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1.09.2013 | Blériot XI | Dittingen (BL) | Startunfall


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Glücklicherweise kein Personenschaden. Es ist schön und lobenswert sich der Wurzeln der Fliegerei zu erinnern, es stellt sich allerdings die Frage nach dem Sinn von live Vorführungen wenn historisches Fluggerät schwierig zu beherrschende Eigenschaften aufweist und ob es nicht sinnvollwer wäre dieses im Mueum und an einem Stück zu bewundern...

 

 

Markus

Geschrieben
Glücklicherweise kein Personenschaden. Es ist schön und lobenswert sich der Wurzeln der Fliegerei zu erinnern, es stellt sich allerdings die Frage nach dem Sinn von live Vorführungen wenn historisches Fluggerät schwierig zu beherrschende Eigenschaften aufweist und ob es nicht sinnvollwer wäre dieses im Mueum und an einem Stück zu bewundern...

 

 

Markus

 

Eine berechtigte Frage. Aber ein Exponat im Museum ist halt nichts weiter als ein Stück toter 'Materie'. Wenn man nicht den Motor laufen hören kann, und beobachten, wie es fliegt, kann man auch nie nachempfinden, wie das damals war. Ich habe die Bleriot einige male in Kirchheim/Teck fliegen sehen, und einmal blieb sie auch am Boden, weil ein laues Lüftchen wehte. Im Fluge war sehr gut erkennbar, mit welcher Behutsamkeit sie geflogen werden mußte.

 

Gruß

Manfred

Geschrieben

... manche Stellen sagen, es war eine Replika, andere eine "Original-Blériot". Was ist denn nun eigentlich richtig und vor allem, was ist eigentlich genau geschehen? Bin erst während dem Display der Patrouille Suisse angekommen und habe die Blériot dort liegen sehen - wie kam sie dahin?

Geschrieben
... manche Stellen sagen, es war eine Replika, andere eine "Original-Blériot". Was ist denn nun eigentlich richtig und vor allem, was ist eigentlich genau geschehen?

Gemäss der Website des Betreibers/Piloten? Mikael Carlson handelt es sich bei der verunfallten Maschine um ein Original, welches aus einer schwedischen Lizenzfertigung stammt. Zwei Flugzeuge wurden 1990 in einer schwedischen Scheune entdeckt und wieder aufgebaut. Wieviel Prozent Original oder Nachbau an der Maschine sind, wird nicht klar. Ich denke schon, dass wesentliche Teile der Bespannung ersetzt werden mussten.

 

- Aerodrome.se

 

Reto

Geschrieben
Wieviel Prozent Original oder Nachbau an der Maschine sind, wird nicht klar.

 

Rechtlich gesehen reicht das Typenschild einer Maschine, um das Ganze als "Wiederaufbau" durchgehen zu lassen. Dann ist das Original, auch wenn die Teile komplett neu sind. ;)

Das ist auch der Grund, wieso man abgestürzte Warbirds/Bomber unter größtem Aufwand aus dem Erdboden ausgräbt, nicht weil man da noch was machen könnte, sondern um ein Typenschild zu bekommen und einen Wiederaufbau zu ermöglichen (hat man das nicht, ist es eine Neuzulassung mit allen Strapazen und finanziellen Nachteilen, die ein Experimental in so einer Kategorie hätte).

 

Lg

 

Julian

Geschrieben
Ich denke schon, dass wesentliche Teile der Bespannung ersetzt werden mussten.
Und wesenliche Teile der Verspannung... Und das meiste Holz wohl auch.
Aber ein Exponat im Museum ist halt nichts weiter als ein Stück toter 'Materie'.
Ein Oldtimer im Feld ist auch nicht viel lebendiger...

Ich bin auch immer begeistert, ein historisches (und möglichst seltenes) Flugzeug fliegen zu sehen, oder einen Bristol oder Rhone Motor zu hören.

Die Frage ist immer, ob man mit den Geräten versuchen muss eine "Show" zu bieten. Für die echten Kenner genügt es völlig sie zahm vorzufliegen. Für den Laien wird auch eine grenzwertige Vorführung immer langweiliger sein, als ein Militärjet oder ein modernes Kunstflugzeug. Der Druck auf den Piloten bei Flugshows ist schon groß, da fällt es schwer zu sagen "bei dem Wind fliege ich nicht" wenn man für viel Geld angereist ist.

Ich gucke mir als Ingenieur aber auch sehr gerne ein Flugzeug im Detail im Museum an (so man den nah genug ran kommt), und jedes Flugzeug das bei einer Vorführung zerstört wird, ist halt für immer verloren.

 

Flugfähig gehaltene Oldtimer sind super. Aber sie gehören so behandelt, wie es ihrem historischen Wert entspricht, und nicht für eine gute Show einem unnötigen Risiko ausgesetzt.

 

Hauptsache Mikael geht es gut. Solche Menschen sind mindestens so wertvoll wie historische Flugzeuge.

 

Gruß

Ralf

Geschrieben

Flugfähig gehaltene Oldtimer sind super. Aber sie gehören so behandelt, wie es ihrem historischen Wert entspricht, und nicht für eine gute Show einem unnötigen Risiko ausgesetzt.

 

Hauptsache Mikael geht es gut. Solche Menschen sind mindestens so wertvoll wie historische Flugzeuge.

 

Gruß

Ralf

 

Genau! Hier fliegt der Restaurator ja sein eigenes Werk. Und wenn Du ihn mal live erlebt hast, weißt Du, daß er keine "Show" macht, sondern seinen "Schatz" mit größtem Fingerspitzengefühl dirigiert.

 

Gruß

Manfred

Geschrieben

Nur so aus Interesse, warum eröffnet hier die SUST keine Untersuchung? Auf der Website der SUST findet man keinen Vorbericht.

 

Oder geht ein derartiger Unfall nicht als Unfall im Sinne der SUST durch?

Geschrieben
Oder geht ein derartiger Unfall nicht als Unfall im Sinne der SUST durch?
Der Unfall wird vermutlich nur summarisch untersucht und entsprechend gibt es keinen Vorbericht.

 

Martin

Geschrieben
Gsondern seinen "Schatz" mit größtem Fingerspitzengefühl dirigiert.

 

 

Dann legt er seine Frau ab und an hoffentlich auch mit Fingerspitzengefühl ins Kornfeld:008:

Geschrieben
Dann legt er seine Frau ab und an hoffentlich auch mit Fingerspitzengefühl ins Kornfeld:008:

 

Auch wenn das FF ein Forum für Spekulationen ist, welche teilweise mit beinahe investigativem Eifer betrieben werden, sollten wir hier den Deckmantel der Privatsphäre einfach ungeliftet (oder heißt es richtig: ungelüftet?) lassen. ;)

 

Gruß

Manfred

Geschrieben
Da ist es dann aber doch praktisch und gut für die Besucher der Hahnweide, wenn man zwei baugleiche Oldtimer hat.

 

oder man repariert es in der Zeit:cool:

 

Gruss....Toby

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Habe heute von einem Augenzeugen erfahren, dass der bergauf starten wollte.

 

Das ist für einen Gletscher und Gebirgspiloten derart abwegig, dass man dem Piloten im Nachhinein links und rechts eine Ohrfeige geben sollte. Und genauso den Verantwortlichen vor Ort, inklusive anwesenden BAZL Leuten, die ihn das haben versuchen lassen.

 

Unter diesen Voraussetzungen fordere ich nachdrücklich einen vollständigen Unfallbericht!! Das kann man nun wirklich nicht mehr einfach unter den Teppich kehren. Grobfahrlässig ist viel zu milde. Das war kriminell.

 

Dani Knecht, bist Du da?

 

Hans

Geschrieben

Als Gletscher- und Gebirgspilot bist du natürlich nicht an Flugzeuge gewöhnt, die mit untermotorisiert noch wohlwollend beschrieben sind. So viel Hangneigung hat die Hahnweide nun wirklich nicht, und bei der Blériot dürfte der Wind viel entscheidender sein, als der Hang.

 

Es ist auch die Frage, wie realistisch ein Unfalluntersucher so einen Fall untersuchen kann, der erst geboren wurde, als dieses Flugzeug schon seit 50 Jahren flog. So ein Gerät ist einfach eine Welt für sich, und nicht mit den Maßstäben der heutigen Luftfahrt zu beurteilen.

 

Gruß

Ralf

Geschrieben

Es geht NICHT um den Unfall in Hahnweide sondern DITTINGEN, Schweiz!!!

 

Der eine sagt, es sei ein Startunfall bergauf (hääää: in Dittingen???), der andere sagt, es sei ein G/A bergauf (in Dittingen unter 200 ft GND eher schlecht....), der dritte sagt...etc.

 

Wie wares wirklich???? (ich selber weiss es nicht!)

 

Gruess Andreas

Geschrieben

Und das sagt der Pilot selbst:

 

- It was simply the result of a massive downdraft, says Mikael. Halfways down the runway I felt that she just wouldn't climb, despite the engine running fine and on maximum power.

 

- I decided to land straight ahead and I tried to reach an open field in front of me, but without success. No lift, no speed, just - nothing. I went in with right wingtip and right wheel first, cartwheeled slightly and spent some time on the nose. Then she decided to slowly flip over and at the same time we came to rest in the soft pea field I had already unbuckled and was out of the cockpit. I cut my lip slightly, but that's about it.

 

Quelle: http://www.aerodrome.se/index.php?option=com_content&view=article&id=27:the-bleriot-incident-at-dittingen-airshow-31-august&catid=1:news&Itemid=11

Geschrieben
Habe heute von einem Augenzeugen erfahren, dass der bergauf starten wollte.

 

Das ist für einen Gletscher und Gebirgspiloten derart abwegig, dass man dem Piloten im Nachhinein links und rechts eine Ohrfeige geben sollte.

Ich würde eher jemandem, der einen solchen Käse glaubt, links und rechts...

 

 

Edit:

Ich hab zwischenzeitlich Internet nach Fotos durchsucht, und ich muss zurückkrebsen: Es scheint tatsächlich so zu sein, dass er aufwärts gestartet ist:

 

Der Start: http://www.20min.ch/images/content/1/8/7/18727573/10/teaserbreit.jpg =>Der Weg im Foto ist nördlich der Piste, südlich würden die Zuschauer stehen.

Die Endlage: http://tinyurl.com/knyvnzg =>Das Feld liegt nördlich und neben dem oberen Teil der Piste.

Und hier ein Übersichtsfoto zum Vergleich: https://dl.dropboxusercontent.com/u/2891752/Luftbild%20Queranflug.jpg

 

Ich nehme an, dass er sich schon was überlegt hat; da ich aber weder das Wetter noch die Bleriot kenne, kann ich mir jetzt auch nicht vorstellen, was das sein könnte. Eine Möglichkeit wäre Westwind, das würde dann auch "massive downdraft" erklären, den er in seinem Bericht erwähnt. Das wäre dann tatsächlich ein Lehrstück für Flachländer (der Pilot ist Schwede).

Geschrieben

Ich war da.

Ich habe zwar nicht den ganzen Start beobachtet aber ich kann bestätigen, dass der misslungene Startversuch in Richtung der Piste 29 stattgefunden hat.

Welche Überlegungen dabei angestellt wurden entzieht sich meiner Kenntnis.

 

Gruss

Philipp

Geschrieben
Es geht NICHT um den Unfall in Hahnweide sondern DITTINGEN, Schweiz!!!
Oh sorry, da hat mich Post #16 am Bildrand noch verwirrt...

 

Gruß

Ralf

Geschrieben

Merci Brufi

 

Jetzt weiss ich es, danke. Aber ich mache keine Verurteilung! Wegfliege von der 29....eine echte Herausforderung!!!! aber vielleicht wollte er einfach von der Beiz bis zum Startplatz RWY 11 fliegen statt rollen... was fast gelungen wäre :-)

 

"Request VFR Flight to Hodingposition RWY 11 for DEP RWY 11"....

 

Gruess Andreas

Geschrieben

Andreas,

Diesen Eindruck hatte ich nicht. Die Blériot war zuerst ziemlich weit oben parkiert gewesen und wurde vor dem Start zum Pistenanfang 29 hinuntergebracht. Nach einiger Zeit erfolgte dann der Start auf Piste 29.

Zu bedenken sind nach meiner Meinung zwei Dinge:

Die Fluggeschwindigkeit des Teils ist ausserordentlich langsam. Entsprechend gering sind allfällige Kurvenradien, selbst bei sehr kleiner Querlage.

Die Steigleistung dürfte ebenfalls sehr gering sein. Deshalb kann ich mir leicht vorstellen, dass selbst ein geringer Abwind bereits zu Schwierigkeiten führt.

Der Windeinfluss auf so ein leichtes und leistungsschwaches Gerät ist sicher signifikant grösser als auf Flugzeuge wie wir sie gewohnt sind.

Ich mag mich nicht an die Windsituation erinnern, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass der Pilot keinesfalls mit auch nur ein wenig Rückenwind starten wollte. Was er anschliessend (nach dem Abheben) im Sinn hatte weiss ich auch nicht. Das Experiement ist nicht gelungen aber zum Glück glimpflich ausgegangen.

 

Gruss

Philipp

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