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Tessiner Spezialitäten gegen spanischen Fast Food - Saab 2000 vs. B717


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Geschrieben

Hallo zusammen,

Nachdem hier schon einige nette 2013-er Reports aus aller Welt zu sehen waren, steure ich einen eher kleinen, lokalen bei. Kunststück, mein Reisebudget war dieses Jahr sowohl im zeitlichen wie auch im finanziellen Sinn beschränkt, da ebenjene Ressourcen heuer primär für etwas seeeehr viel wichtigeres genutzt wurden (sagen wir so: nächstes Jahr könnte es von mir vermehrt Bilder im „Kleinflugzeuge-Corner“ geben…). Ein klein Wenig Sonne und Meer musste dann aber doch noch sein und so zog es mich für ein paar Tage an die Côte d Azur, bzw. um genau zu sein ging es nach Hyères, dem südwestlichen Ende der Côte. Praktischerweise verfügt dieses schöne Städtchen über einen eigenen Flughafen (nämlich jenen von Toulon - TLN) womit die Wahl des Verkehrsmittels ungefähr so klar und eindeutig ausfiel wie Präsidentschaftswahlen in Nordkorea.

 

Etwas Vorgeschichte: in etwa den selben Trip habe ich 2007 schon einmal gemacht, damals allerdings mit Air France ab Basel via Paris Orly (auf diese Reise datiert übrigens mein letzter Flug mit einem Airbus-Narrowbody zurück…). Nun gehört „Umsteigen in Paris“ bekanntlich zu jenen Tätigkeiten, welche der geneigte Flugreisende eher zu vermeiden versucht – schliesslich will man ja ankommen und nicht einen Nervenzusammenbruch erleiden – also habe ich für diesmal nach Alternativen gesucht. Skywork nach Nizza stand zur Auswahl, auch Twin Jet (mit Beech 1900D) nach Marseille war eine Alternative, aber in meinem Hinterkopf geisterten auch noch die Begriffe „Darwin“ und „St. Tropez – La Mole“ umher. Ausserdem mischt seit zwei Jahre ein kleiner, spanischer Lowcoster den südeuropäischen Markt etwas auf, der interessantes Gerät im Angebot hat: Volotea fliegt mit der Boeing 717 ebenfalls nach TLN.

 

Dann kam „Rückschlag“ Nr.1: Darwin verlegte den St-Tropez-Flug ebenfalls nach Toulon. Kein Beinbruch, schlussendlich würde ich wesentlich näher an meinem eigentlichen Reiseziel landen und erst noch nicht irgendwo in der Pampa des Departement du Var. Ist bloss schade um den verpassten Airport.

Gebucht habe ich schliesslich folgendes:

 

30.08.2013

F7 16 LUG-GVA S20

F7 460 GVA-TLN S20

 

03.09.2013

V7 2511 TLN-SXB 717

 

Den Lugano-Genf-Hüpfer habe ich mir mal dazu gegönnt, weils nicht entscheidend teurer war, einen schönen Alpenflug abgab und grad am Weg lag – oder so ähnlich… Leider war das online so als Umsteigeverbindung nicht buchbar, also kurz eine Mail an Darwin geschrieben und kurz darauf hatte ich das gewünschte Ticket. Super Service vom Kundencenter, muss man sagen! Leider wars vergebliche Liebesmüh, Darwin verlegte (Rückschlag numero due) kurz darauf den GVA-TLN Flug vom späten Nachmittag auf den Vormittag, meine Verbindung ging den Bach runter und damit auch mein geplanter Kurzbesuch bei Verwandten im Tessin. Das Ticket wurde aber anstandslos umgebucht. Die Buchung des Volotea-Fluges hingegen war Standard und preislich absolut fair (49€ Base-Fare, ca. 90 Euronen mit allen Extras wie Gepäck, Sitzplatzreservation, etc.).

 

So, ab jetzt gibts aber mit Bildern und Flügen und so!

 

Regel Nummer 1 im Urlaub: Stehe nicht noch früher auf als normal, wenn du zur Arbeit fahren würdest… Diese Regel konnte ich des unfreundlich frühen Abflugs in Genf wegen (10:40 Uhr...) schon mal vergessen. Um 06:23 Uhr ging mein Zug nach Solothurn, wo ich auf den ICN nach Genf umstieg und gut zweieinhalb Stunden später stand ich im Terminal zu Genf und suchte meinen Check-in Schalter (OLCI gab es für Toulon nicht). Der ist im französischen Terminal, also erst mal ab durch den Zoll. Die französische Seite ist richtig schnuckelig im Vergleich zur schweizer Seite, da kommt schon fast Regioairport-Feeling auf! Etwa 10 Check-in Schalter auf der rechten Seite, gleich gegenüber ist die SiKo und dahinter befinden sich drei Busgates und zwei mit Fluggastbrücke. Perfekt, kein Chaos, kein ewiges laufen und in 10 Minuten ist das ganze Prozedere erledigt – so muss es sein!

 

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Witzig ist übrigens, dass ich schon des Öfteren in Genf gelandet bin, dies aber mein erster Abflug aus der Calvin-Stadt ist. Dies ausgerechnet von der französischen Seite zu tun, dürfte für einen Deutschschweizer eher zu den ungewöhnlichen Tätigkeiten gehören.

 

Der Hauptgrund für die Wahl von Darwin Airline für den Hinflug ist natürlich die schwedische Zwiebackfräse namens Saab 2000, dieses Exemplar hier stand ganz hinten beim Cargo Apron zum einsteigen bereit.

 

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Aktiv gejagt habe ich sie bisher zwar nicht, haben hingegen wollte ich sie immer schon und wenn sie gerade so gelegen kommt, sagen wir natürlich nicht nein. Also nichts wie rein in die gute Stube, mein Sitz ist 8A. Die Maschine ist nur etwa halb voll, aber mit interessantem Publikum. Die Passagiere unterscheiden sich signifikant vom üblichen Durchschnitts-Lowcost-Einheitsbrei. Es hat vereinzelte Anzugträger, aber hauptsächlich scheint es sich schon um Häuschen- und Bootbesitzer oberhalb des Einkommensmedians zu handeln, welche ein paar Tage an die Sonne jetten. Spannend ist auch der Mittzwanziger auf der anderen Seite des Gangs: Als ich meine Kamera zücke, wird mal flugs Sonnenbrille, Baseballcap und Sweatshirt-Kapuze montiert… keine Ahnung wer das war und ob man die Nase kenne sollte. Aber ich bin fast überzeugt, er war hinterher angepisst, weil mein fotografisches Interesse weniger ihm als vielmehr den Ölflecken am Rolls-Treiber galt:D

 

Weiter im Text: Sitz 8A und Cargo-Apron hatten wir schon, zusammen mit RWY 05 in use ergibt das beim runtertäxeln eine nette Präsentation des Genfer Vorfeldes für mich. Zwei 777 und ein Jumbo von Abu Dhabi Amiri Flight, eine algerische Herki und natürlich auch einige nette Bizzies waren zu sehen, für die fotografische Umsetzung verweise ich allerdings lieber auf den GVA-Specials-Thread – dort gibt es das ganze ohne zerkratzte Scheibe…

 

Here we go, Turboprop-Action wie es sich gehört, die beiden Rolls-Royce AE 2100 reissen ganz ordentlich am Gebälk:

 

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Service-Check - Sitzabstand:

 

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Passt! Nein, ehrlich, das ist mal nicht von schlechten Eltern, so lässt es sich reisen! Die restliche Kabine der Saab ist soweit gut in Schuss, leise genug, um mit normaler Lautstärke sprechen zu können und die blauen Ledersitze tragen das ihre zur Wohlfühlatmosphäre bei. Einzig das Vibrationsniveau hat mich etwas enttäuscht, da habe ich irgendwie mehr, bzw. eben weniger erwartet. Es gibt reihenweise Aussagen wonach die S2000-Kabine diesbezüglich „praktisch auf Jet-Niveau“ sei. Nun, mein Exemplar war es nicht und die Do 328 halte ich jetzt mal für entschieden ruhiger. Aber, Statistiker wascht mir meine Seele rein, eine einzelne Stichprobe ist natürlich auch nicht ganz so repräsentativ…

 

Catering:

 

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Zwei verschiedene Getränke, seviert in echten Gläser (mit Airline-Logo), plus Appetithappen in Form von mit Schinken belegten Focaccia-Stücken (nicht etwa eines pro Nase, sondern so viele, bis die Küche leer war. Hat jeden etwa zwei bis drei Stück gereicht.) und das in Eco auf eine 50-Minuten-Hüpfer - wow, habe ich mich versehentlich ins falsche Jahrtausend gebeamt? Nein, wir haben wirklich 2013. Ich bin platt: dass ich das nochmals erleben darf! Danke Darwin, wirklich grosses Kino!!!

 

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Für die Landung setzte ich mich dann aber weiter nach hinten, da der Flügel und vor allem die riesige Motorgondel doch arg die Sicht verbauen.

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Jetzt ging es um das übliche Spielchen namens Seitenpoker. Ich mache es kurz, ich habe es mal wieder verbockt. Auch hier ist die 05 in Betrieb, das hätte rechts sitzen bedeutet. Da dies aber erst mit dem Eindrehen in den Final wirklich klar wurde, konnte ich natürlich nicht mehr rüberhüpfen.

 

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Die Halbinsel von Giens: da wird’s nachher hingehen

 

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Am Boden wird klar, dass dies hier der Flughafen mit der grössten Piste in der Umgebung von St. Tropez ist. Für den geneigten Bizzie-Spotter dürfte das hier ein ganz brauchbares Jagdgebiet abgeben: Ein gutes halbes Dutzend Globis und Gulfstreams stehen auf der Ramp, darunter dieses schöne Exemplar einer nagelneuen G650:

 

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Noch kurz im Office vorbei geschaut:

 

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Und schon heisst es au revoir sagen:

 

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Nochmals danke Darwin, wirklich ein ausgesprochen geniales Flugerlebnis! So muss fliegen sein, so macht es Spass! Great Job, gerne wieder einmal!

 

Na denn mal ab in die Stadt, ich lass mal ein paar Bilder sprechen:

 

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Auch einiges aus Giens und Umgebung (La Madrague) verirrte sich auf meinen Chip:

 

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Wirklich ein traumhaft schöner Flecken Erde! Die kleine Badebucht ist öffentlich und damit auch als mein Planschbecken für die nächsten paar Tage auserkoren. Kennt übrigens jemand den Besitzer der roten Villa da rechts aussen? Ich müsste mal paar Takte über Verkaufspreise reden:009:

 

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So, Rücksturz, äh, -flug meine ich. Leider bedeutet dies auch wieder früh aufstehen und wem bekannt ist, welcher Sorte rosafarbenen Getränks in Südfrankreich gerne gefrönt wird, der kann auch erahnen, dass ich zu diesem Zeitpunkt noch etwas „schwierig“ im allgemeinen Umgang war… Der wunderschönen Morgenstimmung zum Trotz.

 

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Am Airport ist noch nichts los, ein arbeitsloser AF A319 steht herum, auch das Eichhörnchen schläft noch.

 

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Also erst mal Gepäck abgeben, Frühstück nachholen und ab durch die SiKo und nachdem die Jungs vom Flughafen alle möglichen Gates durchprobiert haben, einigen sie sich schlussendlich doch auf jenes mit der Nummer 1. Schön, und los geht’s, da steht das gute Stück:

 

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Also das „Chuchitüechli-Design“ auf dem Tail – na ja… Anyway: great day to fly, isn’t it?

 

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Machen wir doch erst mal die übliche Runde um den eigenen Sitzplatz:

 

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Echtleder-Headrests…

 

Service-Check – Sitzabstand:

 

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Passt auch hier. Überhaupt ist die kleine Boeing, die gar keine ist, eine Maschine, die man eigentlich sofort ins Herz schliessen muss. Eine richtige Knutschkugel, sozusagen das aviatische Gegenstück zum Fiat 500, nur ohne Rost:D.

Auch heute sind wir wieder nur knapp halb voll und nachdem das in-Panik-geraten-und-schreiend-seine-Mitreisenden-suchen* erfolgreich beendet wurde, können wir loslegen und endlich starten. TLN hat hierfür ein sehr interessantes Pistensystem aus 05/23 und 14/32, wobei die 14/32 eigentlich kaum benutzt wird, bzw. nur als Taxiway zur 05/23. Diese hätte theoretisch einen parallelen Taxiway, aber auch dieser wird nicht benutzt, stattdessen gibt es einen klassischen Backtrack. Weiss dies jemand, wieso dies so gehandhabt wird? Zu schmal?

 

*Volotea hat ein etwas seltsames System der Sitzplatzzuweisung. Offensichtlich werden die Plätze (sofern man nicht reserviert hat) einfach im Flugzeug verteilt. Auch solche, welche unter der gleichen Buchungsnummer laufen, werden nicht gruppiert. Das Resultat ist, dass nach dem Boarding ein reger Platzwechsel einsetzt, bis alle wieder zueinander gefunden haben. Was im vorliegenden Fall dank nur halb voller Maschine und massenhaft Zeit noch gehen mag, dürfte bei vollem Haus ziemlich mühsam werden. Und wenn man den Gerüchten und Stories, die im Netz so kursieren, Glauben schenken kann, dann sind die Cabin Crews auch schon das eine oder andere Mal resolut geworden. Wie man so einen effizienten Betrieb gestalten will, ist mir schleierhaft. Da sollen sie doch lieber beim guten, alten free seating bleiben.

 

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Auflinieren, Rollse auf „laut“ stellen und mit einem sanften Anschub beschleunigt die Maschine. Natürlich sitze ich wieder auf der falschen Seite (wieder links, wieder 05 in Betrieb) und anstelle eines kurzen Blicks aufs Meer, habe ich keinen vernünftigen Überblick über die Stadt, da diese zu weit im Nordwesten liegt. Ist aber natürlich trotzdem hübsch anzusehen, ist schliesslich von oben:005:.

 

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Die Route führt uns erst ein paar wenige Meilen ostwärts der Küste entlang, danach drehen wir auf der Höhe von La Mole ziemlich genau nach Norden. Ein paar unkommentierte Bilder erzählen von einem weiteren Flug mit Prädikat „genial“:

 

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Was macht das Catering? Nun, Volotea gibt sich ganz Billigheimer, was natürlich einen Angriff auf die Brieftasche bedeutet. Trotzdem will ich wissen, was die Herrschaften so im Angebot haben und ob das Ganze auch geniessbar ist. Fazit: die Getränke sind preislich im grossen und ganzen okay, einzig 2.50€ für ein labriges Schoggigipfeli fand ich dann doch etwas frech.

 

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Via Lac Leman erreichten wir den schweizer Luftraum und flogen erst mal weiter genau nordwärts, um dann über dem Jura nach Nordosten abzudrehen. Leider wurde die Luft nun arg Dunstig und das fotografieren wurde langsam schwierig. Die folgenden Bilder haben daher eher dokumentierenden Charakter, den künstlerischen Anspruch.

 

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Und schon sind wir im Anflug auf SXB:

 

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Final:

 

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Und Touchdown:

 

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Tschüss Baby-Boeing, ¡Hasta luego, Volotea!

 

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Bleibt nur noch, die Heimreise aus dem Elsass unter die Räder zu nehmen, was in einem ersten Schritt mit einem Dieseltriebzug geschieht – ich darf das speziell erwähnen, als Schweizer ist man derlei Gerät eher nicht gewohnt;) Die Anbindung des Flughafens an die Stadt ist mit bis zu vier Zügen pro Stunde und Richtung sehr gut, einzig die Anschlüsse in Strassburg-Ville sind... ach was, ich bin einfach mit schlanken SBB-Anschlüssen verwöhnt! Es reicht jedenfalls spielend, um kurz ein paar Meter in die Stadt zu gehen und sich einen Kaffee zu gönnen.

 

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Die Verbindung zwischen Strassburg und Basel an sich ist gut. Es fährt ein stündlicher Zug, der für die 142 km lange Strecke zirka 1 Stunde und 20 Minuten braucht. Als Rollmaterial kommen als TER 200 bezeichnete Pendelzüge zum Einsatz, welche in etwa mit unseren Interegios vergleichbar sind. Diese werden in klassischer Formierung aus französischen Corail-Wagons und einer Lokomotive gebildet und verkehren auf dieser Strecke mit bis zu 200km/h. Auch wenn die Einrichtung schon etwas angeranzt wirkt: im Vergleich zu heimischem Rollmaterial sind die Sitze definitiv besser.

 

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Äusserst bequem, muss ich sagen! Da tut einem nicht schon nach 20 Minuten der Allerwerteste weh, wie das bei gewissen SBB-Fernverkehrsfahrzeugen der Fall ist… Wahrhaft historisches bietet sich übrigens auf den letzten Metern zwischen der Landesgrenze und dem Bahnhof Basel: Es handelt sich hierbei um die älteste Bahnstrecke auf schweizer Boden und datiert teilweise bis ins Jahr 1844 zurück.

 

So, Zeit fürs Fazit:

 

Darwin: Keine Frage, so macht fliegen wirklich Spass! Natürlich ist so etwas nicht ganz billig und die nicht unbedingt als Sparmobil bekannte Saab tut ihr übriges für Tarife, bei denen 95% aller Easyjet-Kunden wahrscheinlich erst mal „Abzocke“ denken dürften. Aber wenn man ein echtes Flugerlebnis abseits ausgetretener Billigpfade sucht, findet mit Darwin ein Klasse Produkt in der Nische. Und sind wir ehrlich: auch auf Nebenstrecken eine Nonstop-Alternative zu haben, ist eben auch ein Mehrwert, den man getrost mal entsprechend honorieren darf. Von daher (und auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen): Danke Darwin, gerne wieder!

 

Volotea bietet ein ordentliches Lowcost-Produkt und ist grundsätzlich absolut empfehlenswert. Die kleine Boeing mit MD-Genen ist für den Aviatik-Interessierten natürlich noch das i-Tüpfelchen auf dem Sahnehäubchen. Auf Grund des Abflughafens SXB und der von dort angebotenen (ausschliesslich Inlands-) Routen, sind sie als Alternative zu Easyjet für Schweiz-Bewohner naturgemäss weniger geeignet. Aber wenn das Reiseziel in Frankreich liegt, sollte man die Firma zumindest in der Region Nordschweiz als Alternative zu Genf auf dem Radar haben, da die Anreisezeiten durchaus vergleichbar sind. Das seltsame Sitzzuteilungs-System und die nicht ganz knappen Preise auf der Speisekarte hingegen sind eher kleine Malaisen und haben auf das Gesamturteil keinen grossen Einfluss. Daher auch hier: Daumen hoch, kann man ohne schlechtes Gewissen weiterempfehlen!

 

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Eine kleine Anekdote noch am Rande: Da gibt es doch bei allen DC-9-Derivaten diese Lampe in der Flügelspitze, welche eigentlich das Seitenleitwerk beleuchten soll. Braucht zum fliegen kein Mensch, von daher spielt es auch keine Rolle, wenn sie mal kaputt ist, oder gar fehlt. Nur, wenn sie fehlt, macht es natürlich Sinn, das Loch irgendwie abzudecken, damit es nicht reinschifft. Ein klarer Fall für: *Trommelwirbel*… genau, Speed Tape! Dumm nur, wenn das Zeug nicht sauber aufgepappt ist und sich im Anflug auf Strassburg langsam aber sicher verabschiedet. Eine einen halben Meter lange, wild im Wind herumwirbelnde Schleppe aus abgeranztem Plastik sieht für den gemeinen Lowcost-einmal im Jahr-Passagier wohl „etwas“ beunruhigend aus. Der geneigte Aviatiker hingegen weiss natürlich, dass hier der Weltuntergang kurz bevor steht, weil – HEY VERDAMMT, SPEED TAPE HAT VERSAGT!!!! OH! MEIN!! GOTT!!!!!! Das ist, als ob Chuck Norris bei einer Schlägerei auf die Kappe gekriegt hätte!!! Wie soll Luftfahrt in Zukunft eigentlich funktionieren, wenn sich deren innerer Zusammenhalt in Fetzen über dem Elsass verteilt?!?!?:D:D:D

Geschrieben

So. Dann fang ich mal an, weisst ja wie ichs habe :p

 

Präsidentschaftswahlen in Nordkorea.

 

Nordkorea hat nen Diktator, der hat mal in Bern die Schulbank gedrückt. Und der dürfte wohl nicht mit einer Wahl auf den Chefsessel gekommen sein.

 

etwa den selben Trip habe ich 2007 schon einmal gemacht, damals allerdings mit Air France ab Basel via Paris Orly (auf diese Reise datiert übrigens mein letzter Flug mit einem Airbus-Narrowbody zurück…)

 

Hab ich mir notiert, wir gehen mal ne Runde EZY fliegen, was meinst du?

 

Den Lugano-Genf-Hüpfer habe ich mir mal dazu gegönnt, weils nicht entscheidend teurer war, einen schönen Alpenflug abgab und grad am Weg lag

 

Genau. Unsere Tour de Suisse neulich lag auch am Weg von Zürich nach Brig. Oder so :p

 

die schwedische Zwiebackfräse namens Saab 2000

 

Selten so eine kreative Bezeichnung für ein Flugzeug gehört.

 

Jetzt ging es um das übliche Spielchen namens Seitenpoker. Ich mache es kurz, ich habe es mal wieder verbockt.

 

Kennen wir. Auch nichts neues, gell :p sieht trotzdem nett aus. Dürfte also nicht so ins Gewicht gefallen sein.

 

Also das „Chuchitüechli-Design“ auf dem Tail – na ja…

 

Dann wirst du Freude an den neuen LX-Foulard haben...

 

Eine einen halben Meter lange, wild im Wind herumwirbelnde Schleppe aus abgeranztem Plastik sieht für den gemeinen Lowcost-einmal im Jahr-Passagier wohl „etwas“ beunruhigend aus.

 

Da bist du durch die Lücke am Kuwait-Flügel schon nervlich abgestumpft, wie?

 

So, genug mit dem Seich. Grosse Klasse von einem kleinen Trip. Hat Spass gemacht, den Bericht durchzulesen. Gespickt mit deinen Kommentaren natürlich äusserst kurzweilig :005: Ich bin ja demnächst wieder in Südfrankreich, mehr im Osten der Cote, aber diese Bilder reizen schon zu einem Tagestrip in den Westen! Danke fürs Zeigen!

Geschrieben

Haha, was für ein toller (und toll verfasster) Bericht! Ich weile derzeit auch gerade in der Anflugschneise eines Airports, an welchem die fliegenden Chuchitüechli mehrmals täglich vorbeischauen. Dabei habe ich mich kürzlich gefragt, wie's wohl innendrin so ausschaut. Und kaum hab' ich fertig gedacht, liegt im Flightforum schon ein Report bereit! Perfekt! :D Das Cabin-Bild imponiert mir dabei wirklich, schaut ja alles sehr hell und geräumig aus!

 

 

Leider will hier das Internet nicht so (kostet trotzdem ein Vielfaches eines Volotea-Schoggigipfelis pro Woche :003: ), sodass kaum ein Bild geladen wurde. Aber allein der Text war unterhaltsamer als so manch andere Lektüre, und machte das Fehlen des visuellen Elementes nahezu wett. Wobei ich mich doch freue, irgendwann auch noch die Bilder reinziehen zu können :)

 

 

Aber in der Zwischenzeit schon einmal besten Dank für diese mit viel Wortwitz geteilten Eindrücke!

 

Grüsse,

 

Tis

Geschrieben

Habe selten zu einem Reisebericht so herzhaft gelacht, ganz herzlichen Dank.

 

Ich habe noch nie so nett den Vorgang 'Flugzeugtriebwerke der Firma Rolls Royce auf Startleistung bringen' mit 'Rollse auf laut stellen' umschrieben gelesen.

 

Fazit: Selten, dass ein fundierter Beitrag auch so amüsant zu lesen ist.

 

Gruss aus Paris,

 

Stefan

Geschrieben

Ein paar Retourkutschen:005::

 

Nordkorea hat nen Diktator, der hat mal in Bern die Schulbank gedrückt. Und der dürfte wohl nicht mit einer Wahl auf den Chefsessel gekommen sein.

Nordkorea hat einen geliebten Führer und klar wurde der gewählt - von seinem Papa:D

 

Hab ich mir notiert, wir gehen mal ne Runde EZY fliegen, was meinst du?
IGITT!

 

Dabei habe ich mich kürzlich gefragt, wie's wohl innendrin so ausschaut.

 

Volotea fliegt viel W-Pattern - wenn du eh vor Ort bist und es Flugplan, Zeit und Budget erlauben, kannst du ja mal notfallmässig einen Tagestrip zur Verifizierung meiner Eindrücke einplanen:D

 

Das Cabin-Bild imponiert mir dabei wirklich, schaut ja alles sehr hell und geräumig aus!
Tatsächlich war die Kiste innen Top in Schuss (ausser der Fussboden- warum müssen Leute ihre verfluchten Kaugummis ausgerechnet in den Teppich reinmassieren?!?) und die Neuner-Kabine ist meiner Meinung nach vom Platzangebot her eh immer noch etwas vom besten, was je gebaut wurde. Ich gehe mal davon aus, dass sie alle ihre Maschinen aufgearbeitet haben und dies daher flächendeckend so ist.

 

Bzg Toulon. Der parallel verlaufende Taxiway wird oft benutzt. Für die B717 aber vermutlich zu schmal oder nicht für deren Gewicht ausgelegt. Wir bizzies rollen eigentlich ausschliesslich über den Taxiway zur 23.
Typisch Flightforum: Kaum gefragt, schon gibt es fundierte Antworten von der Front:p. Also, ich habe mir schon so etwas in die Richtung gedacht, es nahm mich aber wunder, ob der Taxiway vielleicht doch aus irgendwelchen Gründen (als Grünanlage missbraucht worden...) ganz gesperrt ist. Mit der Saab sind wir drum auch auf der Runway zurückgetäxelt. Danke jedenfalls mal für die Info!

 

Wann bist du in GVA gestartet. Dem Sonnenstand nach um den Mittag rum. Hast du evtl einen Spotter am Ende des Outer-Taxiways gesichatet? Den kenne ich nämlich :005:
Aha, du kennst den nicht etwa sogar extreeem gut:p? Und der hat nicht zufällig auch noch ein Bild von der Yankee Delta auf einem Chip?:009: Gestartet müssten wir so ungefähr gegen 10:50 Uhr sein, aber gesehen habe ich leider niemanden:004:.

 

Jaja, "meine" gute alte Zwiebackfräse (den Begriff gibts schon eine recht lange Zeit). Gute Einnerungen kommen auf. Danke auch "nur" darum schon für die Bilder!
Gern geschehen;) Gehe ich richtig in der Annahme, dass exakt jene im Cockpit-Shot sichtbaren Gerätschaften auch schon von deiner Hand bedient wurden:cool:?

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