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Schweiz beendet freien Personenverkehr mit Europa


Maxrpm

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Nicht weil ich als "gebranntes Kind" mich als Gast in einem Schweizer Forum nicht zu innerschweizerischen (?) Themen äußeren will, sondern weil ich tiefes Verständnis nachempfinden kann, für jeden (natürlich mit Einschränkungen auch jede), der/die mit "Ja" gestimmt hat.

 

Dabei geht es überhaupt nicht um die Bewertung, ob nun die eine oder andere Begründung nachvollziehbar, berechtigt oder unberechtigt, oder was auch immer ist.

 

Sondern der Umstand, einen Großteil des Lebens, im Grunde den überwiegenden Teil des Lebens als Fremder im Ausland verbracht zu haben. Offensichtlich ist eine solche Erfahrung nötig, um zu verstehen, wo der Fehler im Strickmuster der Freizügigkeit ist, die wir meinen uns "verordnen" zu müssen.

 

Wir alle sind von der Globalisierung überrollt. Und zu dieser Globalisierung kommt nun halt auch zwangsläufig die Forderung Personen den Waren folgen zu lassen. Nur Waren wähle ich aus und Menschen ..... ?

 

Als Psychologen, die wir alle sind, müssen wir uns nur mit der sog. Bedürfnispyramide (kommt bei mir in fast jedem zweiten Thema vor, passt aber immer, wie die Bibel, Goethe und noch so ein paar Standardhilfen) beschäftigen, um die Schweiz zu verstehen, so wie jede andere denkbare Abstimmung in Österreich, Deutschland, Dänemark, Norwegen, ......

 

Alle mit dem mehr oder weniger gleichen Ergebnis, selten immer aus völlig deckungsgleichen Einzelgründen.

 

In Oldenburg (steht heute Morgen zufällig eine kleine Notiz in der Zeitung), soll jetzt auf Drängen des Bürgermeisters mit breiter Zustimmung der Bevölkerung mit öffentlichen Mitteln, weil die Muslime selbst nicht genug Geld auftreiben können, eine Moschee gebaut werden und meine 94 jährige Mutter hüpft im Dreieck, weil in ihrem Taunusnobelort ein nicht mehr genutztes kleines Hotel für Asylanten umgebaut werden soll.

 

In Japan hat es lange gedauert, bis mich gute Bekannte mit in ihre favorisierten Onzen (Hotsprings) genommen haben, weil sie unsere Badegewohnheiten, sich erst mal im warmen Wasser schön aufzuweichen und dann darin abzuseifen, als ziemlich unappetitlich ansehen; und da wir "alle" Rechtshänder sind, dreht sich einem Muslim aus anderen Gründen der Magen um.

 

Also es können kulturelle Gründe sein, religiöse, wirtschaftliche oder was auch immer.

Das Versäumnis der Gesellschaft und da muss die Politik nun mal den Takt vorgeben, ist dieses aufkommende Problem vernachlässigt zu haben. Europa wird seine Quittung im Mai voraussichtlich bekommen. Und dann können wir uns alle wieder in die Arme fallen und heulen.

 

 

PS

 

Hat ein wenig gedauert, bis ich es gefunden habe, aber "zum besseren Verständnis", ohne die Beispiele jetzt als das non plus Ultra verstanden wissen zu wollen.

 

http://viehweger.org/deutsch/gedanken/maslow.htm

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So läuft es nun mal. Kritisieren darf man aber dieses Verhalten durchwegs.

 

Kritisieren darf man sehr wohl, aber alle die nicht der gleichen Meinung sind als "dumm" zu bezeichnen, hat nichts mit Kritik zu tun...

 

Im übrigen finde ich es noch lustig, wie genau die gleichen Parolen jetzt wieder kommen, wie nach der EWR-Abstimmung von 1992. Ob der Entscheid damals gut oder schlecht war, muss nach über 20 Jahren jeder selber beurteilen...

 

Gruss Ernst

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Kritisieren darf man sehr wohl, aber alle die nicht der gleichen Meinung sind als "dumm" zu bezeichnen, hat nichts mit Kritik zu tun...

 

Hab ich nicht. Meine Aussage war, dass die Initiative DANK den "Dummen" eine knappe Mehrheit erreichen konnte. DAS ist ein deutlicher Unterschied gegenüber der Aussage, alle JA Stimmenden seien dumm. Wie gesagt, die Initianten haben sich da wohl was überlegt. Jeder, der sich Gedanken macht über die Initiative und zum Schluss kommt, doch, diese Einwanderung gehört eingeschränkt, den verstehe ich zwar nicht, aber ich respektiere seine Meinung und seine Wahlstimme. Obiges Beispiel zeigt aber, dass sehr viele JA Stimmenden einfach aus "dümmlichen" Überlegungen oder noch "dümmlicheren" Überzeugungen heraus dafür gestimmt haben, ohne eine halbe Sekunde über die Folgen nachzudenken. Die Initiative hat, unter Anderem dank ihres grundsätzlich ausländerfeindlichen Anstrichs, tonnenweise solcher Wähler mobilisiert, bei welchen es nicht um die Sache ging, sondern darum:

 

a) endlich via Abstimmung ihre ausländerfeindliche, rassistische Ader ausleben zu können

b) der blöden Regierung einen Denkzettel zu verpassen

c) eine SVP Initiative zu unterstützen

 

Besonders Punkt a) und Punkt b) dürften letztlich den Ausschlag zugunsten der Initiative gebracht haben. DAS ist bedenklich, ob ihr es einsehen wollt oder nicht. Und DAS finde ich, zeigt die Grenzen der direkten Demokratie wunderbar auf.

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Heute morgen hörte ich ein Interview mit dem Ständerat Thomas Minder im Westdeutschen Rundfunk, er sagte sinngemäß: Dies war eine demokratische Abstimmung in einem souveränen Land, die die EU hinzunehmen hat.

 

Das ist meiner Meinung nach völlig richtig.

 

Das ist meiner Meinung nach voellig falsch!

 

Die EU hat gar nichts hinzunehmen. Die Abstimmung (bzw. deren Ergebnis) betrifft die EU naemlich gar nicht primaer. Verpflichteter der Abstimmung ist nicht die EU, sondern die schweizer Regierung.

 

Die Personenfreizuegigkeit zwischen der EU und der Schweiz ist nicht in der schweizer Verfassung (welches das Stimmvolk aendern koennte), sondern in bilateralen voelkerrechtlichen Vertraegen geregelt. Und die gelten unveraendert weiter, ganz egal, was das Stimmvolk gestern entschieden hat. Daher "hat sich die Schweiz dran zu halten" - um Deine Diktion zu waehlen, die nicht die meine waere.

 

Sollte nun die Schweiz als einer der beiden Vertragspartner den Wunsch hegen, diesen Vertrag aufzuloesen so kann sie - wie bei jedem Vertrag - an ihren Vertragspartner mit diesem Wunsch herantreten. Die Bedingungen fuer so eine Aufloesung sind im Vertrag festgelegt.

 

Daher: So lange die Schweiz, voelkerrechtlich vertreten durch ihre Regierung, bei der EU noch nicht um Aufloesung der Bilas gebeten hat, gibt es nichts, was die EU hinnehmen oder nicht hinnehmen koennte. Erst dann wird es spannend.

 

Florian

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Erinnern wir uns einige Jahr zurück: Die EU hat uns vorgerechnet, es würden nie mehr als etwa 10'000 p.a. einwandern. Heute ist die Zahl 10x höher.

 

Es musste etwas passieren. Schön heute und nicht erst in 10 Jahren, wenn es zu spät ist.

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Erinnern wir uns einige Jahr zurück: Die EU hat uns vorgerechnet, es würden nie mehr als etwa 10'000 p.a. einwandern. Heute ist die Zahl 10x höher.

 

Es musste etwas passieren. Schön heute und nicht erst in 10 Jahren, wenn es zu spät ist.

 

Du hast es vielleicht noch nicht mitbekommen: Die Abstimmung ist beendet!

 

Die Frage ob es gut oder schlecht, richtig oder falsch, vorteilhaft oder unvorteilhaft ist, was da zu Abstimmung stand ist voellig irrelevant. Das Wahlvolk hat entschieden und wir harren nun beiderseits des Rheins mit Spannung darauf, wie die schweizer Regierung mit dem Auftrag umgeht, der ihr erteilt wurde.

 

Florian

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...

Die EU hat gar nichts hinzunehmen. Die Abstimmung (bzw. deren Ergebnis) betrifft die EU naemlich gar nicht primaer. Verpflichteter der Abstimmung ist nicht die EU, sondern die schweizer Regierung.

 

...

 

Florian

 

Kurzfrstig vielleicht. Die Regierung der Schweiz müßte sich aber doch (Demo-Kratie?) an das Ergebnis halten und das Vertragspaket (7 gekoppelte Verträge, die Personenfreizügigkeit ist nur ein Teil davon) neu verhandeln? Soviel ich weiß, hat die Regierungschefin schon einige Reisen durch die EU angekündigt...

 

Internationale Verträge sind oft kündbar und enthalten auch entsprechende Klauseln. Dieser auch (genannt "Guillotine": Wenn ein Teilvertrag gekündigt wird, fällt das ganze Paket). Ein "Pacta sunt servanda" kann nur dann uneingeschränkt gelten, wenn es mit Zwangsmitteln durchsetzbar ist.

 

Mal sehen, was wird. Wie eine Seifenblase zerplatzen wird der Volksentscheid (ist doch keine einfache Umfrage, oder?) wohl kaum. Siehe erste Reaktionen des EU-Parlaments (*) und Frankreichs.

 

Ich bin noch immer der Meinung, die EU habe das Ergebnis dieses demokratischen Volksentscheids erstmal so hinzunehmen - ok, zu respektieren - wie es ist. Danach muß irgendwann neu verhandelt werden und die Schweiz hat dann die Reaktion der EU und ihrer souveränen bilateralen Partner (**) hinzunehmen.

 

Gruß

Peter

 

(*) Zitat Schulz: "... Dann gilt ein Grundsatz: Die EU garantiert ihren Bürgern die Freizügigkeit. Die Schweiz ist fast vollständig integriert in den EU-Binnenmarkt. Man kann dann nicht hingehen und sagen, wir wollen alle Vorteile des Binnenmarkts, aber bei der Freizügigkeit Quoten einführen. Das wird so nicht gehen."

 

(**): http://www.spiegel.de/politik/ausland/merkel-sieht-probleme-nach-schweizer-votum-zur-zuwanderung-a-952533.html

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:freak

SOLCHE Bürger ... Dumm und dümmer.

Das gemeine Volk

gewisse Teile der Bevölkerung

den gemeinen Bürger

der gemeine Bürger

 

Solche Kommentare nach Abstimmungen, insbesondere solchen, wo die nicht-urbane, eher konservativ engestellte Schweiz den Ausschlag gegeben haben könnte, riechen für mich immer etwas nach Überheblichkeit à la "Warum können bloss nicht alle so intelligent wie ich sein". Der nächste Schritt wäre dann, ein Gremium von allwissenden einzurichten, welche dem "gemeinen Bürger" dann schon sagen, was für sie am besten ist.

 

Man könnte auch einfach "schlechte Verlierer" sagen, aber das greift zu kurz.

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...aber bevor ich bei einem Abstimmungstext, den ich nicht vollumfänglich verstehe, einfach basierend auf Stammtischgeschwätz meine Stimme in die Urne lege, verzichte ich lieber darauf. Die Folgen jedoch sind für den gemeinen Bürger kaum abzuschätzen...

 

...nicht über das nötige geistige Rüstzeug verfügt

 

Potztausend, sollen wir jetzt Intelligenztests mit dem Abstimmungsbüchlein verschicken? Es ist leider einfach so, dass auch regelmässige Stammtischbesucher hier abstimmen dürfen.

 

Warst du vielleicht nicht einfach anderer Meinung?

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Ein grösseres Geschenk als dieses Abstimmungsergebnis hätten die Schweizer den Chefs der grossen EU Konzerne nicht machen könnten :009:

 

 

Bin mal gespannt ob zB Nestle zukünftig ihre Produktion in die EU verlagert.

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Potztausend, sollen wir jetzt Intelligenztests mit dem Abstimmungsbüchlein verschicken? Es ist leider einfach so, dass auch regelmässige Stammtischbesucher hier abstimmen dürfen.

 

Warst du vielleicht nicht einfach anderer Meinung?

 

Hatte ich in anderem Zusammenhang schon mal berichtet, passt aber so schön.

 

In den Koalitionsverhandlungen in Deutschland, wurde auch diskutiert, ob man künftig mehr Volksbefragungen durchführen sollte und auch unser Grundgesetz entsprechend anpassen. Mit den derzeitigen Machtverhältnissen recht einfach möglich.

 

SPD und CSU (!) waren sich einig.

Erstere haben das ja auch mit der Mitgliederzustimmung zum Koalitionsvertrag direkt umgesetzt.

 

CSU nur überraschender weise auch. Seehofer kennt nur seine Pappenheimer und weiß, mit der richtigen Bierzeltatmosphäre lässt sich jeder Blödsinn transportieren.

 

Gescheitert ist es an der CDU.

Begründung: Die Komplexität der anstehenden Entscheidungen überfordert den Bürger.

 

Was hat noch unser Freund Rousseau gesagt: Die Chose funktioniert (u.a.) nur dann, wenn ich mich wirklich mit den Fakten auseinandersetze, die Konsequenzen abwäge und bereit bin für die Folgen ohne wenn und aber, auch mit meiner persönlichen und materiellen Existenz für die Folgen einzustehen.

 

Vor diesem Hintergrund muss sich jeder fragen, ob er seine Entscheidung so getroffen hat oder nicht.

 

Ich würde vermuten, in der Mehrzahl der Befürworter nicht ! Dafür kann man sie aber nach meiner Auffassung nicht "hängen" ! Die Begründung habe ich oben versucht zu liefern.

 

Das hat mit Verträgen und was auch immer zunächst überhaupt nichts zu tun !

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... Ich bin noch immer der Meinung, die EU habe das Ergebnis dieses demokratischen Volksentscheids erstmal so hinzunehmen - ok, zu respektieren - wie es ist. Danach muß irgendwann neu verhandelt werden und die Schweiz hat dann die Reaktion der EU und ihrer souveränen bilateralen Partner (**) hinzunehmen. ...

 

 

Genauso ist es. Genau so möchten wir es. Natürlich steht uns nun schlimmes bevor, vermutlich wird der gesamte Güterverkehr nicht mehr über die Schweiz operiert, wir können aus dem frisch gebbudelten Gotthardtunnel gleich einen Bunker oder Weinkeller machen. Die Lastwagen ziehen über den Brenner und verbrennen den Diesel dort, die Ösis sind glücklich. Mercedes und BMW verkaufen ihre Produkte nicht mehr hier, die Schweizer Schokolade müssen wir selber wegputzen, die feine Österreichische oder Belgische ist hierzulande nicht mehr zu bekommen. Und wir müssen Maseratis, Lexus oder Bentley kaufen. Moment: Bentley=VW. Da müssen sich die Jungs überlegen ob sie nun eine Automarke oder ein Land vertreten.

Es wird hart. Wir werden die Griechen beneiden, welche Angelas und Schäubles Milliarden, abgesegnet vom Deutschen Volk, welches über sein Steuergeld selber bestimmen darf, erfreuen. Die sind so begeistert über das X te Hilfspaket der EU dass sie immer wieder mal Poster der Gönner und deutsche Flaggen verbrennen. Da fühlt sich der Deutsche doch wohl. Das ist die EU. Ja, wir sind da schon fast integriert. Die Feinheit liegt bei "Fast". Unsere Regierung möchte wohl. Da gibt es doch Kohle für Lau. Hinreisen, einstempeln, am Hinterausgang ausstempeln und wieder nach Hause. Geil. Gibt Kilometergeld. Viel einfacher als ein kleiner Bankraub. Und vom deutschen Volk so abgesegnet, ihr seid doch auch Demokratisch. Oder nicht? Wäre ich in so einer Situation, ich würde auch.

Kein Deut besser. Hans

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Ja ich glaube, dass ist genau der falsche "Angang", mit Aufrechnung zu beginnen. Nur so als Hinweis.

 

Die Wirtschaftsleistung der Schweiz nur mit dem Bundesland BW ist größer als mit den USA.

Wohlgemerkt, hinsichtlich des Nutzens für die Schweiz !

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Hallo Manfred, ein wirklich schwieriges Thema und für manchen Ausländer nicht nachvollziehbar. Aber stelle Dir einmal vor, der Ausländeranteil in Deutschland wäre viermal höher. Qualifizierte Ausländer in Grenznähe machten den Arbeitsmarkt mit Dumpinglöhnen für Deutsche Arbeitssuchende kaputt. Dazu käme, dass die Regierung mit falschen Angaben über Zahlen der Zuwanderer operiert und das Volk angelogen hätte. Ich glaube, das Volk wäre sehr sauer und hätte - wenn es denn möglich wäre - der Regierung einen Denkzettel verpasst.

 

Für qualifizierte Fachkräfte war die Schweiz immer offen und wird es immer sein. Aber Land und Leute wollen das Ganze mit Mass und geregelt. Die Regierung hat einfach die Ängste der Bevölkerung nicht ernst genommen und jetzt hat sie den Salat.

 

Übrigens: zunächst wird sich gar nichts ändern. Wo denn die Deckelung der ausländischen Arbeitnehmer einsetzt, muss erst noch definiert werden.

 

Gruss

Thomas

 

 

Servus Thomas!

 

Du hast dezent das richtige geschrieben ;)

 

Wie du selbst sagst - schwieriges Thema.

Die Ängste der Menschen kann man durch aus bedingt verstehen...

Trotzdem behaupte ich, die Schweiz wird, sollte die Regierung alles voll

übernehmen, damit auch Probleme bekommen, generell!

 

Übrigens, mein persönlicher Freund- der Roger Köppel (positiv gemeint) ist

zu Gast bei Hart aber fair Heute um 21 Uhr im ARD! Ein Journalist der kein Blatt vor den Mund nimmt, der noch Eier hat

 

http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/

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Zitat von Voni:

 

was passiert mit den 80000 Personen die jedes Jahr einwandern und irgendwann wegen einer Rezession Arbeitslosengeld und Sozialleistungen beziehen ? Beteiligt sich dann die Wirtschaft auch an den Kosten

 

Das hat nichts mit Kleingärtlidenken zu tun.

 

aber etwas mit kurzsichtigem Denken. Wenn jemand bei uns gearbeitet hat, dann hat er Anspruch auf Sozialleistungen. Es ist natürlich seltsam, wenn man es bereits nach einem Tag Arbeiten in der Schweiz erhält, da müsste man den Hebel ansetzen (und nicht die PFZ aufkünden). Ausserdem werden die meisten Ausländer wieder nachhause gehen, wenn sie nicht mehr hier arbeiten können, denn zuhause ist das Leben günstiger. Man darf ihnen dann natürlich nicht die Sozialleistungen hinterherschmeissen!

 

Arbeitslosigkeit exportieren (Ausländer raus sobald man sie nicht mehr braucht), das haben wir in den 1970er Jahren erfolgreich gemacht. Ich glaube jedoch nicht, dass sich das so einfach wieder bewerkstelligen lässt. Das sind keine Arbeitssklaven, sondern Menschen wie du und ich. Wenn sie schon den Mut gehabt haben, hierher zu kommen, dann haben sie auch Anrecht auf unsere Hilfe, wenn es ihnen mal nicht mehr so gut geht. Auch der Familiennachzug kann man doch nicht einfach verbieten, wie das die SVP fordert!

 

Dani

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Kurzfrstig vielleicht. Die Regierung der Schweiz müßte sich aber doch (Demo-Kratie?) an das Ergebnis halten und das Vertragspaket (7 gekoppelte Verträge, die Personenfreizügigkeit ist nur ein Teil davon) neu verhandeln?

 

Ja, aber das ist nun erst mal ein Probelm der Schweiz. Die muss sich nun ueberlegen, was sie will und ein entsprechendes Angebot an ihren Vertragspartner machen - und das kann sogar lauten: "wir lassen das mit der Freizuegigkeit, aber alles andere so, wie es heute ist"

 

Erst dann kann sich die EU ueberlegen, ob sie das akzeptiert - bei obigem Angebot wird das eher nicht der Fall sein.

 

Theoretisch koennte die Schweiz sogar sagen, "wir lassen alle Vertraege so, wie sie sind und werden halt Vertragsbruechig" - und dann abwarten, dass die EU ein Vertragsverletzungsverfahren einleitet.

 

Heute gibt es fuer die EU nix hinzunehmen, weil die Schweiz ihnen noch nichts angeboten hat.

 

Florian

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Vergessen wir mal einen Moment die Schweiz und fassen uns an unserer eigenen Nase (EU/Deutschland).

 

Wenn wir morgen abstimmten, ob Rumänen und Bulgaren der freie Zugang wieder genommen werden sollte, würden vermutlich auch 50 % plus dafür sein !

 

Ist die Entscheidung der EU zur weitgehenden Freizügigkeit richtig oder falsch ?

 

Sie ist falsch ! Denn wer geht ? Genau (zumindest zunächst) nicht die Siechen und Lahmen, sondern die gut ausgebildeten, die Intelligenz usw.. Das heißt die Bedingungen in diesen Ländern werden noch schlechter und am Ende bleibt den Siechen und Lahmen gar keine Wahl, auch nachzuziehen.

 

Das Ziel in einer Gemeinschaft Europa muss es also sein, jede Anstrengung zu unternehmen, dass es den Leuten in ihren Heimatländern gut geht !

 

Wenn ich dann meine Fabriken, Büros und Krankenhäuser nicht mehr betreiben kann, dann habe ich mich offensichtlich zu Lasten einiger anderer zu fett gemacht !?

 

Also muss ich mich entscheiden, welches Opfer ich bereit bin zu erbringen. Insofern ist es richtig, dass die Entscheidung der Schweiz als EU nicht hinzunehmen ist ! Punkt !

 

Da muss jetzt nichts kleinlich aufgerechnet werden oder markige Sprüche gekloppt werden, sondern man muss überlegen, was da bisher schief läuft.

 

Wir Deutschen merken es doch gerade oder vielleicht auch nicht so richtig ?

 

Wir müssen mehr Verantwortung in der Welt übernehmen unserer "Größe" entsprechend. Das schreiben uns die Politiker gerade ins Stammbuch. Klar war das denen schon vorher, nur da waren die einen in der Opposition.

 

Also Deutschland wird in Zukunft nicht mehr am Hindukusch verteidigt sondern überall dort, wo wir wirtschaftliche Interessen haben, wir verhindern müssen, dass Flüchtlingsströme überhand nehmen usw.

 

Man kann die Grenzen Europas versuchen zu schließen. Nur wenn das funktionieren soll, muss man an anderer Stelle dafür sorgen, dass niemand den Druck hat zu prüfen, wie "dicht" sie sind. Das gilt auch für die Schweiz.

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Wenn sie schon den Mut gehabt haben, hierher zu kommen, dann haben sie auch Anrecht auf unsere Hilfe, wenn es ihnen mal nicht mehr so gut geht. Auch der Familiennachzug kann man doch nicht einfach verbieten, wie das die SVP fordert!

 

Warum habe ich nicht auf Tahiti (franz. Überseeprotektorat) bleiben dürfen, um dort zu arbeiten/leben - immerhin bin ich damals unter allerlei Gefahren als habenichtsiger Lakai auf einer Segelyacht eingereist? Arbeiten ging nicht, weil ich nicht französisch spreche und Untertauchen ging auch nicht, weil sie mich spätestens bei der Ausreise am Schlawittchen gehabt hätten. Ansprüche habe ich dort null gehabt und so stand ich im "Paradies" und niemand hat mir armen Würstchen Leistungen oder gar Geld geboten, damit ich legal und gut versorgt dortbleiben kann/darf. Im Gegenteil - die Hafenbehörde schickte mich sofort nach dem Einklarieren ins nächste Reisebüro, damit ich ein gültiges Flugticket raus aus ihrem Südsee-Idyll erwerbe (EUR 1.200,- oneway). Dann war alles legal und ich durfte noch paar Wochen dort verbleiben.

 

Fazit: Wenn man in die Ferne zieht, ist man auf sich selbst gestellt - ein Land, wo Milch und Honig fließen gibt es vielleicht in den Köpfen vieler, aber nicht in real! Sozialhilfe und SV-Versicherung sofort und für alle, auch wenn sie noch gar nix oder zu wenig geleistet haben, kann nicht im Sinne einer Volkswirtschaft sein.

Wer hingegen auswandert und sich in mehreren Jahren etwas erarbeitet, der soll auch was davon haben, aber wir sind hier kein All-you-can-eat-Buffet - zumal bei uns hier mehr und mehr Leute aus der Mittelschicht selbst in Turbulenzen geraten, was in der Schweiz wohl nicht der Fall ist. Wenn es so weitergeht, gibt es mitunter bald mal multikulturellen Zores, und dann können die Schweizer doppelt froh sein, wenn sie die Pforten etwas undurchlässiger gemacht haben...

 

Gruss

Johannes

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Tja, das stimmt zwar, aber das ganze ist ja keine Einwegstrasse. Die EU hat der Schweiz alle Rechte zugestanden, inklusive freier Zugang zum Binnenmarkt (man erinnere sich, dass die Schweiz mehr exportiert als importiert). Wenn man von allen Rechten profitieren will, dann muss man auch alle Pflichten übernehmen.

 

Ausserdem ist die Schweiz gar nicht so schlecht damit gefahren, denn seit die Bilateralen bestehen wächst die Wirtschaft ungefähr 3-4 mal so schnell wie vorher.

 

Die Schweizer Heimatschützer sagen dann natürlich: Das ist es gerade eben! Wir wollen kein ewiges Wachstum, wir wollen keine Vierstöckigen Häuser auf unseren Wiesen.

 

Da kann ich ich halt nicht mithalten bei solchen Argumenten. Wenn wir eine Arbeitslosigkeit hätten wie überall sonst um uns herum würde wohl niemand was gegen Wachstum haben. Aber in den Köpfen dieser Menschen sind die positiven Dinge (Reichtum, Schönheit, Erfolg der Schweiz) unser eigener Verdienst, alle negativen Dinge die Schuld der Ausländer.

 

Dani

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Die Initiative hat, unter Anderem dank ihres grundsätzlich ausländerfeindlichen Anstrichs, tonnenweise solcher Wähler mobilisiert, bei welchen es nicht um die Sache ging, sondern darum:

 

a) endlich via Abstimmung ihre ausländerfeindliche, rassistische Ader ausleben zu können

b) der blöden Regierung einen Denkzettel zu verpassen

c) eine SVP Initiative zu unterstützen

 

Besonders Punkt a) und Punkt b) dürften letztlich den Ausschlag zugunsten der Initiative gebracht haben. DAS ist bedenklich, ob ihr es einsehen wollt oder nicht. Und DAS finde ich, zeigt die Grenzen der direkten Demokratie wunderbar auf.

 

Ich bin überzeugt, dass sich von den 49.7% Nein-Sager alle wochenlang mit der Materie auseinandergesetzt haben und sich eine wohlüberlegte, differenzierte Meinung ausgebildet haben. Keiner von denen hat "nein" gestimmt, weil:

1. es eine SVP Initiative war, welche man grundsätzlich ablehnt.

2. alles was ein Haarbreit rechts der eigenen Linie ist, grundsätzlich als braunen Dreck diskreditiert wird.

3. man den blöden Rechtsextremisten einen Denkzettel verpassen wollte.

4. alle Europäer/Menschen lieb und nett sind und nur unser bestes wollen.

5. etc. etc.

 

Versteh mich nicht falsch, natürlich gibt es Leute, welche ihren Entscheid "aus niederen Beweggründen" getroffen haben. Es ist einer der Privilegien einer Demokratie, dies so zu tun! Aber die gibt es in allen Lagern, nicht nur bei den Kollegen von der SVP. Die eigene Position grundsätzlich als die überlegene zu betrachten, ist hingegen ein wichtiger Eckpfeiler des Fundamentalismus und als solcher brandgefährlich, da er jeder Form von politischer Diskussion die Grundlage zu entziehen versucht.

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Tipp: Buchst Du einen Trip mir Virgin-Galactic, und wenn Du dann unsere blaue Kugel im scheinbar Unendlichen siehst, dann wird Dir klar, dass die Typen, welche nicht an "ewiges Wachstum" glauben, eigentlich recht haben dürften. :005:

 

Gruß

Johannes

 

Jaja, immer diese Wachstumsskeptiker. :005:

 

Nein ernsthaft. Schauen wir doch mal Manhattan (1,6 Mio. Einwohner) und dann Zürich (die Stadt, 400k Einwohner), mit ähnlicher Fläche, an. Da kann doch niemand ernsthaft meinen, es ist in der Schweiz keinen Platz mehr? Da ist, um den Vergleich fortzuführen, beispielsweise in Zürich problemlos noch für viermal so viele Platz - mindestens, das sind wir noch nicht in Hong Kong.

 

Also bitte, gerade in der Schweiz ist derartige Wachstumsskepsis à la "das Boot ist voll" völlig fehl am Platz.

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Naja - viele finden halt dergleichen schöner, als so was hier.
schöner schon, aber nachhaltiger? Wie vielen ja bekannt ist, wird unsere Bevölkerung immer älter. Wenn wir also wollen, dass wir auch noch als Rentner was zu essen haben, dann muss die Wirtschaft wachsen.

 

Es ist nun einfach das Schicksal der Schweiz, dass wir erfolgreicher sind als andere. Das generiert automatisch Wachstum. Ich bin gerne bereit ein bisschen auf Wachstum zu verzichten. Aber kein Wachstum auf weniger Arbeitermenge verteilt bedeutet Wohlstandsverringerung für die wachsende Nichtarbeitermenge. Nur ein Beispiel. Es geht auch um viele andere Bereiche, wo wir Wachstum unbedingt gebrauchen. Soll sich bitte jemand melden der bereit ist, freiwillig auf diese Vorzüge der modernen Welt zu verzichten.

 

Man kann es auch anders ansehen: Die Leute, die dieses herzige Dorf in den Alpen von Josch' Bild gebaut haben lebten im Durchschnitt 40 Jahre. Die Leute im anderen Bild haben so gute medizinische Versorgung wie sie früher nicht mal ein König gehabt hat.

 

Wie ich sage: Die Befürworter denken nicht weit genug, sind rückwärtsgewandt und sehen die weiteren Zusammenhänge nicht.

 

Dani

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Naja - viele finden halt dergleichen schöner, als so was hier. ;)

 

Habe hier nichts mehr Sinnvolles beizutragen und überlasse Versierteren das Feld...

 

Servus

Johannes

 

Das eine schliesst das andere nicht aus. Weshalb kein Manhattan in Zürich und dafür in Hinteroberhausen weiterhin Klischee-Schweiz?

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