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PPL in USA/Neuseeland - Hilfe im EASA Lizenzdschungel


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Geschrieben

Hi zusammen,

 

Nachdem ich mich vor rund fünf Jahren trotz Sphair gegen den Pilotenberuf und für’s Wirtschaftsstudium entschieden habe – spiele ich nun mit dem Gedanken, am Ende des Studiums die PPL Lizenz zu erwerben.

 

Mir schwebt dabei eine Art Intensiv-Kurs vor und ich bin momentan dabei verschiedene Flugschulen in den USA/Kanada und Neuseeland hinsichtlich deren Preisen und Angeboten abzuklappern. Am liebsten wäre mir ein Zeitraum von 4-5 Wochen, bei vorherigem Selbststudium der Theorie. Als Student spielt das Thema Geld natürlich mit. Bei der Recherche im Internet bin ich jedoch auf die Firma „MIGOT Flight School“ in Lettland gestossen (avioservice.eu).

 

Mir stellen sich nun folgende Fragen, da ich mir im Lizenzdschungel einen Überblick verschaffen möchte:

 

  • Nach absolvieren der FAA PPL(A) in den USA (Daytona Aviation Academy oder Florida Aviation) benötige ich nach neuen EASA Richtlinien 100h PIC für eine Umschreibung der Lizenz in der Schweiz – korrekt?

  • Kann ich mit einem FI die fehlenden Stunden in der Schweiz nachholen oder muss ich diese in den Staaten absolvieren?

  • Angenommen ich würde bei MIGOT in Lettland die PPL(A) Ausbildung absolvieren – wäre diese Lizenz anschliessend sofort auch in der Schweiz gültig (da Lettland ein Mitglied der EASA ist) – oder brauche ich auch hier 100 Flugstunden und eine Umschreibung?

  • Bin in den Staaten auf flyeft.com gestossen – die bieten wiederum eine Ausbildung nach EASA PPL(A) an. Auch hier selbe Frage – kann ich mit dieser Lizenz anschliessend in der Schweiz fliegen (nach Einweisung) oder benötige ich wiederum erst 100 Flugstunden?

 

 

Und noch eine zu einem anderen Thema:

  • Während der Sphair Ausbildung bin ich mit einer PA28 geflogen. Die Schulungsmaschinen in den Staaten sind meistens C152 - lohnt sich hier ein Wechsel auf die C172/PA28 oder kann ich mir das Geld während der Ausbildung sparen und im Anschluss an die Lizenz eine Eingewöhnung mit FI absolvieren?

 

Feedbacks hinsichtlich einer der erwähnten Schulen oder Tipps sind natürlich ebenfalls willkommen!

 

Besten Dank und Gruss,

 

Fabio

Geschrieben

Hallo Fabio!

 

Super, dass du die PPL machen willst!

Ich habe in Seattle bei Northway Aviation fliegen gelernt. Dafür nahm ich mir recht viel Zeit. Mit einem Flug alle zwei/drei Tage ging die Ausbildung etwa 2 1/2 Monate. Das war allerdings weil ich ein Part 141 Programm durchlief und teils wegen schlechtem Wetter. Part 141 bedeutet, dass es einige "Progress Checks" gibt mit verschiedenen Fluglehrern und jede Flugstunde einen Syllabus hat. Sehr strukturiert das Ganze - ich fand es genial. Part 61 ist aber weniger reglementiert und geht schneller. Da kann man eher mit 4-5 Wochen rechnen. Mein PPL kostete 7500$. Mit Linienflug, Wohnen, Essen etc. vielleicht 11000$. (Ich lebte aber günstig. Anstatt Mietauto ein 30$ Fahrrad von Craigslist... :D)

 

  VooDoo schrieb:

  • Nach absolvieren der FAA PPL(A) in den USA (Daytona Aviation Academy oder Florida Aviation) benötige ich nach neuen EASA Richtlinien 100h PIC für eine Umschreibung der Lizenz in der Schweiz – korrekt?

Richtig. Das gilt seit ca. einem Jahr auch für die Validation (vorher ca. 75h).

  Zitat
  • Kann ich mit einem FI die fehlenden Stunden in der Schweiz nachholen oder muss ich diese in den Staaten absolvieren?

Das ist eigentlich egal - für die Umschreibung/Validation benötigt man Total Time (TT). Allerdings kostet eine Cessna 152 in den USA <100$ pro Stunde und in der Schweiz sicher das Dreifache.

  Zitat
  • Angenommen ich würde bei MIGOT in Lettland die PPL(A) Ausbildung absolvieren – wäre diese Lizenz anschliessend sofort auch in der Schweiz gültig (da Lettland ein Mitglied der EASA ist) – oder brauche ich auch hier 100 Flugstunden und eine Umschreibung?

Wäre auch in der Schweiz gültig - aber...

Es gibt eine Vorschrift, dass alle Papiere vom selben EASA-Land ausgestellt werden müssen. Das Medical und co müsste also auch in Lettland gemacht werden. Mehr weiss ich darüber nicht - bitte selbst noch recherchieren! ;)

 

  Zitat
  • Während der Sphair Ausbildung bin ich mit einer PA28 geflogen. Die Schulungsmaschinen in den Staaten sind meistens C152 - lohnt sich hier ein Wechsel auf die C172/PA28 oder kann ich mir das Geld während der Ausbildung sparen und im Anschluss an die Lizenz eine Eingewöhnung mit FI absolvieren?

Da wird vermutlich jeder eine andere Antwort geben! Meiner Meinung nach spielt es überhaupt keine Rolle. Die leichten 152gi sind schwieriger im Wind, die 172 sind schneller, jedoch stabiler an in der Luft. Eine Familiarisierung mit einem FI/anderen Piloten ist jedenfalls keine grosse Sache.

 

Ich hoffe du kannst damit schonmal was anfangen... :)

Happy landings!

Geschrieben
  ArcticChiller schrieb:

Das ist eigentlich egal - für die Umschreibung/Validation benötigt man Total Time (TT). Allerdings kostet eine Cessna 152 in den USA <100$ pro Stunde und in der Schweiz sicher das Dreifache.

 

Den Punkt wuerde ich vorher mit dem BAZL abstimmen. Wenn Fabio mit einer HB-Registrierten Maschine und FI in der Schweiz rumfliegt, dann ist er nicht PIC. Die Frage, ob er das dann als TT aufschreiben kann ist zumindest umstritten.

 

Was aber wahracheinlich gehen wuerde ist in der Schweiz mit einer N-registrierten Maschine als PIC die 100 Stunden abzufliegen - in wie weit das wirtschaftlich sinnvoll ist, ist eine andere Frage.

 

Gruss,

Florian

Geschrieben

Lieber Fabio,

 

Welcome to the club! ich wuensche Dor viel Spass bei Deiner Ausbildung undder Fliegerei danach!

 

Einen Punkt wuerde ich an Deiner Stelle noch mal bedenken, gerade wenn Geld natuerlich ein grosses Thema ist:

 

Wenn Du Dir nicht nur die Kosten der eigentlichen Ausbildung anschaust, sondern die Gesamtkosten fuer das Hobby in den ersten zwei Jahren, dann ist eine Ausbildung in der Schweiz ploetzlich gar nicht mehr so teuer:

Man muss ja dann zum Preis des USA-Trips noch die Kosten fuer das Fliegen in den ersten 11 Monaten nach dem Trip dazurechen und das sind neben diversen Einweisungsfluegen sinnvollerweise fuer einen Anfaengermindestens 30 besser 50 Stunden im ersten Jahr.

 

Gruss,

Florian

Geschrieben

Ein Freund von mir hat for mehr als zehn Jahren in Neuseeland beim Canterbury Aeroclub seine PPL gemacht. Inzwischen ist es deutlich teurer als früher geworden (gestiegene Ölpreise, Inflation), aber es wäre doch ein tolles Erlebnis, dort Fliegen zu lernen. In Neuseeland kannst Du all das auf kleinem Raum machen, wofür Du in Europa etliche Stunden fliegen müsstest, um die Orte zu erreichen! Du hast die Alpen, mit anspruchsvollem Wetter, Fjorde wie in Norwegen, flaches Land mit Feldern wie in England, Vulkane wie auf Sizilien und Stränge wie in Südfrankreich und an der Nordsee (beide Klimazonen!).

 

In den USA wirst Du auch tolle Bedingungen antreffen, unschlagbar wird der Preis sein. Allerdings musst Du die Stunden beachten, die Du als PIC benötigst, um nach der Rückkehr eine EASA-PPL zu erhalten. Es könnte sich also durchaus lohnen, diese Stunden dort auch noch abzufliegen. Am Ende wirst Du wohl den gleichen Betrag ausgeben wie hier in Europa, dafür hast Du dann aber die doppelte Flugerfahrung! Such Dir selber aus was besser ist.

Geschrieben
  Chipart schrieb:
Den Punkt wuerde ich vorher mit dem BAZL abstimmen. Wenn Fabio mit einer HB-Registrierten Maschine und FI in der Schweiz rumfliegt, dann ist er nicht PIC. Die Frage, ob er das dann als TT aufschreiben kann ist zumindest umstritten.

Es kommt nicht darauf an ob PIC oder nicht. Vor meiner Validierung konnte ich auch mit FI loggen, man ist ja Flugschüler. Edit: Habe noch im Logbuch nachgeschaut. Die Zeit mit FI gilt als "Flight Training". Also genau wie als Flugschüler beim PPL.

Geschrieben
  Chipart schrieb:
Den Punkt wuerde ich vorher mit dem BAZL abstimmen. Wenn Fabio mit einer HB-Registrierten Maschine und FI in der Schweiz rumfliegt, dann ist er nicht PIC.

 

Aus FAA Sicht schon :) Behaupte ich. Das habe ich auch mal abklären lassen. Das geht dann eher unter Currency Training. Vorausgesetzt er hat alle Berechtigungen dazu die man braucht für das Flugzeug.

Geschrieben

Hi zusammen,

 

Besten Dank für die zahlreichen Antworten. Gibt aus meiner Sicht also zwei Möglichkeiten:

 

1. PPL in einem Drittstaat (USA/NZL) mit anschliessendem Hour-Building, damit die Lizenz in der Schweiz nach Alpeneinweisung und Angewöhnung umgeschrieben werden kann.

 

2. PPL in einem EASA-Staat (Lettland), mit dem Vorteil einer sofort gültigen Lizenz - auch in der Schweiz. Wobei hier jedoch das Medical ebenfalls aus Lettland stammen müsste und dementsprechend für eine Erneuerung des Medicals wieder eine Reise nach Lettland nötig wäre (oder Umschreibung der Lizenz in die Schweiz nach Ablauf des ersten Medicals).

 

 

Das muss ich mir mal grundsätzlich überlegen, wobei ich davon ausgehe, dass Option 2 für den Zeitraum Dez 2013 sowieso ins Wasser (resp. Schnee und Eis) fällt oder zu riskant ist, weil das Schlechtwetterrisiko zu hoch ist. Zudem spricht für Version 1 auch gleich noch die Erweiterung der Englischkenntnisse durch 4-5 Wochen USA-Aufenthalt.

 

Muss mir das mal schlüssig durchrechnen :)

 

 

Besten Dank euch allen!

 

Cheers,

Fabio

Geschrieben

Hallo zusammen,

 

ich hätte da ähnliche Fragen:

 

folgende amerikanische Flugschulen bieten u.a. eine britische EASA-PPL Ausbildung an. (Wesentlich kostengünstiger als bei uns)

 

http://flyaaa.com/

http://www.flyeft.com/

http://www.naples-air-center.com/

 

1.) Kann man mit der britischen Lizenz in der Schweiz fliegen? Wenn ja, (glaub ich), uneingeschränkt?

 

2.) Wie sieht es mit evt. späteren Weiterbildungen z.B. auf MEP, CPL Lizenzen in der Schweiz aus? Möglich? oder erfordert es ähnlich wie mit einer FAA Lizenz eine komplizierte Umschreibung?

 

 

Gruss Victoria

Geschrieben

Hi Victoria

 

Ich versuche es mal zu beantworten, basierend auf den inzwischen gesammelten Infos. Vielleicht findet sich ja noch jemand, der etwas präzisiert oder bestätigt.

 

Soweit ich das verstehe hat EASA die Richtlinien dahingehend geändert, dass neu sämtliche Dokumente aus dem selben Land stammen müssen, in welchem auch die PPL Lizenz beantragt wird. Früher konnte man Medicals aus der Schweiz oder USA haben und die Lizenz in UK beantragen.

Die von dir erwähnten Schulen haben britische Instruktoren, die EASA zertifiziert sind. Die Lizenz ist dann quasi „based in UK“. Dies bedingt nach meinem Verständnis, dass die Medicals ebenfalls aus UK kommen müssen. Entweder bietet die Schule einen entsprechenden Arzt in den Staaten, der dies vor Ort erledigen kann oder man müsste wohl kurz nach UK fliegen und sich dort untersuchen lassen… [und wahrscheinlich auch die notwendigen regelmässigen check-ups dort machen, nachdem man die Lizenz erworben hat.]

 

Im Falle einer Fortbildung – und der Notwendigkeit eines höheren Medical – müsste dieses nach meinem Verständnis wiederum aus UK stammen, soweit ich das verstehe, solange die Lizenz dort „beheimatet“ ist. Zudem müsste auch die Weiterbildung (IFR, ME, CPL, …) durch britische Instruktoren stattfinden(?) [hier bin ich mir nicht 100%-ig sicher].

 

Alternative wäre die Lizenz vor der Fortbildung in die Schweiz zu „zügeln“ (umschreiben). Dafür sind 100h PIC nötig, die du aber auch in der Schweiz abfliegen kannst – da die EASA PPL ja hier gültig ist.

 

Cheers,

Fabio

Geschrieben

Hallo

 

ich habe an der flyaaa.com gelernt. Gilespiefield El Cajon ist ein Flughafen mit über 800 Bewegungen am Tag. Da lernst du funken, ist aber auch etwas stressig am Anfang mit so viel Verkehr. Die Ausbildung ist 1A! Ich würde unbedingt genügend Zeit einberechnen. mind 5-6 Wochen. 4 Wochen ist unrealistisch. Es hatte Studenten die haben es in 4 Woche durchgezogen, die hatten aber keinen Spass mehr am fliegen. Das ist ein riesen Stress. Ich habs in 7 Woche gemacht. Hatte aber noch die Family dabei. Da hab ich auch mal 2 Tage Weekend gemacht. Ich hab die Zeit vill genossen, hatte Zeit zum shopen und war an vielen Stränden mit den Kiddis.

 

Der Schulleiter für die Easa Prüfungen ist weltklasse! http://www.flyboy1leg.com

 

All in all, ich war sehr zufrieden und habe mir allem Funkprüfung etc. 12'000 Dollar ausgegeben.

Die Easa Prüfung ist hier gültig. Da brauchts nichts mehr zusätzlich.

Ich war froh die C 172 zu fliegen. Da hast du genug Pfupf wenns mal über die Berge geht uns heiss ist.

(und es hat Berge :)

 

viel glück und bei mehr Fragen einfach ein Telefon an mich:

gruss, simon

Geschrieben

@ Fabio,

 

bist du dir sicher das bei einer Konvertierung einer UK-EASA zur CH-EASA ebenfalls diese 100 PIC-h absolviert werden müssen? Meineswissen gilt diese Regelung für FAA->EASA Umwandlungen.. :confused:

 

falls doch; die ca 45h+ der Ausbildung werden angerechnet, oder?

 

---

 

Habe nochmals gegoogelt, was das Medical angeht - laut http://www.us-ppl.de/CAA-Medical-JAR-FCL-3/ muss das Medical in UK ausgestellt sein.

 

 

@ Simon,

 

Wie ist das eigentlich mit dem Theorieblock abgelaufen? Hast du den vorgängig gelernt oder während deines Aufenthalts/Ausbildung?

Und wie sah es mit deinem Medical aus? Bist du dafür einmal nach GB oder bekamst du das auch in den USA ausgestellt?

Geschrieben

@ Simon,

Wie ist das eigentlich mit dem Theorieblock abgelaufen? Hast du den vorgängig gelernt oder während deines Aufenthalts/Ausbildung?

 

Ja ich habe die ganze Theorie im Vorfeld gelernt. Mein Englisch war grottenschlecht und ich musste zuerst das ganze Fliegervocabular lernen. Ich hatte auch von Technik absolut keine Ahnung. Ein Jahr Vorbereitung gab ich mir... Habe dann auch einige Theorieprüfungen mehrmals machen müssen. Aber das ist ja dann kein Problem. Kostet einfach immer 70$ pro Prüfung.[/b]

 

Und wie sah es mit deinem Medical aus? Bist du dafür einmal nach GB oder bekamst du das auch in den USA ausgestellt?

 

Du brauchst zwei Medicals. Ein europäisches, das machst du am besten in Deutschland. (kostet die Hälfte) Ich war in der Schweiz beim Fliegerarzt 450.- und beim Augenarzt 200.-

Dann gehst du in Amerika noch zum Fliegerarzt für ein amerikanisches Arztzeugnis. Braucht man anscheindend. Aber das wird dann alles organisiert vor Ort.

 

Mach das unbedingt, das war die beste Zeit von meinem Leben. Go for it!

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