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Stellungnahme: Online-Umfrage "Englisch und Flugsicherheit"


Marie81

Empfohlene Beiträge

Leider wurden die Beiträge bezüglich meiner Online-Umfrage zum Thema „Englisch und Flugsicherheit“ gelöscht, ohne dass ich zu dem Vorwurf eines kommerziellen Interesses Stellung nehmen konnte. Dies möchte ich hiermit tun:

 

Die besagte Firma (kleines Start-Up-Unternehmen eines Freundes) stellt mir lediglich kostenlos die Plattform für die Umfrage, die Teil meiner Abschlussarbeit an der Uni Greifswald ist, zur Verfügung. Da ich die Ergebnisse veröffentlichen werde, stehen diese allen Interessierten zur Verfügung. Gern kann ich Ergebnisse der Umfrage bzw. einen Link dorthin dann auch hier posten.

 

Auf keinen Fall werde ich Ihre angegebenen E-Mail-Adressen an Dritte weitergeben, sondern diese nur nutzen, um die Ergebnisse zu versenden.

 

Dass die Umfrage Fragen enthält, die auf die Entwicklung von Lernmethoden abzielt, liegt daran, dass dies - wie auf der Startseite der Umfrage angegeben - auch Teil des Interesses der Arbeit ist: "Ziel ist es, optimale Möglichkeiten zur Vorbereitung sowohl auf die ICAO-Englisch-Tests als auch auf den Flugalltag zu entwickeln" Die Angewandte Sprachwissenschaft beschäftigt sich eben auch mit Methoden des (sekundären) Spracherwerbs. Und wenn die Ergebnisse zu verbesserten Lernmethoden führen, kann dies doch nur positiv für die Flugsicherheit sein.

 

Andere Fragen, die untersucht werden sollen, haben allerdings einen ganz anderen Hintergrund, der für eine "Sprachschule" völlig uninteressant sein dürfte: z.B. frage ich danach, wie häufig Piloten in der Situation sind, dass Controller zu schnell sprechen/fehlende Intonation in Ihrer Sprache aufweisen etc. und ob es sich bei diesen Sprechern um englische Muttersprachler handelte. Diese Frage und die Frage, ob häufig erlebt wird, dass englische Muttersprachler von der vorgegebenen Phraseologie abweichen, zielen auf die Problematik ab, dass der Fokus der ICAO-Tests zu sehr auf der Proficiency der nicht-englischen Muttersprachler liegt. Denn das Anwenden von Alltagsenglisch anstatt der vorgegeben Phraseologie (häufig anzutreffen bei eben engl. Muttersprachlern) kann sich negativ auf die Flugsicherheit auswirken, wie z.B. auch durch andere Studien/wissenschaftliche Arbeiten bestätigt (Mitsutomi 2003; Kim 2011). Denn es sollte, gerade weil Flugenglisch Kommunikationsmittel zwischen Muttersprachlern und Nicht-Muttersprachlern ist, auch die Aufgabe von englischen Muttersprachlern sein, ihr Englisch anzupassen und möglichst klar, und eindeutig zu kommunizieren.

 

Andere Fragen versuchen die Häufigkeit des Auftretens linguistischer Faktoren zu identifizieren, die typischerweise zu Missverständnissen führen können, so z.B. das Code-Switching ((un-)bewusstes Wechseln von einer Sprache in eine andere), oder die Verständnisprobleme der verschiedenen Akzente (sehr „beliebt“ ist da der Französische Akzent) und das Problem der fehlenden Situational Awareness, wenn kein Mithören der Pilotenkommunikation möglich ist, da nicht in der englischen Sprache kommuniziert wird.

 

Wie Sie hoffentlich sehen können, haben die Fragen tatsächlich wissenschaftliches Interesse und sind nicht kommerzieller Natur. Wie bereits angeboten, stelle ich die Ergebnisse der Studie hier gern zur Verfügung.

 

Ich würde mich freuen, wenn Sie meine Studie weiterhin unterstützen und die Beiträge wieder online stellen würden.

 

Vielen Dank

Marie Mielau

 

Mitsutomi, Marjo; O'Brien, Kathleen (2003): The critical components of aviation English. In: International Journal of Applied Aviation Studies 3 (1), S. 117–129.

Kim, Hyejeong; Elder, Catherine (2011): Understanding aviation English as a lingua franca: Perceptions of Korean aviation personnel. In: Australian Review of Applied Linguistics 32 (3). Online verfügbar unter http://www.nla.gov.au/openpublish/index.php/aral/article/view/2030.

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Hallo Marie,

 

wie schon per PN mitgeteilt war ich der ¨böse¨ Moderator, der die Themen bis zur Klärung der doch etwas auffälligen Umstände unsichtbar geschaltet hat. Ein Thema wird nun wiederhergestellt, damit Du Teilnehmer dafür hast.

 

Weiterhin wirst Du gerade in diesem Forum einiges an bereits geführten Diskussionen rund um das leidige Thema ¨language proficiency¨ finden. Es liegt auf der Hand, dass wir hier eher brav die Prüfungen machen, während einem in diversen anderen Ländern die LPC-Ergebnisse nachgeworfen werden. Wer nicht ¨mogelt¨ ist sozusagen selbst schuld, könnte manch einer denken.

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