Wolfgang Lutz Geschrieben 29. Dezember 2002 Geschrieben 29. Dezember 2002 Hallo Leute, am 26.12.2002 hatte ich einen schönen Flug in die Alpen. Dazu ein paar Bilder: An dem Tag hätte ich mir das IFR - Rating gewüscht. Es gab zwar zwei Löcher vom Dienst, zum auf und ab steigen, aber netter ist die Sicherheit ein ILS runter rutschen zu dürfen. An dem Tag hätte man einmotorig IFR fliegen können, da kein Eis zu befürchten war. Was meint ihr??? Lohnt sich die IFR - Ausbildung für einen Piloten der privat 30 bis 50 Stunden im Jahr fliegt? Reizen würde es mich jetzt wieder. Grüße Wolfgang Zitieren
Gast Hans Fuchs Geschrieben 30. Dezember 2002 Geschrieben 30. Dezember 2002 Ich weiss schon warum hier keiner antwortet. Man würde sich wahrscheinlich sofort in die Haare geraten. :D Hans Zitieren
Schmid Tobias Geschrieben 30. Dezember 2002 Geschrieben 30. Dezember 2002 @Hans: Ich muss dir rechtgeben! Aber leider können die IFR-Piloten nicht begreifen, dass alle Piloten nur mit Wasser kochen. Gruss Toby Zitieren
Wolfgang Lutz Geschrieben 30. Dezember 2002 Autor Geschrieben 30. Dezember 2002 Hallo Hans, da gibt es nichts zu streiten. Das war der geilste Flug meines Lebens. Nun bin ich lange fern der Heimat und ich flog mit meinem ersten Fluglehrer in der Heimat. Dem Urgestein der Luftfahrtgeschichte in Stuttgart. Es war mir eine große Ehre ihn spazieren fliegen zu dürfen! Und dazu gelernt habe ich wieder etwas. Menschlich und auch fliegerisch. Hut ab vor ....!!! Das war soooo lustig. Ein kurzer Schwank: Ich sagte: ".... bin schon lange keine Cessna mehr geflogen, nur noch Zlin und Wilga." Er sagte darauf: "Wenn du bei der Cessna drückst wird die Welt groß, wenn du ziehst wird sie klein. Das hast du in der ersten Stunde bei mir gelernt! - So ist das bei der Zlin auch!" Dann putzte er die beschlagenen Scheiben und ich sagte: "D-MW, start frei 25, ausflug über oscar." up, up, up and away!!! So liebe ich es. Zitieren
Gast Hans Fuchs Geschrieben 30. Dezember 2002 Geschrieben 30. Dezember 2002 Gings nicht um IFR machen, ja oder nein? :confused: Zitieren
Wolfgang Lutz Geschrieben 31. Dezember 2002 Autor Geschrieben 31. Dezember 2002 Hallo Hans, es ging um das IFR machen. Nur in Bezug auf diesen Flug schwabben jetzt Tage danach meine Emotionen immer noch postiv über. - Einfach weil es sooo schön war. Bisher habe ich mich immer vor der IFR - Ausbildung gedrückt, mit dem Argument, daß IFR - fliegen nur zweimotorig richtig Sinn macht. So mit gut Power, Enteisung, etc. Und das ist mir zu teuer. Das Thema habe ich nun innerlich abgehakt und denke es geht bei relativ "guten Wetterlagen" auch einmotorig. Was mich jetzt noch abhält ist die Frage der Übung. Die IFR instrumentierten Einmots sind sehr sehr teuer zu chartern und ich weiß nicht, was man IFR an Übung braucht, um fit zu bleiben. Dieses Jahr war nun mein spitzen Jahr und ich flog 45 Stunden, das davor nur 15. Im Schnitt sind es seit der PPL - Prüfung 30 Stunden pro Jahr. Das reicht um sicher VFR zu fliegen, aber IFR ....??? Ist von euch einer IFR - Flieger? Hat einer Erfahrung damit? Zitieren
MarkusP210 Geschrieben 5. Januar 2003 Geschrieben 5. Januar 2003 @Wolfgang Erst mal: ein gutes neues Jahr! :) Nun zu Deiner Frage: Ja, ich habe ein IFR-rating und nein, ich sehe keinen Grund mich mit VFR-Piloten in die Wolle zu kriegen (fliege selber gerne VFR und studiere an der Gebirgsfliegerei herum --> gell Hans! :) ) In der Schweiz musst Du mit Kosten zwischen 35'000.- und 40'000.- sFr. für das IR-rating rechnen. Dazu gehört die Theorie (IR-Theorie Fr. 4000.- oder CPL/IR-Theorie Fr. 8000.-). Danach kommt die Praxis: nach JAR-OPS sind das 50 Stunden, wovon je nach Simulator bis 40h am Boden 'geflogen' werden können. Für die Praxis danach empfehle ich Dir min. 30h pro Jahr nach IFR zu fliegen. IFR ist keine Hexerei, erfordert aber schlicht und ergreifend Übung und 30h beurteile ich als das Minimum. Einige Vorteile dieser Fliegerei hast Du ja bereits erkannt. Zum Thema single engine IFR äussere ich mich nicht weiter; nur soviel: ich fliege single engine IFR. Solltest Du Dich für diese Ausbildung entschliessen, empfehle ich Dir ein minimum im Simi und möglichst viel im Cockpit zu absolvieren. Da Du ja offenbar single pilot operieren willst ist das unheimlich lehrreich (bezüglich Wettercharakteren) Meine Beurteilung der IFR-Fliegerei: IFR ist ein Mittel zum Zweck. Es erhöht die Sicherheit bei Flügen in marginalem Wetter kann aber durchaus auch 'nur' zum Durchstossen einer Nebeldecke verwendet werden. Markus Zitieren
Wolfgang Lutz Geschrieben 5. Januar 2003 Autor Geschrieben 5. Januar 2003 Hallo Markus, vielen Dank für die Antwort. Schaun wir mal. Bei mir ist die Standort - Frage wieder offen. Verschlägt es mich zurück ins Schwabenland, ist die Ausbildung ab EDDS kein Problem. Dann mache ich sie und zwar ohne Sim, da ich ja Fliegen möchte! Bleib ich hier im Osten, ist die nächste Flugschule 280km entfernt. Das ist berufsbegleitend schwierig. Aber liegen tut mir das sehr. Nach dem PPL flog ich 5 Stunden IFR aus Jux mit Lehrer. Hat echt Laune gemacht. Und auch VFR navigiere ich viel mit VOR's und NDB's. So vom Typ her liegt mir das einfach. Schaun wir 'mal was mein Job sagt. Zitieren
adriank Geschrieben 22. Januar 2003 Geschrieben 22. Januar 2003 Hallo Wolfgang ICH KANNS NUR EMPFEHLEN! IFR ist Hirntraining! VFR ist Genuss! Ich habe das IR Rating 1999 gemacht, als PP und auf Einmot (Mooney, die hat auch einen anständigen ASI mit FD) und habe bisher keine einzige Minute bereut! Ich fliege jährlich mindestens 30 Stunden (nach IFR Rules, nochmals soviel VFR), das Training zahlt sich auf jeden Fall aus. Einen eigenen Simi (z.B. Elite Pilot, unter CHF 1000.-) für Zuhause kann ich Dir wärmstens empfehlen. Damit kannst Du die Procedures in Ruhe und ohne Zeit-/Kostendruck üben oder Deine Skills gefahrlos refreshen (die teuren Simis der Flugschule habe ich nur von Ferne gesehen). Folgende Meteo kennen wir in der kalten Jahreszeit leider zur Genüge: Zähe Hochnebeldecke über dem Mittelland, strahlend blau und sonnig darüber. JA, das sind genau meine Tage. Schnell IFR raus, den anschliessenden Sightseeing Flug VFR geniessen, viellicht einen Abstecher nach Samedan oder ins Tessin, und gegen Abend zurück unter die graue Nebeldecke. ES GIBT NICHTS SCHÖNERES! ABSOLUT NICHTS! Die Skifahrer machen das ja auch so, aber wir haben weniger Stress (kein Stau auf der Zufahrt zum Skigebiet, kein Ellbögelen am Skilift). Mit der Einmot halte ich mich (meist) daran, dass die Nebeldecke erst ab mindestens 500FT AGL beginnt. Dann habe ich die Sicherheit, dass ich bei Engine Failure unter die Decke absinken kann und anschliessend noch Zeit hab, ein Plätzchen für die Landung zu finden! PS: Deine Bilder vom 26.12.2002 sind mega, ich werd schon wieder kribblig und freue mich auf den nächsten Flug! Gruss + viel Erfolg für Deine Ausbildung Adrian. Zitieren
Wolfgang Lutz Geschrieben 23. Januar 2003 Autor Geschrieben 23. Januar 2003 Hallo Meisterproper! Genau das ist es: ... Folgende Meteo kennen wir in der kalten Jahreszeit leider zur Genüge: Zähe Hochnebeldecke über dem Mittelland, strahlend blau und sonnig darüber. JA, das sind genau meine Tage. Schnell IFR raus, den anschliessenden Sightseeing Flug VFR geniessen, viellicht einen Abstecher nach Samedan oder ins Tessin, und gegen Abend zurück unter die graue Nebeldecke. ... Genau das ist es! Alle VFR - Piloten möchten immer den Boden sehen, die Autobahnen, die Flüsse und Seen. - Ich brauche das nicht!!! Was ich brauche sind zwei VOR- und ein NDB - Empfänger. Die sch... Welt möchte ich gar nicht sehen. Das ist echt fein, nur stahlblauer Himmel, Sichten von Pol zu Pol und die Alpen. :-) Ergreifende Natur, keinen Menschen und das dröhnen ... Und so einwenig Nebel im Winter ist echt nicht schlimm. Schlimmer sind die Cumulus im Sommer. :-) Na ja, das wird noch mal mit meiner Lizens,.... Zitieren
beat_ch Geschrieben 24. Januar 2009 Geschrieben 24. Januar 2009 Als blutjunger VFR Pilot hat mir Mutter Natur vor über 20 Jahren in der Karibik bei Bermuda eine Lektion erteilt, die meine Einstellung zu diesem Thema abschliessend beeinflusst hat. Solange man auf Flüge im Grenzbereich gänzlich verzichtet und bei den ERSTEN Anzeichen einer ungünstigen Wetterentwicklung die Willenskraft besitzt zu landen, ist das Fliegen nach Sichtflugregeln anspruchsvoll aber unproblematisch. Um die Landschaft optimal einsehen und meinen Flugweg dynamisch anpassen zu können, fliege ich auch heute noch oft nach VFR Regeln. Im Hinterkopf die Gewissheit zu haben, im Zweifelsfalle von einem elektronischen Strahl durch die Wolkendecke sicher zu einer Piste geführt zu werden - ist einfach beruhigend. Auf der Reise von Triengen nach Kapstadt haben wir 2 mal IMC angetroffen, obwohl die Wettervorhersagen immer von VFR Bedingungen ausgingen. Einmal war ein VOR Aproach unsere Rettung. Jeder muss für sich selbst entscheiden welche Ausbildung für ihn (sie) die richtige ist. Eine IFR Ausbildung ist aufwendig und kostet nicht wenig Geld, bringt aber eine erheblich höhere Sicherheit... You never know... ;) Zitieren
willard Geschrieben 26. Januar 2009 Geschrieben 26. Januar 2009 ...Schlimmer sind die Cumulus im Sommer. Na na, das habe ich als Segelflieger aber mal nicht gehört :005: Zitieren
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