Patrik Wedam Geschrieben 20. Januar 2014 Teilen Geschrieben 20. Januar 2014 Guten Tag Folgende Frage hat mich heute beschäftigt: Nach welcher Grundlage wird die Landebahnberechnung durchgeführt, um beim nächstmöglichen Taxiway abzudrehen? Wenn ich das richtig verstehe, hat zwar die Piste eine Gesamtlänge von 3700m, jedoch von Süden her kommend eine Verschiebung der Aufsetzzone um 330m (beim E8) Das würde als erstes schon mal bedeuten, dass nicht die ganzen 3700 zur Verfügung stehen. Bei der morgendliche inbound Welle geht es ja darum, möglichst schnell zu vacaten. Einen higspeed taxiway gibts eigentlich nicht. E6, E7 ist zu kurz, fällt also weg. Bravo (parallel zur 28) vielleicht? E5 ist eine Spitzkehre? Also würde ich E4 nehmen, um nicht bis nach Bülach taxeln zu müssen, oder E3. Wenn ich das mit topcat berechne mit einer 737-700w, ergibt es für eine Landebhanstrecke von 1800m einen braking mode Auto 3! WIe wird das nun beispielsweise mit einem heavy gemacht? Basiert die Berechnung auf der ganzen Runwaylänge, oder wird maximal verzögert und - je nach dem, was gerade nahe liegt - mehr nach Zufall vacatet? Dasselbe würde natürlich auch für die 28 gelten: Da wird ja oft stark verzögert und via Piste 16 abgerollt Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
CHskidder Geschrieben 20. Januar 2014 Teilen Geschrieben 20. Januar 2014 Hoi Patrik Bezüglich der Berechnung kann ich dir als Helipilot leider nicht weiterhelfen:D Die heavies vacaten normalerweise via E3, ein einheimischer A333 hat es aber auch über E5 geschafft... Die mediums gehen entweder via RWY10, B, oder (meistens) E5. Mit der Zeit kann man auch ziemlich genau sagen, welche Airline wo vacated. Dies vorallem bei Landung 28. Die einen setzen auf kurze taxi Distanzen, die anderen auf eine brems- und triebwerksschonende Verzögerung. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Danix Geschrieben 20. Januar 2014 Teilen Geschrieben 20. Januar 2014 Landedistanzberechnung: Die Daten kommen von den Testflügen. Dort wird mit maximaler Macht gebremst, also praktisch kein Abflachen ("in den Boden hinein") und maximal bremsen. Für die Praxis wird das dann umgerechnet, bzw mit Faktoren umgerechnet. Eine "normale" Landung ist praktisch doppelt so lang wie eine "Max Effort Landing", je nachdem wie stark man bremsen will. Wenn man möglichst sparsam bremsen will (Bremsen nicht heiss machen und wenig Schubumkehr) kann es sogar 3 mal so lang sein. Zur Verfügung stehende Landedistanz: Im Jeppesen oder in einem anderen Route Manual steht nicht nur die physikalische Länge der Landebahn, sondern die effektiv benutzbare. Zu diesem Zweck wird angenommen, dass das Flugzeug 50 ft über der Landeschwelle (Treshold) ist, was umgerechnet in ein Abflachen ungefähr 150 m weniger ergibt. Ebenso wird auch bei einem gesperrten oder nicht benutzbaren Teil der Piste diese Länge abgezogen. Bei der Auswahl des Rollweges bedenken die Piloten verschiedene Dinge: Möglichst schnelles Verlassen der Piste (für die nachfolgenden Flugzeuge), möglichst sparsames und umweltschonendes Bremsen, gleichzeitig aber natürlich auch möglichst sicher (vor allem wenn es nass oder glitschig ist), möglichst kurzer Rollweg zum Standplatz und noch andere Faktoren. Ein paar dieser Faktoren widersprechen sich aber, so dass man immer einen Kompromiss finden muss. Die Langstreckenflieger suchen sich natürlich einen möglichst kurzen Rollweg zum Terminal E, während die an den anderen Gates möglichst schnell umdrehen wollen und zurückrollen müssen. Manchmal verlangt man sogar eine andere Piste, damit man weniger rollen muss, oder der Flughafen offeriert einem sogar eine andere (in Zürich eher selten). Hoffe, das ganze ist einigermassen klar. Sonst einfach weiter fragen. Dani Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Rememberer Geschrieben 21. Januar 2014 Teilen Geschrieben 21. Januar 2014 Eindrücklich ist eben, wie kurz die effektive Landedistanz der Heavys (die dann aber leicht sind) wirklich ist, wenn erst mal alle Margen abgezogen sind. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Urs Wildermuth Geschrieben 21. Januar 2014 Teilen Geschrieben 21. Januar 2014 Deine Rechnung hat ja auch gleich 11 kt tailwind drin, etwas heftig. Normal ist eher ein kleiner Headwind oder neutrale Komponente. Normal rollen die Flieger bei E4 oder E3 ab. Einzelne auch mal in den Rollweg B. Bis ans Pistenende hab ich eigentlich selten bis nie gesehen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Danix Geschrieben 21. Januar 2014 Teilen Geschrieben 21. Januar 2014 Eindrücklich ist eben, wie kurz die effektive Landedistanz der Heavys (die dann aber leicht sind) wirklich ist, wenn erst mal alle Margen abgezogen sind. Das ist korrekt, trifft aber vor allem auf die neueren Heavies zu. Die alte Generation hatte noch wesentlich höhere Anflugsgeschwindigkeiten, denken wir an die MD-11 und so. Airbusse breit haben fast die gleichen Anfluggeschwindigkeiten wie Airbusse schmal. Und dann ist natürlich die Bremsanlage auch auf das höhere Gewicht ausgelegt. Ist wirklich eindrücklich. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Nils J. Geschrieben 21. Januar 2014 Teilen Geschrieben 21. Januar 2014 Eindrücklich fand ich damals meine Landung mit KE 744 auf der 28. Gefühlt spät aufgesetzt und dann durchgehend bis zum Pistenende abgebremst. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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