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Milchkuh Benzinpreis? Wie lange noch?


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Geschrieben

Die Eingangsfrage war:

Milchkuh Benzinpreis? Wie lange noch?

Die Benzinpreiserhöhungen sind zeitlich nicht beschränkt sondern werden periodisch wieder und wieder kommen. Die Erhöhung wird nie so sein, dass die Leute ihr Auto wirklich stehen lassen sodern immer so, dass man trotzdem noch fährt. Wenn sich dann nach eienr gewissen Zeit ein Gewöhnungseffekt eingestellt hat, dann steht kurz darauf die nächste Erhöhung an. Eigentlich müsste man dafür gar nicht jeweils eine neue Begründung angeben, denn im Grunde ist es jedesmal dieselbe: Der Staat braucht jedes Jahr mehr Geld...

Benzinpreiserhöhungen sind Anpassungen durch die jeweils aktuellen Marktverhältnisse, meistens geht’s nach oben, Benzinpreissenkungen sind eher selten. Der nominelle Benzinpreis betrug 1970 CHF 0.59 und Ende 2013 CHF 1.78. Also in über 40 Jahre eine Steigerung von über 200%. Darin ist auch ein Teil der Teuerung enthalten.

Die vom Bund erhobene Mineralsteuer (Grundsteuer und Mineralsteuerzuschlag) betrug im Jahre 1970 CHF 0.38 und im Jahr 2013 CHF 0.66. Also in über 40 Jahre eine Steigerung von ca. 73%. Wie man sieht ist diese Erhöhung wesentlich moderater als die Erhöhung des nominellen Benzinpreises. Wichtig ist zu wissen, dass die Mineralsteuer (Grundsteuer) in den letzten 50 Jahren nie eine Aktualisierung durch die Teuerung erfuhren. Wie sich die Teuerung in diesem Zeitraum entwickelt hat, dürfte allgemein bekannt sein. Die letzte Anpassung des Mineralsteuerzuschlages fand 1993 statt. Eine Anpassung an die aktuellen Verhältnisse ist also nicht so abwegig wie es einige Populisten kund tun.

Wie man weiss, sind die Kosten in der Bauwirtschaft über die vergangenen Jahrzehnte gestiegen, die Mineralsteuer aber in keinster Weise im gleichen Umfange. Also auch aus dieser Sicht ist eine Erhöhung nicht abwegig.

 

Dass der rückläufige Benzinverbrauch eine Reduktion der Einnahmen durch die Mineralsteuern verursacht, verschärft die ganze Problematik der fehlenden finanziellen Mittel für den Strassenbau zusätzlich.

Geschrieben

 

verschärft die ganze Problematik der fehlenden finanziellen Mittel für den Strassenbau zusätzlich

wer sowas verinnerlicht hat, gibt dem Staat gleich alle Legitimation, weiter auf Kasse zu machen. Die Frage hier stellt sich doch, ob dem erstens wirklich so ist und zweitens, ob es nicht auch mal Möglichkeiten zur Einsparung (weniger Geldverblödung) gäbe, als ständig nachzufordern???

Geschrieben (bearbeitet)

@Walter_W: In wiefern ist denn das Verhältnis zum Gesamtpreis relevant? Es ist signifikant gestiegen, absolut. Die letzte, kleine Erhöhung, damals, das waren doch immerhin so 20 Rappen pro Liter? Vor der Erhöhung hätte ich jeweils noch für unter 1 Fr pro Liter tanken können. Dummerweise hatte ich da noch kein Auto.

Und solange man das Geld nicht so einsetzt, wie ich es gerne eingesetzt sähe, kriegen sie von mir keine Erhöhung bewilligt.

 

Was den Staat angeht, so ist mir das natürlich klar, aber zumindest in der Schweiz können wir ja an fast allem drehen wenn wir wollten.

Bearbeitet von sirdir
Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Walter,

 

Das Grundproblem ist doch wohl, dass die Kosten vor allem deswegen so hoch sind, weil man die Strassen nach Planwirtschaft und nicht wirklich nach Bedarf revidiert. Jedes Mal wenn ich sehe, dass bei uns hier Strassen aufgerissen werden um "Belagserneuerung" zu machen, frage ich mich wieso. Der "alte" Belag war nach wie vor perfekt, vor allem wenn man mal vergleicht, auf was man im (nahen) Ausland so fährt. Aus meiner Sicht heraus eine massive Geldverschleuderung. Also hier mal bremsen, dann "braucht" man auch keine Steuererhöhung.

 

In jedem Haushalt sollte das Grundsatzprinzip gelten, man gibt nur Geld aus was man hat. Hat man es nicht, fährt man halt mit den Ausgaben zurück. Nur bei der öffentlichen Verwaltung geht das umgekehrt, man bestimmt einen beliebigen Bedarf und fährt dann die Steuern hoch? In jeder Marktwirtschaftlichen Rechnung macht man genau so Firmen kaputt, weil die Kunden abwandern. Und das wird auch hier passieren. Also wird man auch noch Benzin im Ausland tanken, nicht "nur" mehr sonstigen Einkaufstourismus machen.

 

Dazu kommt aber auch noch die Tatsache, dass die Benzinzölle eben NICHT nur für Strassenunterhalt oder allgemeinen Infrastrukturunterhalt der entsprechenden Verursacher sondern zur Quersubventionierung von anderen Projekten eingesetzt wird. Und das ist stossend. Wenn der öffentliche Verkehr nicht rentiert, dann ist es nicht angebracht, den Autoverkehr dafür zu bestrafen sondern dann muss das Problem beim öffentlichen Verkehr selber gelöst werden. Ebenso bei anderen Kostenstellen, die vom Benzinzoll, den sich nicht generieren, profitieren.

 

Dass der Benzinpreis via Steuern künstlich dem vermeintlichen Kaufkraftniveau angepasst werden muss, ist ebenso Planwirtschaftlich und nicht Marktwirtschaftlich. Kaufkraft geht den Bund überhaupt nix an, sondern er muss mit Steuern die Kosten decken, sonst gar nix. Und wenn er das mit den vorhandenen Einnahmen nicht mehr kann, ist mit den Kosten runterzufahren. Gibt es Überschüsse, sind die Abgaben entsprechend zu senken.

 

Die Milchkuhinitiative will exakt das erreichen, sowohl für Luftfahrt als auch für den Strassenverkehr. Was daran populistisch sein soll, erschliesst sich mir überhaupt nicht. Grundsätzlich wäre es eigentlich korrekt, wenn man generell Verbrauchssteuern, also Abgaben die nach dem Verursacherprinzip erhoben werden auch für diesen Zweck verwendet und nicht zur Milchkuh für andere Projekte missbraucht werden können. Das ist faire Finanzierung.

 

Für den Luftverkehr hätte ich da sowieso noch was: Seit Jahren ist der kommerzielle grenzüberschreitende Luftverkehr zollbefreit, der private jedoch nicht. Das ist eine schreiende Ungerechtigkeit, die einfach mal als Schritt zur "Eindämmung der GA" (Zitat Moritz Leuenberger) entschieden wurde. Wäre definitiv zu korrigieren, gleiche Regeln für alle. Heisst, zurück zum Zustand vor diesem für mich bis heute sehr fragwürdigen Schritt.

Bearbeitet von Urs Wildermuth
Geschrieben

@ Walter_W - deine Argmentation geht doch irgendwie in die Richtung wie die, die man bei der Mehrwertsteuer (der Begriff ist ein Absurdum an sich) gerne anbringt: Die MWSt in der CH kann ruhig angehoben werden, denn im umgebenden Ausland ist sie ja noch viel höher...

Geschrieben (bearbeitet)

@Urs,
Ich habe in meinem Beitrag #33 geschrieben:
Entgegen der Meinung vieler Leute werden die Strassen in Städten und Gemeinden weitgehend aus allgemeinen Steuermittel finanziert. Als ehemaliger Finanzvorstand einer Gemeinde weiss ich, dass diese Kosten zum Teil recht happig sind. Diese Strassen dienen aber nicht nur den Autofahrern, sondern auch den Velofahrern und Fussgänger und der technischen Infrastruktur wie Wasserleitungen, Kanalisationen, Strom, Gas, Telefon etc. All diese Leitungen sind meistens im Strassenprofil verlegt und so macht es durchaus Sinn, dass zumindest ein Teil der Strassenkosten aus allgemeinen Steuermitteln finanziert wird. Aber der Einfachheit halber werden die echten Strassenkosten finanziell nicht separat ausgeschieden.
 
Bei der allfälligen Annahme der Milchkuhinitiative wird mit grosser Wahrscheinlichkeit die Strassenfinanzierung in den Städten und Gemeinden konsequenterweise nicht mehr vollständig über den ordentlichen Haushalt der Kommunen und Gemeinden erfolgen, sondern partiell eben über den neu zu schaffenden "Milchkuh-Topf" und dies wird teuer! Dies ist auch den Strassenverkehrsverbänden klar, nur die Populisten verkennen diese Sachlage.

Der Umkehrschluss von "Es wird kein Geld aus dem privaten Strassenverkehr zweckentfremdet" zu "Es werden keine Finanzmittel aus dem allgemeinen Steuersubrat für den Strassenverkehr verwendet" wird mit Sicherheit ein Argument. Per Saldo wird diese Initiative ein Rohrkrepierer werden.

 

Der Aufwand für den Strassenunterhalt erscheint mir teilweise auch als überhöht. Allerdings kann die Reduktion des Strassenunterhaltes sich plötzlich ins Gegenteil drehen, sodass dann nicht mehr eine Instandhaltung genügt, sondern eine aufwendigere Instandsetzung nötig wird.

 

@Kuno

Mit der MwSt hat die Diskussion hier zur Mineralsteuer gar Nichts zu tun.

Bearbeitet von Walter_W
Geschrieben

Also ich habe hier eine Uraltstatistik aus 2005 vor Augen. Da wird anhand des Durchschnittverdienstes eines dt. Industriearbeiters die Entwicklung des Benzinpreises ins Verhältnis zur Arbeitszeit gesetzt, die er ableisten muss, um sich einen Liter Sprit zu leisten.

 

1960 lag der Preis für einen Liter Normalbenzin bei so ca. 0,15 Cent, arbeiten musste er dafür 13 Minuten.

 

2005 lag der Preis bei Euro 1,30, arbeiten muss er dafür knapp 2 Minuten.

 

Übrigens habe ich gestern, hier im Raum Köln/Bonn Super E 10 für Euro 1,29 getankt. Der Industriearbeiter verdient doch hoffentlich mittlerweile mehr als 2005 ?

 

Da verliert die Teurung zumindest in dieser Hinsicht ihre Schrecken.

 

Dazu kommt, dass spezifischen Verbräuche natürlich deutlich gesunken sind, gerade in den Jahren nach 2005.

 

Kenne die aktuellen Preise in der Schweiz nicht, wenn aber um einen Mindestlohn von Chf 4.000 diskutiert wird, darf man annhemen , dass der Schweizer Industriearbeiter deutlich über dem deutschen verdient (?). Ohne es jetzt nachgesehen zu haben, aber der deutsche Durchschnittslohn dürfte wohl gerade so den CHF von 4.000 entsprechen ? Jammern auf hohem Niveau, haben wir uns im Thread getäuscht ? Duck und weg!

Geschrieben

@ Walter - dass MWSt und Mineraölsteuer nicht direkt miteinander etwas zu tn haben ist mir natürlich bekannt. Vielleciht habe ich mich für dich etwas unglücklich ausgedrückt aber ich wollte sagen, dass man auch bei der MWSt gerne das Argument bringt, dass sie anderswo noch höher sei oder dass sie... ach was - so unklar habe ich mich wirklich nicht ausgedrückt ;-)

Geschrieben

Kommt noch dazu, dass damals ein Opel Rekord auch 12 Liter schluckte und ein heutiger gleichgrosser etwa die Hälfte.

 

Gruss Walti

Geschrieben

@ Walti; wenn ich jetzt die Logik einiger Leute aus einem anderen Thema aufnehme, dann würde ich doch glatt sagen, dass dadrch dass dein Opel heute nur noch die Hälfte Benzin braucht, du einen Mehrwert hast und deshalb für's Benzin auch mehr Abgaben zahlen musst.

Geschrieben

Genau, deshalb entrichte ich auch ohne zu murren die stark gestiegenen Verkehrssteuer-Abgaben für den Camaro, welche durch demokratischen Entscheid erreicht wurde.

Und nochmals: Ein gewünschtes Produkt hat verschiedene Preise...wenn einer davon fair ist (immer in Berücksichtigung der mitenthaltenen Nachsorge Versprechungen) mache ich den Handschlag.

Bisher bin ich damit stets gut gefahren und war stets ein guter und treuer Konsument.

Vor 40 Jahren wollte meine Frau unbedingt so eine neumodische Kühlbox. Da ihr die Farbe so gefiel und mir die Verarbeitung, willigte ich ein und der relativ hohe Preis wurde akzeptiert.

Zur Zeit weilen wir mal wieder am schönen Comersee und in der Küche steht.....?  Noch Fragen?  (sie ist natürlich längst zum Familienmitglied geworden, die gute und treue).

 

Gruss Walti

Geschrieben (bearbeitet)

Also ich habe hier eine Uraltstatistik aus 2005 vor Augen. Da wird anhand des Durchschnittverdienstes eines dt. Industriearbeiters die Entwicklung des Benzinpreises ins Verhältnis zur Arbeitszeit gesetzt, die er ableisten muss, um sich einen Liter Sprit zu leisten.

D.h. wenn eine Steuer den Lohnzuwachs nicht gleich wieder auffrisst, stimmt was nicht? Stell dir mal vor, was ein Computer kosten müsste, dass er den Arbeiter soviel kosten würde wie 1960! Skandal, viel zu billig, der Dreck...

Bearbeitet von sirdir
Geschrieben (bearbeitet)

"Stimmt was nicht" ist zu viel gesagt.

 

Aber genau so wie es eine "kalte Progression"* im Steuerrecht gibt, über die gerade in Deutschland extrem viel diskutiert wird, gibt es eben auch eine "kalte Degression" - nämlich bei allen Steuerarten, deren Bemessungsgrundlage nicht der Inflation unterworfen ist. Und die Mineralölsteuer ist so eine Steuer.

 

Deswegen ist die Aussage schon richtig, dass effektiv die Steuer über die Zeit sinkt.

 

Florian

 

* Für diejenigen, die die Deutsche Diskussion nicht so verfolgen: Als "Kalte Progression" bezeichnet man den Effekt, dass auf Grund des progressiven Steuertarifes die Steuerlast bei inflationsausgleichenden Lohnerhöhungen steigt, weil die Steuer nicht am Effektiv-, sondern am Nominallohn ermittelt wird.

Bearbeitet von Chipart
Geschrieben
.........

* Für diejenigen, die die Deutsche Diskussion nicht so verfolgen: Als "Kalte Progression" bezeichnet man den Effekt, dass auf Grund des progressiven Steuertarifes die Steuerlast bei inflationsausgleichenden Lohnerhöhungen sinkt, weil die Steuer nicht am Effektiv-, sondern am Nominallohn ermittelt wird.

....und ich hatte schon geglaubt, verstanden zu haben, was man unter der 'kalten Progression' versteht. ;)

Die Steuerprogression führt bei Lohnerhöhung zum Inflationsausgleich zu weniger Reallohn, d.h. die Steuerlast sinkt nicht, sondern steigt. Im Grunde wundert mich, daß diese Ungerechtigkeit seit vielen Jahrzehnten praktiziert werden kann, ohne daß sich jemand darüber aufregt.

 

Gruß

Manfred

Geschrieben

Nein ich glaube, wir werden der Frage nicht gerecht, wenn wir sie so isoliert diskutieren.

 

Wenn ich materielle Lebensstandards vergleiche, dann geht das egal, ob ich es von Land zu Land oder Epoche zu Epoche tue, nur über die Kaufkraft.

 

Da können wir uns immer mehr leisten (kleinere Anteile unseres Einkommens verwenden), weil die Produktivität beständig steigt.

 

Die „Produktivität“ des Staates steigt in diesem Sinne nicht. Denn wir bürden ihm immer mehr Aufgaben auf. Deshalb funktioniert das in dieser Hinsicht da nicht so.

 

Der Staat ist insofern eine Art Manufaktur, von der ich ständig neue zusätzliche Leistungen erwarte, diese Manufaktur hat aber nur sehr begrenzte Möglichkeiten ihre Produktivität zu erhöhen.

 

Wir sehen ein, dass wir für eine lange und Söhne mehr bezahlen, als für eine Swatch, auch deshalb, weil wir gar nicht wollen, dass lange und Söhne von der Manufaktur abrückt, bei der swatch akzeptieren wir es nicht nur, wir „fordern“ es sogar (soll nicht teurer werden).

 

Vom Staat fordern wir aber die Manufaktur ständig neuer Ansprüche, ohne Rationalisierung zu gutieren. Dass der Staat nun auch noch schlecht wirtschaftet, steht auf einem anderen Blatt; es wäre aber auch zu kurz gedacht, wenn man glaubte, dass dieser Teil so groß wäre die Ausgaben nachhaltig zu senken, würde man nur besser wirtschaften.

 

Also höhere Steuern sind im wesentlichen Ergebnis unserer gestiegenen Erwartungen. Kalte Progression und überhaupt die Einnahmen aus steigenden Preisen für den Staat somit quasi eine conditio sine qua non, ob es uns nun gefällt oder nicht. Die Alternative wäre ein anderer Staat und eine andere Gesellschaft (in der z.B. jeder selbst vor seiner Tür fegt um es ganz banal zu machen).

 

D.h. wenn eine Steuer den Lohnzuwachs nicht gleich wieder auffrisst, stimmt was nicht? Stell dir mal vor, was ein Computer kosten müsste, dass er den Arbeiter soviel kosten würde wie 1960! Skandal, viel zu billig, der Dreck...

Geschrieben (bearbeitet)

Wer bürdet dem Staat denn immer mehr Aufgaben auf? In den meisten Fällen doch wohl der Staat selbst, der wächst wie ein Krebsgeschwür und sich immer mehr selbst unterhält.

Bearbeitet von sirdir
Geschrieben

Na zum Beispiel Bildung und Erziehung, gepaart mit gesellschaftlichem Wandel.

 

Mein Mutter hat den Haushalt geführt, mich versorgt und bekocht, meine Schulbücher (von unserem Geld) gekauft, in die Schule bin ich mit der Fahrrad, weil es keinen ÖPNV gab, bzw. nur rudimentär, dann habe ich irgendwann studiert, da habe ich Studiengebühren bezahlen müssen, bei einer alten Dame gewohnt in Hamburg, ohne Bad (dazu bin ich morgens oder abends ins Altonaer Bad) usw..

 

Klar sind in Deutschland, wie man gestern gerade lesen konnte, Beamte im Alter die reichsten Deutschen (also von denen, die abhängig beschäftigt waren).

Das wirft natürlich fragen auf, aber das subsummiere ich unter dem Bereich von Produktionssteigerungen, die zwar noch möglich wären, aber bei weitem nicht das aufwiegen, was ich da angerissen habe und bis heute Abend weiterführen könnte, ohne auch nur einmal zu stocken.

Geschrieben

Ja, der Gesellschaftliche Wandel - die Gleichberechtigung hatte den netten Nebeneffekt, dass es nun 2 Einkommen braucht, um weniger zu haben als vorher mit einem (weil die Kinderkrippe... weisst du eigentlich, was die in der Schweiz so kostet? - damit kannst du die Staatsausgaben dann aber nicht erklären - für die Schweiz)

Geschrieben

Ja zufälliger weise habe ich mal einen Bericht gesehen, bzw. bewusst angesehen, als wir hier Schweiz Themen kontrovers diskutiert haben. Da wurden in der Schweiz lebende Deutsche gezeigt und Einkommen, Steuern und auch solche Dinge wie Kinderkrippen usw. verglichen. Ich versuche mir schon ein Bild zu machen, wenn ich mich äußere.

 

Das war ja mit der Bildung auch nur ganz kleines Beispiel. Aber daran kann man umfassend klarmachen, wo der Wandel liegt.

Wir mussten für alles zahlen, es gab damals noch kein Bafög. Wir mussten unsere Studierfähigkeit nachweisen, entsprechend weniger haben studiert und entsprechend geringer waren Studienzeiten und Abbrecher.

 

Das schlägt sich alles nieder. Früher suchte man sich als Student ein Bratkartoffelverhältnis, d.h. eine reifere Frau, deren Handreichungen man abarbeitete, lernte dafür noch was fürs Leben.

 

Heute geht man zum Staat und beantragt als Student (verheiratet und schon Kinder in die Welt gesetzt) Sozialhilfe.

 

Bzw. es wird noch schlimmer, das Bratkartoffelverhältnis und der Student beantragen Sozialhilfe.

 

Tempora oh mores….

Geschrieben (bearbeitet)

Ja, der Gesellschaftliche Wandel - die Gleichberechtigung hatte den netten Nebeneffekt, dass es nun 2 Einkommen braucht, um weniger zu haben als vorher mit einem (weil die Kinderkrippe... weisst du eigentlich, was die in der Schweiz so kostet? - damit kannst du die Staatsausgaben dann aber nicht erklären - für die Schweiz)

Aber du kannst schon noch verstehen, daß sich ein Nicht-Schweizer wundert, über was ihr euch streitet? Ein paar postings vorher habe ich geschrieben, daß ein (Durchschnitts-)Schweizer über die 3-fache Kaufkraft(!) eines Durchsnittseuropäers verfügt (Ergebnis einer ganz rundimentären Internetrecherche). Seid ihr wirklich 3 mal klüger als die anderen, oder stimmt da was nicht (mit der Recherche)?

Ich sage auch nicht, daß man Lebensqualität über den materiellen Standard definieren soll, aber ich sehe schon einen deutlichen Unterschied zu dem aus der Zeit meiner Eltern.

 

Gruß

Manfred

Bearbeitet von DaMane
Geschrieben

Ja, die Kinderkrippen: Wieviele zusätzliche staatliche Stellen wurden wohl nur dazu geschaffen, das Ganze zu organisieren und zu überwachen und reglementieren?

Und dieser wahnsinnige Kampf um die Neuausrichtung des Schulsystemes...alle paar Monate eine neue Idee, die probehalber eingeführt und alsbald wieder verworfen wird! Alles Forderungen der Eltern!  Man frage mal die Lehrerschaft, mit was für Wünschen und Forderungen sie eingedeckt werden! Bald jedes zweite Kind erhält eine Sonderbehandlung und die mit am Staatstropf hängenden Zulieferanten liefern im vorauseilenden Gehorsam die nötigen Behandlungen.

 

Gschpüürsch mi ?

 

Gruss Walti

Geschrieben (bearbeitet)

Manfred,

 

vermutlich wirklich rudimentär, denn hier sind auch die Preise entsprechend. Dass allerdings Unterschiede bestehen in Punkto Kaufkraft, das haben wir bei anderer Gelegenheit schon herausgefunden. Woran das liegen mag? Vermutlich daran, dass bei uns solche Diskussionen überhaupt geführt werden können und das Volk einen Einfluss darauf hat, was gemacht wird. In den meisten Europäischen Ländern ist die Besteuerung viel höher wie hier. Das hat verschiedene Gründe, einer aber ist sicher auch der, dass das Volk in Finanzfragen nix zu husten hat. Wenn  in Italien oder Deutschland die Regierung beschilesst, die Steuern zu erhöhen weil sie wieder mehr Geld brauchen, dann gibt's zwar einen Aufruhr in der Presse, aber ein Referendum kann man dagegen nicht erheben.

 

Das wissen Politiker natürlich. Und entsprechend können die hier auch keine Mehrwertssteuer von 25% und derartiges durchsetzen, weil sofort das Referendum käme. Oder 40% Spitzensteuersatz im Einkommen. Oder Grossprojekte, die der Bürger nicht will. Und, aus gleichem Grund ist die Schweiz nicht in der EU.

 

Das heisst keineswegs, dass es hier keine Leerläufe und Geldverschwendung gibt, aber sie halten sich in viel engeren Grenzen und sind für die Regierung schwieriger durchzuziehen. Eine Regierung, die aber ausser in 4 Jahren die Abwahl zu fürchten ohne jede Einflussnahme des Volks operieren kann, kann entsprechend "unpopuläre" Vorlagen gegen den Willen des Volkes einfach durchwinken. (Womit sich die Frage stellt, welche Berechtigung solche Vorlagen überhaupt haben, denn was das Volk nicht will, sollte es schlicht nicht geben. Q.E.D, repräsentative Demokratie gegen Direkte Demokratie).

 

Darum kämpfen wir hier in der Schweiz ja auch so massiv dafür, dass diese Volksrechte erhalten bleiben. Ansonsten hätten wir wohl in sehr kurzer Zeit die gleichen Verhältnisse, wie anderswo. Steuerhinterziehung im grossen Stil, Abwanderung, Kostenexplosion und verarmung des Mittelstandes und der Unterschicht. Das wollen wir hier aber nicht und bedienen uns halt auch der Mittel die zur Verfügung stehen, um dagegen was zu tun.

Bearbeitet von Urs Wildermuth
Geschrieben

 

Das heisst keineswegs, dasHerrs es hier keine Leerläufe und Geldverschwendung gibt, aber sie halten sich in viel engeren Grenzen ...

 

Herrlich, Urs. Deshalb wollen die Weiber ja auch nicht mehr Spritsteuer, die machen das so mal nebenher. Schlumpfinchen hat es sicher schon eingeplant. Begeistern tut mich die Aussage: "Gibt keine Steuerhinterziehung." Logo, laut Schneider heisst das ja auch Steueroptimierung.

Der Abend ist gerettet.

Sorry falls irgendwie falsch formatierter Text, ich verstehe diese Forensoftware nicht.

Hans

Geschrieben

Aber du kannst schon noch verstehen, daß sich ein Nicht-Schweizer wundert, über was ihr euch streitet? Ein paar postings vorher habe ich geschrieben, daß ein (Durchschnitts-)Schweizer über die 3-fache Kaufkraft(!) eines Durchsnittseuropäers verfügt (Ergebnis einer ganz rundimentären Internetrecherche). Seid ihr wirklich 3 mal klüger als die anderen, oder stimmt da was nicht (mit der Recherche)?

Ich sage auch nicht, daß man Lebensqualität über den materiellen Standard definieren soll, aber ich sehe schon einen deutlichen Unterschied zu dem aus der Zeit meiner Eltern.

 

Gruß

Manfred

Wie Urs sagt. Und eben, zahl du mal €2000 pro Monat für die Kinderkrippe und zahl die Steuern von deinem Lohn...

Und in der Schweiz wird eben nicht für jeden Mist gestreikt, es wird nicht immer der Weg des geringsten Widerstands genommen, das Volk spricht sich (noch!) regelmässig gegen übertrieben viele Ferien etc. aus. Schau mal den Unsinn, den Frankreich ne Weile gemacht hat mal an. Die dachten wohl, sie könnten sich irgendwann bei 0 Stunden Woche mit 18 pensionieren lassen, wenn sie genug 'optimieren'...

Geschrieben (bearbeitet)

Hans,

 

Deshalb wollen die Weiber ja auch nicht mehr Spritsteuer, die machen das so mal nebenher. Schlumpfinchen hat es sicher schon eingeplant

Solche Dinge passieren immer wieder nur meistens kriegen die Leute das erst mit, wenn es viel zu spät ist. Letzte Woche war ich das erste mal nach Monaten mal wieder zu Besuch in Deutschland und wollte auf dem Rückweg noch was einkaufen. Tja, die Zollbestimmungen für die Freigrenzen wurden offenbar auch mal so nebenbei geändert, womit die Fleischmengen von 4500g auf 1000g zurück gefahren wurden.Dies im Sinne einer "Vereinfachung". Zuvor konnte man 500 g Frischflesch von Schwein, Lamm und Kalb/Rind und 4 kg Wurst, Geflügel und Wild einführen, jetzt noch 1 kg kombiniert. Und keiner merkts und protestiert. Mit uns kann man so einen Scheiss ja machen. Da hilft es auch nicht, das die Alkoholmengen verdoppelt wurden für Wein und Wild und Fisch überhaupt keine Einfuhrbestimmungen mehr haben ausser das sie aus der EU sein müssen.

Das war offenbar eine Umstellung, auf die kein Referendum erging. Resultat siehe oben. Wenn sowas eben auch bei anderem einreisst, wie das halt die Treibstoffsteuern oder sonstige Abgaben einfach nach Lust und Laune umgebaut werden, dann sind das Verhältnisse wie in Deutschland oder sonst wo, wo der Bürger kein Mitspracherecht hat. Daher gehört dem der Riegel geschoben, bevor wir auch bei solchen Irrsinnsabgaben sind wie anderenortes, wo der Lohn zu mehr als der Hälfte an den Staat geht.

 

 

Begeistern tut mich die Aussage: "Gibt keine Steuerhinterziehung."

Na ja, dann zitier mal richtig.

 

Ansonsten hätten wir wohl in sehr kurzer Zeit die gleichen Verhältnisse, wie anderswo. Steuerhinterziehung im grossen Stil, Abwanderung, Kostenexplosion und verarmung des Mittelstandes und der Unterschicht.

Das habe ich gesagt, nicht dass es keine Hinterziehung gibt. Die gibt es sicher auch, aber bei weitem nicht in dem Ausmass, wie es sie anderenortes gibt und gab, wo bei einer Steuerbelastung von 50-60% die Leute in die Illegalität ausweichen.

 

Sorry falls irgendwie falsch formatierter Text, ich verstehe diese Forensoftware nicht.

Kämpfe auch noch damit. Wenn Du aus einer Zitatbox rauswillst, einfach einmal Pfeiltaste nach unten und dann weitertippen :) Oder Du kannst auch den Knopf oben links anklicken, dann hast Du den Source Text mit den alt bekannten quote /quote Klammern. Brauch ich auch noch öfter, wenn das neue Interface nicht so will wie ich. 

Bearbeitet von Urs Wildermuth

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