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12.01.2014 | CE501 | N452TS | Trier-Föhren | Kollision mit Stromleitung im Nebel


Empfohlene Beiträge

Geschrieben
Wenn dem so wäre, sollten BAZL und Co vielleicht da mal seinen Job machen, statt sich immer wieder anderen Unsinn einfallen zu lassen. Wer eine Pilotenlizenz erlangt, hat die Selektion bestanden.

 

Warum geben dann viele Unternehmen viel Geld aus um ihre zukünftigen Mitarbeiter zu selektieren? Dies bezieht sich wie hier schon öfter erwähnt nicht nur auf die Luftfahrtbranche. Sowas macht man wohl nur dann wenn man der Auffassung ist dass die Qualität der Lizenzinhaber, bzw. deren Ausbildung, recht durchwachsen ist.

 

Wie nennt man den schlechtesten Medizinabsolventen aller Zeiten? Herr Doktor!

 

Ich bin kein Verfechter von "Psychoprofiling" im Kindergartenalter. Es gibt genug andere Wege um herauszufinden ob ein lizensierter Pilot für einen bestimmten fliegerischen Aufgabenbereich in der Branche geeignet ist.

 

Die Anforderungen die heute gestellt werden sind Erkenntnisse aus mit Blut geschriebenen Unfallberichten. Die "Human Factors" sind in der Luftfahrt einfach nicht von der Hand zu weisen, und so hat man sich nach Werkzeugen umgesehen um eine Wiederholung dieser vielen Unfälle und Toten zu vermeiden.

 

Urs, ich erkenne vor allem in Deinen Beiträgen quer durch das Forum eine Linie die mal mehr und mal weniger an das Thema Reglementierung und Bürokratie anknüpft. Wir alle wünschen uns möglichst "freie Himmel" und gute wirtschaftliche Voraussetzungen für unsere Branche. Trotzdem sollte man meiner bescheidenen Meinung nach nicht jeden Ansatz eines Problems (und in diesem Thema wurde einige Male an die einschlägig bekannten Praktiken in der GA erinnert) mit massivem Widerstand bekämpfen, nur um den Behörden "Eins Auszuwischen" oder ihnen Einhalt zu gebieten.

 

Warum kann man nicht darüber diskutieren, ab welcher Leistungsklasse/Größe etc… ein Flugzeug mit 2 voll ausgebildeten Piloten "ausgestattet" werden muss? Oder dass schon in der Grundausbildung bis zur ATPLizenz ein größeres Augenmerk auf Risikominimierung gelegt wird. Dass man Berufseinsteigern ein besseres Verständnis, und dadurch auch Selbstvertrauen für die Probleme mitgibt, welche später erwartet werden können.

 

Weiters ist es höchste Zeit für ein Europaweites, anonymes Reporting System á la NASA ASR mit "imunity policy" - confidential, voluntary, non punitive. Wir können es den Amerikanern nachmachen und es über die ESA laufen lassen. http://asrs.arc.nasa.gov

 

Ich sage es nochmal: Es sollte nicht darum gehen mit dem Finger vom Jumbo aus auf die Citation zu zeigen oder vice versa… Und es kann auch nicht sein dass man sich mit "ab und zu fällt halt einer runter" zufrieden gibt. Alle Piloten müssen die nötige Ausbildung, Kultur, das Fachwissen und Selbstbewusstsein aufweisen und den nötigen Schutz vor äußeren Einflüssen bekommen um ihre Entscheidungen nach bestem Wissen und Gewissen selbst zu treffen.

 

Im Sinne der Unfallvermeidung!

Geschrieben

hoi Patrick,

 

guckst Du BAZL, SWANS. Dort findest Du Dein anonymes Reportingsystem.

 

 

Tomi

Geschrieben
Warum geben dann viele Unternehmen viel Geld aus um ihre zukünftigen Mitarbeiter zu selektieren? Dies bezieht sich wie hier schon öfter erwähnt nicht nur auf die Luftfahrtbranche. Sowas macht man wohl nur dann wenn man der Auffassung ist dass die Qualität der Lizenzinhaber, bzw. deren Ausbildung, recht durchwachsen ist.

Jo, teilweise will man halt nach seinen eigenen Vorstellungen selektieren. Ob das immer sinnvoll ist. Ich hab z.B. mal Anfang 90er(!) so nen Test gemacht, weil ich Programmierer werden wollte. da kamen so schlaue Fragen wie: Wie lange ist ei 10 Dm schein? 10, 11 oder 12 cm? (so in etwa). Wie gross ist die Fläche der DDR? Wie weit liegen (Deutsches Kaff A) und (Deutsches Kaff B) auseinander?

 

Hey, mir als Schweizer war sofort klar dass ich niemals zum Programmierer taugen werde, weil ich solche Sachen nicht weiss.

Geschrieben

Mal so als Information

Zitat:

Washington - Die Hälfte der für Nuklearwaffen verantwortlichen 190 Offiziere der amerikanischen Malmstrom Air Force Base sind suspendiert worden. Sie stehen unter Verdacht, bei ihren Eignungstests betrogen zu haben, sagte die Leiterin der Air Force, Deborah Lee James. "Der Drang zur Perfektion hat ein Klima von übermäßigem Stress und Angst geschaffen", sagte sie der Los Angeles Times......

Quelle: http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/air-force-offiziere-stehen-unter-betrugsverdacht-a-950365.html

###

Wenn selbst die USAF so etwas eingestehen muss, ist mMn. das Thema psychologischer Test allgemein und verbindlich für Piloten damit erledigt.

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Wir sollten hier nicht klüger sein wollen, wie eine Einrichtung die sich auf massiv mehr Fachwissen stützen kann, als wir hier.

.

Hab den Artikel nicht bestellt, bin erst gerade darüber gestolpert :-)

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Guten Nacht, werde jetzt mal längere Zeit wieder nur ruhig mitlesen.

War schön hier kontrovers, aber fair reden zu können.

.

Gruss

Fred

Geschrieben

Mein Vorschlag:

 

Satire on

 

In jedes Cockpit gehört zu jedem Piloten der Psychologe vom Dienst. Und hinten muß mindestens ein Rechtsanwalt mitfliegen. Zu jedem Preflight-Check gehören Alco-Test, Nachprüfung in Luftrecht und Hinterlegung einer Kaution zur Abdeckung zu erwartenden Fehlverhaltens :001: - und natürlich zur Entlohnung des Psychologen :005: .

 

Satire off

 

Früher gehörte es zum Prozess des Erwachsenwerdens, Risiken REALISTISCH einschätzen zu lernen und auf dieser Grundlage seine Ängste zu überwinden. Heute glaubt jeder Feigling, er habe einen Anspruch darauf, daß ihm Staat/Behörden/Gesetze/Vorschriften/Seelenklempner gefälligst unbegrenzte Sicherheit und Freiheit von Angst in allen Lebensbereichen zu garantieren haben.

 

Gruß

Peter

Geschrieben

Notwendige Ergänzung:

 

Satire on

Den ebenso notwendigen Hobby-Flightsimmer neben dem Rechtsanwalt, der bei Pilotenausfall das Flugzeug noch heil zur Erde bringt...

Satire off

Geschrieben

Hallo Patrick,

 

Ich bin kein Verfechter von "Psychoprofiling" im Kindergartenalter. Es gibt genug andere Wege um herauszufinden ob ein lizensierter Pilot für einen bestimmten fliegerischen Aufgabenbereich in der Branche geeignet ist.

 

So ist es. Und diese Mechanismen funktionieren heute auch.

 

Trotzdem sollte man meiner bescheidenen Meinung nach nicht jeden Ansatz eines Problems (und in diesem Thema wurde einige Male an die einschlägig bekannten Praktiken in der GA erinnert) mit massivem Widerstand bekämpfen, nur um den Behörden "Eins Auszuwischen" oder ihnen Einhalt zu gebieten.

 

Es geht keineswegs darum den Behörden eins auszuwischen. Und ich bin auch der letzte, der hergehen wird und jegliche Problemlösung torpediert, dazu bin ich viel zu lange schon mit Flugsicherheit und den damit zusammenhängenden Problemen befasst. Wogegen ich mich aber wehre ist, dass jeder Vorfall zum Anlass genommen wird, neue Regeln zu erstellen, die alle gleichmässig treffen, obwohl der Vorfall unter Anwendung der existierenden Regeln bereits klar hätte verhindert werden können.

 

In den letzen Jahren hatten wir einige solche Regelschübe, die auf derartige Reaktionen zurückzuführen waren. Vor kurzem wurde von der EASA eine Neuregelung der TBO Zeiten zurückgenommen, weil die Auswirkungen derart fatal gewesen wären, dass es zu massiven Protesten kam und weil auch der Nachweis bestand, dass die Regel ausser extremen Kosten wenig bis gar nichts bringen würde. Dazu kam, dass der auslösende Unfall nur dadurch möglich wurde, dass bestehende Regeln eben nicht beachtet wurden.

 

Der Unfall von Trier, wie er sich heute präsentiert, ist ein klassisches VFR into IMC Szenario. Die heutigen Regeln sagen klar, das ist verboten. Wären sie befolgt worden, hätte es nach heutigem Wissensstand keinen Unfall gegeben. Weil derartige Regelbrüche immer wieder passieren, fordern einige Exponenten hier nun einen flächendeckenden Psychotest für A L L E Pilotenanwärter, als Teil des Medicals, um "mögliche schwarze Schafe" bereits auszumärzen, bevor sie jemals einen Fuss in ein Cockpit setzen.

 

Die Folgen einer solchen Forderung kann man sich denken. Es würden sehr viele Leute, die mit einer entsprechenden Ausbildung und Training zu guten und zuverlässigen Piloten werden könnten, von vorneherein von dieser Ausbildung ausgeschlossen, weil er im Psychotest irgend eine "Auffälligkeit" zeigt, die dann von den "Experten" als Ausschlussgrund genommen würde. Dies in einer Umgebung, wo bereits heute im Medical mit alten Zöpfen und teilweise umstrittenen Regeln Leute in Europa am Fliegen gehindert werden, die in den USA, nur als Beispiel, problemlos ein Medical kriegen. Wer diese Hintergründe kennt, dem läuten bei Vorschlägen wie diesem alle Alarmglocken.

 

Die Regelflut der letzten Jahre hat der General Aviation per se bereits massiv und ohne nachweislichen Sicherheitsgewinn geschadet. Daher reagiere ich ausgesprochen allergisch wenn dann selbst aus der GA Szene ständig neue Regelungen und Gesetze gefordert werden, die alles noch einmal schwerer machen, die mit zweifelhaften Methoden eine Pseudosicherheit erreichen wollen, die schlicht nicht zu erreichen ist.

 

Dagegen wehre ich mich. Und dagegen kämpfe ich mit meinen bescheidenen Mitteln auch an. Vor allem aber dann, wenn Leute, die selber in der Industrie tätig sind und prinzipiell unter der Regulierungslast leiden, die ganze Sache noch einmal verschlimmern wollen.

 

Fred hat es hier deutlich gesagt: Psychotests und Psychoprofiling als Ausschlussgrund für Pilotenlizenzen sind ein untaugliches Mittel um erneut einen erheblichen Teil der Pilotenanwärter als untauglich abzuqualifizieren, schlicht schon deswegen weil sie notorisch unzuverlässige Resultate liefern und dazu relativ leicht zu umgehen sind.

 

Wollen wir also nun wirklich auf Grund eines Unfalls, bei den heute geltende Regeln bereits mehr als ausreichend gewesen wären, ihn zu verhindern wenn sie eingehalten worden wären, unseren Kindern und sonstigen Neuanwärtern eine Pilotenkarriere durch einen populistischen Schritt von vorne herein verwehren? Anstatt dass man Wege und Mittel findet, die existierenden Regulatorien einzusetzen und solche Misstände zu beheben?

 

Wer unter VFR willentlich und vorsätzlich in IMC einfliegt begeht ein extrem gefährliches Vergehen. Und wenn hier die Leute sich alle soooo sicher sind, dass dies eine ständige Praxis sei, wieso wird dies nicht im Ansatz bekämpft anstatt mit neuen Regeln und neuen Hürden Leute vom Beruf auszuschliessen?

 

Darum geht es mir. Wir müssen vorsichtig sein mit dem was wir öffentlich wünschen. Es kann sehr viel schneller eintreten als wir wollen.

Geschrieben

Selbst erlebte und berichtete Realitaet ist dass man sich Borniertheit und Sturheit widersetzend rechtzeitig weggemobbt wird bevor man selbst nötige Qualifikationen erreicht.

Übrig bleiben Pfeifen von denen Widerspruch nicht zu erwarten ist.

Und dort werden Sozialkompetenz und Teamfaehigkeitsseminare verkauft.

Das ist alles nur Tarnung.

Geschrieben

Hallo Urs,

 

wirklich guter Beitrag. Genau darum gehts:

 

…obwohl der Vorfall unter Anwendung der existierenden Regeln bereits klar hätte verhindert werden können.

 

Wie könnte man erreichen dass die Regeln beachtet werden? Es scheint so als lastet auf manchen Piloten der Druck Regeln zu missachten, denn sollten sie dies nicht tun könne man sie einfach gegen jemanden austauschen der es nicht so genau nimmt. Vor allem Freelance Piloten haben hier sicherlich einen hohen Druck.

 

Vielleicht durch Aufklärung? Unfallberichte auswerten und zugänglich machen? "Die mit dem Geld" (Owner, Charterer etc…) müssen überzeugt werden dass das eine Mal zu oft Geld sparen ("…lieber keine Diversion…einen Anflug kann man ja probieren, ging doch letztens…" dann auch das letzte Mal gewesen sein könnte.

 

Oder was könnten sonst die Beweggründe sein eine Landung unter widrigen Umständen erzwingen zu wollen?

Geschrieben

Wie könnte man erreichen dass die Regeln beachtet werden? Es scheint so als lastet auf manchen Piloten der Druck Regeln zu missachten, denn sollten sie dies nicht tun könne man sie einfach gegen jemanden austauschen der es nicht so genau nimmt. Vor allem Freelance Piloten haben hier sicherlich einen hohen Druck.

 

Die Frage ist, machen sie sich den Druck nicht selbst? Oder nehmen sie es gar nicht als Druck wahr, sondern als Herausforderung? Oder noch nicht mal das, sondern sie glauben in grenzenloser Selbstüberschätzung einfach, das sie so viel besser sind als der Durchschnitt, dass für sie andere Grenzen gelten?

 

Ich denke da ist für jeden was dabei.

Geschrieben

Aufklärung sicher, nicht nur die Piloten, die wissen das, aber durchaus auch die Owner. Vielleicht mal durch einige zweckführende Artikel in den einschlägigen Publikationen aber durchaus auch pro-aktiv durch die Flugzeughersteller oder auch Luftämter. Man kennt ja schliesslich die Eigner, wieso die nicht mal mit einem Rundbrief beglücken. Oder mal ein Seminar oder eine Keynote an der EBACE oder ähnlichen Veranstaltungen?

 

Zweitens aber sollten Besatzungen und Owner auch direkt angesprochen werden, wenn solche Fälle festgestellt und rapportiert werden. Es geht hier nicht drum, Denunziantentum zu fördern, aber wenn krasse Verstösse wiederholt wahrgenommen werden, sollte es thematisiert und bei klarer Sachlage auch durchaus mal verfolgt werden.

 

Die Message muss klar sein: Derartige Dinge sind lebensgefährlich, verboten und daher auch dumm, nicht cool.

Geschrieben

Hallo

.

ich habe mir jetzt noch einmal diesen Thread angesehen.

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Ausgangspunkt war: Ein schlimmer Unfall bei Tier.

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Dann ist aber der Diskurs abgeglitten. Erst in Spekulationen, dann in Forderungen nach Regeln.

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Ich finde harte Diskurse nicht falsch. Das kann manchmal neue Erkenntnisse bringen. Nur, ein fairer Diskurs zeichnet sich damit aus, dass SACHARGUMENTE tragen und nicht mit rethorischen Trixs und Scheinargumenten versucht wird, den ANDERS-Denkenden platt zu machen.

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Da ist vielleicht im Gericht, in der Politik gängiges Verfahren, sollte aber unter Fliegern nicht zum Alltag werden.

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Das hier soll keine Beschwerde sein. Ich bin hartes Streiten gewohnt. Auf dem Podium, vor der Kamera, face to face, aber nicht hinterhältig mit billiger Polemik,Rethorik aus der Mottenkiste.

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Ich für meinen Teil WÜNSCHE mir: Diskusion hart, ehrlich und fair in der Sache aber......

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eine Moderation die Zielführend eingreift, wenn die Grenzen eines fairen Diskurses überschritten werden. Das ist in diesem Thread mMn. mehrfach vorgekommen.

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Ich weiss nicht wie ihr das seht, aber ich habe dieses FORUM in den letzen Jahren als Leser immer für sehr fair und fliegerzentriert erlebt.

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Vielleicht war dieser Thread eine Ausnahme! Freiheit/Freie Rede ist ganz wichtg, aber der Nachsatz dazu auch:

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Verbiete den Menschen das Wort, die freie Rede dazu missbrauchen Freiheit ab zu schaffen"

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Ich weiss um die Probleme der Entscheidung, auch die Mehrheit liegt oft falsch, aber ich glaube, das hier in diesem Forum sehr wohl offen, aber auch fair um Meinungen gerungen werden kann.

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In diesem Thread ist das daneben gegangen. Ich wünsche mir das das im Nächsten besser wird.

Gemeinsam kriegen wir das hin :-))))

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Cavok zum Fliegen und zum Reden

wuenscht

Fred

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(Jetz muss ich 3 Wochen in die Eisen, dann 4 Wochen in die finische Tundra, melde mich wieder wenn ich zurück bin und Zeit habe)

Geschrieben
Ausgangspunkt war: Ein schlimmer Unfall bei Tier.

Sogar bei mehreren Tieren, Fasanen, wenn ich mich recht erinnere :005:
eine Landung unter widrigen Umständen erzwingen zu wollen?
Eine Landung unter widrigen Umständen und entgegen klarer Regeln erzwingen zu wollen! Es geht nicht nur darum, sich zu viel zuzumuten, es geht darum klar definierte und sinnvolle Grenzen zu misachten. Wir reden hier nicht von Selbstüberschätzung oder mangelndem Risikobewusstsein, wir reden von klaren Regelverstößen die dem Piloten absolut bewusst gewesen sein müssen.

Es gibt genug Grauzonen im Fliegerleben, und das wird auch naturgegeben so bleiben, man kann nicht alles in Regeln fassen, deshalb heisst der Pilot ja nicht umsonst im Amtsdeutsch verantwortlicher Flugzeugführer. Aber hier reden wir von ganz klaren Angelegenheiten, die Sichtverhältnisse waren weit jenseits jeder Grauzone im ganz klar unzulässigen und saugefährlichen Bereich. Die Situation war nicht (um unsere Kanzlerin zu bemühen) alternativlos, dem Piloten muss durch den Flugverlauf klar gewesen sein, dass der Nebel lokal war und es massenweise CAVOK Alternativen gegeben hätte. Der Pilot hat sich klar und wissentlich an etwas verbotenes herangewagt, und dann ist auch noch etwas schiefgegangen. Über letzteres spekulieren wir noch, ersteres ist glasklar. Die genauen Beweggründe für die Entscheidung hat der Pilot wohl mit ins Grab genommen, da wird auch die BFU nichts mehr herausfinden können.

 

Gruß

Ralf

Geschrieben

Ich finde den Ausdruck "widrige Umstände" doch arg untertreibend: Das waren "unmögliche Wetterverhältnisse", bei denen man auf einem VFR-Platz nicht sicher landen kann. Ob man es darf, scheint einigen Leuten egal zu sein - primär wichtig ist, ob es sicher möglich ist und das muss man ganz klar mit "nein" beantworten.

Geschrieben

Wie könnte man erreichen dass die Regeln beachtet werden? Es scheint so als lastet auf manchen Piloten der Druck Regeln zu missachten...

 

In dem hier diskutierten Themenkomplex ist es imho sogar noch schlimmer: Es herrscht in weiten Teilen der Pilotenschaft die Einstellung vor, dass die Regeln bzgl. IFR im unkontrollierten Luftraum in Deutschland und anderen EASA-Ländern so praxisfremd sind, dass es nicht nur legitim, sondern sogar ein bewundernswertes Zeichen von gerechtfertigtem zivilen Ungehorsam ist, vor joining oder nach cancellation in IMC rumzudüsen.

Selbst in diesem Forum, in dem ja normalerweise sehr bedachte Piloten diskutieren, wird diese Einstellung hin und wieder vertreten.

 

Es geht also nicht (nur) darum, dass unter hohem Druck etwas gemacht wird, was man ohne den Druck nie machen würde - es fehlt bei manchen Piloten grundsätzlich das Unrechtsbewusstsein.

 

Solch eine Einstellung findet sich übrigens nicht nur bei IFR-Piloten in der GA. Ähnliche Tendenzen bestehen z.B. bzgl. MTOW-Überschreitungen (nicht nur bei ULs, aber besonders dort weil da halt die Grenzen besonders eng sind), Wolkenabstände im Luftraum Echo (nicht nur bei Segelfliegern, aber besonders da), ...

Jeweils wird eine von einer breiten Masse an Piloten (vielleicht sogar zu Recht) für unpraktikabel gehaltene Regelung als Ausrede genommen, sich ja daran nicht halten zu müssen.

 

Florian

Geschrieben

Ich denke auch, dass diese 'Kamikaze Anflüge' vorkommen, weil ein Bedürfnis dafür besteht. Heute wäre technisch vieles möglich, was früher unmöglich war. Ich denke es würde mehr Leben retten, wenn, statt über neue Verbote zu diskutieren, an Verfahren gearbeitet würde, die so gut wie jeden Platz IFR-Anfliegbar macht.

Solange das nämlich nicht geht, wird es immer wieder Leute geben, die selbst was stricken.

Geschrieben

Wie "unsinnig" oder nicht Regulationen auch sind, sie haben befolgt zu werden. Und das tut meine ich ein sehr grosser Teil der GA, auch im Wissen um die Konsequenzen, die bereits sehr kleine Uebertretungen (wie etwa ein Abweichen von einer Platzrunde) haben können. Wer sich mit Regeln nicht abfinden kann und glaubt, als kleiner Robin Hood "zivielen Ungehorsam" betreiben zu müssen, tut der GA einen Bärendienst.

 

Der einzige Grund wieso man von Regeln abweichen kann, ist ein Notfall oder unmittelbare Sicherheitsprobleme. Und in diesem Fall geht es auch nicht um Ungehorsam sondern um notwendige Aktionen um Unfälle zu verhindern.

 

Das war wohl hier eher gegenteilig nicht der Fall.

 

Unsinnige Regeln sind per Gesetzgeber und damit per politische Initiativen zu ändern, nicht einfach jeder macht was er will.

 

Einmal mehr eine pauschale Unterstellung ohne jegliche Grundlage.

Geschrieben
Ich denke es würde mehr Leben retten, wenn, statt über neue Verbote zu diskutieren, an Verfahren gearbeitet würde, die so gut wie jeden Platz IFR-Anfliegbar macht.
Was ja im Prinzip das selbe wäre, da es dann ja eben nicht mehr illegal wäre, diesen Platz in IMC anzufliegen.

Statt verbotene Anflüge zu praktizieren (und damit zu demonstrieren, dass wir nicht damit umgehen können) sollte man sich lieber dafür einsetzen, sichere und zulässige Anflüge zu ermöglichen. Das wird es nicht zum Nulltarif geben, also muss man dann natürlich auch bereit sein, entsprechende IFR Landegebühren zu bezahlen.

Derartige Rambo-Nummern wie jetzt in Trier sind natürlich nicht dazu geeignet den Behörden zu demonstrieren, dass wir verantwortungsvoll mit neuen Erleichterungen (oder sagen wir mit neuen Möglichkeiten) umgehen würden...

 

Gruß

Ralf

Geschrieben
Ich denke es würde mehr Leben retten, wenn, statt über neue Verbote zu diskutieren, an Verfahren gearbeitet würde, die so gut wie jeden Platz IFR-Anfliegbar macht.

Was bringt Dich zu der Annahme, dass jemand, der sich nicht an VFR-Minima hält, sich dann plötzlich an IFR-Minima halten würde?

Geschrieben
Das wird es nicht zum Nulltarif geben, also muss man dann natürlich auch bereit sein, entsprechende IFR Landegebühren zu bezahlen.

Wenn's nur das wäre, aber selbstverständlich würden dann auch die VFR-Landetaxen steigen, da ja dann auch die VFRler die Flugsicherungsdienste "beanspruchen würden". So wie ich als reiner VFRler bereits heute an diversen Flugplätzen eine "Anfluggebühr" zahlen muss, obwohl die Plätze nur wegen den IFRlern kontroliert sind.

Geschrieben

Ja, genau das meine ich ja. Nach IFR Verfahren rufen einige, bezahlen solles es dann alle. Wer nach mehr IFR Anflugverfahren ruft, soll auch klar sagen, dass er bereit ist die anfallenden Kosten zu tragen. Dann kann ich mir auch gut vorstellen, dass sich da einiges machen lässt, und es sich am Ende sogar rechnet. Der Gewinn an Flug- und Planungssicherheit sollte den Betroffenen den Aufpreis wert sein, und zwar nur den betroffenen.

 

Gruß

Ralf

Geschrieben
Was bringt Dich zu der Annahme, dass jemand, der sich nicht an VFR-Minima hält, sich dann plötzlich an IFR-Minima halten würde?

 

Eine gute rhetorische Frage.

 

Für die vielen kleinen Flugplätze könnte man natürlich einen GPS-Anflug einrichten. Aber diese Anflüge hätten eine MDA von 400 bis 500 ft AGL bei einem Sichtminimum von ca. 2 000m, so wie ich das sehe.

Mit diesen Minima wäre heute in meiner Gegend kein Anflug legal möglich gewesen, und an vielen anderen früheren Tagen auch nicht. Etliche Piloten würden dann sicher auch diese MDAs ohne Bodensicht stark unterschreiten um doch irgendwie zu landen.

 

Für Flugzeuge mit einer handelsüblichen Ausrüstung gibt es eigentlich nur das ILS oder GCA (beim Militär) um sicher dem Boden sehr nahe zu kommen.

 

 

Gruß!

 

Hans

Geschrieben
Was bringt Dich zu der Annahme, dass jemand, der sich nicht an VFR-Minima hält, sich dann plötzlich an IFR-Minima halten würde?

 

Was bringt dich zu der Annahme dass einer, der auf der Autobahn 150 fährt nicht auch kleine Kinder frisst? ;)

Wenn wir schon neue Verfahren einführen, können wir ja gleich welche ohne Minimas machen... :008:

Geschrieben

Eine Landung unter widrigen Umständen und entgegen klarer Regeln erzwingen zu wollen! Es geht nicht nur darum, sich zu viel zuzumuten, es geht darum klar definierte und sinnvolle Grenzen zu misachten. Wir reden hier nicht von Selbstüberschätzung oder mangelndem Risikobewusstsein, wir reden von klaren Regelverstößen die dem Piloten absolut bewusst gewesen sein müssen.

Es gibt genug Grauzonen im Fliegerleben, und das wird auch naturgegeben so bleiben, man kann nicht alles in Regeln fassen, deshalb heisst der Pilot ja nicht umsonst im Amtsdeutsch verantwortlicher Flugzeugführer. Aber hier reden wir von ganz klaren Angelegenheiten, die Sichtverhältnisse waren weit jenseits jeder Grauzone im ganz klar unzulässigen und saugefährlichen Bereich. Die Situation war nicht (um unsere Kanzlerin zu bemühen) alternativlos, dem Piloten muss durch den Flugverlauf klar gewesen sein, dass der Nebel lokal war und es massenweise CAVOK Alternativen gegeben hätte. Der Pilot hat sich klar und wissentlich an etwas verbotenes herangewagt, und dann ist auch noch etwas schiefgegangen. Über letzteres spekulieren wir noch, ersteres ist glasklar. Die genauen Beweggründe für die Entscheidung hat der Pilot wohl mit ins Grab genommen, da wird auch die BFU nichts mehr herausfinden können.

 

Gruß

Ralf

.

Kannst du nicht oder willst du nicht begreifen? Du wiederholst zum xten mal die gleichen Fakten! NIEMAND wird die ANGENOMMENEN Verhaltensweisen gut finden, aber NUR DU weisst ABSOLUT WAHR, was die Piloten falsch gemacht haben.Du sassest auf dem 3.Sitz vorne und bist glücklicherweise Sekunden vorher ausgestiegen! Geh hin und sags der BFU! Die werden glücklich sein so einen kompetenten Partner zu haben. Dann wird die BFU mit deiner Hilfe doch noch was "FINDEN"!

.

Deine Selbstgefälligkeit, Überheblichkeit, gestützt auf Spekulationen, Annahmen, Behauptungen, auf Kosten der TOTEN ist ekelerregend!

.

Oder geht es dir nur ums gewinnen, bzw. hier zu beweisen wie GUT du bist?

.

Du erinnerst mich in deiner Diktion, Argumentation ist das nicht mehr zu nennen. ein wenig an Freissler (unseligen Angedenkens) wenn dir der Name noch etwas sagt!

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Unfreundliche Gruesse

Fred

.

Ps. Ich finde diesen Diskurs zu LASTEN von TOTEN KOLLEGEN nur noch abstossend! Positive Aspekte kann ICH ihm nicht mehr abgewinnen.

.

Für Selbstbeweihräucherung und kindliche Spiele.Pflege des Egos einiger hier Beteiligter war dieser Unfall zu schlimm! Stell EUCH mal vor was geschieht, wenn die Witwe, die Kinder des Piloten diesen Thread lesen! Sag ihr/ihnen das HIER doch mal ins Gesicht und übernehme dafür dann auch die Verantwortung!

.

Pps Bitte an die Moderation dieses THREAD zu schliessen. Ich bin der Meinung hier werden Tote missbraucht um persönliche Kontroversen aus zu tragen!

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