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Wenn die Nacht zum Tag wird, Jetlag ohne Zeitverschiebung [52x1000]


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Hallo zusammen

 

Mit dem Monat Januar verbindet man generell dunkle Tage, Nebel, schlechtes Wetter mit Ausnahme der Alpen. Und das mit der Dunkelheit gilt in Nordnorwegen ganz besonders, scheint doch am 20. Januar zum ersten Mal wieder die Sonne, wenn sie knapp über den Horizont zu kriechen vermag.

 

Ich möchte euch in diese arktische Dunkelzeit mitnehmen und zeigen, dass Lichter sehr wohl zugegen sind, in allen möglichen Varianten.

 

 

Am 8. Januar wusste ich abends noch nicht, dass ich am folgenden Morgen auf der SK 602 nach Kopenhagen sitzen würde. Anschlussflüge sollten mich nach Oslo und weiter nach Tromso bringen. Ein Ausbruch auf der Sonne, der verheissungsvoll ausgesehen hatte bezüglich Polarlichtaktivität in den kommenden Nächten, bewegte mich zu diesem spontanen Reiseentscheid. Die Rahmenbedingungen stimmten. Ich hatte 4 arbeitsfreie Tage vor mir, ein Meilenticket liess sich mit SAS kurzfristig organisieren und die Wetterprognose zeigte klares Wetter in Tromso für die kommenden drei bis vier Tage. Also nichts wie los! :)

 

Vom fliegerischen Teil der Reise gibt es nicht viel zu berichten. Es war sowohl in CPH als auch OSL wolkenverhangen und als auf dem letzten Teilstück im Norden die Wolkendecke aufriss, war die Sonne bereits untergegangen. Deshalb stürzte ich mich in die Nacht und etwas nach 21.00 Uhr ging der Reigen der bewegten Polarlichter los.

 

 

Der Auftakt meines Polarlichtjahres konnte sich wahrlich sehen lassen! Die grünen Bänder am Nachthimmel formten sich wunderschön.

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Vor allem die Spiegelungen im Fjord waren zu diesem Zeitpunkt grandios!

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Immer wieder änderten sich die Gestalten am Himmel.

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Und später in der Nacht senkte sich bei einem weiteren Aufbäumen der Polarlichter der Mond in den Fjord.

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Welch ein Auftakt und der Druck gute Aufnahmen zu machen war schon nach der ersten Nacht weg.

Nach einer etwas in den Morgen ausgedehnteren Nacht ging es in der täglichen Mittagsdämmerung weiter Richtung Fjellheisen, der mich auf den Hausberg bringen sollte.

 

Hier oben leuchtete der Mond bereits wieder auf die Landschaft. Die Berggipfel erhielten gleichzeitig noch etwas Licht vom Horizont.

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In der Stadt gingen die Lichter wieder an.

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Hier eine Übersicht über das Zentrum von Tromso inkl. arktischer Kathedrale.

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Etwas später gelangte ich via Bergstation wieder hinunter ins Tal.

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Und da dann eine der raren Nächte komplett ohne Polarlichtaktivität folgte, kommen die nächsten Bilder direkt vom nächsten Tag und einem Ausflug auf die Insel Sommaroy rund 50 Kilometer südwestlich von Tromso.

 

Unterwegs führte die Strasse entlang vieler Fjorde, die bereits wieder im Mondschein leuchteten.

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Der Dämmerungszustand im Süden liess nach wie vor tolle Langzeitbelichtungen zu.

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Und dann übernahm langsam der Mond.

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Hier stehen viele kleine Fischerhäuser.

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Die Rückkehr an den Fjord erster Wahl folgte sogleich und nach einer kurzen Wartezeit war der Himmel weiter weit von dunkel.

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Schon tanzten die Lichter und die Intensität stieg stetig.

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Diesen Lichtbogen über den Häusern musste ich einfach festhalten. Strassenlaternen und Polarlichter strahlen um die Wette!

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Und dann senkten sich die Lichter in den Fjord, den nächtlichen Höhepunkt ankündigend.

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Innert Minuten war der komplette Himmel voll von aktiven Polarlichtern.

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Der Höhepunkt schlechthin! :)

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Und dann zerfiel das ganze Gebilde langsam.

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Die Polarlichter hatten sich ausgetobt!

 

Mit unvergesslichen Erinnerungen im Kasten ging es einige Zeit später wieder ins Hotel. Aber erst als ziemlich klar war, dass die Nacht weiter ruhig verlaufen würde.

 

 

Am nächsten Tag war um 12.45 Abflug. 12.45? Genau, nach wie vor nur Dämmerung. :)

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Aber im Sinkflug nach Oslo sah das Ganze natürlich wieder ganz anders aus.

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Tiefes Abend/Nachmittagslicht für den Anflug.

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Ein schneller Umstieg stand bevor und nach dem Start war das Timing schlichtweg perfekt für diese antizipierte Rechtskurve nach Süden. :007:

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Im Schein der untergehenden Sonne führte die Flugroute entlang dem Oslofjord gen Süden.

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Doch halt, wer glaubt ich bleibe nun für den Rest des Monats zu Hause, der irrt sich! Am 23. Januar war es bereits wieder so weit und ich jagte wieder mit der ersten Maschine am Morgen nach Oslo.

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Danach ein Umstieg auf SAS' 737 nach Alta und die Landschaft unter mir präsentierte sich etwas nördlich von Oslo so.

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Ja, ein Streifen perfekten Wetters entlang grossen Teilen Norwegens! :)

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Wunderschöne Formen in der Landschaft, die gespickten Seen natürlich ausnahmslos gefroren.

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Im Sinkflug auf Alta dauerte es nicht lange bis die Landschaft die rosa Farben des Himmels annahm.

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Der Anschlussflug mit Wideroe nach Tromso folgte in Dunkelheit, aber mit rotem Horizont und netterweise schaltete die Besatzung das Licht komplett aus in der Kabine, so dass ich die Landschaft unter uns sehr gut betrachten konnte. Wunderschöne Momente, einfach zum staunen!

 

Die erste Nacht war Polarlicht technisch eine Nullnummer. Die Aktivität kam erst als ein Wolkenband Tromso querte. Deshalb stellvertretend eine Aufnahme von Eidkjosens Bucht, unweit der Stelle wo ich gewartet hatte.

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Die folgende Nacht zeigte dann wieder mehr. Klare Verhältnisse und moderate Aktivität am stockfinsteren Himmel.

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Einzelne Gebilde lösten sich und waberten über den nördlichen Himmel.

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In der Folge zertörten Wolken die aktivste Nacht meiner beiden Aufenthalte. Das war bitter, besonders als einige Polarlichter gut sichtbar wurden durch die Wolken. Die Streuung ihres Lichts verunmöglichte sinnvolle Aufnahmen davon und ich kann nur ahnen was da oberhalb der Wolkenschicht abging in dieser Nacht. Es war eine stundenlange Show, so viel weiss ich. :eek:

 

Bevor die letzte Nacht anbrechen sollte, sternenklar und teils wieder mit Polarlichtaktivität, begab ich mich auf eine City Tour bei einbrechender Dunkelheit.

 

Die arktische Kathedrale von nah.

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Eigentlich hoffte ich das Hurtigrutenschiff bei seiner Abfahrt zu erwischen, aber es blieb stundenlang wie angewurzelt am Hafen stehen.

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Eine Übersicht nach Osten. Links die arktische Kathedrale und rechts der Stadthügel mit Seilbahn.

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Das Rica Hotel steht prominent am Hafeneingang.

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Man beachte die arktische Kathedrale am linken Bildrand, deren Beleuchtung zwischenzeitlich an diesem Abend auf blau geändert wurde.

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Ein letzter Hafenblick...

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...bevor es ins Zentrum zur Holzkirche weiter ging.

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Eine letzte Nacht also. Vorläufig waren immernoch Schleierwolken am Himmel, aber als diese sich auch noch verzogen begann sich ein zaghaftes leuchten am Himmel bemerkbar zu machen.

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Es folgte ein kurzes Aufbäumen, aber schon nach wenigen Minuten geisterten nur noch feine Polarlichter über den Himmel.

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Im Höhepunkt gelang mir diese Aufnahme als ich meine Kamera auf die Aktivität direkt über mir richtete.

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Am nächsten Morgen musste ich schon früh auf meinen Flug nach Oslo. Bereits um 10.15 sollte dieser Tromso verlassen und ein letzter Stop am Wasser, unweit des Flughafens offenbarte diese Aussicht.

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Noch kurz dem eisigen Wind getrotzt und zu einem Panorama angesetzt.

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Und mit diesem Panorama möchte ich meinen Januarrückblick beenden. Zum Glück ist der Winter noch längst nicht vorüber, denn wie jedes Jahr faszinieren mich die Polarlichter dermassen, dass ich immer mehr und mehr davon sehen will. :)

 

Tis möchte ich danken, dass er mich auf der ersten Reise begleitet hat, ganz spontan genau wie die gesamte Reise entstanden ist. Und an Mirko geht ebenfalls ein Dank für kurzweilige Tage und Nächte während dem zweiten Trip. Wie es der Zufall wollte ist ein Flightforumler selten allein in Tromso. :005:

 

Allen anderen danke ich fürs lesen und wünsche ein schönes Wochenende!

 

En Gruess,

Kevin

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Grosses Kino, Kevin! Die Flugbilder wissen einmal mehr zu faszinieren. Auch die Dämmerungsbilder von Sommaroy sind ganz nice - auch wenn ich an die Insel nicht nur gute Erinnerungen habe :009: Den (nächtlichen) Rest habe ich ja grösstenteils selber erlebt ;) Nochmals danke für die Einführung!

 

Wenn ich das richtig zusammengezählt habe, scheint Dein Flug nach OSL mit einer 736 gemacht worden zu sein...?

 

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Wenn ich das richtig zusammengezählt habe, scheint Dein Flug nach OSL mit einer 736 gemacht worden zu sein...?

 

Richtig, die LN-RPS war "meine" Maschine. Vielen Dank fürs liefern von Abflugbildern! Eine kleine "Fotografier meinen Flieger" Session in Tromso, das ist mal was anderes. :D

 

En Gruess,

Kevin

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Hinreissend diese Reportage...alleine schon die Trip- Beschreibung, erst recht diese fotografische Ausbeute eines wahren Freak's:008:.

Dieses Norwegen könnte mich auch noch reizen, wenn es dort oben nur etwas wärmer wäre:005:.

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Wunderschöne Bilder! :eek:

 

Mich würde die Ausrüstung interessieren. Auch, wie Du die "knackscharfen" Nachtbilder aufnimmst. Magst Du dazu was verraten?

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Hi Kevin

 

Wie schon gesagt, ganz grosses Kino! Man kann die Atmosphäre von diesem Schauspiel fast aus den Bildern herausspüren. Es muss wirklich wie in einer anderen Welt sein.

Nordlichter klettern immer weiter nach oben in meiner To-Do Liste :005:

 

Danke fürs Zeigen!

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Dieses Norwegen könnte mich auch noch reizen, wenn es dort oben nur etwas wärmer wäre:005:.

 

Ja Walter, warm anziehen muss man sich da oben schon. :005:

Aber es lohnt sich immer und immer wieder sich draussen einen abzufrieren und dafür eine solche Show geboten zu bekommen. Ich ziehe dieses Freiluftkino jedenfalls dem geheizten Kinosaal jederzeit vor! :D

 

 

Mich würde die Ausrüstung interessieren. Auch, wie Du die "knackscharfen" Nachtbilder aufnimmst. Magst Du dazu was verraten?

 

Da gibts eigentlich nicht viel zu verraten. Ganz simpel fotografiere ich mit einer Sony NEX-5N, dazu steckt aber die lichtstarke 24mm Festbrennweite von Carl Zeiss vorne dran. Dieser sind die knackscharfen Aufnahmen zu verdanken und sie ist jeden Rappen der 890.-- Einkaufspreis Wert!

Ein wenig Übung ist auch dabei. Es waren nämlich schon nicht ganz die ersten Nächte unter den tanzenden Polarlichtern. :)

 

 

En Gruess,

Kevin

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Auch, wie Du die "knackscharfen" Nachtbilder aufnimmst. Magst Du dazu was verraten?

Als Lektüre zur Vorbereitung habe ich mir "How to photograph the Northern Lights" von Patrick Endres als eBook geholt. Viele Tipps zu Ausrüstung und zum Verhalten in der Kälte, was die Kamera so drauf haben sollte und auch wissenschaftliche Erklärungen zum Polarlicht. Dazu viele Bilder zum "gluschtig machen". War prima für den Einstieg.

 

Dort wird auch über Themen wie "Kompaktkameras", "Manuelle Bedienung", "Stativ" und "Lichtstärke" einiges gesagt. Hinten dran hängt dann jeweils der übliche Bearbeitungsprozess. Also "einfach" ist es nicht, aber wenn man ein paar Regeln befolgt, kann die Lichter jedermann/frau einsammeln!

 

Mal sehen, ob ich auch noch ein paar Pics auf der Festplatte habe ;)

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Einfach wieder fantastische Bilder von diesen bezaubernden Lichtern!

 

Ich muss versuchen nächsten Winter auch mal dort hin zu kommen.

 

Vielen Dank fürs zeigen!

 

Grüessli,

 

Delia

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