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triebwerke


Gast harry

Empfohlene Beiträge

hi.

 

ich hab schon mehrmals gesehen, dass jemand von der ground crew bei nem grade angedockten flugzeug (war AFAIK ne 737 oder sowas) von vorne ins triebwerk gefasst und den fan von hand gedreht hat, und ich hab mich jedesmal gefragt warum der das macht. kann mich jemand aufklaeren (nicht ueber die bienen und die blumen!)?

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Hallo Harry,

 

da wird gecheckt, ob sich am Triebwerkseingang nicht Eisplatten oder Schmutz gesammelt hat. Vorallem geht es aber um Eis, das beim Anlassen oder Losrollen eingesaugt werden könnte und dann die Triebwerksschaufeln beschädigen.

 

Den Fan dreht man an, um zu sehen ob er noch leichtläufig ist und sich nix verkantet - man weiss ja nie.

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Genau deshalb prüft man ja, ob sie frei läuft... :D

 

Einfach gesagt ist die Welle mit dem Fan drauf (N1) ja ein Rohr, welches am einen Ende ein kleiner Ventilator (Turbine) und am anderen Ende einen grossen Ventilator (Fan) montiert hat.

 

Anders bei der Kompressorwelle, denn die treibt ja die gearbox und damit all die Gerätekomponenten wie zB Hydraulikpumpe und Generator an. Auch diese lässt sich von Hand drehen (zumindest bei den kleineren TW-Versionen, müsste es zuerst mal bei einem PW4000 probieren... ;) ), denn da die Drehzahl zB beim Embraer relativ hoch liegt, werden die Umdrehung untersetzt, bevor sie die Geräte antreiben.

 

Beispiel Saab2000. Der Propeller ist dort via Getriebe direkt an die Np (oder auch N1) gehängt. Eines Tages windete es ein wenig, der Prop drehte sich mit ca 100 Umdrehungen, Der Öllevel anstatt auf 80% nur noch auf 50%, was ungefähr 18 anstatt 28 Quarts Öl entspricht. Terror. Irgendwo gewaltiges Ölleck. Nix von einer Öllache am Boden zu sehen. Cowling aufmachen und reinkucken, alles sieht normal aus. Kopfkratzen und LandelichtmässigesLämpchenaufgeh. Denn durch die Übersetzung angetrieben drehte sich die Np daher mit etwa 1300 Umdrehungen. Durch die Rotation wurde Luft durch das Triebwerk gesogen, welche ihrerseits die Ng (N2) anzutreiben vermochte. Da dadurch die gearbox ebenfalls angetrieben wurde, begann die Ölpumpe langsam das Öl aus dem Tank ins Triebwerk zu pumpen. Da bei niedrigen Drehzahlen jedoch die Scavengepumpen (welche das Öl wieder aus den Lagerstellen absaugen) noch nicht effizient arbeiten, blieb das Öl im ganzen Triebwerk an den jeweiligen Stellen verteilt anstatt abgesogen und in den Tank befördert zu werden. Und deshalb fehlte da gewaltig Öl. Die einzige Abhilfe schafft ein Engine-Run. Deshalb also ruhig Blut, nächsten Captain beruhigen und versichern, dass alles in Ordnung ist. Und siehe da, nach dem Startvorgang ist der Öllevel wieder dort, wo er sein sollte.

Die Moral: zwischen der Np und Ng besteht keine Verbindung ausser der aerodynamischen. Will heissen, dass Np nur dadurch von Ng angetrieben wird, da von dort heisse, schnelle Gase kommen, welche das Windrädchen antreiben. Allerdings treiben im Normalsfall die expandierenden Gase der Brennkammer die beiden Turbinen an. Nun aber begann das Windrädchen mit lediglich 10% seiner angetriebenen Nenndrehzahl zu drehen und schuf damit so ein richtig kleines, schwules Lüftchen, welches doch tatsächlich bereits schon die andere Turbine bewegen konnte...

 

Eindrücklich, wie leicht sich das Zeug bewegen lässt, oder?

 

PS: Langsahm reizt es mich, einfach mal ein treffen zu organisieren, wo man dann ausgiebig mit Hilfe von Modellen und Unterlagen über Flugzeugtechnik diskutieren könnte...

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Hallo Clemens,

 

ist noch Top-Secret, aber ich kann schonmal soviel verraten: PTM steht für Pilot Training Manual.

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hallo Andreas,

 

ist ja interessant. Habe mein uraltes Spielzeug-Pilotentraining (FS5) mittlerweile völlig überarbeitet und dieses, incl. Non Normals, fast fertig (150 Seiten). Wir könnte da ggf. etwas kombinieren.

 

Melde Dich mal

 

Gruß PG

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