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12.01.2014 | CE501 | N452TS | Trier-Föhren | Kollision mit Stromleitung im Nebel


Empfohlene Beiträge

Geschrieben
Ich finde den Ausdruck "widrige Umstände" doch arg untertreibend: Das waren "unmögliche Wetterverhältnisse", bei denen man auf einem VFR-Platz nicht sicher landen kann. Ob man es darf, scheint einigen Leuten egal zu sein - primär wichtig ist, ob es sicher möglich ist und das muss man ganz klar mit "nein" beantworten.

Ich habe versucht höfflich zu sein.

Zwischen:

Sie sehen aus wie eine Vogelscheuche, altbacken und mies

und

Gnä Frau ich finde ihr Kleid himmlisch, habe

es im letzten Jahr schon an ihrer Freundin so bewundert

.

gibt es im Alltag keinen Unterschied in der Beleidigung.

.

Bei Toten mach ich den aber!

.

Du wirst mir diese Formulierung verzeihen müssen!

.

Alternative:

Morgengrauen, Hinter dem Hangar, Pistole oder Degen,

oder 2 MG M42 in die Buglast :-)

.

Liebe Gruesse

Fred

.

Ps. Wetter ? Warst DU da? Das Loch vom Dienst?

Geschrieben
.

 

Ps. Ich finde diesen Diskurs zu LASTEN von TOTEN KOLLEGEN nur noch abstossend! Positive Aspekte kann ICH ihm nicht mehr abgewinnen.

 

Pps. Bitte an die Moderation dieses THREAD zu schliessen. Ich bin der Meinung hier werden Tote missbraucht um persönliche Kontroversen aus zu tragen!

 

Jungs, beruhigt euch doch.

Ich weiss, das Thema ist emotional und die Fakten sind noch nicht auf dem Tisch. Trotzdem oder gerade deswegen bemühen wir wohl unsere "Erfahrung mit ähnlichen Gegebenheiten", um heraus zu finden, was geschah.

 

In der Hitze des Gefechts kann es dann schon mal sein, dass jemand ohne zu denken redet. Dabei erfährt er wenigstens, was in ihm vorgeht.

 

Ich habe, so wie viele hier, geschätzte 200 Unfallprotokolle gelesen. An einige kann ich mich sogar erinnern. Und wenn man den heutigen Wissensstand mit der Erfahrung aus früheren Unfällen abgleicht, ist die Lage ziemlich klar. Wie gesagt; wir wissen es noch nicht, aber es wird wahrscheinlich schon in die Richtung gehen, dass die zwei Cracks vorne in der Citation nicht besonders schlau gehandelt haben. Ob die beiden intellektuell Unauffälligen dies vorsätzlich getan haben oder nicht, überlasse ich dem geneigten Leser. Und dem Staatsanwalt.

 

Um wieder zum Thema zurück zu kommen: Ich denke, es ist schlicht und einfach eine Frage des Geldes und des Prestige. Etwa 25 Kilometer westlich von Trier gibt es einen Flughafen mit ILS und laaanger Landebahn. Jetfuel hats dort auch und jede Menge Taxis. Luxembourg ist natürlich nicht so cool, wie mit dem kleinen Jet in Trier-Föhren, einem drittklassigen Feld- und Wiesenflugplatz, zu landen. In Trier hat man die Bewunderung der lokalen Piloten des Fliegerclubs, wenn man bei mieser Sicht trotzdem einschwebt. Ja, so blöd ist der Mensch. Es hat schon ein paar mal geklappt; also wieso sollte es heute nicht..

Ich bin dort übrigens vor vielen Jahren auch schon mal gelandet. Im Winter mit einer Einmot auf dem Schnee.

 

Ob der Flugzeugbesitzer seinen Piloten diese cerebrale Flatulenz eingepflanzt hat und sie zur Landung gezwungen hat, werden wir nicht erfahren. Dass vor allem aber der Kapitän sich zutraute, den Platz auch bei schlechtester Sicht zu finden, müssen wir annehmen. Dass sein Copilot ihn nicht davon abhielt, spricht für deren Mickey Mouse Operation. Halt so, wie es auf sehr vielen Kleinjets in D eben ist. Da fliegt i.d.R. ein solcher Sandsack auf der Citation SP auf dem Sozius mit. Weder Typerating, noch CPL oder ähnliches. Das ist zwar legal, aber eben nutzlos. Und selbst wenn der Copilot den Schein hat, ist er in der Regel seinem Kapitän hörig. In dieser Art Fliegerei, welche speziell in Deutschland seine Crashes hinterlassen hat, beginnen die Copiloten erste Jetluft zu schnuppern. Sie haben es wahrscheinlich nicht geschafft, bei einer Ryanair oder Air Berlin Fuss zu fassen. Aus welchem Grund auch immer. Da gibt es nur noch diese Art von Fliegerei, bis man die ersten paar hundert Stunden hat. Immerhin werden diese Leute nicht P2F Piloten auf B737 oder A320. Muss man ihnen auch zugute halten...

Tatsache ist aber, dass diese Einsteiger-Jet-Piloten von keiner Stelle über ihre psychologische Tauglichkeit überprüft werden. Die kurven bis auf Flight Level 300 in unserem Luftraum herum und stottern sich mit grottenschlechtem Flugenglisch durch den Luftraum. Ich fliege relativ oft nach Europa und kann die deutschen Privatjet-Piloten mühelos identifizieren. Sowas gibts auf anderen Erdteilen kaum. Nehmen wir die USA. Dort sind selbst Citation Piloten durchaus gut trainierte und fachlich ausgezeichnete Privatpiloten. Die Unfallzahlen sind, gemessen am Verkehr, unglaublich tief. Kein Vergleich mit Deutschland.

 

Dass uns allen hie und da mal ein Fehler unterläuft ist klar. Nur ist es halt so, dass es bei einer Citation Crew, welche immer zusammen fliegt, kaum eine wirkliche, gegenseitige Kontrolle oder gar Procedures gibt. Zumal der Gabbidähn in der Regel der Chef ist und sein Copilot geduldig die Stunden sammelt, um von ihm los zu kommen.

 

Um es nochmals klar zu sagen. Privatpiloten, welche ihr eigenes Propellerflugzeug fliegen, brauchen keine psycholgische Abklärung. Das wäre Unsinn. Aber Privatjet-Piloten schon. Die machen das ja nicht nur zum Spass, sondern um Menschen von A nach B zu bringen.

 

Oder um ein linksliberales Bequemlichkeitssprüchlein zu bemühen: "Verbote bringen nichts". Das Gegenteil ist wahr; der Mensch braucht zwischendurch Verbote, um sich nicht umzubringen.

 

Und deswegen behaupte ich, dass es den Besitzern der Flugzeuge nur ums Geld geht. Hätten sie genug davon, würden sie sich eine gut ausgebildete, gut trainierte und gut bezahlte Besatzung leisten. So, wie es halt die Profis machen. NetJets zum Beispiel, oder Swissjet.

 

Oder wie der alte Aristoteles Onassis schon sagte: Ein reicher Mann ist oft nur ein armer Mann mit sehr viel Geld.

 

Dieser Unfall wird sich wiederholen. Da muss man kein Prognostiker sein.

 

 

Happy Landings, aus Seoul.

Renato

Geschrieben

Renato, ich habe da eine andere Sicht, besonders deine Meinung über junge (Jet) Piloten bzw. Privarpiloten.

"Die Unfallzahlen sind, gemessen am Verkehr, unglaublich tief. Kein Vergleich mit Deutschland. " Mag sein, finde die Statistik aber nicht. Wenn das iim IFR Verkehr so ist dann ist ein Hauptpunkt die fehlenden Instrument Approachesr. in D und Resteuropa gibt sehr wenige Instrument Plätze, in USA hat fast jede Platz zumindestens einen GPS Anflug und der Pilot muss nicht bei 5.000 feet IFR canceln.

 

Nick

Geschrieben
Deine Selbstgefälligkeit, Überheblichkeit, gestützt auf Spekulationen, Annahmen, Behauptungen, auf Kosten der TOTEN ist ekelerregend!
Ich entschuldige mich hiermit in aller Form spekuliert zu haben, dass VFR bei unter 100 m Sicht in irgendeiner Weise illegal gewesen sein könnte. Ich entschuldige mich angenommen zu haben, es waren die Piloten die das Flugzeug VFR in den Nebel geflogen haben. Ich gebe zu es ist ekelerregend anzunehmen, die Piloten hätten die Entscheidungen an Bord getroffen. Ein Glück, dass es auch in der Luftfahrt noch Menschen gibt, die den völlig an ihrem Schicksal unschuldigen Toten mehr Respekt entgenbringen als ich.

 

Geh hin und sags der BFU!
Die werden deinen Input bestimmt auch absolut notwendig haben, denn dieser Fall wird wohl der erste in der Luftfahrtgeschichte werden, bei der der absichtliche, wissentliche und verbotene VFR Einflug in IMC mal kein Pilotenfehler gewesen ist.

 

Gruß

Ralf

Geschrieben

Jungs, das Problem hier ist Folgendes:

 

Wir können hier spekulieren, was zu dem Unfall geführt hat, nicht mehr und nicht weniger!

Aber anstatt zu spekulieren, wird (nicht nur in diesem Thread) konstatiert und daraus das Eine oder Andere als Lösung gefordert und gerade DAS ist NICHT richtig!!!!!

 

Solange nicht mindestens die BFU ihren Bericht vorlegt, dürfen wir nur spekulieren, alles Andere ist in hohem Maße anmaßend!

 

Ich habe Kontakte zu ein paar Mitgliedern des BFS (maritimes Pendant) und auch dort kommen teils völlig überraschende Ergebnisse raus...

 

Natürlich halte ich den auch für mich recht offensichtlichen Versuch des Landens in Föhren für völlig falsch, das ist aber meine Meinung und spekulativ.

 

Hier gibt es Jungs, die den Fehler als Ist-Zustand nehmen und daraus Konsequenzen erarbeiten/fordern, das halte ich für sehr bedenklich, denn es setzt voraus, dass jede andere Unfall-Möglichkeit ausgeschlossen ist.

 

Was wenn sich herausstellt, dass der Pilot gezwungen wurde dort zu landen, sich für einen Abbruch entschieden hat und der Eigner ihm in die Steuerung gegriffen oder ihn abgelenkt hat?

Das könnte erklären, warum die Maschine so weit vor der Bahn so tief war...

Dieses Szenario...wie viele Anderen auch...können zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden, auch wenn die Wahrscheinlichkeit nicht sehr hoch ist.

Aber diese Szenarien werden durch Auswerten von FDR und CVR Stück für Stück relativiert werden...und bis das der Fall ist bleibt Alles was wir hier schreiben reine Spekulation, nicht mehr und nicht weniger!!!

Geschrieben

Aber diese Szenarien werden durch Auswerten von FDR und CVR Stück für Stück relativiert werden

 

Dir ist schon klar, dass wir hier von einer Citation und nicht von einem A380 sprechen?

 

Florian

Geschrieben

Danke, Florian.

 

Jetzt sag bloß, dass diese Vorrichtungen in den Business-Jets nicht vorgeschrieben sind :O

 

Kommt es darauf an, ob ein Business-Jet kommerziell Passagiere befördert?

 

Ich war wirklich davon ausgegangen, dass Bussiness-Maschinen generell mit den Black-Boxes ausgestattet sind...

Geschrieben

Nach meinem bescheidenen Wissen :

CVR vorgeschrieben für > 5.7t oder "multi engine turbine powered" > 9 pax

FDR vorgeschrieben für > 5.7t wenn nach 1.6.1990 zugelassen oder multi engine turbine powered" > 9 pax wenn nach 1.4.1998 zugelassen.

 

Also für dieses Flugzeug mit ungefähr 5t und 5-7 pax, und wohl auch schon etwas älter, ist weder CVR noch FDR vorgeschrieben.

 

Aber wir können ja hoffen, das die BFU den Unfall auch ohne diesen Input völlig aufklären wird.

 

Gruß

Ralf

Geschrieben

Wer unter VFR willentlich und vorsätzlich in IMC einfliegt begeht ein extrem gefährliches Vergehen. Und wenn hier die Leute sich alle soooo sicher sind, dass dies eine ständige Praxis sei, wieso wird dies nicht im Ansatz bekämpft anstatt mit neuen Regeln und neuen Hürden Leute vom Beruf auszuschliessen?

 

Dann nach doch mal einen Vorschlag, wie Du das "im Ansatz bekaempfen" willst, wenn nicht durch Schulung, Pruefung, Kontrollen und Sanktionen, die Du alle vehement ablehnst.

 

Aufklaerung dazu, wie gefaehrlich das ist wurde die letzten Jahrzehnte schon versucht und ist offensichtlich alleine nicht hinreichend wirksam.

 

Florian

Geschrieben

Aufklaerung dazu, wie gefaehrlich das ist wurde die letzten Jahrzehnte schon versucht und ist offensichtlich alleine nicht hinreichend wirksam.

 

Naja, im Gegensatz zu unserem Nationalmoritz glaube ich nicht an 'Vision zero'.

 

Kontrollieren und sanktionieren kann man auch schon seit Jahrzehnten.

 

Wenn gewisse Crew/Eignerkombinationen nicht so sehr am Leben hängen, lasst sie doch. Auf den Pisten sind garantiert dieses Jahr mehr Menschen um's Leben gekommen und es kratzt kein Schwein.

Geschrieben
Wenn gewisse Crew/Eignerkombinationen nicht so sehr am Leben hängen, lasst sie doch.
Wenn es dabei bleiben würde, einverstanden.

Aber am Ende ist jeder dieser Unfälle ein weiter Sargnagel für die GA, ein weiterer Kostenfaktor den am Ende alle über ihre Versicherung mitbezahlen, Ein weiter Grund auch die vorbildlichen Piloten mehr und mehr zu gängeln. Von daher geht es jeden von uns an, wenn einige Kollegen die ganze Zunft in Verruf bringen. Das ist existenzgefährdend für uns alle !

 

Gruß

Ralf

Geschrieben
Dann nach doch mal einen Vorschlag, wie Du das "im Ansatz bekaempfen" willst, wenn nicht durch Schulung, Pruefung, Kontrollen

 

Aufklaerung dazu, wie gefaehrlich das ist wurde die letzten Jahrzehnte schon versucht und ist offensichtlich alleine nicht hinreichend wirksam.

 

Florian

 

 

Eine Blackbox auch fuer die GA. Nicht so kompliziert wie im Airliner, aber immer noch gut genug, um heraus zu finden, wann wer wo gelandet ist. Basic data. Wenn jeder ein GPS hat etc ist das ja wohl kaum ein Problem.

 

Natuerlich nur fuer neue Flugzeuge und bei jedem Twin Turboprop und Kleinjet.

Und dann stichprobenartig ueberpruefen. Wer nichts zu verbergen hat, kann damit leben.

 

Gruss Renato

Geschrieben
Wenn es dabei bleiben würde, einverstanden.

Aber am Ende ist jeder dieser Unfälle ein weiter Sargnagel für die GA, ein weiterer Kostenfaktor den am Ende alle über ihre Versicherung mitbezahlen, Ein weiter Grund auch die vorbildlichen Piloten mehr und mehr zu gängeln. Von daher geht es jeden von uns an, wenn einige Kollegen die ganze Zunft in Verruf bringen. Das ist existenzgefährdend für uns alle !

 

Ja, so lange man eben nach jedem Unfall ein riesen Gezeter macht, ist das natürlich so.

Wann fordert man die Blackbox für den Fussgänger? Deren Fehler kosten auch viel Geld.

Am besten schlägt man gleich Alarm, wenn einer an einer Zigarette nuckelt... oder beim 2. Burger in einer Woche... am besten legen wir uns alle in Särge und leben nur noch virtuell...

Geschrieben

Seit Beginn des Threads vor kaum einen Monat sind das jetzt hier 33000 Hits. Über 300 Beiträge. Von Fachleuten, Möchtegern-Fachleuten, Fachfremden und - natürlich - virtuellen Gaffern.

 

Was ist eigentlich passiert? Ist die Welt untergegangen?

 

Seitdem haben weltweit zehntausende Flugbewegungen stattgefunden. Wieviele Casualities?

Seitdem sind weltweit einige tausend Menschen allein im Straßenverkehr zu Tode gekommen.

Seitdem haben Seelenklempner weltweit hunderte von Persönlichkeiten verkorkst und hunderte Selbstmorde nicht verhindern können.

 

Nochmal: Da haben Piloten (+Eigner?) die VFR-Minima unterschritten. Sie sind dafür hart bestraft worden. Die Collateral-Schäden sind (wie meist bei GA-Unfällen) ziemlich unerheblich. Das war's.

 

Wie oben schon gesagt wurde: Das wird ganz sicher wieder geschehen. Unabwendbar. Eine Verschärfung der Regularien brächte eine geringfügig verringerte Wahrscheinlichkeit eines weiteren Unfalls dieser Art zum hohen Preis einer weiteren tiefgreifenden Einschränkung für die GA. (Verkehrslandeplätze (noch besser: Auch alle Sonderlandeplätze) auf GPS- oder gar ILS-Approach hochrüsten? Pseudologen-Tests für PPL-Anwärter (besser natürlich gleich für Segelflugschüler) zusätzlich zu ZÜP/Führungszeugnis/Auszug aus dem Strafregister und durchweg qualitativer theoretischer und praktischer Ausbildung? Geht's noch?).

 

Was ist das hier? Galoppierender Realitätsverlust? Lebensangst? Neid auf die "Reichen, die sich die Fliegerei leisten können"?

 

Ich zitiere Francis Bacon (12.Jhdt):"Seht Euch die wirkliche Welt an". Und nicht ausschließlich, welche Schrecklichkeiten noch möglich sind. Sonst sollten wir besser alle gleich im Bett bleiben, weil ja jederzeit ein Asteroid hier alles - inklusive dieses Threads - final plattmachen könnte (für Asteroiden-Impacts fehlen übrigens auch noch passende Regularien! Wie wär's mit einer Neuauflage von "duck and cover"?). :009:

 

Gruß

Peter

Geschrieben

Ab 2016? soll auch für neue Flugzeuge <5,7t ein FDR/CVR vorgeschrieben sein, bei den älteren Maschinen wird es dann empfohlen...

 

Danke, ich hatte Stundenlang gesucht und nix gefunden.

Geschrieben
Wenn jeder ein GPS hat etc ist das ja wohl kaum ein Problem.

 

Die meisten GPS zeichnen die Daten eh auf, was in verschiedenen Unfallberichten genutzt wird.

 

Hier gibt es Jungs, die den Fehler als Ist-Zustand nehmen und daraus Konsequenzen erarbeiten/fordern, das halte ich für sehr bedenklich.

 

Ich auch. Reflektiert aber durchaus den Reaktionismus der in den letzten Jahren bei den Regulatoren Einzug gehalten hat.

 

Wer nichts zu verbergen hat, kann damit leben.

 

Die klassische Argumentation jedes Spitzels und Abhörfreaks. Auch die USA argumentiert so im "Kampf gegen den Terror" bzw ihrer Bespitzelungstheorie. Genau die ist es aber, die die Unschuldsvermutung, die bis heute (noch) im Gesetz jedes Rechtsstaates steht, aushebelt und den Unschuldsbeweis dem Beschuldigten aufbürdet.

 

Wir sehen mehr und mehr davon in der heutigen Ueberwachungsmentalität. Crash Rekoder im Fahrzeug, Dashboard Kameras, e.t.c. Diese Geräte werden aber nur im Eventfall ausgelesen, Du aber verlangst hier systematisches Auslesen durch die Behörden. Das machen nicht mal die Airlines, die das intern machen. Ich frage einmal mehr, wollt Ihr das alles wirklich?

 

Was ist das hier? Galoppierender Realitätsverlust? Lebensangst? Neid auf die "Reichen, die sich die Fliegerei leisten können"?

 

Ich tippe auf alles und weiteres, schlussendlich ein Gesellschaftsbild der heutigen Zeit.

 

Sonst sollten wir besser alle gleich im Bett bleiben, weil ja jederzeit ein Asteroid hier alles - inklusive dieses Threads - final plattmachen könnte

 

:005: So isses. Und dann pipst ein übriggebliebenes Atom zum anderen "Sag mal, wer hat denn das bewilligt???"

Geschrieben
Verkehrslandeplätze (noch besser: Auch alle Sonderlandeplätze) auf GPS- oder gar ILS-Approach hochrüsten?

 

Also, ich finde das immer noch den besten Vorschlag von allen hier. :009:

 

Gegenargumente bisher waren:

  • IFR-Minima kann man ja auch unterschreiten
  • Zu teuer
  • Muss alles von den (VFR-)Piloten bezahlt werden
  • Brauche ich als Segelflieger eh nicht

 

Ich lasse die mal alle nicht gelten, mit dem Gegenargument: In den USA geht es doch? Warum wehren sich hier selbst die Piloten?

 

Ciao

Friedrich

Geschrieben

Gewisse Leute verunfallen ja nicht weil sie in 5000 ft IFR canceln obwohl sie noch in den Wolken sind, und auch nicht in 500 ft AGL, sondern weil sie irrtümlich glauben, die letzten 500 ft Höhe bis zur Landebahn in IMC ohne eine zugelassenen genaue elektronische Führung bewältigen zu können.

 

GPS-Anflüge sind zweifelsohne gut für Piloten, die sich an die Vorschriften halten, also die MDA nicht unterschreiten, wenn sie nichts sehen. Diese Leute könnten dann per GPS legal wenigstens bis zur MDA sinken. Das wäre sicher ein Fortschritt.

 

Gruß!

 

Hans

  • 1 Monat später...
Geschrieben
Also, ich finde das immer noch den besten Vorschlag von allen hier. :009:

 

Gegenargumente bisher waren:

  • IFR-Minima kann man ja auch unterschreiten
  • Zu teuer
  • Muss alles von den (VFR-)Piloten bezahlt werden
  • Brauche ich als Segelflieger eh nicht

 

Ich lasse die mal alle nicht gelten, mit dem Gegenargument: In den USA geht es doch? Warum wehren sich hier selbst die Piloten?

 

Ciao

Friedrich

 

Solche Dinge brauchen Verfahren. Solche Approaches brauchen Lotsen in den Towern, die auch bezahlt werden wollen. Dann muss gestaffelt werden, was man zum Beispiel in Egelsbach aufgrund von Frankfurt so gut wie knicken kann. In Trier gäbe es vermutlich Abhängigkeiten mit Spangdahlem und Luxemburg. Die Piloten brauchen die Lizenzen dafür.

 

Es ist nicht damit getan, einfach ein paar Waypoints in eine Karte zu zeichnen.

  • 1 Monat später...
  • 2 Jahre später...
Geschrieben

Untersuchungsbericht:

http://www.bfu-web.de/DE/Publikationen/Untersuchungsberichte/2014/Bericht_14_CX001_C501_Trier-Foehren.pdf?__blob=publicationFile

 

Der Anflug wurde als "selbstgebastelter" GPS-Anflug geflogen, dabei wahrscheinlich als Zielhöhe 0 ft (Meeresspiegelhöhe) anstelle der tatsächlichen Höhe des Flugplatzes (666 ft AMSL) eingegeben.

 

 

Der Unfall ist darauf zurückzuführen, dass
- der verantwortliche Pilot (PIC) sich trotz bekannter am Flugplatz herrschender Instrumentenwetterbedingungen zum Anflug nach Sichtflugregeln (VFR) entschloss
- wahrscheinlich aufgrund einer fehlerhaften Einstellung am Navigationsgerät ein falsches Vertikalprofil geflogen wurde

- aufgrund fehlender Sichtreferenz und eines unzureichenden Situationsbewusstseins der Piloten der Sinkflug nicht rechtzeitig abgebrochen wurde.

 

Die Untersuchung ergab keine Hinweise auf unfallrelevante technische Mängel am Luftfahrzeug.
Der Flugverlauf, die Charakteristik der Unfallstelle und die Verteilung der Wrackteile sind typisch für ein Unfallszenario, das man als Controlled Flight into Terrain (CFIT) bezeichnet.
 
 

 

Geschrieben

Zwei Aussagen aus dem Untersuchungsbericht sind mir besonders aufgefallen:

 

 

Die BFU befragte drei gleichfalls für das Unternehmen fliegende Piloten über die

Persönlichkeit des PIC. Der PIC wurde als eher dominant und von sich überzeugt

beschrieben.

Die durch die BFU befragten Piloten beschrieben den Copiloten als zurückhaltend,

besonnenen und kooperativen „Teamplayer“.

 

Gruß!

Hans

 

Geschrieben

Zwei Aussagen aus dem Untersuchungsbericht sind mir besonders aufgefallen:

 

Da gibt es aus meiner Sicht Vieles, was erwähnenswert ist: Das der sog. "Copilot" weder Lizenz noch Musterberechtigung hatte, um diesen Flug durchzuführen trägt sicher auch nicht zum gleichberechtigten Miteinander im Cockpit bei. 

 

Auch, dass die Piloten offenbar am Flugtag nicht mal das Wetter gecheckt haben - und es ihnen deswegen nicht auffallen konnte, dass der gefiledte Flugplan illegal war (da weder an der Dest noch am Alt legales Wetter vorlag), ist für Profis schon bemerkenswert.

 

Das so schlampige Piloten dann nicht merken, wenn sie bei ihrem selbstbestrickten Approach die falsche Zielhöhe eingeben, verwundert dann auch nicht mehr wirklich.

 

Zumindest ist damit die (ja auch hier spekulierte) Story vom Tisch, dass der Owner/Pax die Piloten mit Druck gezwungen hat, den Flug trotz der hohen Risiken durchzuführen.

 

Florian

Geschrieben

Da gibt es aus meiner Sicht Vieles, was erwähnenswert ist: Das der sog. "Copilot" weder Lizenz noch Musterberechtigung hatte, um diesen Flug durchzuführen trägt sicher auch nicht zum gleichberechtigten Miteinander im Cockpit bei. 

 

Auch, dass die Piloten offenbar am Flugtag nicht mal das Wetter gecheckt haben - und es ihnen deswegen nicht auffallen konnte, dass der gefiledte Flugplan illegal war (da weder an der Dest noch am Alt legales Wetter vorlag), ist für Profis schon bemerkenswert.

 

Das so schlampige Piloten dann nicht merken, wenn sie bei ihrem selbstbestrickten Approach die falsche Zielhöhe eingeben, verwundert dann auch nicht mehr wirklich.

 

Zumindest ist damit die (ja auch hier spekulierte) Story vom Tisch, dass der Owner/Pax die Piloten mit Druck gezwungen hat, den Flug trotz der hohen Risiken durchzuführen.

Das war halt die beruehmte "normalization of deviation from the norm": Es ging doch vorher auch immer gut. War eben kein Profi, sondern ein Wurschtler-Cowboy, der bis dahin oefters Glueck hatte. Das sind genau die Typen, die die GA in den Schmutz ziehen, aber wiederum ein Argument fuer einen gewissen Teil des Klientels, doch die teurere GA-Option zu waehlen, in der solche Cowboy-Charaktere eher nicht Fuss fassen koennen. Sicherheit kostet Geld.

Geschrieben

War eben kein Profi, sondern ein Wurschtler-Cowboy, der bis dahin oefters Glueck hatte. Das sind genau die Typen, die die GA in den Schmutz ziehen, ...

 

Naja, da kann man jetzt drüber philosophieren, was ein "Profi" ist: Laut Unfallbericht hatte der Pilot über den wir reden >4k Flugstunden, einen ATPL und war bei dem Unternehmen als Pilot eingestellt. Das qualifiziert schon als "Profi".

 

"Profi" heisst ja nicht automatisch "gut" - genauso wenig, wie "Amateur" automatisch "schlecht" heisst.

 

Aber ganz egal ob "Profi" oder "Amateur" gebe ich Dir ganz Recht: Solche Typen bringen leider die ganze GA in Verruf...

 

Florian

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