Silberfuchs Geschrieben 1. Januar 2014 Geschrieben 1. Januar 2014 Ich kenne keinen AP mit Seitenrudertrimmung. Doch, PC12 zum Beispiel. Und natürlich alle FBW Airbusse. Das mit den Händen am Steuerhorn wenn der Autopilot an ist ist zumindest bei kleineren Flugzeugen nicht so gut, weil viele Piloten unbewußt drücken oder ziehen. Der Autopilot regelt gegen diese Kraft da er nicht zwischen der Aerodynamischen und der ungewollten Handkraft unterscheiden kann. Er denkt das Flugzeug ist nicht richtig getrimmt und fängt an eben diese zu verstellen. Dadurch kommt das Flugzeug aus dem Trimm. Da die Ruderkräft um den Nullpunkt aber in der Regel sehr klein sind, wird der Pilot davon nichts mitbekommen und weiter eine Kraft auf das Steuerhorn ausüben. Darauf hin verstellt der Autopilot die Trimmung noch mehr. Das kann so lange gehen bis die Trimmung am Anschlag ist. Dann gibt der Autopilot auf und schaltet sich plötzlich ab. Was das bei einem völlig vertrimmten Flugzeug zur Folge hat kann sich jeder denken. Aber Du kannst davon ausgehen, dass bei ruhiger Luft der AP besser regelt als Du manuell. Bei turbulenter Luft ist das nicht so: da ist der Mensch besser weil er nicht so schnell überregelt. Damit der Satz stimmt müssen wir uns zuerst fragen was "Besser Regeln" bedeutet. Der Autopilot regelt immer genauer weil er auf Abweichungen schneller reagiert. Ein pendeln um eine gewünschte Flughöhe wird auf Grund des Hysterese Fehlers von mechanischen Höhenmessern manchmal gar nicht am Höhenmesser angezeigt. Wird er dann endlich angezeigt, ist der Fehler schon so groß, das es einer entsprechend großen Korrektur bedarf. Der Autopilot bekommt sein Höhensignal elektronisch. Da sind dann wegen der schnelleren Reaktion nur kleinere Korrekturen notwendig. Auch bei turbulentem Wetter ist der Autopilot in der Lage die Grenzwerte, wie z.b. der vorgegebene Flughöhe genauer einzuhalten als der Mensch. Dieses macht er aber ohne jeder Rücksicht auf Komfort und Maximalbelastung des Flugzeugs. Gute Autopiloten haben daher einen Softride oder Turbulenz Modus, der ein Überlasten des Flugzeugs verhindert. Neueste Systeme, wie z.b. bei der PC12 NG haben ja viel mehr Informationen zur Verfügung und regeln das von alleine. So nimmt dieser Autopilot von alleine Die Nase nach oben wenn man die Maximale Geschwindigkeit überschreitet. Dieses passiert bei ruhigem Wetter sehr sanft. Bei Turbulenzen habe ich es schon häufig erlebt, das ich eine overspeed warnung bekomme, und das Flugzeug die Nase hoch nehmen will, obwohl ich noch 40 Knoten langsamer bin als Vne. Diese rührt daher, das das System auch die schnelligkeit von Änderungen berücksichtigt und vorrauschauend handelt. Weil wie weiter oben schon erwähnt jeder Böhe meistens wenig später durch eine genau gegenläufige ausgeglichen wird, was der Autopilot nicht weis, neigt er allerdings dazu viel zu stark zu reagieren. Bei allen Einflüssen die der Mensch vor dem Autopilot weis, weil er z.b. aus dem Fenster schauen kann, oder wegen seiner Erfahrung, ist der Mensch dem Autopiloten überlegen. Grüße Holger Zitieren
Hans Tobolla Geschrieben 1. Januar 2014 Geschrieben 1. Januar 2014 Ich habe heute versucht bei geringem Bergauf und Bergab die Geschwindigkeit des Autos genau so konstant zu halten wie der Tempomat es kann. Ich habe es noch nicht einmal annähernd geschafft, und außerdem beanspruchte der Versuch viel zu viel Ressourcen, die man besser sinnvoller einsetzt. Also überlasse ich es gerne dem elektronischen Regler mein Tempo blitzsicher konstant zu halten. Ein elektronischer Regler kann eine sehr geringe Regelabweichung, die wir Menschen noch nicht einmal wahrnehmen, durch Integration über die Zeit schnell zu einer beachtlichen Stellgröße machen um damit den Sollwert wieder einzuregeln. Das können wir Menschen nicht. Gruß! Hans Zitieren
Brufi Geschrieben 2. Januar 2014 Geschrieben 2. Januar 2014 Das mit den Händen am Steuerhorn wenn der Autopilot an ist ist zumindest bei kleineren Flugzeugen nicht so gut, weil viele Piloten unbewußt drücken oder ziehen.Der Autopilot regelt gegen diese Kraft da er nicht zwischen der Aerodynamischen und der ungewollten Handkraft unterscheiden kann. Er denkt das Flugzeug ist nicht richtig getrimmt und fängt an eben diese zu verstellen. Dadurch kommt das Flugzeug aus dem Trimm. Da die Ruderkräft um den Nullpunkt aber in der Regel sehr klein sind, wird der Pilot davon nichts mitbekommen und weiter eine Kraft auf das Steuerhorn ausüben. Darauf hin verstellt der Autopilot die Trimmung noch mehr. Das kann so lange gehen bis die Trimmung am Anschlag ist. Dann gibt der Autopilot auf und schaltet sich plötzlich ab. Was das bei einem völlig vertrimmten Flugzeug zur Folge hat kann sich jeder denken. Dafür gibt es hier ein sehr tragisches Beispiel. Der Autopilot war wegen eines technischen Mangels nicht ausgeschaltet wie der Pilot wahrscheinlich glaubte. Von Hand wurde die Seneca in einen Sinkflug gebracht und die Autotrim-Funktion trimmte dauernd dagegen bis dann irgendwann der Autopilot ausschaltete. Die Höhentrimmung war zu diesem Zeitpunkt sehr weit nach hinten verstellt. Der plötzliche Ausschlag des weitgehend nach hinten getrimmten Höhensteuers führte zur Überlastung der Zelle und zur Zerlegung des Flugzeugs. Das Höhenleitwerk wurde abgerissen, der Flügelhauptholm brach und der Rumpf wurde ebenfalls in zwei Teile zerrissen.Gruss Philipp Zitieren
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