Voni Geschrieben 6. November 2013 Geschrieben 6. November 2013 Ein zweimotoriger Heli lässt zuerst eine Turbine an. Der Rotor dreht sich, später wird die zweite Turbine angelassen und zugeschaltet. Wie funktioniert das ? Kupplung oder ähnliches ? Besten Dank Zitieren
consti Geschrieben 6. November 2013 Geschrieben 6. November 2013 Die beiden Triebwerke haben beide einen Freilauf. Wie beim Velo... Nur teurer :p Wobei der Freilauf nicht immer im Triebwerk ist. Beim Jetranger, also der Allison Turbine ist er im Geräteantrieb. Beim Lama soweit ich weiss in der Kupplung. Wies bei einer Agusta oä. ist weiss ich nicht genau, ich denke aber ebenfalls im Geräteantrieb Zitieren
liddl Geschrieben 6. November 2013 Geschrieben 6. November 2013 Hoi Willi Wobei es für den Kraftschluss nicht eine "Kupplung" im eigentlichen Sinne braucht, sondern eine "Luftkupplung": in Helis ist typischerweise (nicht immer, aber meistens) eine Zweiwellen-Turbine verbaut. Der Kompressor auf der ersten Welle (N1) treibt die Arbeitsturbine (N2) auf der zweiten Welle an. Die zweite Welle ist über das Getriebe direkt mit dem Rotor verbunden. Die "Kupplung" findet also zwischen den beiden Wellen statt. Zitieren
consti Geschrieben 6. November 2013 Geschrieben 6. November 2013 für den Kraftschluss am Getriebe, bei einer oder zwei Turbinen braucht es den FREILAUF, oder nicht? sonst würde ja Eng2 Eng1 beim Hochdrehen abbremsen? Auch wenn ich bei einem Ranger am Auslass die Turbinenräder von Hand drehe, dreht der DriveShaft in eine Richtung mit, in die andere nicht. Oder habe ich einen Denkfehler? Zitieren
Flying Bull Geschrieben 6. November 2013 Geschrieben 6. November 2013 Hi, so pauschal ist es nicht zu beantworten, denn es gibt unterschiedliche Lösungsansätze. Die gängigen ZweiMotHelis haben jeweils zwischen den Triebwerken und dem Hauptgetriebe einen Freilauf. Diese sind in der Regel auch vor einem Flug zu checken, denn sie können lebenswichtig werden! Stell Dir vor, ein Triebwerk geht im Fluge kaputt - ohne Freilauf würde über das Getriebe dann das Triebwerksgetriebe* und die N2-Stufe mit gedreht werden - und zwar vom verblieben Triebwerk - fällt das auch noch aus - vom autorotierenden Rotor allein. Damit man die volle Leistung des verbliebenen Triebwerks bzw. des Rotors weiter zur Verfügung hat ist deshalb jeweils ein Freilauf zwischen Triebwerk und Hauptgetriebe. Ganz besonders wichtig, wenn der Triebwerksausfall nicht wegen Sprit- oder Reglerstörungen enstanden ist sondern durch mechanische Schäden (abgeflogenes Turbinenblatt z.B. oder ein Lagerfresser am StarterGenerator - ohne Freilauf gäbe es da dann ordentlich Schäden, wenn das andere Triebwerk / der Rotor weiter da Drehenergie hin liefert - oder wenns ne richtige Blockade ist - würde der Rotor gestoppt - Finito dann!) Dann gibt es noch Hubschrauber, die haben noch eine Kupplung. Das sind überwiegend große oder auf See eingesetzte Hubschrauber. Da kann man eine Turbine anlassen, ohne dass der Rotor dreht. Die Kupplung sitzt im Hauptgetriebe und das laufende Triebwerk versorgt dann die Hydraulik (z.B. zum Falten der Blätter und einen Teil des Stromnetzes, so dass man alle Checks machen kann, ohne dass der Rotor dreht und von ihm Gefahren ausgehen. Kurz vor dem Start läßt man dann das zweite Triebwerk an, dass den Rotor dreht, nimt das erste Triebwerk in den Leerlauf, kuppelt um, fährt das erste Triebwerk wieder hoch und das zweite in den Leerlauf, um zu sehen, ob es funktioniert hat und beide Triebwerke auf den Rotor wirken, fährt das Zweite wieder hoch und fliegt ab. * Eine Gasturbine macht gut 20.000 Umdrehungen. Das kann das Hauptgetriebe nicht verkraften (wäre zu groß) - darum hat jedes Triebwerk ein eigenes Getriebe, dass die Turbinendrehzahl auf etwa 6.000 Umdrehungen herunter holt und an dem häufig der Generator und die Kraftstoffpumpe angeschlossen sind. Das Hauptgetriebe reduziert dann weiter runter auf um 400 Umdrehungen für den Hauptrotor und etwa 2000 für Heckrotor. Gruß Udo Flying Bull Zitieren
Philippe Seiler Geschrieben 6. November 2013 Geschrieben 6. November 2013 Auf folgendem Video sieht man schön die Position und Funktion des Freilaufs im Super Puma Hauptgetriebe. Triebwerk Makila 1A1 Das Triebwerk besitzt eine Welle auf welcher ein 3 stufiger Axialverdichter, ein 1 stufiger Radialverdichter sowie eine 2 stufige Leistungsturbine sitzen. Letztere treibt die beiden ersten an. Mechanisch unabhängig davon kommt im Anschluss eine 2 stufige Freilaufturbine. Durch diese Unabhängigkeit wird ein abbremsen des Hauptrotors bei Ausfall des Leistungsteils verhindert. Zwischen Freilaufwelle und Hauptgetriebe sitzt der im Video sichtbare Freilauf welcher verhindert das bei blockierender Freilaufturbine das Hauptgetriebe abgebremmst wird. Die von Udo angesprochene Kupplung war bei den ersten 3 SP der CH Luftwaffe auch eingebaut, wurde jedoch relativ rasch ausgebaut. Auskoppeln war ja noch einfach, aber das Einkoppeln.... Drehzahlen Makila & SP N1 21'600 - 34'000 RPM N2 22850 RPM NR 265 RPM Zitieren
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