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Wieviele Stunden sind eure Flieger in der Luft?


Wolfgang Lutz

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Hallo Leute,

 

so eben erfuhr ich, daß die Flugschule bei der ich gelernt habe, zu gemacht hat. Nun gibt es von ehmals 5 Flugschulen nur noch eine in Stuttgart.

 

Früher sagte man einmal, daß ein E - Klasse - Flugzeug 300 Stunden pro Jahr in der Luft sein muß, um wirtschaftlich zu sein.

 

Nun kenne ich 3 Vereine. Im ersten ist eine super Moran 60 h pro Jahr in der Luft, im nächsten eine Jodel im Schnitt 25 und im nächsten liegen die Stundenzahlen zwischen 30 und 10 h pro Jahr und Flugzeug.

 

Mensch, so Flugzeuge stehen sich doch tot!??

 

Was meint ihr? Gibts die Probleme in der Schweiz nicht? Ich muß mich nun echt mal erkundigen, ob die Lizenzinhaber weniger werden oder ob sie statistisch nur weniger fliegen.

 

Was meint ihr. Liegt das an der wirtschaftlichen Lage oder ist Fliegen unattraktiv geworden?

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Hallo Wolfgang

 

es liegt wohl an allem. Ich habe nur Zahlenmaterial von LSZB. Da sind die Flieger (Schule und Vermietung) um die 320 Stunden pro Jahr in der Luft. Diese Zahl kann aber keine Referenz über Rendite oder Verlust sein. Mit zunehmender Stundenzahl gibt es immer wieder unkalkulierte Maintenance-Einsätze, die sofort eine Berechnung in Kalte stellen.

 

Dieser Flugbetrieb schleift sich immer so knapp über die Runden, an Ersatz des teilweise schon langjährigen Flugzeugbestandes ist nicht zudenken. Die Theoriekurse sind zwar immer gut besucht, einige Schüler machen die praktische Ausbildung dann aber auswärts in einem Verein.

 

Eine Zahl die aufhorchen lässt : von den neuen PPL-Inhabern sind innerhalb zwei Jahren 80% auf den vorgeschriebenen Mindestflugstunden um die Lizenz zu halten. Davon kann kein Vercharterer mehr leben. Zudem gehen hier, seit Einführung der JAR/FCL die Flugschüler zurück. Einzige Zunahme sind noch die Fluglehrer, die damit ihr Praktikum in Aufsicht auch bald nicht mehr realisieren können.

 

 

Die Fliegerei ist hier halt schlichtweg zu teuer. Zusammen mit diesem Rückgang erhöht nun die Flugsicherung Skygide noch die sonst schon stolzen Tarife.

 

 

Heinz

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heinz schreibt:

[schnipp]Zudem gehen hier, seit Einführung der JAR/FCL die Flugschüler zurück. [schnipp]

 

gibts dazu statistisches material oder ist das ein genereller eindruck?

 

gibts in der schweiz sowas wie einen nationalen schein den die nicht JAR/FCL piloten dann machen - also unterm strich die summe der anfaenger dann doch gleich bleibt?

 

mit lieben gruessen aus loww, vie (wien)

aus noch JAR/FCL freiem territorium

 

wolfgang k.

http://www.fluglehrer.at

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Hallo Wolfgang K.

 

ja, es gibt Statistiken vom Bundesamt für Zivilluftfahrt. Da werden jeweils pro Jahr die neu ausgestellten PPL-Lizenzen ermittelt. Wenns mir recht in Erinnerung ist, ist diese Zahl im Jahr 2001 (bereits nach JAR) um 20% zurück gegangen. Eine nationale Lizenz gibt es in der Schweiz nicht mehr, ausser die noch bestehenden (alten). Neue Examen nur noch JAR.

 

Gruss

Heinz

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Gast Hans Fuchs

Ungern muss ich Heinz korrigieren.

 

Einen Nationalen Ausweis gibt es wieder. Man darf damit weder ins Ausland noch durch kontrollierte Lufträume.

 

Was den Rückgang angeht, so sind seine Zahlen die von 2001. Der diesjährige Rückgang dürfte etwa weitere 40% betragen.

 

Hans

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Hallo,

 

es dürfte unbestritten sein, daß der wirtschaftliche Bum seit Jahren stragniert und die Leute immer mehr auf das Geld schauen.

 

Um richtig gut Fliegen zu können, braucht man je nach Talent zwischen 200 und 500 Stunden Flugerfahrung nach Schein. Mit Nebenkosten wird man für eine akzeptable E - Klasse - Maschine pro Stunde rund 180,- Euro hinblättern müssen. Nimmt man jetzt einen Schnitt von 300 Stunden an bis zum "guten Fliegen", sind das stolze 54 000,- Euro. Rechnet man jetzt mit einer vernünftigen Zeit von 6 Jahren, für die 300 Stunden sind das pro Jahr: 9000,- Euronen!!!

 

Nun kann man die Wertfrage stellen: "Ist es pro Jahr 9000,- Euro wert?"

 

Meine Meinung ist: "Man empfindet es als wertvoll, wenn es richtig Laune macht und man die Stunden sinnvoll investiert." Pendelt man in zwei Jahren 24 - mal zwischen Stuttgart und Bodensee, dann wird es schnell fade und unsicher. Aber investiert man in Wettkämpfe, schöne Alpenflüge, Weiterbildungen und Auslandsflüge, macht es echt Laune. Nicht zu letzt, wenn eine gute Fliegerkameradschaft dabei ist.

 

Nun schaun wir mal. Ich versuche dieses Jahr bei mir im Verein einen netten Ausflug zu organisieren. Wird er angenommen, dann liegt es an der mangelnden Initiative, dass die Flieger stehen. Wir er nicht angenommen, scheint es wirklich am Geld zu fehlen.

 

Was meint ihr? Wird er angenommen?

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Hans

 

danke für die Info. Das wusste ich nicht. Welche Schulen unterrichten nach diesem nationalen Schein? Bern und Grenchen auf jeden Fall nicht, ist ja Luftraum Delta. Wie sieht die Theorie im Unterschied zu JAR aus? Demnach auch nur die nationale Voice?

 

Danke für die Antwort

 

Heinz

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Gast Hans Fuchs

Heinz

 

Gar keine Voice im Prinzip. Ab kontrollierten Plätzen darf geflogen werden, wenn der Flugplatzchef dies erlaubt. Dann wird wohl mit rudimentärer Vioce gearbeitet. Damit sind solche Ausbildungen auch in Bern und Grenchen denkbar.

 

Hier die Details zur Prüfung: http://www.aviation.admin.ch/d/themen/ausbild/rfppplad.pdf

 

Hier die Voraussetzungen, damit man zur Prüfung kann: http://www.admin.ch/ch/d/sr/748_222_1/a57b.html

 

Ob von diesem Angebot nun Gebrauch gemacht wird, weiss ich nicht. Ich finde aber immer noch, dass der Erwerb einer normalen JAA Lizenz über diesen modularen Weg, durchaus vernüftig sein kann. Alle zusätzlichen Anforderungen können nach und nach erworben werden.

 

Damit ist sowohl die finanzielle als auch die zeitliche Belastung zum Fliegen lernen auf mehre Jahre verteilbar, auch wenn gesammthaft gesehen dieser Weg etwas teurer sein wird.

 

Ich denke, dass alle Flugschulen diese Ausbildung anbieten werden, mal absgesehen wahrscheinlich von diesen Schnellspurschulen, wie Horizon. Doch wenn nun offensichtlich auch die Durchdiener zum ATPL weg bleiben, werden auch die wieder auf uns normal Sterbliche zurück kommen müssen.

 

Hans

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Ich habe auch nichts von diesem Schein gehört, Hans. Gibt es den wirklich? Man hätte es uns Schülern sicher gesagt.

 

In der PPL-Theorie Klasse war ein Segelflieger der nun für seinen Motorseglerdie volle JAR/FLC Prüfung mit allem Drum und Dran ablegen muss. D.h. auch die Voice und die praktische Schulung auf einer Cessna die er anschliessend gar nie fliegen wird. Paradox nicht?

 

Zum Thema der allgemein geflogenen Stunden. Auch bei uns in Thun wird weniger geflogen, obwohl die Preise im Landesschnitt sehr tief sind. Wenn es die Allgemeinheit interessiert, könnte ich mal bei unseren Fliegern die heuer geflogenen Stunden nachschauen.

 

Viel hatte es dieses Jahr aber auch mit dem wirklich schlechten Wetter zu tun. Ein Grasplatz ist hier speziell dem Wetter ausgeliefert.

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Gast Hans Fuchs

Beat

 

vertraut Eurem Moderator, ich bin mir sicher. Der arme Segelflieger wurde klar beschissen. Für den Motorflug hätten etwa 20 Stunden + auf Motorflieger und anschliessend eine praktische Prüfung genügt. Art 57b Abs 2 RFP

 

Für TMG sogar nur 5 Flugstunden auf Motorsegler und Prüfungsflug. Pfui! welche Schule? Art 160 RFP.

 

Hans

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Gast Hans Fuchs

Kleine amtliche Ergänzung:

 

Wer einen TMG (Tourenmotorglider) Ausweis basierend auf seinem Segelflugausweis hat, der wie oben erwähnt zu machen ist, der darf mit einem Motorsegeler sowohl in Kontrollzonen als auch im Ausland fliegen.

 

Wer das gleiche Flugzeug mit einem Motorflugausweis fliegt, der muss eine volle ICAO oder JAA Lizenz mit Voice und CVFR haben.

 

Logisch! oder?

 

Hans

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Hallo Hans,

 

meinst Du mit Kontrollzone Luftraum Delta oder Charlie?

 

Da lach ich nämlich immer über das CVFR. *lachmichfasttod* Für den Luftraum Charlie benötigen wir in der BRD das CVFR. Für Luftraum Delta reicht der PPL-A.

 

Ich machte in Luftraum Delta über 200 An- und Abflüge auf EDDS. Freitags und in der Urlaubszeit kommen und gehen dort die Airliner im zwei Minutentakt. - Und im Luftraum Charlie hat es Platz ad infinitum!!!

 

Unter FL100 ist das mit dem CVFR echt ein Schmarrn. Über FL100 lasse ich es mir wegen dem Englisch eingehen.

 

Das CVFR hat nur einen positiven Aspekt: Man fliegt in der Ausbildung einmal wieder mit Lehrer und der bügelt so gewisse Macken wieder aus. Aber ein Anflug im Luftraum Delta auf einen gut besuchten Verkehrsflughafen ist erheblich schwieriger, als in Charlie herum zu eiern.

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