Chipart Geschrieben 30. September 2013 Geschrieben 30. September 2013 Natürlich will diese niemand abschaffen, aber man kann die Regeln so gestalten, dass bereits ab 10h ein dritter Mann und ein Crewrest vorhanden sein muss. Darum geht es. Das weisst du eigentlich auch, aber es würde natürlich keine Polemik hergeben. Das Problem ist doch, dass beide Seiten in der diskussion nicht so ehrlich sind, zuzugeben, dass es mindestens genauso um Geld wie um Sicherheit geht! Waere der Vorschlag der Gewerkschaften, in Zukunft 3 statt 2 Piloten fliegen zu lassen die allerdings dann jeder auch nur 2/3 des Gehalts verdienen, dann haette keine Fluggesellschaft was dagegen. Aber das is natuerlich keine akzeptable Loesung. Alle Beteiligten sollten sich nicht duemmer stellen, als sie sind: Natuerlich erhoehen kuerzere Arbeitszeiten die Sicherheit - immer - auch wenn heute nur 8 Stunden zulaessig waeren wuerden (noch) kuerzere Zeiten die Sicherheit erhoehen. Daher sind die beiden Fragen doch "nur": - Wie viel mehr Sicherheit bekomme ich fuer wie viel mehr Geld? - Wie viel Sicherheit koennen/wollen/duerfen wir als Europaer uns im internationalen Vergleich leisten? Und zu beiden Fragen gibt es leider eben gerade keine wissenschaftlichen Studien! Florian Zitieren
martinp Geschrieben 30. September 2013 Geschrieben 30. September 2013 Aktuell ist die Politik im Euroland zum Thema in diesem Stadium: http://www.aero.de/news-18268/Europaparlament-laesst-Kommission-auflaufen.html Gruss Martin Zitieren
Danix Geschrieben 30. September 2013 Geschrieben 30. September 2013 tja, wer das gesamte EASA-Entscheidungsgremium inklusive Europagesetzgebung ändern will der muss sich halt schon ein bisschen anstrengen und mal Vorschläge bringen... Es ist ja nicht zum ersten Mal hier im Forum dass ich den Pilotengewerkschaften rate, endlich mal konkrete Vorschläge zu veröffentlichen. Ich lese immer nur von Petitionen und anderen zweifelhaften PR-Aktionen. Von konkreten Vorschlägen habe ich nie was gehört. Das geht vielleicht um die dumme Masse der Bevölkerung zu beindrucken (ich zweifle allerdings dran), aber in Fachkreisen sollte man sich halt schon ein bisschen um Sachlichkeit bemühen. Oder wie siehst du das? Dani Zitieren
Wingman340 Geschrieben 30. September 2013 Geschrieben 30. September 2013 Sachlichkeit ist das Stichwort :cool: @ Danix: von Dir kommen Aussagen mit - Schlafen im Cockpitsitz ist viel bequemer. Und sicherer, wie Air France gezeigt hat - wer 10 Stunden geradeaus ausfliegt und immer noch geschlafen hat, der macht irgendetwas falsch - und so könnte man hier ganze Seiten vollschreiben Von der "Gegenseite" kommen Argumente, welche mit Umfragen unter Berufskollegen zementiert werden.. Da diese jedoch "gefälscht" werden könnten, werden noch wissenschaftliche Studien zitiert. Aber selbst dies hilft nicht, da die Studien nicht gelesen oder noch schlimmer, nicht verstanden werden! Und (ausgerechnet) Du bittest hier um Sachlichkeit? Dann muss ich leider Deinem letzten Beitrag entnehmen, dass Du NICHT zum Fachkreis zählst. Bei Deiner "sachlichen" Art, dieses (und leider nicht nur dieses) Thema anzugehen, können die Pilotengewerkschaften sehr gut auf Deine "Ratschläge" verzichten. In diesem Sinne: ein erster Schritt hinzu einem sichereren Himmel ist getan. Warten wir ab, wie das Plenum entscheiden wird. Patrick PS: bei der letzten Studie (erschien im August 2013) einer portugiesischen Institution gaben 90% der Langstrecken- und 94% der Mittel-/ und Kurzstreckenpiloten (alles portugiesische Berufskollegen) an, dass sie in den den letzten Wochen übermüdet geflogen sind (Umfrage unter 500 Piloten).. Zitieren
Danix Geschrieben 30. September 2013 Geschrieben 30. September 2013 das ist aber nicht die Studie wo gefragt wurde, ob man schon mal müde war? Das ist natürlich überhaupt nicht sachlich, denn jeder Pilot war schon mal müde. Wenn wir nicht mehr fliegen dürfen wenn wir müde sind dann können wir das fliegen vergessen. Wissenschaft bedeutet nicht die Betroffenen fragen, sondern objektive Kriterien finden. Aber wer noch nie wissenschaftlich gearbeitet hat oder eine Uni von innen gesehen hat für den ist es natürlich schwierig. Deine witzigen Einrufe finde ich auch nicht gerade sachlich, also wieso wirfst du mir etwas vor? Ich behaupte, wesentlich sachlicher als du zu argumentieren. Ich fordere erneut VC und ihre Brüder der Öffentlichkeit konkrete Gesetzesvorschläge zu machen, dann können wir drüber abstimmen, dann ist das Thema erledigt. Alles andere ist Zwängerei. Im übrigen wird sich das ganze sowieso todlaufen: Wenn dieses Seilziehen unter dem Tisch so weitergeht wird einfach das Gesetz nicht durchkommen, und die bisherigen Zustände werden erhalten bleiben, und es wird ganz bestimmt keine Verbesserung geben. VC schneidet sich also ins eigene Fleisch. Und schadet somit erneut unserem Berufsstand. Das nenne ich eben die Kurzfristigkeit des Denkens von radikalen Gewerkschaften. Dani Zitieren
Chipart Geschrieben 30. September 2013 Geschrieben 30. September 2013 PS: bei der letzten Studie (erschien im August 2013) einer portugiesischen Institution gaben 90% der Langstrecken- und 94% der Mittel-/ und Kurzstreckenpiloten (alles portugiesische Berufskollegen) an, dass sie in den den letzten Wochen übermüdet geflogen sind (Umfrage unter 500 Piloten).. Unabhaengig davon, wie wissenschaftlich die Daten erhoben wurden (Umfragen koennen durchaus wissenschaftlich sein), sie gehen schlicht am Thema vorbei. Kein (vernuenftiger) Mensch zweifelt daran, dass Piloten manchmal bei der Arbeit muede sind. Hilfreich fuer die Diskussion waere es, wenn die gleiche Studie (die Schwierigkeit einen fragebogen zu entwerfen, der in verschiedenen kulturkreisen funktioniert ist heute loesbar, auch wenn "uebermuedet" darin wahrscheinlich nicht vorkaeme) in Laendern gemacht wurde, die strengere und die laschere Flugdienstzeitenregelungen haben. Dann koennte man quantitativ ableiten, wie gross der Anteil der Flugdienstzeiten an der zumindest subjektiv gefuehlten Uebermuedung von Piloten aendert. Damit haette man immer nich nicht geklaert, wie viel eine Reduktion der auch schon mal uebermuedet fliegenden Piloten von 90 auf z.B. 70 Prozent zur Unfallsicherheit beitragen wuerde. Ich weiss grad nicht mehr welcher beruehmte Physiker mal gesagt hat: Wissenschaft faengt nicht damit an, die richtigen Antworten zu finden, sondern damit, die richtigen Fragen zu stellen! Florian Zitieren
INNflight Geschrieben 30. September 2013 Geschrieben 30. September 2013 Ich fordere erneut VC und ihre Brüder der Öffentlichkeit konkrete Gesetzesvorschläge zu machen, dann können wir drüber abstimmen, dann ist das Thema erledigt. ... Im übrigen wird sich das ganze sowieso todlaufen: ... die bisherigen Zustände werden erhalten bleiben, und es wird ganz bestimmt keine Verbesserung geben. VC schneidet sich also ins eigene Fleisch. Und schadet somit erneut unserem Berufsstand. Das nenne ich eben die Kurzfristigkeit des Denkens von radikalen Gewerkschaften. Wenn's nicht traurig wäre, wär's schon fast lustig mit dir, Dani. Dein Gehabe erinnert auf die Politik übertragen stark jenem eines verbitterten Nichtwählers, oder einer destruktiven Oppositionspartei. Du meldest dich immer wortstark von der Seitenlinie, kritisierst diejenigen, welche (ob mehr oder weniger konstruktiv sei einmal dahingestellt) aktiv an einem Problem arbeiten, bringst selber aber keine konkreten Lösungsvorschläge, weil's dir ja momentan eh so passt wie's ist. An den Sinn der Sache glaubst du ohnehin nicht ("wird sich eh totlaufen..."), wieso also der Lärm? Du fliegst - wie schon öfters von dir erwähnt - als Nomade für eine Airline, welche für Alles und Jeden fliegt, der Geld auf den Tisch knallt. Du bist ja bekanntlich in keiner Gewerkschaft, also wirst du auch über nichts abstimmen dürfen. Du bist in keiner Gewerkschaft, wieso also meinen das Recht zu haben, jene aufzufordern Vorschläge aufzubereiten? Wir wissen schon, dass du zu eh allem eine sehr lautstarke Meinung hast, aber manchmal genügen die Zwischenrufe von der Seitenlinie halt nicht - da musst du schon selber mitspielen. Zitieren
Chipart Geschrieben 30. September 2013 Geschrieben 30. September 2013 „Es ist nicht hinnehmbar, dass Piloten und Kabinenpersonal nur Arbeitszeitregelungen zweiter Klasse erhalten, die einfach durch die EASA auf undemokratischem Wege änderbar sind, während alle anderen Arbeitnehmer auf ein Arbeitszeitgesetz vertrauen können, welches nur durch demokratische Prozesse modifiziert werden kann.", so ... Du brichst das Zitat genau dort ab, wo in der Originalmitteilung der VC gesagt wird, das der o.g. Text nicht etwa eine Aussage des Parlamentsausschusses ist, sondern die Meinung eines Pressesprechers der VC. Die VC zitiert sich selbst - auch interessant. Ein Schelm, der Boeses dabei denkt. Aber zur Sache: Natuerlich gilt - entgegen der Behauptung des VC-Pressesprechers - das Arbeitszeitgesetz auch fuer Piloten und Kabinenpersonal. Bei den strengeren besonderen Regelungen fuer diese Gruppe von "Arbeitszeitregelungen zweiter Klasse" zu sprechen ist dabei egal wie diese Zustande kommen reine Polemik. Ich dachte die VC waere der Hort der Wissenschaftlichkeit und Objektivitaet in der Debatte? Gruss, Florian Zitieren
Danix Geschrieben 1. Oktober 2013 Geschrieben 1. Oktober 2013 Du bist ja bekanntlich in keiner Gewerkschaft, also wirst du auch über nichts abstimmen dürfen. Du bist in keiner Gewerkschaft, wieso also meinen das Recht zu haben, jene aufzufordern Vorschläge Du scheinst den Entschlussfassungsprozess noch nicht ganz verstanden haben: Selbstverständlich sind es nicht die Gewerkschaften, die darob entscheiden, wieviel die Piloten arbeiten dürfen. Das wäre ja noch lustiger! Es ist der Gesetzgeber, der darüber entscheidet. Im Moment gerade ein europäisches Parlament. Wenn sich die Piloten auch noch selber die Arbeitsvorschriften schreiben wird es eben genau so rauskommen wie mit der Airline aus dem Land wo du herkommst, und weshalb du im Ausland für irgendwen fliegen musst der dir einen anständigen Lohn "auf den Tisch knallt" :005: Wie es rausgekommen ist wenn ehemalige Piloten anstatt ehemalige Airlinemanager in den Vorständen sich breit machten wissen wir ja inzwischen hinlänglich. Und allen diesen Airlines ist es gleich ergangen: Sie gingen in den Orkus der Geschichte ein oder sind bereits auf dem besten Weg dorthin. Ein paar konnten sich retten indem sie die fetten Ersparnisse der Pilotenpensionskassen eindampften. Ich profitiere von verbesserten Flugzeitgesetzgebungen genau gleich wie du, denn ich arbeite unter einem EASA-AOC, also sollte es mich genauso fest wie dich interessieren. Und ich war eben in jeder Airline in der ich arbeitete und in jeder Gewerkschaft in der ich aktiv mitmachte niemals einer der noch mehr Geld und noch mehr frei wünschte, sondern ein bisschen Rücksicht und Ausgewogenheit forderte. "Capische"? Dani Zitieren
Chipart Geschrieben 1. Oktober 2013 Geschrieben 1. Oktober 2013 Falsch. Das beweist aber, dass bei 22h Trolling die Denkfähigkeit auf gegen Null sinkt, sollte sie mal dagewesen sein. Ich weiss ja, dass das Wort "beweist" von Dir sehr grosszuegig gesehen wird, aber erkundige Dich bitte mal ueber die Rechtslage. Dass das ArbZG auch fuer Piloten gilt, kannst Du schon alleine daran erkennen, dass es fuer diese einen extra Paragraphen gibt. Wuerde das Gesetz fuer sie nicht gelten, dann waere ja der Paragraph 20 voellig sinnlos. Natuerlich finden die Arbeitszeitregelungen fuer sie keine Anwendung. Sie waeren in jeder Hinsicht auch unangebracht und stattdessen auf die 2. DVO verwiesen. Aber es ging ja aich nicht um die Regelung der Arbeitszeit, sondern um deren demokratische Legitimation! Aber das sind Alles Nebenkriegsschauplaetze. Kernproblem ist, dass auch und gerade die Gewerkschaften, die ja fuer sich in Anspruch nehmen nur wissenschaftliche Erkenntnisse umsetzen zu wollen, sich standhaft weigern, zumindest in der oeffentlichen Diskussion mal Zahlen auf den Tisch zu legen, welche Reduktion der Flugdienstzeiten welchen Sicherheitsgewinn bringen wuerde (sie sagen ja nicht mal, wie man "Sicherheit" messen sollte) und welches Mass an Sicherheit sie fuer oekonomisch sinnvoll haelt. Auch in der Luftfahrt kann man Geld nur einmal ausgeben - und gibt man es fuer Steigerung der Socherheit durch mehr Piloten aus, dann muss man an anderer Stelle an Ausgaben fuer Sicherheit sparen. Woher wissen wir, ob nicht eine Verkuerzung der Wartungszyklen oder eine Erhoehung der vorgeschriebenen Fuel-Reserve mehr zusaetzliche Sicherheit pro Euro bringt? Florian Zitieren
Amira Geschrieben 1. Oktober 2013 Geschrieben 1. Oktober 2013 Auch in der Luftfahrt kann man Geld nur einmal ausgeben - und gibt man es fuer Steigerung der Socherheit durch mehr Piloten aus, dann muss man an anderer Stelle an Ausgaben fuer Sicherheit sparen. Woher wissen wir, ob nicht eine Verkuerzung der Wartungszyklen oder eine Erhoehung der vorgeschriebenen Fuel-Reserve mehr zusaetzliche Sicherheit pro Euro bringt? Florian Der Mensch ist aber immer Teil der Fehlerkette wenn es zu einem Incident oder Accident kommt. Und da ist es mir ehrlich gesagt lieber, wenn die Piloten einigermassen fit sind und auf Störungen ädaquat reagieren können als wenn die Wartungszyklen verkleinert werden, um mal bei deinem Beispiel zu bleiben. Lg Sara Zitieren
Gast PaxMancunius Geschrieben 1. Oktober 2013 Geschrieben 1. Oktober 2013 Der Mensch mag Teil der Kette sein, in einigen Fällen ist er aber auch machtlos, trotz vier Streifen und Aus- und Weiterbildung. Und auch trotz genügend Schlaf. Gruss, Tommy Zitieren
Amira Geschrieben 1. Oktober 2013 Geschrieben 1. Oktober 2013 @Tom: Oft genug war der Mensch aber genau das entscheidende Glied in der Kette, im guten wie im schlechten. Gibt genügend Vorfälle, welche nicht schlimmer ausgegangen sind, weil die Piloten im richtigen Moment das richtige getan haben. Lg Sara Zitieren
Chipart Geschrieben 1. Oktober 2013 Geschrieben 1. Oktober 2013 Der Mensch ist aber immer Teil der Fehlerkette wenn es zu einem Incident oder Accident kommt. Und da ist es mir ehrlich gesagt lieber, wenn die Piloten einigermassen fit sind und auf Störungen ädaquat reagieren können als wenn die Wartungszyklen verkleinert werden, um mal bei deinem Beispiel zu bleiben. Natuerlich ist der Mensch auch immer Teil. Das beantwortet aber noch nicht die Frage, wie wichtig (sprich: Wie viel Geld wert) die menschlichen Faktoren im Vergleich zu technischen, organisatorischen, ... und dann unter der Vielzahl aller moeglichen menschlichen Faktoren wie wichtig das Thema Muedigkeit ist und dann unter der Vielzahl der moeglichen Ursachen fuer Muedigkeit wie wichtig das Thema Flugdienstzeiten ist. Flugsicherheit ist halt ein extrem komplexes Thema - so komplex, dass wir uns nicht mal darauf einigen koennen, was Flugsicherheit ueberhaupt ist. Hier einen Minipunkt rauszupicken wird dem Thema einfach nicht gerecht! Florian Zitieren
Gast PaxMancunius Geschrieben 1. Oktober 2013 Geschrieben 1. Oktober 2013 Florian, das ist eben Sache des Managements. Darum verdienen die auch ein wenig mehr, weil man auf deren Erfahrung in solchen Risikoabwägungen zählen können muss. Das ist das gleiche wie bei Projektleitern: Wieviel ist ein Projektleiter einer Firma wert ? Und ja, auch auf dieser Seite kommt der Faktor Mensch dazu und trotzdem/deswegen passieren halt auch einige Fehler in den Risikobetrachtungen. Eine Risikobetrachtung ist halt immer so stark wie die Mitarbeiter, die daran gearbeitet haben. Gruss, Tommy Zitieren
Wingman340 Geschrieben 1. Oktober 2013 Geschrieben 1. Oktober 2013 Die aktuellen Flugdienstzeitregelungen (FDZR) sind bekannt. Die von der EASA vorgeschlagenen FDZ - Regelungen sind bekannt. Die von den Gewerkschaften (und somit vom Grossteil der organisierten Piloten) vorgeschlagenen Änderungen an der EASA-FDZR sind bekannt. Die Studien sind bekannt. Das Problem der Müdigkeit ist bekannt (scheinbar umstritten, ob das Problem wirtschaftlich relevant ist). Die Position der Piloten ist bekannt, ebenso diejenige des Europäischen Parlamentes. Die Lager hier im FF sind auch bekannt. Wirtschaftlichkeit versus Sicherheit: nachdem nun alle Studien und Positionen bekannt sind, vielleicht ein wenig "Wirtschaftlichkeit". Von seiten der EASA wurden Anfragen zur wirtschaftlichen Auswirkung der von den Gewerkschaften geforderten FDZR nie beantwortet! Eine Gewerkschaft hat die Rechnung gemacht (die eigentlich die EASA machen müsste um glaubhaft zu bleiben): sollte anstelle der 11-Stunden-Nachtarbeitszeitregelung die von den Gewerkschaften geforderte 10-Stunden-Regelung eingeführt werden, so hätte dies eine Erhöhung der Ticketkosten um 0.6% zur Folge. (Rechnung: Die Cockpitkosten (bestätigt die Airline) betragen pro Flug 6%. Pro Ticket, welches 1000 CHF kostet, fallen also 60 CHF Cockpitkosten an. Wenn es 10% der Flüge betrifft, so wird das Ticket gemittelt um 6 CHF teurer!) Diese Zahlen wurden weder von der EASA noch von irgendeiner Airline bestätigt oder dementiert. Dies kann man interpretieren wie man will. Wir sprechen also in diesem Fall von einer Erhöhung des Ticketspreises in der Grössenordnung eines Double - Cheeseburgers bei McDonald! Nachdenken sollte hier eigentlich schon lange eingesetzt haben. Und dann wird jeder für sich selber entscheiden können, ob was ihm wichtiger ist..... Denn: weder den Piloten noch den Gewerkschaften es um mehr Gehalt oder mehr Freizeit. Es geht (auch wenn das selbst manchem "Profi" schwer fällt zu glauben) um die Sicherheit! Damit klinke ich mich in diesem Thread aus. Patrick Zitieren
Chipart Geschrieben 1. Oktober 2013 Geschrieben 1. Oktober 2013 das ist eben Sache des Managements. Darum verdienen die auch ein wenig mehr, weil man auf deren Erfahrung in solchen Risikoabwägungen zählen können muss. Wenn das Sache des Managements waere, dann gaebe es keine Diskussion. Das Management hat kein Problem mit den derzeitigen Flugdienstzeiten. Aber man kann Flugdienstzeiten (wie alle Sicherheitsfragen) nicht nur dem Management ueberlassen. Genauso, wie man sie nicht nur den Pilotengewerkschaften ueberlassen kann. Auch wenn alle behaupten, (jeweils als einziger) nur das Gemeinwohl im Auge zn haben, vertreten am Ende doch Alle ihre Einzelinteressen. Florian Zitieren
Basti1995 Geschrieben 1. Oktober 2013 Geschrieben 1. Oktober 2013 Zum Thema Piloten und Müdigkeit kam letztens im deutschen ZDF eine sehr interessante Reportage, ich hab sie extra mal hochgeladen: Piloten am Limit Zitieren
Chipart Geschrieben 1. Oktober 2013 Geschrieben 1. Oktober 2013 Eine Gewerkschaft hat die Rechnung gemacht, sollten anstelle der 11-Stunden-Nachtarbeitszeitregelung die von 10 Stunden kommen. Dies betrifft in etwa 10% der Flüge der entspr. Fluglinie. Die Cockpitkosten (bestätigt der Airline) betragen pro Flug 6%. Pro Ticket, welches 1000 CHF kostet, fallen also 60 CHF Cockpitkosten an. Wenn es 10% der Flüge betrifft, so wird das Ticket bemittelt um 6 CHF teurer! Das geht am Problem vorbei! Ein zusaetzlicher check der Fuelkalkulation und Betankung von einem neutralen Dritten kostet pro Ticket auch nicht mehr (und haette AC143 vielleicht verhindert). Eine (weitere) zusaetzliche Airspeed-Quelle in jedes Flugzeug einzubauen kostet pro ticket auch nicht mehr. Doppelbesetzung aller Fluglotsenpositionen kostet pro ticket auch nicht mehr. Die Recurrency-Trainings fuer Piloten zu verdoppeln kostet pro Ticket auch nicht mehr. Private Fluglehrertaetigkeit zur Flugdienstzeit zu zaehlen kostet pro Ticket auch nicht mehr. 5 Prozent mehr Final Reserve Fuel vorzuschreiben kostet pro ticket auch nicht mehr. Die Anforderungen fuer's Medical zu verschaerfen kostet pro ticket auch nicht mehr. (Aus "aktuellem" Anlass): Einen zusaetzlichen intensiven Check des Fahrwerks vor jedem Start durchzufuehren kostet pro ticket auch nicht mehr. Die Liste liesse sich endlos Fortsetzen. Es gibt extrem viele Massnahmen, die man fuer 6CHF pro ticket machen koennte und die Alle prinzipiell die Sicherheit erhoehen. Nur wenn wir die alle umsetzen, dann machen wir die (europaeische) Luftfahrt tot. Florian Zitieren
Danix Geschrieben 1. Oktober 2013 Geschrieben 1. Oktober 2013 Die Cockpitkosten (bestätigt die Airline) betragen pro Flug 6%. Diese Betrachtung hatten wir hier auch schon. In einer Industrie wo die Gewinnmarge (falls vorhanden) meistens weniger als 5% beträgt (eher bei 1-2% liegt), sind 6% ein enorm hoher Kostenfaktor. Du müsstest dich mal mit deinen Peers unterhalten wie um Promillen beim Catering und anderen Flugnebenleistungen gefeilscht wird. Die ewige Wiederholung von den kleinen Cockpitkosten kommen von Piloten, die keinerlei betriebswirtschaftlichen Erfahrungen und erst recht nicht in der Industrie aufweisen können. Damit klinke ich mich in diesem Thread aus. Bravo! Schick doch beim rausgehen einen vorbei der ein bisschen mehr von der Sache versteht. Dani Zitieren
Amira Geschrieben 1. Oktober 2013 Geschrieben 1. Oktober 2013 Leute, hört doch bitte auf euch bei jeder Gelegenheit aufs Dach zu geben. Die Streiterein nerven langsam echt. Kann man nicht einmal ohne Feindseligkeiten diskutieren? Danke. Lg Sara Zitieren
Amira Geschrieben 1. Oktober 2013 Geschrieben 1. Oktober 2013 Lorenz, ich finds gut wenn ihr Fachleute Stellung bezieht und davon lebt unser Forum ja! Ich meinte damit auch nicht, dass ihr euch nicht mehr melden sollt. Aber ich habe den Eindruck, dass inzwischen fast jedes kontroverse Thema früher oder später auf der persönlichen Schiene ausgetragen wird. Und das hat für mich einfach nichts mehr mit sachbezogener Diskussion zu tun. Es führt dazu, dass sich immer mehr gute Leute nicht mehr melden und das find ich schade. Liebe Grüsse Sara Zitieren
Klaboe Geschrieben 2. Oktober 2013 Geschrieben 2. Oktober 2013 Aber das Thema ist zu wichtig, als dass man es aufmerksamkeits-geilen Trolls überlassen kann Ich finde es auch sehr bedauerlich, dass Leute hier auf diese Art das Klima vergiften .......... Zitieren
Loomit Geschrieben 2. Oktober 2013 Geschrieben 2. Oktober 2013 Nunja, ich schlafe auch regelmässig im Flieger ein. Verstehe nicht, wieso man deswegen so ein Geschrei macht. Zitieren
Danix Geschrieben 2. Oktober 2013 Geschrieben 2. Oktober 2013 Ich nehme an, hier wird auf mich gezielt. Ich nehme die Anschludigungen auf meine Kappe, möchte mich dafür entschuldigen. Nicht einverstanden bin ich, dass man meine Meinung als irrational oder subversiv bezeichnet. Es ist natürlich einfach, die Vertreter der anderen Meinung der Irrationalität zu bezeichnen, damit hat man dann alle seine Argumente auf seiner Seite. Es ist einfach immer mehr für seine Seite zu fordern ohne irgendwo nachzugeben. Ich als Schweizer bin immer auf Kompromisse bedacht. Wenn man die Piloten weniger fliegen lassen will dann muss das irgendwo sonst wieder reinkommen, sonst ist das System nicht nachhaltig. Also entweder weniger Lohn oder mehr am Tag arbeiten. Ich bin nicht dafür, dass ich mir bei jeder Lohnrunde und bei jedem Mantelvertrags- (GAV-)Verhandlung bessere Bedingungen zuschanze. Damit sägt man an seinem eigenen Ast. Aber macht nur weiter so, die Krise in der EU ist genau in diesem Zug, und die Vereinigung der Europäischen Controller hauen in die gleiche Kerbe (die Schweizer Controller gehören da auch dazu), am 10. Oktober ist Dienst nach Vorschrift. Macht nur weiter so, kommt gut. Europa ist schon jetzt das Schlusslicht in der Wirtschaftlichen Prosperität, und das wird sich nicht ändern, solange jeder auf seine Pekulärinteressenten pocht. Dani (Troll):005: Zitieren
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