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Flugplan-Verteilung an Alternates und durchflogene FIRs


Roger L

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Hallo

 

Gibt man über Homebriefing einen (VFR-)Flugplan auf, so wird ja im letzten Schritt vor der Übermittlung noch ein Eingabefeld mit der (sinngemässen) Beschreibung "Versand an zusätzliche AFTN-Adressen" angezeigt.

 

Folgende Fragen:

1. Wird mein Flugplan automatisch auch an alle Alternates übermittelt, auch wenn ich diese nicht explizit als AFTN-Empfänger angebe?

2. Wird mein Flugplan auch automatisch an die Info-Stellen der jeweiligen FIRs übermittelt?

 

Bis anhin war ich sicher, dass zumindest 1. definitiv der Fall ist und bei 2. glaubte ich, dass dies so sei. Vorletzte Woche habe ich aber eine Erfahrung gemacht, wegen der ich nicht mehr so sicher bin.

 

Ich habe über Homebriefing einen Flugplan von LDLO nach LSZG aufgegeben und als Alternates LSZL und LSZB angegeben. Tatsächlich musste ich dann wegen dem Wetter kurzfristig nach LSZL diverten und wurde dort (mit Frau und Kind) wie ein Schwerverbrecher empfangen und kontrolliert. Erst später - als sich die Stimmung wieder entspannt hatte - kam raus, dass Locarno keinen Flugplan erhalten hatte und man darum leicht angesäuert/misstrauisch war..

 

Ausserdem noch zwei generelle Fragen:

Dass ein Flugplan auf einem kontrollierten Platz vom Controller geschlossen wird (bzw. eine Landemeldung abgesetzt wird), ist auch im Ausland Standard - oder? Und müsste diese Landemeldung bzw. der geschlossene Flugplan jeweils in meinem Homebriefing-Account sichtbar sein? Das war nämlich nicht der Fall und ich habe jeweils selbst noch nach der Landung eine entsprechende Meldung (über Homebriefing) abgesetzt. Bei einem Flug stand übrigens noch Tage später "pending - to ARO" (oder so ähnlich)

 

 

Roger

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Hallo Roger

 

Ich hoffe es war schön in LDLO, dort war ich auch vor ein paar Wochen. Ging das überhaupt direkt von LDLO nach LSZG, war das somit nicht ein Non-Schengen Flug? Wir haben damals in Portoroz einen Zwischenstopp gemacht um konform ins Schengen-Land einzufliegen.

 

Ich hatte schon einige Male ähnliche Erlebnisse wie du mit Homebriefing. Bislang ging ich davon aus das mein Flugpläne an alle FIRs und ALTN übermittelt werden, deine Aussage erstaunt mich nun aber nicht das Locarno keinen Flugplan hatte. Uns erging es letztes Jahr auf einem Flug von der Slovakei nach Tschechien ähnlich, da hatte nicht mal der reguläre Point of Departure und Destination unseren Flugplan, was erst in der Luft bemerkt wurde… obwohl wir eine Bestätigung von Homebriefing vorliegen hatten!

 

Gesamthaft macht mir das Homebriefing einen schlechten Eindruck, zumal das ganze ja nicht kostenlose ist. Leider habe ich noch keine brauchbare Alternative gefunden, bei DFS kannst du nicht mal Ortschaften oder Flugplätze als Waypoints eingeben.

 

Und ja es stimmt, das du im Homebriefing i.d.R. nicht siehst ob der Flugplan geschlossen wurde, manchmal auch nicht ob du „Departed“ bist. Eine Ausnahme hatte ich am letzten Samstag nach Innsbruck, von und die Schweiz zeigte es mit „Departed“ an, vielleicht liegt das daran das CH+AT hinter dem Homebriefing stehen?

 

Wie gesagt, alles in allem keine Befriedigende Angelegenheit.

 

Gruss Jan

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Dass ein Flugplan auf einem kontrollierten Platz vom Controller geschlossen wird (bzw. eine Landemeldung abgesetzt wird), ist auch im Ausland Standard - oder?
Nein, und auch in der Schweiz sollte man sich nicht darauf verlassen. Das Öffnen lasse ich mir nach Möglichkeit beim Abflug per Funk bestätigen und das Schliessen nach der Landung telefonisch beim AIS von Skyguide – telefonisch, weil es schneller geht als das unsägliche Homebriefing auf einem Smartphone zu nutzen. Ich frage mich übrigens, wieso es von Skyguide keine simple App gibt um die eigenen offenen Flugpläne effizient schliessen zu können.

 

Anscheinend wird übrigens an einem Nachfolger für Homebriefing gearbeitet, von dem Beteiligte bislang wenig Erfreuliches berichten. Schade, dass man in der Schweiz nicht den längst fälligen Schritt geht und all diese Daten zu definierten Bedingungen über eine API freigibt, so dass private Angebote entstehen können. Aus meiner Sicht erscheint klar, dass man von einem Bundesamt und einer staatlichen Flugsicherung nicht erwarten kann, dass die Entwicklung von Software für Endnutzer zu den Kernkompetenzen zählt.

 

Martin

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Nein, und auch in der Schweiz sollte man sich nicht darauf verlassen.

 

Das kann ich ebenfalls bestätigen, wurde sogar mal nach einem Flug von LOWS nach LSZR telefonisch kontaktiert ob ich gelandet sei. Handy-Nr mitgeben im FPL lohnt sich...

 

Skyguide keine simple App gibt um die eigenen offenen Flugpläne effizient schliessen zu können.

Ich hab mich an RocketRoute gewöhnt. Delay, etc. geht via Handy recht gut finde ich. Verursacht allerdings einen relativ hohen Datentransfer (Achtung bei Roaming).

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Gesamthaft macht mir das Homebriefing einen schlechten Eindruck, zumal das ganze ja nicht kostenlose ist. Leider habe ich noch keine brauchbare Alternative gefunden, bei DFS kannst du nicht mal Ortschaften oder Flugplätze als Waypoints eingeben.
Betreffend Waypoint und DFS kann man auch die IFR low level NavAids nutzen, siehe hier. Solltest du die IFR Waypoints nutzen kannst du diese kurzerhand in dein Navi/Moving Map und fals gewünscht auch auf der Papier Karte eintragen, dann hast du auch einen visuellen Bezugspunkt zu den NavPoints. Die Verwendung der IFR Waypoints für die VFR Fliegerei ist wirklich sehr simpel und mitunter sehr hilfreich und wird auch vom ATC gutgeheissen bzw. bevorzugt.

 

Schade, dass man in der Schweiz nicht den längst fälligen Schritt geht und all diese Daten zu definierten Bedingungen über eine API freigibt, so dass private Angebote entstehen können.
Ist mittlerweile freigebeben, kommerzielle Interessenten können sich diesbezüglich direkt an Skyguide wenden.

Franc

 

Edit: fals ich die Zeit dazu habe und eine Lizenz dafür erhalte könnte ich mir vorstellen die Low Level NavAids in einer digitalen VFR Karte als moving map zu erstellen, allerdings sicher nicht dieses Jahr.

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Nochmal zu den Ausgangsfragen:

 

1. In Deutschland bekommt ausser AIS keiner eine VFR-Flugplan. Die Alternates bekommen nicht mal IFR-Flugplaene. Warum auch? Da man natuerlich weder ETA noch ein Routing zu den Alternates angibt waere die einzige Information die der Tower dadurch bekommen wuerde "irgendwann koennte irgendwoher irgendein Flugzeug kommen". Das weiss der Tower auch so.

2. Siehe 1.: In Deutschland zumindest nicht. In anderen Laendern kann das aber anders gehandhabt werden.

 

Florian

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Ist mittlerweile freigebeben, kommerzielle Interessenten können sich diesbezüglich direkt an Skyguide wenden.
Ersteres widerspricht Letzterem: Selbstverständlich kann man sich an Skyguide wenden und einen Vertrag aushandeln, aber das ist keine Freigabe aller Daten zu definierten Bedingungen über eine API für private Anbieter.

 

Martin

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Ersteres widerspricht Letzterem: Selbstverständlich kann man sich an Skyguide wenden und einen Vertrag aushandeln, aber das ist keine Freigabe aller Daten zu definierten Bedingungen über eine API für private Anbieter.
Ja natürlich, danke für die Korrektur Martin. Was ich eigentlich meinte ist dass es letztes Jahr nicht möglich war über eine Lizenz auf die Datenbank inkl. FPL Erstellung zuzugreifen, dieses Jahr kann man eine kommerzielle Lizenz beziehen.

 

Und ja natürlich, es ist ein kommerzielles Produkt und nicht ein frei zugängliches Angebot seites Skyguide. Wie wir ja alle wissen wird in einigen Ländern der Zugriff auf diese Services (AIP, FPL) kostenlos angeboten.... inkl. Meteo auf Strecke, ausdruckbare Flugroute, Notam auf Strecke, die Möglichkeit zwecks joining VFR/IFR die FL anzugeben und den Flugregelwechsel anzugeben und noch einige goodies mehr.

Franc

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  • 2 Wochen später...

Hallo Roger,

 

ich kenne die Situation nur in Österreich bzw bei der Verwendung von Homebriefing, aber bei uns sieht es so aus:

 

1.) Nein! Wie bereits weiter oben jemand geschrieben hat, würde dies eigentlich keinen Sinn machen, da es keine ETA etc.. gibt. Die Alternates dienen bei VFR-Plänen eher dazu, einen Anhaltspunkt zu haben, wo man Alarm wegen Überfälligkeit als erstes anrufen muss. Bei einer tatsächlichen Diversion ist es dann egal und macht von der Flugplanbearbeitung keinen Unterschied ob du zu einem "declared Alternate" oder zu irgend einem anderen Platz divertest.

 

2.) Jein! Unser AIS verteilt pläne an alle relevanten FIRs sofern aus dem Flugplan ersichtlich ist, über welche FIRs der Flug führen wird. Dazu sind IFR-Punkte natürlich sehr nützlich oder Angabe von Estimates im RMK-Feld. Oft genug kommt es vor, dass wir Flüge haben, die z.b. von EDxx nach LJxx über Italien fliegen wollen und das im Routenfeld nicht klar deklarieren. Eine schlechte Deklaration ist z.b. "DCT" weil der AIS Operator keine Möglichkeit hat zu eruieren, über welche FIRs der Flug führt. Eine gute Deklaration ist zumindest einen (IFR-)Punkt innerhalb jeder FIR anzugeben.

 

Zu deinen zwei generellen Fragen:

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass (kontrollierte) Flughäfen, die eine Flugplanpflicht haben die Flugpläne auch von alleine schließen. Flughäfen, die keine Flugplanpflicht zur Landung haben, "vergessen" gerne mal darauf. Bitte nicht verwechseln, dass die Flugplanpflicht bei Grenzüberflug nicht bedeutet, dass der Zielflughafen eine Flugplanpflicht hat.

Zur zweiten Frage: Da immer die FIR des Zielflughafens für die Ausübung des Alarmdienstes wegen Überfällig zuständig ist, ist es oft so, dass die Landemeldung nicht immer den Weg zur FIR der Flugplanaufgabe findet (im Falle von Homebriefing LOVV bzw LSAS). Das ist etwas, womit wir leider leben müssen.

 

Ich hoffe, ich konnte helfen,

 

lg, Alex

(FIS Wien)

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