Zum Inhalt springen

Airbus nun "big in Japan"


josch

Empfohlene Beiträge

Alleine wenn man bedenkt, dass bei aktueller(!) Kostenstruktur ein kleiner Dreamliner nie die niedrigen Stückkosten einer A380 liefern können wird (bei vglbarem Layout).
Was allerdings nicht auf alle Aspekte der Kosten zutrifft. Es dürfte deulich billiger sein, drei Dreamliner über den Tag verteilt am Terminal abzufertigen, als einen A380. Es ist billiger dreimal am Tag 5 Checkin Schalter für 3x3 Stunden zu besetzen, als einmal am Tag 15 Schalter für 3 Stunden. Bei der Security, beim Catering und am Gepäckbändern das selbe. Besser eine gleichmäßige niedrige Belastung, als vereinzelte Lastspitzen. Wenn ein Flughafen mit Lastspitzen nicht zurechtkommt, werden die Kunden ausweichen. Ein auf Lastspitzen ausgelegter Flughafen ist teuer.

Rein technisch senkt Größe die Kosten, logistisch sieht es bei vielen Aspekten anders aus.

 

Passt der Flieger noch im meine Strategie? Passen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen? Rechnet sich ein Flieger in einer Investitionsbetrachtung in meiner betrachteten Airline?

 

Das ist meistens bedeutender als die allgemeine Frage: Ist das ein gutes Flugzeug?

Die allgemeine Frage ist natürlich zu allgemein. Was bitte soll denn ein "gutes" Flugzeug sein?

Das Problem in der Aviatikbranche ist doch, dass die (technische) Lebensdauer der Investitionsgüter extrem hoch im Vergleich zum Wandel der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist. Eine Strategie muss daher um die 20 Jahre in die Zukunft zielen, und die Vergangenheit hat uns gelehrt, dass noch so ziemlich jede Prognose 20 Jahre in die Zukunft sich als falsch erwiesen hat. Wieviele Concordes waren z.B. bis zur Ölkrise bestellt worden? Wieviele Regionaljets <= 50 Pax sind bestellt worden und wieviele davon sind bis zu ihrer technischen Lebensdauer betrieben worden bzw. werden heute noch betrieben?

Ein "gutes" Flugzeug ist daher vor allem variabel. Nicht die geringsten DOCs bei einer spezifischen Reichweite/Kabine/Auslastung sind langfristig entscheident, sondern die durchschnittlichen DOCs über das Spektrum das der Flieger über seine Lebensdauer abdecken wird. Dummerweise muss man natürlich auch kurzfristig überleben, was hilft mir eine Flotte die gut für die Zukunft gerüstet ist, wenn ich dieses Jahr gegen meine Mitbewerber bestehen muss. Von daher macht die Luftfahrtbranche (im wesentlichen) das selbe wie die Banken es getan haben, alle verfolgen die gleiche Strategie, so dass im Falle eines Fehlschlags jeder sagen kann "aber die anderen haben es doch auch so gemacht". Langfristig wäre es der totale Zufall, wenn sich das als das Optimum rausstellt. Viel wahrscheinlicher ist, dass alle dabei draufzahlen werden. Wie viel, das kann niemand seriös sagen. Dafür sind die Randbedingungen einfach zu vielfältig und zu variabel.

 

Also gut möglich, dass die Zeit des A380 noch kommt. Aber wie lange wird Airbus den Flieger auf Sparflamme produzieren, und auf den Boom warten? Nach der derzeitigen Auftragslage wird die A380 FAL ziemlich bald ziemlich schlecht ausgelastet sein.

Bei meiner letzten Landung in Tokyo jedenfalls sah es so aus, als ob der A380 jängst den Markt erobert hätte. Nur noch ein Jumbo vor der Halle, und an jedem zweiten Gate war ein A380 einer anderen Airline angedockt... Umso erstaunlicher, dass auf absehbare Zeit keiner der A380 in Tokyo eine Japanische Flagge am Leitwerk haben wird.

 

Gruß

Ralf

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Die allgemeine Frage ist natürlich zu allgemein. Was bitte soll denn ein "gutes" Flugzeug sein?

 

Entschuldige, das war missverständlich ausgedrückt. Es ging in den vorhergegangenen Posts ja um die schlechte Performance des A380.

Mit gut meinte ich in diesem Kontext ob ein Fieger hält was er versprochen hat bei Kaufentscheidung.

 

 

Sicherlich hast du bei den logistischen Kosten Recht. Peaks sind teurer in der Abfertigung. Meines Wissens nach steht aber unterm Strich bei durchschnittlicher Operation im Long Haul ein klarer Stückkostenvorteil (pro "produzierte" SKO) des A380 gegenüber 787. Allerdings natürlich mit einem viel höheren Auslastungsrisiko, also das Risiko den Flieger gar nicht voll zu kriegen.

 

Gruß, Chris

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Allgemein gilt aber immer bei Flugzeugbestellungen eine mehr betriebswirtschaftliche Perspektive aus Sicht der kaufenden Airline zu haben: Passt der Flieger noch im meine Strategie? Passen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen? Rechnet sich ein Flieger in einer Investitionsbetrachtung in meiner betrachteten Airline?

 

Das ist meistens bedeutender als die allgemeine Frage: Ist das ein gutes Flugzeug?

 

Soweit offensichtlich, das hätt ich dir auch sagen können. Interessant ist der spezifische Fall.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...