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17.10.2013 | Eurostar UL | Koblenz EDRK | Absturz nach Start


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Geschrieben

Leider erneut eine Eurostar :o

 

http://www.rhein-zeitung.de/region/lokales/koblenz_artikel,-Leichtflieger-stuerzt-in-Kleingartensiedlung-Zwei-Tote-bei-Winningen-_arid,1054172.html

 

Edit: Im Text wird von Böen um 70 km/h gesprochen. Ich hatte hier allerdings maximal 30 km/h.

Das ist in EDRK wegen der exponierten Lage zum Landen tatsächlich eine Herausforderung,

zum Start aber eigentlich noch machbar. Ich denke, daß der Türmer (ich kenne ihn) bei

70 km/h sehr eindringlich gewarnt hätte.

 

Peter

Geschrieben

Und wieder wird die Rettung vom Rettungssystem behindert... So wie auch die Airbags im Auto die Rettung oft behindern, wenn sie nicht ausgelöst haben und erst gesichert werden müssen. Da sehe ich dringenden Handlungsbedarf, im Wesentlichen wohl ein besseres Training der Rettungsteams, und eine einheitliche Positionierung und Kennzeichnung des Rettungssystems. Es wird nicht mehr lange dauern, und Piloten werden sterben weil sich Retter nicht ans Wrack getraut haben.

 

Beim Wetter bzw. bei Böen muss sich auch die Erkenntniss noch durchsetzen, das ein deutlich kleineres und leichteres Flugzeug auch deutlich empfindlicher auf Wetter reagiert. In dem Sturm in dem ich mit einer ASK-21 den Hangflug geniesse, würde ich mit einer HR-200 z.B. nicht freiwillig rumturnen, mit einem Eurostar schon erst recht nicht. Selbst wenn in den Handbüchern der selbe zulässige Wert steht (da einheitlich von der Bauvorschrift vorgegeben...)

 

Gruß

Ralf

Geschrieben

Grund für den Unfall, soweit Piloten-Grüchteküche und Aussagen von Augen/Ohrenzeugen besagen: Motorausfall kurz nach dem Abheben bei "ziemlich bockigem Wetter", dann nach rechts abgeschmiert.

 

Die "übliche" Frage: Warum hat er das Rettungssystem nicht ausgelöst?

 

Gruß

Peter

Geschrieben
Die "übliche" Frage: Warum hat er das Rettungssystem nicht ausgelöst?
Flughöhe dafür nicht ausreichend?

 

Martin

Geschrieben
Und wieder wird die Rettung vom Rettungssystem behindert... So wie auch die Airbags im Auto die Rettung oft behindern, wenn sie nicht ausgelöst haben und erst gesichert werden müssen. Da sehe ich dringenden Handlungsbedarf, im Wesentlichen wohl ein besseres Training der Rettungsteams, und eine einheitliche Positionierung und Kennzeichnung des Rettungssystems. Es wird nicht mehr lange dauern, und Piloten werden sterben weil sich Retter nicht ans Wrack getraut haben.
Das sieht die Schweizerische Flugunfall Untersuchungsbehörde genauso!

Gruss

Philipp

Geschrieben
Flughöhe dafür nicht ausreichend?

 

Martin

 

In einem anderen Fall hat an der gleichen Stelle die Höhe gereicht. Koblenz ist ein "Flugzeugträger", es geht nach der Piste steil hinab. Der Aufschlag erfolgte unterhalb der Piste.

 

Hier das Anflugbild auf eddh.de:

 

http://www.eddh.de/x-files/appr-pics/EDRK.jpg

 

Gruß

Peter

Geschrieben
Die "übliche" Frage: Warum hat er das Rettungssystem nicht ausgelöst?
Das Rettungssystem löst nicht aus, es wird aktiv vom Piloten ausgelöst - oder auch nicht. Das erfordert sehr intensives mentales Training, denn man ist sich immer im klaren, dass die Betätigung sehr, sehr teuer wird... Daher gibt es eine unterbewusste Hemmschwelle, wenn die Situation nicht eindeutig ist. Militärpiloten werden da in Bezug auf den Schleudersitz von vorneherein anders konditioniert. ("If in doubt - bail out")

 

Gerade Piloten die aus dem "richtigen" Motorflug kommen und u.U. Jahrzehntelang ohne Rettung geflogen sind, haben den Roten Griff einfach nicht im Unterbewusstsein.

Ich habe mich vor ein paar Jahren mal mit einem Kollegen darüber sehr, sehr ausführlich unterhalten, da wir beide nicht ursprünglich aus der UL Szene kamen. Kurz davor war ein Freund von mir tödlich verunglückt, und hat die Rettung nicht betätigt. Da auch er kein "gebürtiger" UL´ler war, denke ich mal er hat nicht mal über die Rettung nachgedacht. 4 Tage später war mein Kollege tot. Rettung ausgelöst, hat aber versagt (Packschlauch hat sich im Rumpfausschnitt verfangen). Das geht einem dann schon sehr, sehr nahe.

 

Gruß

Ralf

Geschrieben

Danke, Ralf, ich denke, das ist eine sehr plausible Erklärung.

 

Gruß

Peter

Geschrieben
Leider erneut eine Eurostar :o

 

 

"Böen von 70 km/h" - Was ist den die V ra für die Eurostar?

Geschrieben

Text in den FHB's: "Bei Windgeschwindigkeiten über 40 km/h ist der Flugbetrieb einzustellen." bzw "Bei Windgeschwindigkeiten über 40 km/h kann das Flugzeug abheben, wenn es nicht besetzt ist".

 

Aber nochmal: Der Wert von 70 km/h stammt aus einer *Tageszeitung* :eek: ich halte ihn für reine Phantasie (Piloten am Platz sagen, es war "bockig, aber machbar"). Die Vs der Eurostar liegt knapp unter 65 km/h, das Gerät wäre bei 70 km/h also ganz ohne Motor geflogen... Zudem würde ich mal so sagen: Eine Landung in EDRK ist nicht nur mit UL bei *der* Topografie und den daraus resultierenden Verwirbelungen bei über 30 km/h, besonders bei einer Landung auf der 06 richtig "spannend" (Windgradient, Hebungen, Seitenwindkomponente wechselnd wegen Bebauung usw) :005: . Mein "persönliches Limit" liegt bei der Piste bei vom Türmer angesagten 18 kts. Danach wußte ich jedesmal wieder, daß UL-Fliegen (manchmal) tatsächlich echter Sport ist, man kommt dabei richtig ins Schwitzen... :D . Und auf sowas kann ich gegebenenfalls auch durchaus verzichten... :009:

 

Viele Grüße

Peter

Geschrieben

Am Donnerstag hatten wir hier Wind um ~25kt, bei Gusts mit teilweise 40kt. Da Koblenz noch erheblich höher liegt, und unter Einfluss der gleichen Wetterlage stand, scheinen mir die 70km/h zumindest nicht völlig unrealistisch.

 

Und wie schon gesagt - mit dem Passenden Segelflugzeug durchaus lustig, mit einer 172 fliegbar und mit ner Mickey eher beängstigend...

Gast theturbofantastic
Geschrieben
Da sehe ich dringenden Handlungsbedarf, im Wesentlichen wohl ein besseres Training der Rettungsteams, und eine einheitliche Positionierung und Kennzeichnung des Rettungssystems.

 

Die deutsche Vorschrift LTF-UL:

Austrittsöffnungen für pyrotechnische Systeme müssen von außen deutlich sichtbar in geeigneter Weise markiert sein.

 

Die britische Vorschrift BCAR Section S:

d) A warning placard must be placed on the exterior of the aeroplane close to the stored energy device, which is easily distinguishable by ground personnel, warning of the potential hazard.

 

Eine Vereinheitlichung kann ich da nicht erkennen. Normalerweise sind einheitliche Beschriftungen in "Lufttüchtigkeitsforderungen" wörtlich angegeben, also z.B. eine rot umrandete Zone mit der Beschriftung ACHTUNG RETTUNGSGERÄT oder ähnliches.

 

Grüße

Jonas

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