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Pneus von Fahrwerken


ckr200

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ich hätte da mal eine Frage, welche mich schon lange beschäftigt :rolleyes:

 

Bei jeder Landung eines Flugzeugs, vor allem natürlich eines grossen, sieht man die Rauchwolke, welche beim aufsetzen auf die Piste entsteht. Die Pneus werden blitzartig beschleunigt, rutschen aber natürlich trotzdem erst mal über den Boden.

 

Aber warum? Die Bremswirkung dürfte ja quasi null sein, der Verschleiss dafür sehr hoch. Warum bringt man die Räder nicht vor dem aufsetzen auf Drehzahl, das dürfte durch den "Fahrtwind" doch problemlos machbar sein? Der Verschleiss wäre sicher geringer und die Gefahr von geplatzten Pneus dürfte ebenfalls deutlich verringert sein.

 

Warum also wird es nicht gemacht?

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Zum einen, weil die Rauchwolken zwar sehr spektakulär aussehen, aber in Bezug auf den Gesamtverschleiss ziemlich egal sind. Man muss bedenken, dass sehr viele Flugzeuge in ihrem Leben mehrere Millionen (!) Kilometer rollen.

Zum anderen würden die drehenden Räder hohe Kreiselkräfte verursachen.

Und last but not least, die Tire speed Information wird bei modernen Flugzeugen auch von den Computern benutzt, um die erfolgte Landung zu detektieren. Der "Weight on Wheels" Sensor kann bei falschen Drücken im Stoßdämpfer durchaus auch eine misverständliche Information liefern.

 

Gruß

Ralf

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Hmm....also das mit den Kreiselkräften ist natürlich ein guter Punkt.

 

Aber der Verschleiss durch Rollen ist grösser als die "Vollbremsung" beim aufsetzen? Das kann ich mir einfach nicht vorstellen.

Nach jeder Landung sieht man doch auf der Lauffläche, wo der Reifen aufgesetzt hat. Der Gummi ist rau oder hat sogar "Sägezähne".

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Kreiselkräfte sind das eine, und wie Volume schon richtig anmerkte ist die Tirespeed Indication mit ein On-ground-Signal, und auch mit dem Anti-Skid-System verbunden. Zudem müsste man die Reifen auf genau die Landegeschwindigkeit bringen, damit du nicht zusätzliche Drehmomente bekommst und der Flieger ausbrechen könnte, weil ein Rad schneller oder langsamer dreht als es bei aufsetzen müsste. (überspitzt gesagt) Die Einrichtungen würden im Vergleich zur Abnutzung viel zu viel Kosten. 1.) Gewicht -> zusätzlichen Sprit -> Geld und das lohnt sich dann nicht.

Sägezahn würde ich nicht sagen, aber sie sind rauer dort wo man aufgesetzt hat. Unter Umständen sieht man Schäden wie Spots oder Hydroplaning punktuell. Aber es muss eigentlich schon sehr viel passieren damit der Reifen platzt bzw bis der am Limit ist und die werden dann auch ausgenutzt

gruß stefan

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Flugzeuge mit mehreren Millionen Km auf dem Tacho??
Northwest hat viele ihrer DC-9 über 100.000 Flüge bewegt. Allein mit Start- und Landerollstrecke bringt dich das über 200.000 km, die Taxistrecke kann schnell nochmal das doppelte betragen, schon bist du bei 600.000 km. Wenn du dann noch in Amsterdam bis zur Polderbahn oder in Frankfurt zur Startbahn West oder in Paris zum Reginalterminal rollen musst, dann hast du die erste Million ruck zuck zusammen. Ich meine ich habe es mal bei Airbus (FAST-Magazin?) gelesen, dass man mehrere Millionen zusammenbekommen kann.

 

Gruß

Ralf

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So vom Gefühl her hätte ich nie gedacht dass eine so hohe Km-Zahl bei einem Flugzeug zusammenkommt,aber mit ein bisschen Rechnen sieht man`s schnell....

 

Gruss

Peter

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Mir ist etwas, dass wir die Diskussion schon mal hatten und damals gesagt wurde, dass es durchaus Versuche in die Richtung gegeben hat, die jedoch ergeben haben, dass es den Aufwand nicht wert ist.

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Salü zusammen,

 

es mag sein, daß ein Flugzeug in seiner lebenszeit Hundertausende Rollkilometer zusammenbringt. Allerdings sind damit auch zig Sätze Reifen verschlissen worden. Ein Reifen dürfte ein paar Hundert Landungen und ein paar Tausend km schaffen bis zur Verschleißgrenze, danach wird er einige Male runderneuert. Und klar gibt jede Rauchwolke kräftigen Verschleiß, denke, mehr als 3 km Rollen. Piloten, die ihre Reifen selber zahlen müssen, lieben deswegen Grasbahnen, wenn erhältlich. Der Reifenabrieb ist in den Aufsetzzonen auf der Hartbahn gut zu sehen - und nur dort. Kreiselkräfte spielen eigentlich keine Rolle, die hat man kurz nach dem Abheben mit 150 kmh oder auch 250kmh in der Luft und fliegt unbeeindruckt weiter, warum sollte das bei der Landung anders sein. Und wenn der Flieger nacheinander mit dem einen und dann dem anderen Rad aufsetzt, hat das eine Rad schon Kreiselkraft, bis das andere verzögert folgt - ohne Problem.

 

Vic

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Kreiselkräfte spielen eigentlich keine Rolle, die hat man kurz nach dem Abheben mit 150 kmh oder auch 250kmh in der Luft und fliegt unbeeindruckt weiter, warum sollte das bei der Landung anders sein.

 

noch ein guter Punkt und das wirft gleich eine weitere Frage auf:

Das Fahrwerk wird ja wirklich sehr schnell nach dem Start eingezogen. Werden die Räder dafür abgebremst oder "dürften" sie auch dann noch drehen, wenn das Fahrwerk komplett im Schacht verschwunden ist?

Wie gesagt, ich habe dabei immer Passagierjets im Sinn.

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noch ein guter Punkt und das wirft gleich eine weitere Frage auf:

Das Fahrwerk wird ja wirklich sehr schnell nach dem Start eingezogen. Werden die Räder dafür abgebremst oder "dürften" sie auch dann noch drehen, wenn das Fahrwerk komplett im Schacht verschwunden ist?

Wie gesagt, ich habe dabei immer Passagierjets im Sinn.

Dafür tritt der gute Pilot vorm einziehen auf die Bremse.

 

Nick

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Werden die Räder dafür abgebremst oder "dürften" sie auch dann noch drehen, wenn das Fahrwerk komplett im Schacht verschwunden ist?

Wie gesagt, ich habe dabei immer Passagierjets im Sinn.

 

Bei mir ist ein Teil des Checks nach Rotate: ... positive rate of climb. gear up...

Ansonsten habe ich Dreck im Schacht.

Bei Jets kann ich mir vorstellen, erfolgt die Abbremsung automatisch.

Gruss

Thomas

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Gast theturbofantastic
noch ein guter Punkt und das wirft gleich eine weitere Frage auf:

Das Fahrwerk wird ja wirklich sehr schnell nach dem Start eingezogen. Werden die Räder dafür abgebremst oder "dürften" sie auch dann noch drehen, wenn das Fahrwerk komplett im Schacht verschwunden ist?

Wie gesagt, ich habe dabei immer Passagierjets im Sinn.

 

Siehe hier.

 

Grüße

Jonas

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Meines Wissens sind die Reifen nicht bei der Landung stark beansprucht, sondern viel mehr beim Start wegen des hohen Gewichts der Kiste. So braucht der 340er sein CLG eigentlich nur wegen des Starts und nicht wegen der Landung.

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Meines Wissens sind die Reifen nicht bei der Landung stark beansprucht, sondern viel mehr beim Start wegen des hohen Gewichts der Kiste. So braucht der 340er sein CLG eigentlich nur wegen des Starts und nicht wegen der Landung.

 

Im Prinzip hast Du recht. Man darf aber den mal mehr oder weniger stark ausfallenden Landestoss nicht ganz ausser acht lassen. Bei 2G liegt man evtl. schon über dem Startgewicht.

 

Gruß

Manfred

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