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Kritik an Ryanair Sicherheitssystemen


INNflight

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...

 

Hatten wir nicht mal einen Preisüberwacher / Wettbewerbskommission? Was tun die eigentlich dagegen?

 

 

Renato

 

Bitte schön, hier die Meinung des eidgenössischen Preisüberwachers:

http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/Preisueberwacher-fordert-billigere-Flugtickets/story/24221880

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Tatsache ist, dass sich diese Flughäfen teilweise massiv verschulden und ganze Regionen gar nicht anders können, als Ryanair ihre Infrastruktur umsonst zur Verfügung zu stellen. Erpressung ist ein gewagtes Wort.

 

Hallo Renato

 

Kannst du obiges Zitat etwas genauer erklären? Wenn sich die Flughäfen verschulden (auf Kosten der Allgemeinheit) ist ja auch m.E. der Gewinn der Region den sie durch die Arbeitsplätze von Ryanair haben weg, weil es im Endeffekt nur eine Kostenverlagerung ist.

 

Liebe Grüsse Sara

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Ich verstehe nicht, dass du als Passagier die Ryanair überhaupt verteidigst. Oder hast du etwa Interessen?

 

Nein, im Gegensatz zu Dir der ja ganz legitime Interessen an hohen Pilotengehaeltern hat, habe ich keinerlei interessen. Ich fliege nicht mal mit Ryanair, weil die einfach zu weit von den Orten weg landen, wo ich sein muss.

 

Mich nervt es nur, wie immer wieder einseitig ueber Ryanair her gezogen wird, nur weil die in der Tat die Luftfahrt revolutioniert und es vielen Menschen ermoeglicht haben, auch in den Genuss von Flugreisen zu kommen. Gerade aus dem Umfeld der sogenannten etablierten Fluglinien wird hier einfach ungerechtfertigt kritisiert.

 

Das die Unfallstatistik von Ryanair besser oder zumindest gleichgut wie bei den etablierten Fluglinien ist, ist nun mal ein Fakt. Und das nicht erst seit gestern, sondern seit 30 Jahren. Selbst wenn morgen (Gott verhüte) ein Ryanair-Flieger runterfallen sollte, dann wuerde das statistisch auch nix aendern - aber alle wuerden schreien, dass sie es ja immer gewusst haetten.

 

Hier wird nun mal - gerade von Leuten wie Dir - mit zweierlei Mass gemessen.

 

Ryanair wird dafuer verantwortlich gemacht, dass Piloten bereit sind, zu kleineren Gehaeltern fuer sie zu arbeiten, als vielleicht andere Fluglinien zahlen - was sollen sie denn machen? Sagen: Jemanden, der fuer so wenig Geld fliegen wuerde, den stellen wir nicht ein?

 

Ryanair wird dafuer verantwortlich gemacht, dass Flugplaetze in der Provinz sie fuer kleinere Landegebuehren landen lassen, als Flughaefen wie Frankfurt oder Zuerich verlangen. Was sollen sie denn machen? Sagen: Wenn das hier so billig ist, dann landen wir nicht?

 

Ryanair wird sogar - hier in diesem Thread - dafuer verantwortlich gemacht, dass andere Fluglinien ihre gebrauchten Flugzeuge kaufen und dann (zumindest vermeintlich) unsicherer Unterwegs sind.

 

Letzendlich wird Ryanair am Ende nur fuer eines verantwortlich gemacht: In den letzten 30 Jahren hat sich die Luftfahrtbranche (auch und gerade durch die Ryanairs dieser Welt) von behueteten Oligopolen lokaler Staatsmonopole zu einem Markt entwickelt. Das bedeutet fuer viele leider einen Wegfall ihrer Pfruende.

 

Und wie das in einem Markt nun mal so ist, bestimmen Angebot und Nachfrage die Preise. Und ja, da Ryanair nun mal erfolgreich ist, haben sie auf vielen Maerkten (dem fuer Piloten, dem fuer Landerechte auf Provinzflughaefen, ...) eine gewisse Marktmacht. Und? Wuerdest Du deswegen lieber in einer Staatsdiktatur leben, in der alle Löhne und Preise "von Oben" vorgegeben werden? kein Flughafen wird gezwungen Ryanair zu guenstigen Gebuehren landen zu lassen. Kein Pilot wird gezwungen, sich bei Ryanair zu den ja hinlaenglich bekannten Konditionen zu bewerben. Es machen dennoch viele...

 

Florian

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Ryanair wird dafuer verantwortlich gemacht, dass Piloten bereit sind, zu kleineren Gehaeltern fuer sie zu arbeiten,...

 

wie wir oben doch zweifelsfrei darlegen konnten, wird in RYR nicht wenig(er) den Piloten bezahlt. Mit Pfründen hast du jedoch recht: In RYR ist man einfach nur ein "Handwerker", kein Gott mehr. Und das mögen viele (Piloten) nicht verstehen und nicht akzeptieren. Es ist nicht ein monetäres Problem, sondern ein ideologisches. Man bekommt keine Goodies mehr, man wird nicht mit Samthandschuhen angefasst, man hat keine Büros voll von Angestellten, die einzig dazu da sind um das Leben der Piloten leicht zu machen: Kein Ferienreisebüro, keine Pension, keine Versicherungen, Übernachtungen und Hotel muss man selber organisieren, die Uniform ist weniger schick (dafür praktischer) und man hat keinen Crew Bag mehr, sondern diese hässlichen Rucksäcke (deshalb sehen RYR Piloten auch immer wie Tramper aus).

 

Kurz und gut, Piloten werden zu normalen Angestellten gemacht.

 

Dani

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Nein, im Gegensatz zu Dir der ja ganz legitime Interessen an hohen Pilotengehaeltern hat, habe ich keinerlei interessen.

 

Hier wird nun mal - gerade von Leuten wie Dir - mit zweierlei Mass gemessen.

 

Ryanair wird dafuer verantwortlich gemacht, dass Flugplaetze in der Provinz sie fuer kleinere Landegebuehren landen lassen, als Flughaefen wie Frankfurt oder Zuerich verlangen. Was sollen sie denn machen? Sagen: Wenn das hier so billig ist, dann landen wir nicht?

 

 

Und wie das in einem Markt nun mal so ist, bestimmen Angebot und Nachfrage die Preise.

Und? Wuerdest Du deswegen lieber in einer Staatsdiktatur leben, in der alle Löhne und Preise "von Oben" vorgegeben werden?

 

Florian

 

 

Lieber Florian, wo soll ich anfangen?

 

Da wir offenbar diametral entgegengesetzte Auffassungen von Marktwirtschaft und Flugsicherheit haben, möchte ich nichtsdestotrotz zu ein paar Punkten kurz Stellung nehmen:

 

Mein Interesse an vernünftigen Pilotengehältern ist gleichzeitig auch ein Interesse deiner Gruppe, der Passagiere nämlich (You get what...)

 

Das mit den billigen Landeplätzen geht genau anders rum, als du es offenbar verstanden hast. Hier auch gleich die hoffentlich befriedigende Antwort für Sara (Amira, Mirage..)

 

Hier das Gute-Nacht-Geschichtchen:

Nehmen wir den alten Militärflugplatz in Hinterwald (D). Das Nachbarsstädtchen ist zugleich Regionale Hauptstadt und möchte endlich aus dem Schatten von Hamburg oder Düsseldorf hervortreten. Die etwas blauäugigen Lokalpolitiker werden von Ryanair-Trabanten mit ein paar Hochglanzprospekten und tonnenweise Statistiken (auf englisch) überfallen. Natürlich muss der Flugplatz zivilisiert werden, d.h. es müssen Abfertigungsgebäude, Strassen, Parkhäuser, Kanalisation, Feuerwehr, Polizei und nicht zuletzt ein funktionierendes Landesystem gebaut, respektive angeschafft werden. Das geht so in die anfänglich etwa 200 Millionen Euros. Aber das schafft auch Arbeitsplätze! Das Schlagwort ist gefallen. Damit gewinnt man die Wiederwahl. Da das Bundesland über den Staat so genannte Anschubkredite sprechen darf, scheint die Finanzierung vorerst gesichert.

Am Tage X folgt dann endlich die erste, feierliche Landung einer Ryanair B737. Natürlich ist es zufälligerweise gerade ein Kapitän aus der Gegend, welcher auch grad nebenbei noch Fluglehrer an der örtlichen, leicht verstaubten Flugschule ist. Der ganze Event wird auf allen Kanälen zur besten Sendezeit in die gute Stube geliefert. Axel Schröder schaut sich das ganze bei einem Kästchen Bier an und meint: Ey, Aldah, guck mal, Malle fast umsonst. Und so ist es anfänglich natürlich auch. Schlappe 100 Mäuse kostet ihn der Trip. Axel ist jetzt auch endlich dabei. Axel ist Jetset. Er erhöht die Dosis auf dreimal Malle pro Jahr. OK, sein nachbar, der Kalle macht schon auf viermal, der Angeber. Axel kauft dafür nur noch alle fünf Jahre einen Opel. Doch jetzt kommts; Ryanair erhöht die Ticketpreise. 150 Euro will MOL jetzt dafür. Axel muss auf zwei Trips pro Jahr abspecken. Den Opel behält er bis er durchrostet.

Der Bürgermeister, zugleich auch Flughafendirektor, steigert hingegen seinen Mallebedarf auf einen monatlichen Kurzurlaub. Er kriegt den Flug ja umsonst. Bis er von Michael O`Learys Spürhunden auf eine kleine Änderung des befristeten Kontrakts aufmerksam gemacht wird. Da steht nämlich drin, dass bei rückläufigen Passagierzahlen (Axel kann nicht mehr!, bei 250 Euro) auch gleichzeitig die Landegebühren entfallen würden. Mit dem Verweis, dass der Flughafen (!) genügend Geld mit den Passagiertaxen und dem Verkauf von Big Macs und Brause verdienen würde, sehen sie vorläufig davon ab, für jede Landung auch noch etwas zu verlangen. Aber in Zukunft... So dreht sich der Spiess langsam. Aber eben nicht so, wie beim BBQ, sondern in Richtung Flugplatzbetreiber.

Der Bürgermeister wird abgewählt. Das hilft Axel nicht. Der Flugplatz wird zum Disaster. Wertschöpfung verkommt zur Wortschöpfung. Denn die paar tausend Passagiere, welche es sich leisten können, die Provinzstadt regelmässig mit Ryanair zu verlassen, nehmen ihr Geld nämlich mit und geben es unten in Mallorca aus. Die Provinz bleibt Provinz.

 

Natürlich ist diese Kurzgeschichte frei erfunden. Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen sind zwar durchaus möglich, aber nicht unbedingt ungewollt.

 

 

Und zu deinem letzten Punkt, Florian: Staatsdiktatur ist keine Lösung. Ich erwarte aber vom Staat und dessen schwachen Politikern, dass sie sich endlich der Sache annehmen. Dass sie wenigstens den grossen Airlines nicht noch weitere Steine in den Weg legen. Dass die kleinen und grösseren Billigflieger endlich faire Löhne zahlen müssen und gleichzeitig beweisen, dass sie auch in drei Jahren noch genügend Geld in der Kasse haben, um einen sicheren Flugbetrieb zu gewährleisten. Und wenn, wie bei Ryanair, viele hundert Piloten über Flugsicherheit klagen, erachte ich es als fahrlässig, nicht einzuschreiten.

 

 

Gruss aus USA, wo der Markt erstaunlich fair spielt. Das FAA und Washington wissen, wie man sowas macht. In EUropa hingegen, habe ich grösste Zweifel.

 

Renato :008:

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Lieber Renato,

 

Selbst wenn Deine Geschichte so stimmt: Was ist das Problem mit Ryanair? Wenn wie Du beschreibst Flughafenmanager, Politiker und schlichtweg alle Anderen zu doof fuer den Job sind, dann ist es doch nicht Ryanairs Schuld, wenn der AP Pleite geht, oder?

 

Gruss in die USA, wo Du wahrscheinlich der Einzige bist, der seinem coiffeur freiwillig dreimal so viel bezahlst wie der verlangt, weil Du nachgerechnet hast, dass dieser von seinem Job sonst gar nicht leben koennte. Der ist naemlch in aehnlicher Situation wie Kassel, Paderborn oder aehnliche Flughaefen in Deutschland - und Du willst ja sicher nicht "den Ryanair geben". Auf "die Grossen" schimpfen ist naemlich einfach. Es im Kleinen selber besser zu machen deutlich schwerer ;-)

 

Florian

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....

Mich nervt es nur, wie immer wieder einseitig ueber Ryanair her gezogen wird, nur weil die in der Tat die Luftfahrt revolutioniert und es vielen Menschen ermoeglicht haben, auch in den Genuss von Flugreisen zu kommen.

....

 

Nee, oder? Hast Du wirklich "GENUSS" gesagt? :001:

 

Gruss

Peter

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Es ist mitunter schade, wie ein diskussionswürdiges Thema in diesem Forum auseinander genommen wird.

 

Versuchen wir einen anderen Ansatz und kommen von spezifischen Airlines weg. In der Aviatik sind, wie in anderen Bereichen auch, grosse Anstrengungen notwendig, um die Sicherheit stetig zu steigern.

Weiter sind in der Aviatik grosse Efforts notwendig, die Firmen im Geschäft zu halten. Zwei Themenbereiche, die sich mitunter bis auf das Fleisch bekämpfen.

 

Damit Airlines konkurrenzfähig bleiben, müssen alle hart dafür arbeiten. Piloten fliegen bis an die gesetzlich erlaubten Limiten und Airlinemanager sparen an allen Ecken und Enden, derweil Kunden in Foren über Uniformen, Unterhaltungssysteme und Hotmeals lästern.

 

Weil niemand in einer Airline alles überblicken kann, kommt es immer wieder zu abstrusen Entscheiden, die sehr oft Geld kosten oder auf Kosten der Sicherheit gehen. Da sind die Fachmänner und -frauen gefragt, die etwas von der Sache verstehen. Im Bereich "Money" sind das (manchmal) die Manager, im Bereich Sicherheit die jeweils Zuständigen Stellen in der Firma oder der Regulator.

 

Der Regulator beschreibt sehr genau, wann und in welchem Zustand man fliegen darf und wann es verboten ist. Die Piloten haben sich daran zu halten, ansonsten man illegal unterwegs ist und Passagiere gefährdet.

 

Und hier beginnt mein Übergang zu diesem Leihpilotenbusiness. Wer ein Geschäft auf seinen Namen eröffnet und das dazu in einem fremden Land, der hat Verantwortung und gesetzliche Pflichten. Man führt eine Buchhaltung, ist für die Administration zuständig, muss sich versichern, muss Steuern optimieren, Geschäftsauslagen auflisten und trägt dazu noch das geschäftliche Risiko. Das im Falle eines Leihpiloten, der sich mit der eigenen Firma über eine Brokerfirma bei einer Fluggesellschaft anstellt, selbstverständlich alles neben den Blockstunden, die er zu fliegen hat, ansonsten er schlicht und einfach nichts verdient.

 

Und hier beginnt der Schinken zu stinken. Wenn das CRM, das wir in den vergangenen Jahren so gut eingeführt haben, nicht für die Katz sein soll, dann muss dieser unternehmerische Druck von den Leihpiloten genommen werden. Denn wer sicherheitsrelevante Entscheidungen unter privatem ökonomischem Druck fällt, kann selten auf ein optimales Ergebnis hoffen.

 

Die Leihpiloten-Piloten brauchen keine Schelte, sondern Unterstützung von Kollegen und den Regulatoren. Wenn dann diese Regulatoren einmal merken, dass ihrem Arbeitgeber (dem Staat) durch dieses unsägliche Leihpilotenbusiness sehr viel Steuergeld durch die Latte geht, werden sie vielleicht endlich aktiv...

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als langjähriger "Leihpilot" kann ich das ganz einfach verneinen. Es braucht nicht viel Geld, Aufwand und Zeit um so eine Minifirma zu leiten.

 

Ebenso falsch ist, dass diese Leute irgendwie sich anstrengen um mehr fliegen zu können (damit sie mehr verdienen). Im RYR-System bekommt man pro geplante Blockstunde sein Geld, und man hat keinen Einfluss darauf, wieviele Stunden man kriegt.

 

Ich kenne auch viele Piloten in Major Airlines und sie haben viel mehr Stress: Nebenjob (ein, zwei, drei...), Fluglehrer irgendwo, überbordende Freizeitaktivitäten (das geht bis zu Spitzensport und noch gewagtere Unternehmungen wie Düsentriebwerke am Rücken...).

 

Es ist wie mit allem: Allzuviel ist ungesund, und man kann jede Arbeit übertreiben, damit es unsafe wird. Am Schluss kommt es immer auf den Charakter und die Lebensumstände drauf an. Und ich verspreche es euch: "Expats" sind in der Regel die "cooleren", die ruhigeren, die es mal nicht auch noch grapschen wollen oder die mal lieber einen Tag länger frei haben wollen und nicht dem Stutz nachrennen. Sie sind wohl die letzte Art der "Global Nomads" und müssen sich niemandem und nichts beweisen.

 

Dani

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Danke, Renato. Ich war schon öfter blockiert weil mehrere RA Flieger das Wetter aus Italien abgefragt hatte. Vielleicht schiebt man ja mal den Riegel vor... Auf Deutschen FIS Frequenzen habe ich RA noch nie gehört.

 

Gruss

Thomas

 

Ihr wisst aber schon, dass es Info Frequenzen ua für genau diesen Zweck gibt?!

Absolut peinlich, so einen Mist auf der Frequenz loszuwerden. Aus Liebe zur General Aviation rechnen wir mal nicht nach, was die befreiten unter 2000kg Luftfahrzeuge an Überfluggebühr bezahlen müssten....

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Ihr wisst aber schon, dass es Info Frequenzen ua für genau diesen Zweck gibt?!

Absolut peinlich, so einen Mist auf der Frequenz loszuwerden. Aus Liebe zur General Aviation rechnen wir mal nicht nach, was die befreiten unter 2000kg Luftfahrzeuge an Überfluggebühr bezahlen müssten....

 

Touchez..!

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Ihr wisst aber schon, dass es Info Frequenzen ua für genau diesen Zweck gibt?!

Absolut peinlich, so einen Mist auf der Frequenz loszuwerden. Aus Liebe zur General Aviation rechnen wir mal nicht nach, was die befreiten unter 2000kg Luftfahrzeuge an Überfluggebühr bezahlen müssten....

 

Boaah, lieber Bernhard, dafür sind wir dir auch unendlich dankbar. :001:

 

Hast du dir schon mal Gedanken gemacht, woher dein monatlicher Lohn als Fluglotse kommt?

Bestimmt nicht von den Überflugsgebühren der Ryanair. Sondern, richtig, vom Staat Österreich. Schon vergessen!? Die Flugsicherung in eurem wunderschönen Land (Austrocontrol, Alleingesellschafterin ist die Republik Österreich), wird unter anderem von österreichischen Steuerzahlern, den österreichischen Fluglinien und eben den General Aviation Benützern finanziert. Und zwar sehr grosszügig. Kaum von Ryanair.

 

Zudem wird Österreich von Ryanair wohl nicht in der gleichen Frequenz überflogen wie die Schweiz; und es werden wohl auch kaum so oft Wetterinformationen für Provinzflugplätze mit Billigfliegeranschluss requested. Das wage ich jetzt einfach mal so zu schreiben. Die Jungs von Ryanair blockieren die Swiss Information Frequenz täglich, um für ihren Boss Geld zu sparen.

Diese Informations Frequenz darf man "unter anderem" dafür selbstverständlich und auch offiziell benützen. Das heisst aber auch, dass sich Privatpiloten kaum mehr getrauen, in diese "wichtigen" Funksprüche einzuhaken und melden sich in der Folge gar nicht mehr. Das kann ja wohl nicht in eurem Sinne sein. Oder etwa doch?

 

Es ist absolut NICHT peinlich, diesen Mist auf der Frequenz loszuwerden. Es ist auch völlig legal, übrigens. Ich traue mich, obwohl es mir eigentlich egal sein könnte. Ich fliege nur vier-, fünfmal im Jahr Kleinvieh (dafür um so lieber).

 

Mit deinem leicht arroganten Statement schaffst du nicht wirklich die Brücke zwischen Flugverkehrsleitern und den Piloten. Try again.

Schade, denn eigentlich sollten wir ja zusammen arbeiten.

 

Mit verhaltenen Grüssen aus Miami.

Renato

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Wo genau ist der Zusammenhang zwischen meinem Gehalt ( bzw woher es kommt) und der Tatsache, dass FIC Frequenzen ua genau dafür da sind?

Abgesehen davon, lies dir mal den Geschäftsbericht durch (findest du im www) - dann siehst du woher die Gelder kommen. Anscheinend hast du da etwas durcheinander gebracht ;)

 

 

Der Punkt ist der:

Ich finde es schon peinlich, nein treist, wenn jemand ein kostenfreies Service in Anspruch nimmt und dann über die schimpft, die dieses Service bezahlen. Nicht mehr und nicht weniger.

 

 

Dass es in diesem Forum Usus ist, einem das Wort im Mund zu verdrehen und zwischen den Zeilen viel reinzuinterpretieren, ist eine andere Geschichte...

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Ich kenne auch viele Piloten in Major Airlines und sie haben viel mehr Stress: Nebenjob (ein, zwei, drei...), Fluglehrer irgendwo, überbordende Freizeitaktivitäten (das geht bis zu Spitzensport und noch gewagtere Unternehmungen wie Düsentriebwerke am Rücken...).

Dani

 

:005:.......oder tausende von Forumsbeiträgen verfassen.....:005:

 

ist nicht ganz ernst zu nehmen. Sorry Dani, nimm mir meinen Scherz nicht übel, aber die Gelegenheit war günstig!

 

Gruss Hausi

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Es ist mitunter schade, wie ein diskussionswürdiges Thema in diesem Forum auseinander genommen wird.

 

Versuchen wir einen anderen Ansatz und kommen von spezifischen Airlines weg. In der Aviatik sind, wie in anderen Bereichen auch, grosse Anstrengungen notwendig, um die Sicherheit stetig zu steigern.

 

Genau das ist imho das Probelm: Bei jeder halbwegs engagierten Diskussion in der Aviatik wird immer gleich die Sicherheitskelle geschwungen! Dabei werden Fakten auch gerne mal grosszuegig ausgeblendet und durch die Intuition mehr oder weniger Berufener ersetzt.

 

Man kann ja vieles gerne diskutieren, muss aber voellig wertfrei einen Fakt zur Kenntnis nehmen: Egal, fuer wir moralisch richtig oder verwerflich man die Geschaeftspraktiken von Ryanair und anderen low cost carriern auch findet.

Sie sind kein Sicherheitsproblem !!!

Alles, was dese Fluglinie gemacht hat, um Kosten zu sparen, hat nachweislich nicht dazu gefuehrt, dass ihre Sicherheitsstatistik schlechter waere, als die der grossen Ex-Staatsfluglinien. Und das nicht erst seit gestern, sondern. Seit fast 30 Jahren.

 

Florian

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Hast du dir schon mal Gedanken gemacht, woher dein monatlicher Lohn als Fluglotse kommt?

Bestimmt nicht von den Überflugsgebühren der Ryanair. Sondern, richtig, vom Staat Österreich. Schon vergessen!? Die Flugsicherung in eurem wunderschönen Land (Austrocontrol, Alleingesellschafterin ist die Republik Österreich), wird unter anderem von österreichischen Steuerzahlern, den österreichischen Fluglinien und eben den General Aviation Benützern finanziert.

 

Ich wuerde Dir empfehlen, Dich mal mit der Finanzierung der Flugsicherung in Europa vertraut zu machen und dann Dein Posting behutsam den Tatsachen anzupassen.

 

Florian

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Bei jeder halbwegs engagierten Diskussion in der Aviatik wird immer gleich die Sicherheitskelle geschwungen! Dabei werden Fakten auch gerne mal grosszuegig ausgeblendet

 

Sie sind kein Sicherheitsproblem !!!

 

Da wiedersprechen dir 94% der befragten Ryanair Piloten. Beziehungsweise 63%, welche sich nicht wohl fühlen, Sicherheitsprobleme über das eigene Reportingsystem aufzuzeigen.

Dies als "schwingen der Sicherheitskelle" abzutun ist eher dreist. Dagegen mit "wir fliegen seit 24 Jahren unfallfrei" zu argumentieren ebenso. Der Sinn eines firmeninternen Reportingsystems ist es ja, etwaige Trends zu erkennen und entgegenzuwirken, bevor was passiert. Wenn aber niemand mehr schreibt, weil sich keiner traut, dann ist das an sich ein Sicherheitsproblem.

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Da weisst Du (wieder einmal) mehr als wir und es waere Klasse, wenn Du dieses Wissen mit uns teilen koenntest. Der am Anfang des Threads indirekt zitierte survey sagt das jedenfalls nicht. Selbst die ansonsten ja nicht zimperliche RYR Pilot Group stellt dazu klar:

The RPG wishes to clarify that the sole purpose of the survey was to establish the opinions of pilots about the impact of the Ryanair Chief Pilot’s memo on safety reporting. This memo threatens disciplinary action if pilots do not submit their safety reports exclusively to Ryanair and/or the safety regulator – the Irish Aviation Authority (IAA)

Es ging also in diesem survey (der so weit ich das sehe nicht im Wortlaut veroeffentlicht ist) gar nicht darum, ob Ryanairs Geschaeftspraktiken sicher oder unsicher sind.

 

Aber wenn man nur aus dritter Hand zitiert, dann geht das leicht mal verloren...

 

Florian

 

P.S.: Und als zugegebenermassen nicht Linienpilot frage ich mich, wo man den safety reports sonst machen sollte, ausser in den Firmeninternen und/oder oeffentlich zustaendigen Reportingsystemen? Im Internet ja wohl kaum.....

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Egal, fuer wir moralisch richtig oder verwerflich man die Geschaeftspraktiken von Ryanair und anderen low cost carriern auch findet.

 

Sie sind kein Sicherheitsproblem !!!

 

 

P.S.: Und als zugegebenermassen nicht Linienpilot frage ich mich, wo man den safety reports sonst machen sollte, ausser in den Firmeninternen und/oder oeffentlich zustaendigen Reportingsystemen? Im Internet ja wohl kaum.....

 

Florian

 

 

Siehst du Florian, da liegt der Hund begraben.

 

Vielleicht provozierst du einfach, weil dir langweilig ist. Werde doch Pilot, dann bekommst du Einblicke in die Realität.

 

Tatsache ist, dass du als Laie keine Ahnung der Materie haben kannst. Du schwafelst aus deinem Bürostuhl irgend was von "Die Geschäftspraktiken der Ryanair sind kein Sicherheitsproblem" usw.

 

Die Sache ist zu ernst, denn hier liest manchmal auch die Presse mit. Deine unüberlegten Schlussfolgerungen schaden der Flugsicherheit. Ich fordere dich deshalb auf, wenn überhaupt, dann im Konjunktiv zu sprechen.

 

Florian, du verstehst von Flugsicherheit offenbar, naja, nichts. Die jahrzehntelangen Bemühungen der etablierten Airlines (Charter, LCC und Linie) und deren Piloten, die Fliegerei sicherer zu machen, werden von unüberlegten Postings von Leuten wie dir zunichte gemacht. Dagegen werden wir uns wehren!

 

Dass die Ryanairs hier in Europa kein Sicherheitsproblem haben sollen, sehen wir Piloten definitiv anders. Zumindest die meisten von uns.

 

Der Druck, welcher auf viele Ryanpiloten vom Topmanagement ausgeübt wird kann mit Mobbing im letzten Stadium verglichen werden.

 

Bei Turnaroundzeiten von 25 Minuten und fünf Legs am Tag trotzdem noch einen sicheren Job bei Minimumwetter und latenter Spritknappheit zu machen, IST LANGFRISTIG EIN SICHERHEITSPROBLEM !

 

Das wirst du in deinem Bürostuhl nie verstehen können. Also musst du wohl oder übel akzeptieren, dass die Profis die Situation als wachsendes Sicherheitsproblem ansehen. Deswegen sind auch 9 von 10 Ryanairpiloten nicht happy mit der Sicherheitskultur in ihrer Firma.

 

INNflight hat absolut recht in seinem Posting. Und natürlich auch nff-Peter. Lies sie ruhig nochmal durch. Wir lernen alle dabei.

 

PS :

Für die Presse: Florian Chipart ist nicht Berufspilot. Er ist Privatpilot, fliegt also nur kleine Flugzeuge, als Hobby.

 

 

 

PPS :

Du darfst dich natürlich im Cpt-Corner verirren, aber bitte mit etwas Respekt. Provokation bringt nichts.

 

Florian, was tust du denn beruflich? Du hast ja offenbar zu jedem Thema eine Antwort. Dein Steckbrief im Flightforum ist nicht besonders aufschlussreich. Wäre nett, wenn du diesen ausfüllen würdest. Dann wissen wir, fairerweise, mit wem wir es zu tun haben.

Was fliegst du? Danke.

 

 

Gruss Renato

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S

 

PS :

Für die Presse: Florian Chipart ist nicht Berufspilot. Er ist Privatpilot, fliegt also nur kleine Sportflugzeuge, als Hobby.

 

Gruss Renato

 

Dass du als "Profi" hier öffentlich diese unsinnige Differenzierung zwischen "Richtigem Flugzeug" (weil groß) und "Sportflugzeug (Klein, Spielzeug)" förderst finde ich wirklich schwach.

 

Ist die Piper jetzt ein Sportflugzeug, wenn ich damit zum Baden auf die Insel fliege, und ein "richtiges" Flugzeug wenn ich damit zum Geschäftstermin kurve?

 

Und, auch wenn ich dir grundsätzlich zustimme, dass die Gepflogenheiten bei O´Leary so nicht in Ordnung sind - sie scheinen ja recht gut damit zu fahren. Der Markt bestätigt solch ein Verhalten ja (leider). Und wirkliche Accidents haben die Iren ja trotz recht ansehnlicher Bewegungszahlen ja auch noch nicht produziert. Im Gegensatz zu den meisten "guten" Airlines alá LH, BA etc.

 

Wobei ich mich mich da auch immer Frage, ob wirklich immer alles so öffentlich wird. Diesen Winter hatte ich zbsp. in HAJ das Vergnügen eines kurzfristigen G/A, weil ein deutscher Premiumcarrier mal eben ohne Freigabe auf die Bahn zuckelte. Gab nur einen Adrenalingeschwängerten Anschiss vom TWR, andersrum hätte ich mich sicher über einen Report freuen können...

 

Grüße aus der Nachtschicht,

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Viele Leute verstehen glaube ich das Konzept nicht, dank dem die Fliegerei in den letzten 40 Jahren Quantensprünge im Vergleich zu anderen Industrien im Bereich Sicherheit erreicht hat.

 

Fliegen ist nie per se sicher oder unsicher, es ist nie schwarz oder weiss. Es gibt aber Praktiken, von denen man gelernt hat, dass sie tendenziell eher zu Problemen führen (= mehr Risiko) als andere Praktiken. Das erstreckt sich über viele Bereiche, sei es Technik, Verfahren, Training, SOPs, Human Factors, etc.

 

Deswegen ist das oft in den Medien zitierte Argument bezüglich Sicherheit, es sei alles legal, völliger Quatsch. Regulatorische Anforderungen sind ein absolutes Minimalgerüst, oft veraltet, und jede vernünftige Airline und jeder vernünftige Pilot bewegt sich deutlich konservativer als diese Minimal-Standards.

 

Viele Situationen sind auch viel zu komplex, sie in abschliessende Regeln zu fassen. Es braucht in fast jeder fliegerischen Entscheidung Übersicht, Sachverstand, Fingerspitzengefühl und gutes fliegerisches Wissen.

 

Genau aus diesem Grund hat der Gesetzgeber dem verantwortlichen Piloten (PIC, Kapitän) weitreichende Entscheidungsbefugnisse zugestanden. Der PIC ist nicht dazu da, stur die gesetzlichen Limits auszunutzen, sondern in Würdigung der Gesamtsituation zu entscheiden, wieviel Mehr-Abstand zu diesen Minimalstandards unter den jeweiligen Umständen nötig sind.

 

Beispiel 1 - preflight Fuelentscheidung: Schlechtes Wetter an der Destination, gutes Wetter am Alternate: Fliege ich mit quasi gesetzlichem Minimum los, oder tanke ich mehr, und erzeuge dadurch Mehrkosten?

 

Beispiel 2 - preflight Fuelentscheidung: Schlechtes Wetter an der Destination und noch an den 2 nahesten Alternates: Fliege ich mit quasi gesetzlichem Minimum los, oder tanke ich mehr, und erzeuge dadurch Mehrkosten?

 

Beispiel 3 - Flieger hat 2 laut MEL unabhängige technische Einträge, (jeder für sich alleine wäre kein Problem), die aber unter gewissen Umständen in Kombination kritisch sein könnten: akzeptiere ich das Flugzeug, obwohl laut MEL legal, oder verlange ich Reparatur und verspäte den Flug oder lasse ihn sogar ausfallen?

 

Beispiel 4 - inflight Fuelentscheidung: Destination ist momentan nicht anfliegbar, bleibe ich länger im Holding und hoffe doch noch auf eine Anflugmöglichkeit, oder fliege ich frühzeitig zum Alternate, und habe dafür dort noch ein wenig mehr Sprit im Tank als das legale Minimum, bin aber gewappnet für Verzögerungen am Alternate?

 

Beispiel 5 - Flug ist verspätet, die straight-in Runway ist nicht in use, Wetter ist grenzwertig für einen Visual-Approach, requeste ich trotzdem einen, obwohl ich die Bahn nicht sehe, um straight in anfliegen zu können, oder mache ich den weiteren Weg auf die andere Bahn, wo das ILS und Headwind auf mich wartet, und hole dadurch keine Verspätung auf?

 

Beispiel 6 - Eine Flugbegleiterin fühlt sich unwohl im Turnaround an einer Out-Station, muss sich übergeben, sagt aber, dass es ihr jetzt besser geht: akzeptiere ich das und fliege mit voller Hütte zurück, oder reduziere ich die Anzahl akzeptierter Gäste um 1/3 und fliege mit reduced Crew zurück zur Homebase?

 

Beispiel 7 - Ausbildungssituation, dem Trainee-FO fehlt noch ein Visual-Approach, um in die nächste Phase zu kommen, kann er ihn an diesem letzten Tag nicht machen, braucht er nochmals eine Phase (wegen Minimum Legs mit demselben Ausbilder), das Wetter ist grenzwertig für einen Visual, probieren wir den Visual, oder verlängern wir den Trainee, was bedeutet, dass der dringend benötigte FO erst eine Woche später für den regulären Linieneinsatz zur Verfügung steht.

 

Beispiel 8 - Gewitterzelle steht 2 NM neben der Threshold, in 10 Min geht der Airport in die Nachtsperre, warten im Holding bedeutet Diversion, bedeutet, dass die Passagiere nach 4h Busfahrt irgendwann mitten in der Nacht an der Destination ankommen. Diverte ich oder probiere ich einen Anflug an der Grenze der Zelle, in der Hoffnung dass da kein Hagel ist und kein Down Draft?

 

Beispiel 9 - Ich finde beim Outside-Check an der Out-Station am Winglet Kratz-Spuren von einer möglichen Kollision, das Winglet schaut aber unversehrt aus strukturell. Mache ich 4h Delay, weil an der Outstation keine Maintenance vorhanden ist, oder fliege ich zur Homebase und melde da den möglichen Schaden?

 

Beispiel 10 - Wir starten, es riecht irgendwie komisch im Cockpit, leichtes körperliches Unwohlsein ist kurzzeitig die Folge, dann verschwindet der Geruch. Fliegen wir weiter, oder drehen wir um und lassen den Flieger durchchecken?

 

Beispiel 10A - Wir haben uns entschieden, weiterzufliegen, im Anflug passiert wieder genau dasselbe, komischer Geruch, leichte Beeinträchtigung, nach 2 Minuten ist der Spuk wieder vorbei. Lasse ich den Flieger an der Outstation technisch überprüfen, oder fliege ich zurück, in der Hoffnung, dass es schon ok sein wird?

 

Diese Beispiele sind alles Situationen, die jeder Berufspilot regelmässig erlebt, und in denen er seine Entscheidung trifft, ohne, dass die Regularien klare Vorgaben oder Limits enthalten. Jede dieser Entscheidungen ist eine Entscheidung im Spannungsfeld von Sicherheit und Wirtschaftlichkeit.

 

Wenn ein Pilot im Stundenlohn angestellt ist, über ein Selbständigkeits-Konstrukt, wenn er keine garantierten Stunden hat, also bezüglich seines eigenen Einkommens völlig der Willkür der Firma ausgeliefert ist, denkt ihr dann, ein Pilot kann in den obigen Beispielen noch frei nach bestem Wissen und Gewissen entscheiden?

 

Wie schauts damit aus, wenn ich auf einer Rangliste bewertet werde, wieviel Fuel ich verbrauche im Vergleich zu meinen Kollegen?

 

Wie schauts damit aus, dass ich nur dann auf meine Wunsch-Station versetzt werde, wenn die Firma mich als "würdig" bewertet dafür?

 

Jeder kann sich jetzt selber mal die entsprechenden Gedanken machen. Lasst euch hier nicht von den üblichen Claqueren ablenken.

 

Grüsse

Lorenz

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Lorenz, guter Beitrag.

 

Ich möchte nur ein bisschen entgegnen:

Natürlich sind die gesetzlichen die minimalen Standards. Aber auch in RYR ist man nicht immer am Minimum. Und ich nehme an, sie fliegen auch nicht jeden Tag mit Minimum fuel ab. Sonst gäbe es sehr viel mehr Diversion.

 

In jeder Airline die ich kenne, wollen die Piloten immer möglichst viel Fuel mitnehmen. Selbst sehr seriöse Airlines (u.a. die mit dem Kreuz auf rotem Grund) betreiben intensive "Pilotenaufklärungsprogramm", um sie dazu zu bewegen, etwas weniger mitzunehmen.

 

Das klassische Beispiel ist der Unfall von Werneuchen, wo man selbst mit 2h Extra Fuel noch am Schluss in einen Notstand geraten kann (was dann schliesslich zum falschen Flugplatz führte). Entscheidend ist nicht wieviel Fuel man mitträgt, sondern wie früh man divertet.

 

Sicherheit ist ein hohes Gut, und wir haben es weit gebracht in den letzten Jahrzehnten. Trotzdem können wir uns im heutigen Umfeld nicht leisten, absolute Sicherheit abzuliefern. Wir stehen immer im Spannungsfeld zwischen Rendite der Firma und Sicherheit. Wir als Piloten müssen jeden Tag darüber entscheiden, wo dieser Grat hinführt. Dafür sind wir angestellt und dafür kriegen wir so viel Kohle. Jeder Dubbel kann seine Tanks voll machen und abfliegen. Das ist keine Kunst. Die Kunst ist, elegant mit möglichst wenig Extra Fuel jahrein jahraus sicher anzukommen.

 

Dani

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Ein Dank an Lorenz für den fundierten Beitrag. Er hebt sich wohltuend ab von Beiträgen mit persönlichen Anwürfen.

 

 

Allerdings überschätzst du den Einfluss des Gesetzgebers auf euer Business.

 

Ich kann in keinem deiner aufgezählten Beispiele erkennen, wo euer Handeln konkret auf ein Gesetz abgestimmt werden muss. Der Gesetzgeber in der Schweiz ist im Prinzip das Parlament und das erlässt die nötigen Gesetze welche den Ueberbau von untergeordneten Verordnungen sind. Selbstverständlich sind die Prozesse für den Erlass von Gesetzen auf der ganzen Welt unterschiedlich. Aber wie zu verfahren sei, wenn sich eine Flugbegleiterin unwohl fühlt oder die Kerosinvorräte schwinden, ist wohl kaum Sache des Gesetzgebers. Da sollen Regelungen und Bestimmungen der Aviatikbehörden und Verbände greifen, welche aber nicht Eingang in den Gesetzessammlungen der Staaten haben. Solche Regelungen müssen klar unterscheiden, ob sie zwingenden oder lediglich empfehlenden Charakter haben und dies ist nicht immer glasklar geregelt und dies scheinen einige Firmen auszunützen und operieren in der Grauzone.

 

Allfällige Verstösse sind durch die Aviatikbehörden zu ahnden, sofern tatsächlich ein Verstoss vorliegt und nicht nur eine Abweichung von regulatorischen Normen, die aber wiederum keine Gesetzeskraft haben.

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Sicherheit ist ein hohes Gut, und wir haben es weit gebracht in den letzten Jahrzehnten. Trotzdem können wir uns im heutigen Umfeld nicht leisten, absolute Sicherheit abzuliefern.

.......

Dani

 

Ich hoffe, dieses Statement ist nicht dein Ernst. Natürlich gibt es keine 'absolute Sicherheit', gegenüber höherer Gewalt und unvorhersehbaren Ereignissen. Im Verantwortungsbereich des menschlichen Handelns nicht nach maximaler Sicherheit zu streben, sollte auch heute trotz aller widrigen Umstände tabu sein. Aber vielleicht hast du ja recht und sprichst nur eine längst etablierte zynische Wahrheit gelassen aus :eek:

 

Gruß

Manfred

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Leute versteht doch Danix Worte nicht immer absichtlich falsch...

 

Er hat doch absolut Recht mit dem was er gesagt hat. Absolute Sicherheit können wir uns finanziell nicht leisten, selbst wenn man die nicht-steuerbaren Faktoren außen vor lässt.

 

Wir können uns es nicht leisten, dass:

Piloten nur 3 kurze Leg's am Tag fliegen, jeder Flieger nach jedem Flug in die Halle geschoben wird und von Technikern gecheckt wird, auf jedem Flug max fuel mitzunehmen um 3 Stunden diverten und Holden zu können, oder solche Sachen wie Alkoholkontrolle vor jedem Flug würde an einigen Orten der Welt sicher auch interessantes Sicherheitspotential aufzeigen...

 

Mir würden noch viele Möglichkeiten einfallen, den Flugbetrieb sicherer zu machen...aber sie werden aus Kosten/Aufwand gescheut, da sie die Fliegerei unverhältnismäßig wenig bei zusätzlichen Kosten sicherer machen wurde.

Ticketpreise wären unbezahlbar...

 

Daher wird täglich im Grundsatz Sicherheit gegen Kosten aufgewogen - da hat Danix völlig recht!

 

Es ist nur die Frage welche Priorität zusätzliche Sicherheit, oder zusätzliche Kosten spielen in Entscheidungen. Das ist die Spielmasse in denen sich Airlines und ihre Philosophie unterscheiden können.

 

Im Fall der "selbstständigen Piloten" bei FR habe ich so meine Bedenken, dass bei diesen Modell dort Entscheidungen immer mit dem von mir als Passagier gewünschten Kosten/Nutzen denken getroffen werden. Aber das ist absolut subjektiv von meine Seite.

 

Lieben Gruss,

Chris

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