfälle die nichts auf Grund von leerem Tank entstehen ohnehin relativ kurz nach dem Start auftreten (also man ist schon mit einem Motorproblem gestartet) ist damit die Wahrscheinlichkeit, genau in der kritischen Phase des Fluges einen Motorausfall zu haben wenn man das Wasser-Leg nur antritt, wenn alles astrein in Ordnung erscheint extrem klein. Ohne es gerechnet zu haben würde ich bei so einem kurzen Wasser-Leg davon ausgehen, dass das zusätzliche Risiko durch kiloweise "Überlebensausrüstung" (Ladungsverschiebung, Spontanes Öffnen der Rettungsausrüstung im Flug, ...) mindestens genauso groß ist. Florian Zitieren
Flieger-Chrigel Geschrieben 29. April 2014 Geschrieben 29. April 2014 Und noch wichtiger: Dem Motor nicht sagen, dass er über Wasser fliegt! ;) Zitieren
Fähnrich Geschrieben 29. April 2014 Autor Geschrieben 29. April 2014 ja sicher, alles easy, bei kurzen legs. die unterschiedlichen wahrscheinlichkeiten zusammengenommen geht das alles schwer in richtung lotto-gewinn, dass der quirl ausgeht. mich beschäftigt aber zB auch, nach mallorca oder mal auf die canaren zu fliegen. und da bist du einfach ca 60 min. über wasser, das ist dann schon was anderes... LG Pavel Zitieren
Flieger-Chrigel Geschrieben 29. April 2014 Geschrieben 29. April 2014 Nicht wirklich. Wir sind soeben vom Inselhüpfen in den Bahamas retour gekommen. Viel über Wasser, manchmal zwangsläufig mit nur 1500ft über Wasser und mehrmals auch >60min, immer nur mit Schwimmwesten in Griffnähe. Und wir sind schon Perpignan-Ibiza, Sizilien-Malta-Djerba, Tunis-Sardinien, Korsika-Genua, Norwegen-Dänemark etc. geflogen... Bis zu 2h über Wasser. Ein bisschen Vertrauen in den Motor sollte man einfach haben. Platz für kiloweise Notausrüstung für den unwahrscheinlichsten Fall ist eh nicht vorhanden... Und was ist sonst mit einmotorigen Alpenflügen und Nachtflügen? Da nützt auch das Dinghy nichts... Ein etwas mulmiges Gefühl haben wir dabei manchmal auch, aber die 100%ige Sicherheit gibt's einfach nicht! Sonst muss man mit Fliegen aufhören... Zitieren
DaMane Geschrieben 29. April 2014 Geschrieben 29. April 2014 Nicht wirklich. Wir sind soeben vom Inselhüpfen in den Bahamas retour gekommen. Viel über Wasser, manchmal zwangsläufig mit nur 1500ft über Wasser und mehrmals auch >60min, immer nur mit Schwimmwesten in Griffnähe. .... Letzteres ist aber ein sträflicher Leichtsinn, der so nicht sein muß. Dann kannst du die Schwimmweste auch gleich zu Hause lassen. Wenn der Fall tatsächlich eintritt, für den du sie dabei hast, ist das Chaos und die Panik das Allerletzte was man braucht, das entsteht, wenn sich gleichzeitig alle Insassen - einschließlich Pilot(!) - erst die Schwimmwesten überziehen müssen (was ein öffnen der Anschnallgurte erfordert, die danach wieder zuverlässig geschlossen und angezogen werden müssen). Die mögliche Idee, die Schwimmwesten erst nach dem Verlassen des Flugzeugs anzulegen, ist nicht praktikabel und dürfte in der Praxis nicht funktionieren (z.B. wg. Verletzungen vom Aufprall, oder man vergißt sie im Schock im Flieger, oder "verliert" sie einfach im Wellengang). Aus 1500 ft hast du nicht viel mehr als eine Minute, um Notrufe mit Positionsmeldung(!) abzusetzen, die PAX für das ditching zu instruieren (Verletzungsgefahr minimieren!), und nicht zuletzt, eine sachgemäße Notwasserung vorzubereiten, die einem eine Chance läßt, das Flugzeug einigermaßen unversehrt zu verlassen. Ich habe auch schon mal island-hopping in der Karibik gemacht, von Florida nach Trinidad und zurück, und wir hatten dabei die Schwimmwesten IMMER an. Die kleine Komforteinbuße war erträglich und bescherte das gute Gefühl, bestmöglichst auf alles vorbereitet zu sein. Gruß Manfred Zitieren
Flieger-Chrigel Geschrieben 29. April 2014 Geschrieben 29. April 2014 Jedem das Seine... ;) Unser Vermieter meinte bei der Übergabe der Schwimmwesten:"Wollt ihr die wirklich? Die nützen dann auch nichts..." Zitieren
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