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Landung versaut


Heinz Richner

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Hallo zusammen

 

habe heute einen Trainingsflug ab Bern mit 2 Paxen gemacht. Schon beim Take off war mit 17kts Wind aus 260° auf der Piste 32 einiges los und Aufmerksamkeit angesagt. Soweit ist mir der Start recht gut gelungen. Im Reise flug zwischen 4500 und 5000ft MSL waren die Westwindturbulenzen gar nicht mehr so schlimm, ausgenommen die beachtliche Headingkorrektur gegenüber dem geflogenen Kurs.

 

Wieder zurück im lefthand downwind Rwy 32 wurde es auf der Voltenhöhe von 2800ft MSL wieder sehr unruhig. Die Landefreigabe wurde mit 14kts Wind aus 270° erteilt, also immer noch hübsch und böig von West. Wenn ich nur besser auf den Fluglehrer gehört hätte! Der hat einmal gesagt, bei Böen die Anflugspeed erhöhen. Im Final war ich noch etwas zu hoch, korrigierte auf den Glide, wurde wieder etwas zu schnell, Power zurück und im Gate hatte ich dann bereits etwas zu knapp Speed, um die Böen auszugleichen. Anflug war soweit ok, schön Mitte Centerline gerade ausgerichtet und schon sackte der Flugi nach vorangegangener Stallwarnung hart auf die Piste. Ich entschuldigte mich bei den Paxen. Auch diesen Fehler werde ich nächstes Mal nicht mehr machen.

 

Kurz vor der Heimreise hat sich noch die Landung einer Swisswings-Dornier angekündigt. Da wollte ich mal schauen, wie es die Profis so machen. Und siehe da : Landung versaut, ebenfalls durchgesackt und erst noch nur auf einen Reifen. Also wenn denen das passiert, wie soll ich es denn besser können?

 

Uebung macht den Meister - mein nächster Trainigsflug ist schon vorgemerkt.

 

Gruss

Heinz

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Gast Hans Fuchs

Hi Heinz

 

Sicher bist Du nicht der einzige, der mal ein bisschen hart oder schräg runter kommt. Ich werd mich natürlich hüten, hier alles zu erzählen, was ich schon so geleistet habe. smile.gif

 

Das Problem nach solchen Landungen ist oft ein psychologisches. Du glaubst nun es wirklich nicht (mehr) zu können und bist ziemlich verdadert.

 

Da hilft wohl nur eins, wie beim Reiten, sofort wieder raus aufs "Ross" und nicht zu lange damit zuwarten. Dein Vorsatz ist also goldrichtig.

 

Hans

 

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Gletscherfliegen

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Hallo Heinz,

 

das habe ich auch schon oft erlebt: Auf dem Endanflug wird man gebeutelt, dass man denkt, das schafft man nie. Und dann geht es doch irgendwie, wenn auch nicht sehr elegant.

Ein Grund dafür ist, dass in Bodennähe durch die Reibung die Böen gedämpft werden. Aber darin liegt auch die Gefahr, denn die IAS kann sich manchmal sehr schnell verringern, wenn man von oben in diesen Bereich hineinfliegt, je nach dem, wie es zufällig gerade kommt. Man hängt dann echt da wie eine reife Pflaume und knallt runter.

 

Bei den Cessnas habe ich bei solchen Verhältnissen zur Landung die Klappen drin gelassen, um eine relativ zu den Böen "schnellere Maschine" zu haben, und wenn man wegen der Böen zusätzlich noch mit 10 bis 15 kts schneller anfliegt, dann kommt man ganz schön flink angesaust, im Vergleich zu einer normalen Landung mit vollen Klappen.

Aber das macht nichts.

 

Zum Aufsetzen sollte man auch darauf verzichten, das letzte Quentchen an Eleganz herauszukitzeln. Nicht allein mit dem Bugrad zuerst aufsetzen, einigermaßen auf Runwaymitte und in der richtigen Richtung, das wärs eigentlich schon.

Hauptsache, der Vogel sitzt und hebt nicht wieder ab.

So habe ich es stets geschafft, bei solchen Verhältnissen zumindest die Maschine nicht zu beschädigen.

 

Viele Grüße!

 

Hans

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Hallo Hans T. + Hans F.

 

da ist eben der Unterschiede, ihr als erfahrene Piloten und ich als Anfänger-Würstchen. Es gibt noch so viele Situationen, die ich weder in der Flugschule, noch im anschliessenden Training erlebt habe. Will heissen, ich habe noch so viel vor mir und bin um jede Praktikerhilfe dankbar.

 

Hans T. + Hans F., ihr relativiert mein Landeerlebnis und gebt mir Mut, es nächstes Mal eventuell besser zu machen. Und ich dachte schon, dieser Pflaumenfall koste mich die Lizenz! Klar ist, dass ich mit so einer Landung die Prüfung sicher nicht bestanden hätte. Aber bei so viel Querwind mit Böen wäre ich auch gar nicht angetreten.

 

Danke für Eure Postings.

 

Heinz

 

 

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Hallo Heinz,

 

Du siehst die Sache schon richtig: Es ist wie beim Führerschein, nach dem Scheinerhalt geht das Lernen erst richtig los und genau auf dieses Lernen sollte man sich auch wirklich einlassen.

Bei einem fairen Prüfer fällt man eigentlich nicht durch, nur weil das Aufsetzen mal etwas hart geraten ist, denn

 

1. Ist eine butterweiche Landung absolut kein Nachweis für einen fachgerecht durchgeführten Flug, und

 

2. ist sowieso so ungefähr jede 10te Landung nicht ganz vorzeigbar. Meistens wird man davon überrascht und ist ganz erstaunt, wieso die Sache nicht perfekt geklappt hat, wo doch alles so gut aussah. Die Gründe dafür sind vielfältig. Man kann z. B. genau in eine Thermik-Ablösung hineingelandet sein und hat plötzlich einen kräftigen Rückenwind.

 

Viele Grüße und stets eine weiche Landung!

 

Hans

 

 

 

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Hallo Heinz,

 

auch ich muss mich hier outen *g* - ich erspare euch aber aus Sicherheitsgründen die Details. Zum Thema "Fliegen & Wind" fällt mir eigentlich nur Üben, Üben und nochmals Üben ein. Die kleinen Schreckerlebnisse, wie Du gerade eines hattest, haben eigentlich 2 Vorteile: Zum einen weiss man was ein Flugzeug alles aushält und zum anderen regt es einen an Situationen wie diese zu trainieren. Ich versuche regelmäßig bei viel Wind im Rhein-Main Gebiet Plätze anzufliegen deren Bahnen quer zur Windrichtung liegen - das hält fit. Wenn man sich das alleine nicht wirklich zutraut, kein Problem, einen Fluglehrer eingepackt und die ganze Sache läuft wie von selbst.

 

Eine ganz andere Sache als das praktische Training ist die Terrainbeobachtung. Im Grunde hast Du es ganz korrekt gemacht und Dich gefragt was machen denn die anderen so unter diesen Bedingungen ? Gerade am Heimatplatz sollte jeder Pilot eigentlich genau wissen wo, wie und warum der Wind so bläst wie er eben bläst. Und das läßt sich trainieren.

 

Standardmäßig sollte man bei jedem Anflug unter windy-conditions ein Auge auf die vorherrschenden Bodenmerkmale haben. Wie liegt der Platz, liegen Baumketten an der Touch down Zone, wo stehen Hangars / andere Hindernisse, gibt es vielleicht ein Lee wegen nahegelegener Hügel/Berge ? Alles Fragen die einem das Leben gehörig erleichtern und auch u.U. verlängern.

 

Ich kenne eine Story mit einer Beech Bonanza in Innsbruck recht gut, ungefähr 100 Meter horizontaler Abstand von der nördlichen Bergen ging die Maschine trotz nur 2 Mann Besatzung erst wieder in den leichten Steigflug über.

 

Gedanken über die Windwirkungen sind im übrigen auch beim Streckenfliegen höchst nützlich. Schlußendlich noch eines: Der Dämpfungseffekt in der bodennahen Schicht ist wirklich zuverlässig, ich habe vielleicht 2 Landungen erlebt in denen die Turblenzen tatsächlich bis zum Aufsetzen des Hauptfahrwerkes beeinträchtigt haben.

 

Noch eine Frage: Du hast geschrieben das die nachfolgende Maschine mit nur einem Hauptrad zuerst aufgesetzt hat, war das vielleicht ein zaghafter Low-Wing Versch ?

 

Grüsse, und happy landings Jobst

 

[Dieser Beitrag wurde von petersutch am 02. Mai 2001 editiert.]

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