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Fasten mal anders - 40 Tage selbst Denken.


Wolkenschieber

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Wolkenschieber

Heute Morgen, auf der Autofahrt habe ich in den Gedanken zum Tage den fünfminütigen Beitrag einer evangelischen Pastorin gehört.

 

Zum heutigen Aschermittwoch, dem Beginn der 40 tägigen Fastenzeit, machte sie den Vorschlag nicht klassisch den Körper fasten zu lassen sondern geistig zu fasten.

 

Sich also mal losmachen von dieser Informationsflut der wir uns aussetzen und die wir konsumieren und einfach mal wieder selbst zu denken. Leider hat sie kein Rezept verraten, wie man das am besten anstellt.

 

Ich glaube es war ein Kabarettist, der vor zwei drei Jahren den Satz sagte, die alten Griechen hätten fünfhundert Nachrichten im Jahr gehabt. Einhundert davon waren wichtig !

 

Wir haben fünfhundert Nachrichten am Tag; nach wie vor wichtig sind einhundert. Im Jahr wohl gemerkt.

 

Nun wird man sich fragen, wie entdecke ich diese einhundert, die in den annähernd zweihunderttausend, die es nach dieser Rechnung überschlägig wären.

 

Nun das lässt sich mit wenigen Worten hier nicht erklären. Wichtig ist sicher, dass ich mich auf Quellen verlasse, die ich einschätzen kann.

Da geht Qualität natürlich vor Geschwindigkeit. Also Internet ist out. Was fünf Minuten nachdem es geschehen ist, kommentiert im Netz steht, kann nicht sehr gehaltvoll sein. Zumindest nicht im Fasten Sinne.

 

Die Welt ist voller Sinnsprüche und Plattitüden. Manche sind hilfreich, manche besonders dumm. meist die am meisten gebrauchten.

 

So ist zum Beispiel nichts sei so überholt wie die Zeitung von gestern, so ziemlich der dämlichste Spruch, der mir spontan einfällt.

Weil eigentlich fängt selbst Denken so an. Ich höre eine unkommentierte Nachricht zum Beispiel im Radio oder der Tagesschau. Dazu mache ich mir meine Gedanken und diese Gedanken "überprüfe" ich am nächsten Tag in einer guten Zeitung.

 

Eine gute Zeitung ist die, in der Leute schreiben, die ich einschätzen kann. Entweder als Gastkommentatoren oder als Journalisten, die ich aber hinsichtlich ihrer Grundeinstellung kenne.

Vorzugsweise haben sie zu den Themen, zu denen sie Schreiben, Bücher verfasst, die ich gelesen habe.

 

Das hört sich jetzt sehr kompliziert und zeitraubend an, ist es aber nicht!

Im Gegenteil, es spart Zeit, weil man nicht dieser Nachrichtengeilheit nachhängt, glaubt ständig "online" sein zu müssen, unverdaute Brocken zugeworfen bekommt und sich zumüllt.

 

Und die Gedanken macht man sich beim Joggen, Autofahren unter der Dusche, immer wenn die Gelegenheit ist. Wer diese Gelegenheit meint nicht zu haben, macht schon den ersten Fehler. Jeder hat diese Zeit. Er erkennt nur schon nicht mehr, was wichtig, was unwichtig ist und auf was er verzichten kann. Besser verzichten muss !

 

Und großräumig denken !

Nicht von dem was man weiß ausgehen, sondern seine Phantasie laufen lassen.

Wenn man schon eine Meinung hat, nachdenken, wie man argumentieren würde, wenn man nicht dieser Meinung wäre.

 

Das Geheimnis kreativer Menschen besteht darin in die Breite zu denken, nicht in die Tiefe.

In Bildern zu denken und keine Angst vor dem Scheitern zu haben.

 

Kinder sind kreativ, weil sie diese Angst nicht haben, aber bereits mit etwa 8 bis 10 Jahren ist es damit vorbei, weil sie Angst haben zu scheitern und unsere Welt auch leider so gestrickt ist, das Scheitern zu erwarten und zu sanktionieren.

 

Wir machen Diskussionsrunden in denen wir eine Nonsensthema aufrufen und es sind die spinnertesten Beiträge gefragt, die aber in der Phantasie geeignet sind oder sein könnten, ein Problem zu lösen oder einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung einer Situation zu liefern usw.. Sie dürfen aber nicht schon geäußert sein.

 

Also wenn wir Ideen sammeln wollen, wie wir eine Gesellschaft umbauen können, dann würde die Frage heißen, stabilisiert die Ehe eine Gesellschaft oder nicht. Und es geht natürlich darum, Gründe zu finden, dass sie kein stabilisierender Faktor ist.

In einer solchen Diskussion werden Einsichten möglich, die weit über das eigentlich Thema hinausgehen.

Partner, die an einer solchen Diskussion teilnehmen, lernen auch für den Umgang miteinander.

Wobei das jetzt ein fiktives Beispiel ist. Es fällt mir nur ein, weil es ja die CSU Landrätin gab, die Stoiber gestürzt hat, dann die CSU verlassen hat, einer anderen Partei beitrat und mit dem Vorschlag brillierte (weil in Deutschland jede dritte Ehe geschieden wird), dass Ehen nach sieben Jahren automatisch enden.

 

Die Frau war danach endgültig "fertig", nur die Idee ist brilliant. Diskutiert es einmal !!!!!

 

 

Oder man stellt sich selbst Fragen, wie z.B. ich den Spiegel online Artikel zu der PVZ-Abstimmung, der von den mutigen Schweizer Demokraten sprach. Die Aufgabe, die ich mir vor dem Halbmarathon gestellt habe lautet, wie kann ich dem Forum deutlich machen, dass der Artikel ein dummer ist, weil er Mut völlig falsch interpretiert.

Da kommt es gar nicht darauf an, dass das Ergebnis stimmt, sondern man muss eingefahrene Denkmuster verlassen. Sich Bilder vor Augen rufen oder selbst welche schaffen.

Und immer in Bildern denken. Das macht die eigene Denke frei. Wenn ich mich immer nur an meinem Wissen entlang hangele, dann kann ich nicht kreativ sein.

 

Selbst in der Wissenschaft gibt es zahllose Beispiele, dass Leute, die eher geringes Spezialwissen hatten, bahnbrechende Schritte gemacht haben. Einfach weil sie sich durch ihr Spezialwissen nicht selbst beschränkt haben.

 

Also gutes Gelingen und vierzig Tage den Geist "fasten" lassen, meint hier selbst denken und nicht die Gedanken anderer konsumieren, bzw. nur die die ich wirklich "brauche".

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Geistig fasten...

 

Ich habe ca. 10 Bücher, die ich mir gekauft habe und kam noch nicht zum Lesen...

 

Darüber habe ich schon mehrmals nachgedacht.

 

Ich sollte den Computer mal für 14 Tage im Wald vergraben.

Laub drüber..

Dann brauche vielleicht noch drei Tage länger, bis ich ihn wieder gefunden habe. :rolleyes:

Und am Freitag fliege ich zum Piz Palüüü bei bestem Wetter. Das Hoch wächst und wächst.

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