Stefan Burri Geschrieben 7. November 2013 Geschrieben 7. November 2013 Hallo Zusammen Zur Zeit geht folgendes Bild bei Facebook um: Ich rate von der Nachahmung ab. Dennoch stellt sich für mich folgende Frage: Wieso hat man den Rumpf wohl an der linken Seite befestigt? Immerhin zieht das Flugzeug doch bereits aufgrund des Propellers nach links. Die linksseitige Befestigung verstärkt diese Tendenz doch nur. Oder sind wir gar einer Fotomontage aufgesessen? LG Stefan Zitieren
Maibach Geschrieben 7. November 2013 Geschrieben 7. November 2013 Hallo Zusammen Zur Zeit geht folgendes Bild bei Facebook um: Ich rate von der Nachahmung ab. Dennoch stellt sich für mich folgende Frage: Wieso hat man den Rumpf wohl an der linken Seite befestigt? Immerhin zieht das Flugzeug doch bereits aufgrund des Propellers nach links. Die linksseitige Befestigung verstärkt diese Tendenz doch nur. Oder sind wir gar einer Fotomontage aufgesessen? LG Stefan Auf der anderen Seite sind wohl die Flügel und der Rest des Flugzeuges! Grösser Schiffe haben ja auch ihre "Rettungsboote" Da kann ein Ersatzflugzeug ja nicht schaden. Wann weiss ja nie! :p :005: Danke für das Bild. Zitieren
bleuair Geschrieben 7. November 2013 Geschrieben 7. November 2013 Oder sind wir gar einer Fotomontage aufgesessen? Das beste an der Story ist ja, dass - jedenfalls in meinem fb - kein Bild rumgeistert, wo man das Ding dann tatsächlich auch fliegen sieht. Ok. Nach 2km Startlauf reicht das Zoom vom Knipser wohl nicht mehr. Im yt wäre dann auch noch ein Filmli zu sehen - aber nein? Nichts dergleichen! Schon nur das muss stutzig machen. Aber vielleicht - und ich würde denen im C- Land alles zutrauen, hat man mangels Boot einfach nur ein anderes Schwimmdings genommen, um über den See zu kommen. Mehr Argumente? - Well, auch vom drag her kann ich mir nicht vorstellen, dass das fliegt respektive auf dem Wasser überhaupt steuerbar ist. - Die Balken, wo die Cessna drauf liegt, müssten ja irgendwie an den Schwimmern befestigt sein. Aber wie? Man sieht keine Gurte, nix. - Mit all dem Gewicht würde die Otter zudem ziemlich Schlagseite haben, welche optisch durch die Flügel noch verstärkt wurde. Die Schräglage deutet aber höchstens auf 80kg Pilot hin. Die Aussenlast dürfte mit dem Frame sicher 150kg bringen. Und daher sage ich Fake. Zitieren
Heimi Geschrieben 7. November 2013 Geschrieben 7. November 2013 Also in der Doku-Serie "Alaska Wing Men" haben die auch mal ein komplettes Schneemobil auf den linken Schwimmer einer Beaver verzurrt und sind damit geflogen. Dürfte im Verhältnis etwa hinkommen. Und so ein leerer Rumpf wiegt ja auch nicht soo viel. Da macht wohl der Widerstand mehr aus. Edit: Von der Homepage der Fluggesellschaft: Zitieren
ArcticChiller Geschrieben 8. November 2013 Geschrieben 8. November 2013 Persönlich habe ich keine Erfahrung mit Aussenlasten. In der Floatplaneausbildung habe ich dazu etwas gelesen. "Water Flying Concepts" ist eines der wenigen Bücher, die sich damit befassen. Es wird sogar recht ausführlich beschrieben in einem ganzen Kapitel. Was ich jetzt schreibe ist nicht meine eigene Erfahrung, sondern eine grobe Zusammenfassung vom Buch. - Dazu benötigt man eine FAA permit. An Versicherung soll man gar nicht denken. - Zum Beispiel ein Kanu auf der linken Seite des Flugzeugs erzeugt Auftrieb, wegen seiner Form. Der Propwash drückt es nach oben. Aus diesen Gründen ist linkes Seitenruder gefragt. Es kam schon vor, dass sich Seile lösten und sich das Kanu in manchen Fällen nach vorne - zum Propeller - bewegte, in anderen Fällen nach hinten. - Der Pilot kann auf der linken Seite die Ladung im Auge behalten. Muss die Ladung wegen der Anlegestelle auf der rechten Seite sein, ist es empfehlenswert als Pilot rechts zu sitzen. Falls sich etwas beginnt zu lösen, kann man innert kürzester Zeit auf dem nächsten Gewässer landen. - Bei tiefen Geschwindigkeiten, also bei Start und Landung hat der zusätzliche Parasite Drag weniger Einfluss, als man denkt. - Zum Schluss sagt das Buch: "If in doubt, don't. The best advice, I think, is: before you get too committed to having to fly an external load, try hard to find another way to solve the transportation need." Zudem sollte man das Fliegen mit external Loads von einem Piloten lernen, der viel Erfahrung damit hat. Na dann viel Spass! :009: PS: Im Buch ist auch die Rede von Bettlatten die den Luftstrom extrem verwirbeln, dasselbe bei Geweihen. Von Holzbalken über Fahrräder bis weisichnochwas... :-/ Immerhin vermittelt einem das Buch gehörigen Respekt vor dieser Fliegerei. Edit: Zitieren
PhilippM Geschrieben 9. November 2013 Geschrieben 9. November 2013 Hallo Zusammen Im (übrigens sehr empfehlenswerten) Buch "Buschpilot in Alaska" von Christoph Barszczewski wir von einer Begebenheit mit Don Lee berichtet wo sowas fast daneben ging: Aus Platzmangel hatten sie am Schwimmer ein nasses Elchfell befestigt, das sich dann im Flug löste und nur noch an einem Seil hangend der Beaver hinterhersegelte. Sie wären fast abgestürzt und versuchten vom Schwimmer aus während dem Flug (!) das Seil durchzuschneiden, was aber misslag. Sie räumten dann all den anderen "Plunder" über einer Strassse aus, um das Flugzeug zu erleichtern und konnten dann unversehrt landen. Gruss! Philipp Zitieren
bleuair Geschrieben 10. November 2013 Geschrieben 10. November 2013 Um die Diskussion weiterhin am Leben zu halten: Wann wird mir hier das erste Bild gezeigt von so Zeug im Flug? Wann wird hier vermittelt, wie weit/hoch/lang solche Flüge waren und wieso keine andere Transportmöglichkeit bestand? :009: Zitieren
Dierk Geschrieben 11. November 2013 Geschrieben 11. November 2013 Wenn nur die rechte Fläche betankt wird sollte es gewichtsmäßig halbwegs ausgeglichen sein... Aber vielleicht hat man auch nur einen Ersatzschwimmer für links gesucht Zitieren
Heimi Geschrieben 12. November 2013 Geschrieben 12. November 2013 Um die Diskussion weiterhin am Leben zu halten: Wann wird mir hier das erste Bild gezeigt von so Zeug im Flug? Wann wird hier vermittelt, wie weit/hoch/lang solche Flüge waren und wieso keine andere Transportmöglichkeit bestand? :009: Serie: Alaska Wing Men, Staffel1 Episode2 ca. Minute 44. Zitieren
JMLAB Geschrieben 12. November 2013 Geschrieben 12. November 2013 Wann wird hier vermittelt, wie weit/hoch/lang solche Flüge waren ... . ... die waren nie sehr lange, eher sehr kurz, sonst gäbe es ja Fotos ... :-))) :008: LG Robert . Zitieren
nff Geschrieben 12. November 2013 Geschrieben 12. November 2013 Zur Zeit geht folgendes Bild bei Facebook um: Was ist Facebook? Zitieren
Frank_Willfeld Geschrieben 12. November 2013 Geschrieben 12. November 2013 man sieht deutlich, dass der Schwimmer links tiefer im Wasser ist als der rechte, also sicher keine Fotomontage. Zitieren
ArcticChiller Geschrieben 12. November 2013 Geschrieben 12. November 2013 Die einzige Möglichkeit, dass das Flugzeug schräg im Wasser liegt, wäre Wasser im Schwimmer. Jeder Schwimmer besteht aus sechs Wasserdichten Abteilen und jedes wird beim Walkaround (Swimaround? :007:) mit einer Handpumpe entleert. Für eine solche Schräglage wie in den Bildern müssten mehrere Abteile viel Wasser drin haben. Die mittleren Compartments des linken Schwimmers haben öfters etwas Wasser drin, weil das Flugzeug am häufigsten dort am Dock befestigt wird. Das ständige Auf und Ab, in Kontakt mit der Anlegestelle, verbiegt das Metall und lässt so etwas Wasser ein. "Etwas" entspricht vielleicht zwei- oder dreimal Pumpen, also nicht mehr als ein paar Deziliter bei ruhiger See. Das aber nur als Info, denn ich halte diese Möglichkeit für ausgeschlossen. Kein Pilot würde eine solche Weight and Balance riskieren wollen (schlimmster Fall Wasser zu vorderst oder zu hinterst in den Floats). Zum Vermeiden dieser Flüge kann ich nur sagen: Als Schweizer kann man sich ein derart grosses Land mit derart wenigen Strassen kaum vorstellen. In Kanada gibt es nur im Süden Highways, abgesehen vom Alaska Highway gibt es fast keine befestigten Strassen im Norden. Viele Strassen sind bloss aus Gravel und bei Schnee oder Schneeschmelze schlecht oder nicht befahrbar. Zitieren
MarkusP210 Geschrieben 13. November 2013 Geschrieben 13. November 2013 Ich empfehle allen die es nicht glauben wollen einen Besuch im Norden Kanadas, da wo es ausser Wasser und Wald nichts anderes hat und wo nicht die behütete BAZL-Atmosphäre herrscht in der schon eine aussen montierte GoPro-Kamera höchste Gefahr bedeutet; in einer Gegend also in der das wahre (nicht Juristen-verseuchte) Leben spielt. Ich habe während meines Float-Plane Endorsments mehrere Male Aussenlasten dieser Art (zumeist Kanus oder sperrige Güter wie Baumaterial für die Camps noch weiter nördlich) gesehen; auch im Flug. Ein fliegender Wiederstand wie die Otter steckt das locker weg. Markus Zitieren
bleuair Geschrieben 13. November 2013 Geschrieben 13. November 2013 goPro wäre jetzt genau das Stichwort... ;) Ein Kanu, ein Brett etc. ist ein anderes Kaliber als ein Cessna Rumpf oder ein 8x8... Leute, welche das tatsächlich beobachten, sind vor Schreck, dass es tatsächlich fliegt, so starr, dass sie das Filmen glatt vergessen - jawohl so wird's sein. Zitieren
Frank_Willfeld Geschrieben 13. November 2013 Geschrieben 13. November 2013 Hi Mirko, Du weisst schon dass die DHC-3 teilweise bis zu 1000 PS haben und eine Cessna so nahe am Schwerpunkt für so ein Riesenflugzeug, welches auf dem Wasser vermutlich auch ewig lange Takeoff Runs machen kann, eigentlich kein Problem sein sollte. Ich denke die Ruder/Querruderkräfte reichen da locker aus. Interkontinental fliegt so sicher keiner, aber es gibt nunmal viele Orte da hat es keine Cessna Werkstatt und irgendwie muss sie hin, da sind die Outback-Kanadier sehr pragmatisch und schmerzfrei. Ich glaube es ist real und kein Fake. Du beschleunigst auf dem Wasser und ziehst das Ding in die Waage und dann hoch, ich denke das geht sicher. Zitieren
bleuair Geschrieben 13. November 2013 Geschrieben 13. November 2013 Ich glaube es ist real und kein Fake. Eben, solange das Zeug nur aufm See tuckert, warte ich noch mit "glauben", dass es auch fliegt. Auch wenn die Kanadier schmerzfrei sind, als good airmanship würde ich auch zählen, dass man mit seinem Flieger nicht etwas tut, für was er nicht gebaut wurde. Die Befestigungen der Schwimmer sind vermutlich auf Zug nach unten und hinten genügend ausgelegt (angenommen, sie werden mit gefluteten Schwimmern getestet). Aber man setzt hier vieles aufs Spiel, weil man das Verhalten im Flug (Vibrationen) nicht kennt. Es geht ein Aufschrei durch die Reihen, wenn in Belgien ein Porter ein Flügel verliert "nur" weil vielleicht die Strut-Befestigung eingerissen ist, aber hier ist es ok, mit einer Otter so Zeug zu machen? Wer sagt denn, dass die Spannsets halten? Sind sie darauf ausgelegt, dass der Wind mit 200km/h an einem solchen Teil zerrt? Was ist, wenn die Ladung verrutscht? Die Tatsache, dass man wenige bis keine Videos sieht von so schweren unförmigen Lasten im Flug (ein stromlinienförmiges, wenige Kilo wiegendes Kanu ist wie gesagt was anderes) lässt mich weiterhin zweifeln. Vielleicht waren dies die einzigen Versuche? ;) Zitieren
Heimi Geschrieben 13. November 2013 Geschrieben 13. November 2013 In amerikanischen Piloten Foren gibt es ein paar Informationen dazu. Soweit ich weiß ist es in Kanada ,sowie in den USA (nur in Alaska) erlaubt Aussenlasten zu befördern. Keine Ahnung warum es da kaum Videos drüber gibt, wahrscheinlich weil es eben kaum Menschen da oben gibt die filmen könnten. Und die paar Hinterwäldler die da leben haben halt nur Fotoapparate. :p Früher (50er bis 70er?) gab es auch Flugzeuge die ne Art Dachgepäckträger hatten. Habe selber mal eine (damals noch Swearingen) Metro gesehen die einen externen Dachgepäcktrager installiert hatte und damit auch geflogen ist. Zitieren
bleuair Geschrieben 14. November 2013 Geschrieben 14. November 2013 So Freunde, hier mal was zum Einsteigen. Ist keine Cessna, aber schon mal was zum geifern :D Zitieren
MarkusP210 Geschrieben 15. November 2013 Geschrieben 15. November 2013 Keine Ahnung warum es da kaum Videos drüber gibt Vielleicht weil die Leute da drüben Flugzeuge einfach benutzen um ihre Arbeit zu verrichten? Wir Europäer haben (wohl eine Folgeerscheinung der Kontrollieritis unserer Behörden) offenbar eine ganz andere Einstellung zur Fliegerei als die Leute an Orten an denen das Flugzeug nicht mehr und nicht weniger als ein Transportmittel ist. Vielleicht zum Vergleich: hier in Europa würde niemand auf die Idee kommen, die Aussenlast an oder auf einem Auto fotografieren zu wollen. Mirko's Link zeigt auf jeden Fall dass es funktioniert. Die Aufnahmen sind wohl durch einen Touristen entstanden der das, im Gegensatz zu den Kanadiern, aufregend fand. Und die paar Hinterwäldler die da leben Die Äusserung hingegen, scherzhaft oder nicht, finde ich unangebracht; Kanadier sind genauso wenig Hinterwäldler wie Flugzeugmechaniker. Markus Zitieren
Lionel Geschrieben 13. Januar 2014 Geschrieben 13. Januar 2014 Hallo Zusammen Meiner Erfahrung nach können gewisse Wasserflugzeuge bei Aussenlasten Leistungen erbringen, welche das Vorstellungsvermögen von so manchem Piloten übersteigen. Zum rechtlichen (Kanada): Eine Aussenladung ohne Standardcargo (z.B. Kanu) braucht bei einem Erstflug immer eine Spezialbewilligung der Behörden (Experimental Flight). Bezüglich mangelndem Foto- und Videomaterial geht es teilweise auch darum, keine schlafenden Hunde zu wecken, indem man zeigt was für (potenziell nicht 100% legale) Flüge man durchführt. Bei einem Versicherungsfall sieht es sowieso schlecht aus mit Aussenladung. Zitieren
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